Barfüßerfeindliche Maschinen (Hobby? Barfuß! 2)

Andi35 @, Stammposter, Tuesday, 15.06.2004, 10:11 (vor 7411 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Gestern befuhr ich nach der Arbeit noch einen asphaltierten Weg mit dem Fahrrad und ohne Schuhe am Ufer des Flusses Wigger entlang. Dieser Weg wird viel von Radfahrern, Wanderern, Leuten mit Hunden und Kinderwagen benutzt. Für den normalen Autoverkehr ist er aber gesperrt. Gestern aber waren Arbeiter damit beschäftigt, das Gras der Randstreifen zu mähen. Allerdings weder mit einem "normalen" Rasenmäher oder einer Sense, sondern mit einer Maschine, die mittels eines herumgeschleuderten Stahlseiles das Gras schneidet. Aber nicht nur Gras, sondern auch andere Pflanzen, sogar Brombeerranken. Ich hasse solche Maschinen. Zum einen ist die Tonhöhe des Motorengeräusches Gift für die Ohren. Zum anderen wird alles mögliche durch die Gegend geschleudert. So war es auch gestern: Die abgeschnittenen Pflanzenteile lagen nicht nur dort, wo sie hingehörten, sondern auch auf dem Weg. Eine junge Mutter, die barfuß einen Kinderwagen schob, sah sich genötigt, vor der "Baustelle" Sandalen anzuziehen, ihr gefielen die Brombeerranken auf dem Weg nicht. Ein Radfahrer kam mir entgegen, er schob sein Velo, Plattfuß. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der Plattfuß von den Brombeerranken hervorgerufen wurde. Der Unimog der Arbeiter stand mitten auf dem Weg, man mußte über das frisch gemähte rüber. Die beiden Arbeiter (sie unterhielten sich in einer Sprache, die ich nicht verstand) schienen sich über die Leute zu amüsieren, die sich am Unimog vorbeiquälten. Ob sie meine Barfüßigkeit und die der Mutter registrierten, sei mal dahingestellt.
Hat schon jemand anders Ärger wegen solcher Grasschneidemaschinen gehabt? Im Tessin hat eine solche auch mal einen kleinen Stein aufgewirbelt und mir gegen die Brille geschleudert. Mein Ärger über den verursachten Kratzer gerade in der Mitte der Linse hielt sich nur deswegen in Grenzen, weil ich eine sowieso eine neue Brille benötigte.
Wußten diese arroganten Arbeiter überhaupt, was sie taten? Sie selber trugen Stiefel, Lederhandschuhe und Schutzbrillen, ihnen konnte nichts passieren. Was den Passanten passierte, ging sie nichts an. Eigentlich müßte man für solche Arbeiten ein Barfußobligatorium einführen, dann würden auch solche Arbeiter verantwortungsvoller mit ihrem Gerät umgehen.
Kopfschüttelnd
Michael aus Zofingen

Hallo Michael!
Ja, ich kenne diese Mäher, allerdings in kleiner Version für den Garten und mit einem Nylonseil, ich glaube sie heißen Drimmer. Es ist zwar klar, dass, wo gehobelt wird auch Späne fallen, aber sich dann noch über die Passanten zu amüsieren, das ist schon ein Witz! Ich würde mich an Deiner Stelle mal an die Gemeinde oder Stadt wenden, die ja aller Wahrscheinlichkeit nach der Arbeitgeber ist. Schreibe ihnen doch mal eine Email und schildere diesen Fall genau, bis ins Detail. Das habe ich auch schon mal getan, bezüglich einer Tankstelle und hatte Erfolg! Da ging es aber nicht ums barfuß laufen, aber es war eben eine Situation, in der ich im Recht war und mich darum beschwerte. Ich nehme mal stark an, dass das Fahrrad wegen des Gerölls platt wurde, sonst müsste es schon ein riesen Zufall gewesen sein. Du hast auch Recht, dass diese Mäher viel zu gefährlich sind, nun stell Dir mal vor, der Stein wäre Dir nicht an die Brille, sondern womöglich an die Schläfe oder sonstwo hin geflogen. Man müsste dann zumindest für die Zeit der Mäharbeiten den Weg sperren, wenn man schon solche (ich sag´s jetzt gerade mal) scheiß Maschinen einsetzt! Ein Mähfahrzeug hätte es auch getan und wäre längst nicht so gefährlich! Übrigens hätte ich mir dennoch die Brille bezahlen lassen und es wäre mit Sicherheit auch durchgegangen, denn Du warst nicht im Fehler, sonst hätte man eben absperren sollen, ansonsten geht man eben davon aus, dass ein gefahrloses passieren der Stelle möglich ist. Ich bin kein "neunmalkluger" Abzocker, der aus allem versucht, Geld heraus zu schlagen, aber das wäre ihnen eine Lehre gewesen und Du hättest gerade Deine neue Brille bezahlt bekommen! Manchmal muss man einer Sache etwas auf die Sprünge helfen, dann hätte diese Sache auf der Gemeinde (dem Bauhof) wohl für Aufsehen und Aufmerksamkeit gesorgt und man hätte vielleicht geplant, diese Mäher abzuschaffen! Es muss meistens erst etwas passieren, bevor manche Leute schlau werden!
Liebe Grüße von Andi!


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