Hi Barfußjan!

Holzsandalen gehört der Sommer [...] «Der Trend fing mit den klassischen weißen Tretern an, die man vor allem in München und Düsseldorf sah»

Ich mochte diese Dinger noch nie und finde sie einfach nur scheußlich!

«In guten Holzsandalen zu gehen ist wie barfuß laufen», sagt Martina Volz-Herkrath, Sprecherin von Scholl im hessischen Maintal-Dörnigheim.

Mit dieser Aussage kommt Scholl hier nicht durch, da könnte ja genauso gut ein von Geburt an Blinder einem Sehenden das Lichtspektrum der Sonne erklären.. Wen will Scholl denn dann aber erreichen, jemanden der wirklich barfuss geht? - keine Chance - und wohl deshalb auch nicht deren Ziel. Also dann wohl diejenigen, die lieber ohne Socken in Sandalen auf "dem Holzweg" als wirklich barfuss gehen. Wofür der Begriff "barfuss" so alles herhalten muss...

"Barfußlaufen ist gesund" - das weiß doch schließlich jeder! Aber auch die üblichen Vorurteile gegen wirkliches Barfußlaufen kennt jeder und der Nichtbarfußläufer ohne Barfußerfahrung außerhalb geschlossener Räume (vor allem Wohnung und Schwimmbad) pflegt sie außerdem und glaubt auch fest daran: Der Boden hat nie die richtige Temperatur - er ist schließlich meist "zu kalt" und ausnahmsweise auch mal "zu heiß"; außerdem "tut es weh" und ist sowieso "zu gefährlich", nicht zu vergessen, daß man "davon krank werden kann".
Und schließlich "macht man sowas nicht", weil "keiner es tut".

Wie läßt sich angesichts so vieler "gewichtiger" Einwände gegen richtiges Barfußlaufen der Gesundheitsaspekt des Barfußlaufens nutzen und aufrechterhalten? Ganz einfach: Man muß nur die "richtigen" Schuhe tragen, in denen das Laufgefühl angeblich "wie barfuß" ist, zumindest jedenfalls, wenn sie sokkenlos getragen werden. Auf diese Weise sind dann alle zufrieden: Die Schuhindustrie erzielt ihre Umsätze, und der kunde auf dem Holzweg läuft "barfuß", weil das ja so gesund ist, und vermeidet dabei listig- clever die fürchterlichen Nachteile des wirklichen Barfußlaufens. So funktioniert halt der Kapitalismus.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.