Hallo,
am Freitag, als ich am späten Nachmittag von der Arbeit kam, lief ich unserer Nachbarin in die Arme. Sie ist schon 70+, aber noch richtig fit.
Ohne Begrüßung fuhr Sie mich direkt an: "Wieso haben Sie heute Schuhe an? In letzter Zeit habe ich Sie oft barfuß gesehen. Entscheiden Sie sich. Barfuß dann aber auch immer oder eben Schuhe. Das hat man von uns in Ostpreußen auch verlangt, und dann können Sie das auch." Dies kam in einem richtigen Befehlston.
Sie erzählte in einem Stück weiter: "Wenn wir im Frühjahr mal erst unsere Holzschuhe stehen ließen, und Mutter sie weggeräumt hatte, dann gab es nur noch barfuß bis weit in den Herbst."
Ich war etwas geschockt und fing an zu stammeln: "Guten Tag. Aber ich komme doch gerade von der Arbeit und viel lieber wäre ich auch dort..." Weiter kam ich nicht weil sie mir ins Wort fiel: "Gut, eine Ausnahme. Das ist in Ihrem Job nicht anders möglich. Aber sonst sollten Sie konsequent sein, und wenn Sie mit den Hunden spazieren gehen und auch sonst will ich Sie nur noch barfuß sehen. Das erinnert mich immer an meine Jugend. Dann bis morgen."
Sie ließ mich verdutzt zurück, denn bis jetzt musste ich eigentlich immer erklären warum ich barfuß laufe. Doch diesmal musste ich mich für das tragen der Schuhe rechtfertigen.
Am nächsten Tag, wie angedroht, liefen wir uns wieder über den Weg. Diesmal war auch meine Frau dabei. Die Nachbarin meinte nur im vorbeigehen: "Guten Tag zusammen, barfuß so muß es sein. So ist es richtig." Und zu meiner Frau gewandt: "Das sollten Sie auch tun." Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen und meine Nachbarin werde ich nach der Aufmunterung bestimmt nicht enttäuschen.
Viele Grüße
Klaus_sg

Hallo Klaus!
So gefällt es mir: Die Schuhträger müssen sich rechtfertigen und barfuß laufen ist normal!
Gruß
Pedro