WDR von gestern: Laufend fit (Hobby? Barfuß! 2)

Axel G., Friday, 18.06.2004, 09:10 (vor 7408 Tagen)

Die Sendung beschäftigte sich mit Fitness, u.a. mit dem richtigen ( richtige Menge ) Laufen/Joggen etc..
Der dazu eingeladene Experte Dr. Thomas Wessinghage, Sportmediziner und Mittelstreckenläufer, wurde u.a.
nach Joggen und Lauftechniken befragt. Dabei gab er für Barfussläufer interessante Antworten:
- Laufen und Joggen seien für den Menschen die natürlichste Fortbewegung, für die er auch hervorragend ausgerüstet ist.
- Die Kultsportart Nordicwalking ist nicht schlechter, aber einem gesunden Menschen schadet joggen auch nicht.
- Befragt zur Fußabrolltechnik, nannte Dr. Wessinghage die uns bekannte Mittelfussaufsetztechnik.
Dies funktioniert normalerweise ohne Schuhe automatisch, außer bei Übergewicht sei Fußgelenk und Muskeln überfordert.
In diesen Fällen empfahl er federnde Sportschuhe, mit denen der Schritt auch über die Ferse abgefangen werden kann.

Interessant, dass bei den Ausführungen das Wort barfuss nicht einmal fiel, auch kein direkter Hinweis, dass demzufolge
normalgewichtige Personen besser barfuss laufen , da der Schuh ja von ihm als "Prothese" für Übergewichtige oder
an Gelenken Erkrankte beschrieben wurde. Das könnte einerseits noch an dem teilweise Tabuthema barfuss
(man kann doch draußen nicht barfuss gehen, dass tut man nicht...) liegen oder an den Sportschuhherstellern, die möglicherweise
die Untersuchung/Sendung/Sportmediziner sponsern.... ;-))

Auf jeden Fall sollte man auf seinen Körper hören und nach evtl. ärztlicher Untersuchung selbst ausprobieren was einem guttut.

Da fühlte ich mich bestätigt und jogge als "Normalgewichtiger" auch weiterhin fröhlich barfuss durch die Gegend.

Gruß

Axel G.

WDR von gestern: Laufend fit Von 0 auf 42

Klaus (mit eindeutigem Zusatz), Friday, 18.06.2004, 09:49 (vor 7408 Tagen) @ Axel G.

Hallo Axel,

das ist sehr interessant, was Du schreibst. Seit ich neulich die -- wie sagt man heute? -- Dokusoup "Von 0 auf 42" gesehen habe, wundert mich das nicht mehr.
Thomas Wessinghage ist ja selber ein ehemaliger recht erfolgreicher Leistungssportler, der feilt lieber an den letzten 100stel Sekunden. Und als solcher ist er im deutschen Sport, wie mir daraufhin ein guter Freund und Extrem-Marathonläufer, berichtet hatte, sehr einflußreich.

Dem ginge es als Berater und renommierter Sportarzt gewiß selber an die Substanz, würde er seinen Schützlingen das Barfußlaufen empfehlen. Ich weiß es nicht, aber ich vermute, daß die Laufschuhhersteller die Sponsoren sind, die die Läufer mit den höchsten Beträgen sponsern. Wäre zumindest logisch, denn der Läufer gewinnt ja mit dem Schuh und nicht mit der Unterhose.

Mir persönlich war Wessinghage in "Von 0 auf 42" etwas suspekt. Er erinnerte mich sehr an einen früheren Sportlehrer, der (als Reservemajor) uns im Unterricht mit weißen Schuhen, blauer Turnhose und weißem T-Shirt (damalige Bundeswehr-Sport-Kombination) zu Beginn des Unterrichts antreten ließ. Er förderte die, welche die besten Leistungen brachten sehr gut. Für alle anderen hatte er null Verständnis. (Ich gehörte damals zu den "alle anderen". Ich würde ihm heute, 15 Jahre später, gerne mal beim Joggen begegnen, ohne Schuhe und dabei vielleicht gar nicht mal so langsam ...)

Bei "0 auf 42" wars ähnlich. Für die Individualistin oder die Schwächste in der Gruppe (Anna ?), fehlte ihm einfach das Verständnis. Er konnte sich einfach nicht auf solche Menschen einstellen. Ich habe mir dabei oft überlegt, wie er reagiert hätte, wenn einer in der Gruppe gewesen wäre, mit dem Ziel, barfuß die 42 km in New York zu laufen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das akzeptiert hätte. Und wenn der Barfußläufer dann -- wie es ja allen mal passiert ist -- einen Ausfall gehabt hätte, dann hätte er das bestimmt sofort auf die fehlenden Schuhe zurückgeführt. Aber das sind nur Spekulationen. Ich möchte ihn auch nicht zu unrecht beschuldigen. Schade, daß er das Forum bestimmt nicht liest, seine ehrliche Meinung dazu würde mich schon sehr interessieren. Denn dumm ist dieser Mensch gewiß nicht!

Viele Grüße,

Klaus

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