Junipresse, die erste (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Friday, 18.06.2004, 14:40 (vor 7408 Tagen)

Hallo zusammen,
hier kommt der erste Teil der Juni - Presse:

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Holzsandalen gehört der Sommer [...]
Klappern gehört zum Handwerk - besonders was die Schuhmode in diesem Sommer angeht: Die Hingucker - und Hinhörer - des Sommers sind Sandalen, Sandaletten und Pantoletten mit Holzsohlen in fröhlichen Knallfarben wie Pink, Orange und Rot.
Oft sind sie mit floralen Mustern oder Blütenapplikationen versehen. «Der Trend fing mit den klassischen weißen Tretern an, die man vor allem in München und Düsseldorf sah» [...] Jetzt kommen die ehemaligen Gesundheitsschuhe in zahlreichen fantasievollen Varianten daher, die Catwalks haben sie ohnehin längst erobert.
«In guten Holzsandalen zu gehen ist wie barfuß laufen», sagt Martina Volz-Herkrath, Sprecherin von Scholl im hessischen Maintal-Dörnigheim. Das Traditionsunternehmen bietet in dieser Saison unter anderem High-Heels in Holz [...] das Lederbandeau kann individuell auf die Breite des Fußes eingestellt werden, eine dünne Gummisohle sorgt für leises und rutschfestes Gehen.
Die Absatzhöhe von 85 Millimetern soll die Beine nicht ermüden lassen, verspricht das Unternehmen [...] «Prof. Wilhelm Thompson hat die Holzsandalen in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zusammen mit Berkemann entwickelt», erklärt der Frankfurter Orthopäde Georg Holfelder von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie. Ursprünglich für Kinder entwickelt, um Fehlbildungen wie Spreiz-, Senk- oder Plattfuß zu vermeiden, fanden schnell auch Erwachsene Gefallen an dem bequemen Holzschuh. Berkemann etwa hat seit 1938 mehr als 65 Millionen Paar verkauft.
«Der Vorteil der Holzsohle im Gegensatz zu Kork etwa ist, dass sie in Form bleibt und nicht ausgelatscht wird» [...] «Holz lässt sich außerdem fast mit jedem Outfit kombinieren», befindet Modeexpertin Metternich. Ob zum Business-Outfit oder zum superkurzen Mini, eine Holzsandale passe immer. «Trägt man sie im Beruf, sollte man nur darauf achten, dass die Sohle mit Gummi unterlegt ist, sonst kann das Geklapper unerträglich werden.» [...]
«Aus orthopädischer Sicht ist gegen die Holzschuhe kaum etwas einzuwenden», sagt Orthopäde Holfelder. Man sollte nur darauf achten, dass die Sohle vorne leicht abgerundet ist, damit der Fuß eine Abrollbewegung machen kann. Die Greifbewegung der Zehen, die die Schuhe erfordern, sei in den meisten Fällen eine gute Fußgymnastik [...]
[news.de, 01. 06.2004]
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Außergewöhnliches Team auf der Bühne
Rostocks "Eurydike" sieht die Welt mit ihren Füßen
Die Oper "Orpheus und Eurydike"hat sich Generalmusikdirektor Wolf-Dieter Hauschild als seine Abschiedsinszenierung ausgesucht. Und das Team, mit dem er sie am Sonnabend auf die Bühne bringt, ist wahrlich außergewöhnlich. [...]
Countertenor Martin Wölfel verkörpert in Rostock den Orpheus, der seine geliebte Eurydike an den Hades verliert und die Götter mit seinem Gesang erweicht, sie ihm doch zurückzugeben. Auf keinen Fall allerdings darf er seine Frau auf dem Rückweg ins Diesseits ansehen. Gerlinde Sämann gibt der Eurydike ihre Gestalt, welche das ganz und gar nicht versteht und darum an Orpheus' Liebe zweifelt. Und Andrea Stadel mischt als Amor mit.
Was dem Publikum oft erst beim zweiten Blick auffällt: Gerlinde Sämann ist von Kindheit an blind. Früh hat sie gelernt, damit umzugehen, empfindet ihr Anderssein auf der Bühne sogar als eine ganz eigene Qualität [...] Die blinde Sopranistin ihrerseits tritt grundsätzlich nur barfuß auf, verlässt sich beim Erspüren des Bühnenraums ganz auf ihre Füße. "Die Sicherheit, wirklich zu merken, ich gehöre da hin, die genieße ich heute sehr", erzählt Gerlinde Sämann. Darüber hinaus ist sie überzeugt: "Mit zwei gesunden Augen kann man vieles über Gesten vortäuschen. Wenn ich aber etwas darstelle, dann muss das aus echtem Gefühl heraus kommen." [...]
[Norddeutsche Neueste Nachrichten, 01. 06. 2004]
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Klatsch und Tratsch [...]
Paris Hilton macht ihre eigenen "echten" Stunts
Hotelerbin Paris Hilton (23) hat sich während der Dreharbeiten zu dem Film "The House of Wax" in Australien als nicht gerade sehr professionelle Schauspielerin gezeigt, wie sie im US-Fernsehen zum Besten gab: "Wir waren in der Pampa, 45 Minuten von jeglicher Zivilisation entfernt und es war ziemlich echt alles. Es war wirklich kalt und wir drehten in einer Zuckermühle und es roch übel. Ich hatte keine Schuhe an und es waren überall Insekten. Alles war ziemlich echt - ich musste barfuß durch den Wald rennen. Ich musste meine eigenen Stunts machen und hinfallen. Ich verletzte mein Knie und es blutete. Aber es sah ziemlich gut aus und das war es echt wert", sagte die "Simple Life"-Darstellerin.
[Hohenloher Zeitung, 02. 05. 2004]
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Laufen mit Stil war das Motto [...]
"Laufen mit Stil" hieß diesmal das Motto des FZ-Lauftreffs. Der richtigen Technik von 25 Freizeitjoggern nahm sich Spitzensportler und Diplom-Gesundheitspädagoge Sascha Wingenfeld an. Und die erfahrenen Laufsportfans staunten über das, was ihnen der Experte in zwei Stunden Praxis an Tipps und Kniffen vermitteln konnte [...]
Barfuß auf der Wiese
Die erste Überraschung wartete auf die Teilnehmer [...] im praktischen Teil: Nicht einen kräftezehrenden Lauf hatte Referent Sascha Wingenfeld auf die Tagesordnung gesetzt, sondern Technik-Schulung. Auf der großen Wiese am Aueweiher ließ der Bundesliga-Triathlet die Lauffans dann - zum Teil barfuß - am Detail arbeiten. [...]
[Fuldaer Zeitung, 02. 06. 2004]
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Til Schweiger beginnt Dreharbeiten an neuem Filmprojekt [...]
Am Donnerstag begannen unter der Regie von Til Schweiger (Der Eisbär) in Nordrhein-Westfalen die Dreharbeiten zu der Romantic-Comedy Barfuss. Schweiger hat zusammen mit Jann Preuss das Drehbuch geschrieben und wird an der Seite von Johanna Wokalek (Hierankl), Steffen Wink (Auf Herz und Nieren), Alexandra Neldel (Bang Boom Bang) und Nadja Tiller gleichzeitig die Hauptrolle des Titelhelden Nick spielen. [...] Gefördert mit rund 1,3 Millionen Euro der Filmstiftung NRW wird die Liebeskomödie von der neuen barefoot films in Köln [...] realisiert. Buena Vista International wird Barfuss im kommenden Jahr in die deutschen Kinos bringen.
Nick Keller (Til Schweiger) ist das schwarze Schaf seiner Familie. Er verliert einen Job nach dem anderen. Sein Stiefvater Heinrich (Michael Mendl) und sein Bruder Viktor (Steffen Wink) halten ihn deshalb für einen Versager. Einzig seine Mutter (Nadja Tiller) glaubt an ihn. Bei seinem neuen Job in einer psychiatrischen Klinik verhindert Nick in letzter Sekunde den Selbstmord einer jungen Frau: Leila (Johanna Wokalek). Als Nick am Abend die Klinik verlässt, folgt sie ihm heimlich und steht nachts plötzlich in seiner Küche: im Nachthemd und barfuß. Nick ist ratlos, Leila lässt sich nicht in die Klinik zurückbringen. Sie hat beschlossen, bei ihm zu bleiben [...]
[kino-zeit.de, 03. 06. 2004]
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Spektakel im Schlamm
Wechselhaftes Wetter für das Open Air auf dem Heuberg [...]
«Zieht doch einfach die Schuhe aus», forderte Gian Capaul, der Sänger von Scacciapensieri, die Zuschauer am Bischofszeller Open Air auf. Wenn es den Schlamm dann so zwischen den Zehen hinaufdrücke, sei das ein wunderschönes Gefühl. Wer nicht bereits barfuss vor der Bühne stand, leistete dem Aufruf keine Folge. Dann doch lieber durch den hartnäckig klebenden Dreck ein Kilogramm schwerere Schuhe. Schon kurz nach Eröffnung des Open Airs auf dem Heuberg versank das Gelände im Schlamm. Die Hauptwege wurden mit Blachen abgedeckt. So wurden Rutschpartien vermindert. Doch bald waren auch die Blachen von einer schmierig-braunen Schicht überzogen. Die Kinder freute es. Wer beim Fangen stolperte, fiel weich, und die Kleider standen vor Dreck [...]
[St. Galler Tagblatt, 07. 06. 2004]
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Befreite Zehen
Fernsehteam filmt bei Barfußpfad-Erlebnistour [...]
Mit einem Akt der Befreiung - dem Ausziehen der Schuhe - eröffnete Lorenz Kerscher die knapp zweistündige Erlebnisführung auf dem Penzberger Barfußpfad bei Gut Hub. Neben den rund 50 Teilnehmern hatte sich bei der Penzberger Ortsgruppe des Bund Naturschutz auch ein Team des Bayerischen Rundfunks angemeldet. Die Fernsehleute drehten für die Sendereihe "Unser Land" einen vierminütigen Beitrag über den Penzberger Barfußpfad.
Lorenz Kerscher ist ein überzeugter Barfuß-Geher. Die Idee mit dem Barfußpfad, der sich auf dem Gelände bei Gut Hub über rund eineinhalb Kilometer erstreckt, hat Kerscher nicht selbst erfunden, sondern im Internet entdeckt. "In einigen Orten gibt es Barfußpfade als große Erlebnisparks, die stark touristisch vermarktet sind und über 100 000 Besucher anlocken", so Kerscher. Der Penzberger Barfußpfad [...] ist dagegen als kleine Attraktion für Naherholer gedacht.
Über die Füße vermittelt der Pfad eine Anregung der Sinnesempfindung. Abwechselnd verläuft der Weg über Wiesen- und Waldboden, aufgelockert durch einzelne Stationen, die mit verschiedenen Materialien aus Holz, Steinen, Sand, Rindenmulch abwechselnde Eindrücke und Sinnerfahrungen entstehen lassen. Normalerweise dauert ein gemütlicher Rundgang eine gute Stunde. [...]
In den Austausch über die Sinneserfahrungen bindet Kerscher auch weiterführende Überlegungen über Zusammenhänge im ökologischen Gleichgewicht der Natur und die Bedeutung des Naturschutzes ein.
Für alle Interessierten, die noch mehr zum Thema wissen wollen, hat Kerscher eine eigene Internetseite unter der Adresse "www.barfusspark.info" eingerichtet. Dort sind alle Barfußpfade nach Regionen geordnet aufgelistet. Auch Anregungen, wie man selbst einen Barfußpfad anlegen kann, werden gegeben [...]
[Penzberger Merkur, 07. 06. 2004]
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«Den Weg muss jeder selbst gehen»
Nach den Erkenntnissen von Naturheilarzt Alfred Vogel: Ein neuer Rheuma-Gesundheitsweg in Roggwil soll zur Selbsthilfe anregen
«Die Natur mit allen Sinnen erleben» ist das Motto des Parcours, und deswegen schlüpfen wir auch gleich aus den Schuhen. Barfuss über spitze Schottersteine, weiche Sandböden oder grobe Holzstückchen laufen - lange ists her. Eher ein mühsames Balancieren als ein beschwingtes Gehen. Eine sinnliche Erfahrung und die Erkenntnis, dass Bewegung nicht bloss ein Lippenbekenntnis sein sollte. Bei Rheuma ist sie ein Schritt, aus eigener Kraft die Volkskrankheit Nummer eins zu bekämpfen. Schritt für Schritt.
«Bewegung» in jedem Sinne
Ursula Mostert, unsere Begleiterin und Mitarbeiterin der Bioforce AG in Roggwil, erzählt, wie Firmengründer Alfred Vogel (1902 bis 1996) einst die Patienten im Kurhaus und in der Heilpraxis in Teufen in vielerlei Hinsicht «bewegt» hatte: «Er machte ihnen vor, was bewusstes Essen ist, beschäftigte sie im Garten und nahm sie auf Kräuterwanderungen mit. Mit anderen Worten: Er war ihnen ein Vorbild.» Reisen zu Naturvölkern bestärkten seine Auffassung, dass wir mit unserem Lebensstil Zivilisationskrankheiten Vorschub leisten. Am neu eröffneten Rheumapfad hätte er seine helle Freude: eine Anleitung zur Selbsthilfe. «Der Arzt und Therapeut ist wie ein Bergführer. Er geht voran und zeigt den Weg, aber er trägt den Patienten nicht. Den Weg muss jeder selber gehen», sagte er einmal [...]
Elf Stationen führen die Besucherinnen und Besucher in einem Rundgang durch den Erlebnisparcours. Auf Tafeln steht Wissenswertes über Krankheit und Heilpflanzen in Kürze, an Posten erhält man Erläuterungen zu Heilanwendungen (Wickel, Heu- blumen, Moorbad, kalte Kneipp-Güsse), oder die Hostessen zeigen Bewegungs- und Dehnübungen mit Holzstäben und Therabändern. Noch muss man sich vorstellen, wie später ein Feld aus roten Sonnenhut (Echinacea) das Auge erfreut, noch wirkt die empfindliche sonnengelbe Arnica montana ein bisschen verloren in ihrem Beet. Doch spätestens in einem Monat wird alles in Blüte stehen. [...]
(Besuch des Rheumaweges nur in Gruppen, Tel. 071 454 61 61) [...]
[Thurgauer Zeitung, 09. 06. 2004]
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150 rote Meter bis zur ROMY [...]
"Unbedingt Taxi statt Porsche". Liska-Chef-Designer Thang de Hoo warnt vor der "Ziehharmonika am Popo", diesen unschönen Falten im Gala-Kleidchen, die sich beim Einsteigen in den schicken tief liegenden Sportwagen nicht vermeiden lassen. Und wer will schon zerknittert über den roten Teppich daherkommen - noch dazu, wenn dieser 150 Meter lang ist?
Den nicht enden wollenden "Walk for Stars" rollt der KURIER kommenden Samstag im Wiener Messezentrum aus, wo die begehrten Fernsehpreise, die ROMYs, in insgesamt neun Kategorien vergeben werden [...] Noch bis zum Samstag warten, hoffen und zittern müssen die fünf Nachwuchstalente, die in der Kategorie "Shooting-Star" nominiert sind. Wer gewinnt, entscheidet das TV-Publikum, live, während der Gala aus dem Messezentrum:
"Natürlich bin ich nervös", gesteht Marie Christine Friedrich, "und wie!" Die 24-jährige Wienerin, die bereits mit Catherine Deneuve gespielt hat, ist nicht so abgebrüht wie die älteren Hasen der Schauspiel-Branche. Ob sie am Samstag eine ROMY zu ihrem grünen kurzen Kleid tragen wird, ist unklar, eins aber weiß sie: "Ich möchte barfuß gehen." [...]
Ob die Dame ihren Vorsatz wahr gemacht hat, konnte ich nicht herausfinden.
[Kurier, 10. 06. 2004]
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Schuhe weg - die Barfüßler kommen!
Ideal für die warme Jahreszeit: Wer so oft es geht auf bloßen Sohlen durchläuft, tut seinen Füßen Gutes
Hollywood-Stars wie Julia Roberts und Cindy Crawford sind bekennende Barfüßlerinnen, wie Millionen andere ohne Promi-Status. Barfußlaufen ist außerordentlich gesund.
Barfuß-Fans jucken die Probleme der anderen nicht. Ihre eingesperrten Füße jucken, wenn es draußen warm wird. Das ist ein uralter Evolutionsreflex: Der Homo sapiens umwickelte seine Füße in kalten Zeiten mit Blättern und Stofffetzen. Doch sobald die Sonne wieder wärmte, flog die Ummantelung ins morgendlich glühende Lagerfeuer. Bis zur Antike gingen alle Menschen barfuß. Dann zogen sich Herrscher Sandalen unter die Füße, danach die Betuchten, während die Masse weiter barfuß ging. Sie lebte gesünder. Denn Barfußlaufen ist das Beste, was ein Mensch seinen Füßen antun kann.
Manche kicken schon ihre Schuhe von den Füßen, wenn das Thermometer gerade mal einige Grade über Null gestiegen ist. Andere gehen sogar im Winter schuhlos ihrer Wege. Barfußlaufen kann zur Sucht werden, denn es "erdet", es verbindet den Menschen mit dem Boden, der Scholle, auf der er lebt. Und es ist die beste Welterkundung.
Wer sich ins Internet-Forum der Barfußläufer einloggt, ist erstaunt, wie engagiert dort Vorzüge schuhlosen Teilzeitlebens gepriesen werden. Natürliche Fußreflexzonenmassage, heißt es. Die optimale Entsorgung von Schweiß und Fußpilz ("Käsefüße"). Die Kräftigung der Fußmuskulatur. Das beste Abhärtungsmittel. Das Aufnehmen von Reizen über die nackten Fußsohlen, mehr Sensibilität. Das automatische Ausgleichen von Stößen und Unebenheiten, somit ein besseres Balancegefühl. Die Aktivierung natürlicher Bewegungsabläufe, wodurch die Bandscheiben vor Abnutzung geschützt, die Rückenmuskeln gestärkt und weitverbreiteten Fehlstellungen der Füße - wie Senk- und Spreizfüßen - vorgebeugt wird. Allerdings treten diese positiven Effekte nur auf natürlichem Grund ein.
Kenner wissen sogar, dass man allmählich einen siebten Sinn bekommt für Hindernisse. Glasscherben, spitze Steine oder bräunliche Hinterlassenschaften von Vierbeinern sind nicht fußfreundlich. Aber wer oft unten ohne unterwegs ist, kurvt diese Blockaden instinktiv aus. Zudem härtet Barfußlaufen mit der Zeit die Fußsohlen und vermittelt ein ganz neues Körpergefühl. Vor allem junge Frauen, ohnehin die Barfuß-Vorhut, bezeugen, dass sie weniger kälteempfindlich geworden sind.
In Verruf kam das Barfußlaufen in den Siebzigern, als Hippies und Langzeitstudenten mit unendlich viel Zeit überall ohne Schuhe auftauchten, im Hörsaal, in der Kneipe oder zum Liebemachen mit Gleichgesinnten. Die Barfußgänger heute legen dagegen überwiegend wert auf gepflegte Füße. Hauptsächlich das tägliche Cremen verhilft zu einem passablen Ansehen. Für Kinder ist das Barfußlaufen geradezu Pflicht. Dabei machen sie mindestens 80 Prozent mehr Erfahrungen als in Puschen vorm Fernseher. Anfänger sollten viel in der Wohnung schuhlos herumlaufen, ganze Wochenenden lassen sich so in ungeahnter Freiheit verbringen. Ein Tag barfuß im Garten ist ein besonderes Erlebnis, wenn Grashalme den Fußsohlen schmeicheln. Frisch gemähter Rasen dagegen ist nur etwas für Hartleibige.
Unter Männern gibt es viel mehr Exemplare, als frau glauben mag, die nackte Füße erotisch finden. Wo inzwischen nahezu alles zu besichtigen ist, sind nackte Frauenbeine letzte Anblicke der Schönheit. Männerfüße machen eher unter sportlichen Aspekten Eindruck. Und Psychologen weisen darauf hin, dass Barfußlaufen nicht nur das Körpergefühl verändert, sondern auch Unsicherheiten beseitigt und zu neuem Selbstbewusstsein verhilft. Also, weg mit den Schuhen!
[Freie Presse (Chemnitz), 10. 06. 2004]
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Tast-Sinne in den Füßen schärfen
Am Kindergarten "Für Alle" wurde ein "Pfad der Füße" [...]
Am Kindergarten "Für Alle" wurde ein "Pfad der Füße" eingeweiht. Es ist ein Kindertags-Geschenk des [...], der im Vorjahr 50 Jahre alt wurde. Bei diesem Jubiläum verzichtete er auf Geschenke und bat stattdessen um Spenden [...]
Der Pfad selbst besteht aus zehn verschiedenen Teilen mit unterschiedlichen Bodenbelägen: Ziegel, kleine Steine, Holzpflaster, Rundhölzer, Gummimatten...
Die besondere Attraktion ist ein Betonfeld. Hier konnten die kleinen und großen Gäste bei der Einweihung ihre Fußabdrücke in den frischen Beton verewigen. Dieser Pfad, der erweitert werden kann, soll nach Möglichkeit barfuß betreten werden, damit die unterschiedlichen Beläge mit den Füßen ertastet, die Sinne in den Fußspitzen geschärft werden.
[Norddeutsche Neueste Nachrichten, 11. 06. 2004]
gute Idee, falls man auf Geburtstagsgeschenke verzichten möchte ...
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Geigerin Iona Brown gestorben [...]
Ihr Markenzeichen war es, barfuß aufzutreten - es erdete sie buchstäblich und minderte zudem, wie sie einmal berichtete, das Lampenfieber. Ihr Bruder Ian beschrieb Iona Brown ebenso kurz wie treffend: "Sie war in erster Linie Musikerin, und in zweiter Geigerin."
Brown, im westenglischen Salisbury geboren, stammt aus einer Musiker-Familie [...] 1974 wurde sie zur künstlerischen Leiterin der Academy of St. Martin in the Fields berufen, in der sie zehn Jahre als Konzertmeisterin den Ton angegeben hatte [...]
In einem Nachruf für den "Guardian" schrieb Marriner: "Iona verkörperte die Essenz des Academy-Musikstils. Als Geigerin belebte sie die Tradition der Romantik mit Wärme und Leidenschaft, sie war eine Inspirationsquelle für Generationen von Musikern, die Ausstrahlung ihrer Persönlichkeit brach so manches Herz. Sie war ein Star." [...]
[Hamburger Abendblatt, 12. 06. 2004]
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Wasser, Seife und Balsam für die Füße
20. Jugendcamp Kirch Kogel: "weg gehen" [...]
Knapp 500 Jugendliche pilgerten aus ganz Mecklenburg-Vorpommern am Wochenende nach Kirch Kogel. Seit 20 Jahren gibt es in dem kleinen Dorf das Jugendcamp der Evangelischen Landeskirche [...]
In diesem Jahr lautete das Thema "weg gehen". "Wir möchten Jugendlichen Angebote machen und Möglichkeiten auftun, ihren eigenen Weg zu finden" [...]
Das große Camp wurde in vier Campdörfer geteilt. Joachim Voß aus Güstrow bot in seinem Dorf einen ganz besonderen Service an: eine Fußwaschung. Jeder, der wollte, konnte zuerst einen unterschiedlich gestalteten Weg barfuß entlang gehen und spürte dabei verschiedene Elemente und Unterlagen. Anschließend bot Anna Maria Höser aus Güstrow an, die Füße der Jugendlichen mit Seife und Bürste zu schrubben. Danach gab es Balsam auf die Füße [...]
[Norddeutsche Neueste Nachrichten, 14. 06. 2004]
Und auch in einem weiteren kirchlichen Kontext ging's barfuß zu:
Auf der Suche nach sich selbst
Ein Kissenmeer und das Labyrinth von Chartres in der Halle der Stille [...]
Während einige Jugendliche auf dem Kissenmeer einfach nur faulenzten, kehrten andere bewusst in sich. Die Schuhe mussten am Eingang ausgezogen werden, schließlich galt es, barfuß das Labyrinth von Chartres zu erforschen. "Achtet beim Begehen auf eure Schritte und auf das, was sich in euch bewegt und in euch aufsteigt", stand auf der Anleitung zu lesen.
Im Labyrinth durften die Augen auf der Suche nach dem richtigen Weg zu Hilfe genommen werden, nebenan auf dem Barfußpfad wurden sie verbunden. Allein mit den Fußsohlen galt, es die verschiedenen Untergründe zu ertasten. Auf Hilfestellung brauchte aber niemand beim Stolzieren über Gras, Rinde, Stroh und Steine zu verzichten. [...]
"Wir wollen gegen das Vorurteil angehen, dass Kirchen hinterherhinken", hat der Pfarrer aus Langgöns sein Augenmerk bewusst auf die Nachwuchsarbeit gelegt, "denn Jugendliche sind immer am Puls der Zeit". Die Halle kam bei den Kirchentags-Besuchern prima an. "Nicht für jeden ist laute Musik das Ein und Alles. Es hat sich gezeigt, dass das Interesse an solchen Ruheräumen riesengroß ist." [...]
[Wiesbadener Tagblatt, 14. 06. 2004]
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Belesene Füße
Georg


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