Hallo Chris,

Hallo,
ich bin gerade dabei ein Barfussgänger zu werden. Wer hat Erfahrungen mit barfuss laufen im Winter bei Eis und Schnee?
Kann oder sollte man auch bei diesen Temperaturen barfuss laufen oder gibt es eine Untergrenze ?

Klar geht das auch im Winter, selbst Sebastian Kneipp hat ja das "Schneetreten" empfohlen, als "Abhärtungsmaßnahme". Klick einfach unten den Link an und Du findest im "Best-Of" des Forums alles zu den einzelnen Jahreszeiten. Schau dort unter "Winter".

Du kannst auch im Archiv Dir die Beiträge die im Winter geschrieben wurden dazu durchlesen.

Du mußt nur aufpassen daß es nicht zu Erfrierungen kommt. Dazu regelmäßig barfuß laufen wenn es nach dem Sommer wieder kühler wird, dann kannst Du auch länger im Schnee barfuß laufen. Sonst ist es für einige Minuten kein Problem. Anschließend ins Warme gehen und die Füße wieder bei Zimmertemperatur "auftauen" lassen (kein heißes Wasser).

Für eure Antworten und Beiträge schon jetzt vielen Dank
Euer Chris

Barfüßige Grüße
Rainer L.

Barfuß durch die Jahreszeiten

Hallo,
ich bin gerade dabei ein Barfussgänger zu werden. Wer hat Erfahrungen mit barfuss laufen im Winter bei Eis und Schnee?
Kann oder sollte man auch bei diesen Temperaturen barfuss laufen oder gibt es eine Untergrenze ?
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Euer Chris

Hi Chris!

Ich habe, weil ich fast meine gesamte Freizeit barfüßig zubringe, ziemlich viel Erfahrung mit Barfußlaufen im Winter, auch bei Eis und Schnee. Die ersten zehn bis zwölf Minutern sind oft "lausig", und am liebsten würde man Schuhe anziehen, aber da ich nie welche dabei habe, komme ich nicht in Versuchung. Ist diese Phase aber überstanden, dann fühlt man sich auch bei Minustemperaturen barfuß wohl. Auf Schnee laufe ich sehr gern; nur im Tiefschnee komme ich nicht voran (habs mal Anfang 2003 im Schwarzwald probiert). Am angenehmsten ist frischer Pulverschnee, aber auch festgetretener Schnee ist sehr geeignet. Weniger angenehm ist verharschter, also angeschmolzener und wieder überfrorener Schnee, und Schneematsch ist mir wegen unfehlbar damit verbundener nasser Hosenbeine zuwider, und in nassen oder schmutzigen Klamotten fühle ich mich nicht wohl. Meine untere Temperaturgrenze liegt bei etwa -5° C.
Am schönsten finde ich es, wenn man im Winter gemeinsam barfuß irgendwo hingeht, beispielsweise auf den Weihnachtsmarkt oder in den Zoo oder einen Spaziergang auf belebten Wegen unternimmt. Dabei kann man Blikke oder Bemerkungen registrieren, über die man nach Jahren noch lachen kann, und für die Nichtbarfüßer, die so etwas sehen, ist so etwas ebenfalls unvergeßlich, so daß es auf diese Weise allen Beteiligten eine Freude macht. So erinnere ich mich an den völlig fassungslosen Gesichtsausdruck einer alten Frau, die gerade mit ihrem Brot aus einer Bäkkerei kam, als sie plötzlich zehn Leute barfuß vorübergehen sah, oder an eine ältere Italienerin in einer Straßenbahn, die sich bei dem unerwarteten Anblick mehrerer nackter Fußpaare um sich herum spontan bekreuzigte. Drollig sind auch die Erklärungen, die manche Leute sich zurechtlegen, ohne nachzufragen. Die "schönsten" lauteten: "Die gehören zu einer Sekte", "Das sind Manager auf einem Selbstfindungsseminar" und "Das sind Künstler, die gegen etwas protestieren". Gelegentlich wird eine barfüßige Gruppe auch dierkt gefragt, wogegen sie protestiert, denn auf den Gedanken, daß man im Winter auch "einfach so" barfuß laufen kann, kommt anscheinend niemand von den Beschuhten. Wenn man dagegen alleine durch den Winter wandelt, registriert man viel weniger Blikke oder Bemerkungen. Doch jetzt hat erstmal der Sommer angefangen, und bis zum Winter ist noch viel Zeit. Nutze sie, um fleißig zu trainieren.

In diesem Sinne

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Hallo,
ich bin gerade dabei ein Barfussgänger zu werden. Wer hat Erfahrungen mit barfuss laufen im Winter bei Eis und Schnee?
Kann oder sollte man auch bei diesen Temperaturen barfuss laufen oder gibt es eine Untergrenze ?
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Euer Chris

Hallo Chris,
Winter und Winter ist natürlich ein Unterschied. Der jeweilige Monat an sich sollte kein Grund sein, ob man barfuß läuft oder nicht. In der Schweiz kann es auch im Januar mal 15°C werden. Ob man nun im Januar bei 15°C barfuß läuft oder im Juni, das macht doch wirklich keinen Unterschied, höchstens in den Köpfen der anderen. Bei Temperaturen über +5°C kann ich stundenlang barfuß auf nicht verschneitem Boden laufen, ohne daß mir die Füße einfrieren, beim Radfahren sind es +7°C. Barfüßige Erfahrungen mit Schnee habe ich nicht viele. Kurzzeitig raus geht immer, aber längere Strecken sind bei mir noch nicht möglich. Es hängt auch sehr von der Lufttemperatur ab: Bei Temperaturen über 0°C ist frisch gefallener, weicher Schnee angenehm, verharschter dagegen schneidet leicht die Knöchel auf. Auf festgefahrenen Schneedecken geht es erstaunlich gut. Schmelzwasser ist eklig, speziell dann, wenn es durch Streusalz hervorgerufen wurde, da dann die Temperatur deutlich unter 0°C sinken kann. Wem die Temperatur nicht stört, wohl aber nasse Kleidung: Hosen kann man auch aufkrempeln. Es ist auch nicht verboten, kurze Hosen zu tragen, auch wenn es für manche "bubihaft" aussieht.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Hallo,
ich bin gerade dabei ein Barfussgänger zu werden. Wer hat Erfahrungen mit barfuss laufen im Winter bei Eis und Schnee?

siehe letzte Sätze bei Kneipps Testament

Hi Chris!

Hallo,
ich bin gerade dabei ein Barfussgänger zu werden. Wer hat Erfahrungen mit barfuss laufen im Winter bei Eis und Schnee?
Kann oder sollte man auch bei diesen Temperaturen barfuss laufen oder gibt es eine Untergrenze ?
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Euer Chris

Auch ich gehöre zu jenen, die ständig baren Fußes unterwegs sind.
Ich hatte zwar schon längere Zeit ein gewisses Faible für das Barfußlaufen besessen, daß es aber so weit geht, daß selbst Schnee und Eis kein Hinderungsgrund sind, auch weiterhin barfuß zu gehen, hätte ich mir vor nun mittlerweile über drei Jahren niemals gedacht.

Als ich die Vorliebe an mir entdeckte, ständig und nahezu ausnahmslos Barfuß gehen zu wollen, ging dies bei mir anfangs auch nicht so reibungslos: ich hatte wirklich Hemmungen, auf der Straße unter all den beschuhten Leuten barfuß zu gehen. Dies war übrigens in der wärmeren Jahreszeit. Ich ging z.B. mit Schuhen einkaufen, entledigte mich im Laden meiner Schuhe und steckte sie in einem Stoffbeutel, erledigte also meinen Einkauf barfuß und ging auch barfuß nach Hause. Mit der Zeit dachte ich, daß es eigentlich recht albern war, mit Schuhen ausgestattet die Wohnung zu verlassen und dann den Wechsel durch das Entfernen der Schuhe in irgendeinem Geschäft oder so zu zelebrieren. Also blieb das Schuhwerk künftig daheim. Sicherlich waren meine Hemmungen immer noch da, aber ich überwand meine Scheu davor, meine Vorliebe zum Barfußlaufen zu unterdrücken, nur weil manche Leute etwas deppert dreinschauen oder gar komische Kommentare von sich geben. Ich dachte mir, daß ich schließlich den Schuhgehern auch nicht vorschreibe, was sie tun sollen und sollen mich die Leute auch in Ruhe lassen. Außerdem wird man - so viel ich weiß - stets schuhlos geboren, aber bei manchen schuhbestückten Zeitgenossen meint man, daß sie bereits mit Schuhen auf die Welt kamen.
Sicherlich blieben die Kommentare nie aus, und außerdem wurde ich auch noch zum "Jesus aus Eßlingen" ernannt. Damit hatte ich gewiß kein Problem,aber das dumme Hintenrumgeschwätz nervte mich schon sehr.

Eigentlich glaube ich, daß meine Vorliebe zum Barfußlaufen dadurch richtig geweckt wurde, als ich im Sommer nachts meine Zeitungszustelltouren hatte. Ich hatte damals sogenannte "Espadrillos"an den Füßen, wobei mir einer davon plötzlich kaputtging. Das Oberteil samt abgetrennter Sohle baumelte plötzlich an meinem Knöchel herum und so wurde ich wohl zum "richtigen" Barfüßer. Ich merkte nämlich,wie genial das Barfußlaufen war.

Durch dieses Forum wurde mein Selbstbewußsein insofern gestärkt, indem ich meine Barfußaktivitäten immer weiter ausbaute. Durch meinen besten Freund Markus U. wurde meine Vorliebe zum winterlichen Barfußlaufen noch wesentlich verstärkt. Ich hatte mich zwar schon immer über die "Harten" wie Franco usw. gewundert, die ja grundsätzlich und immer barfuß unterwegsen. Auch Markus ist jemand, der auch gerne im Schnee barfuß geht. So hatten wir beide letztes Jahr im Winter eine sehr schöne barfüßige Wandererung im Schnee erleben dürfen. Es war wirklich sehr schön. Wie auch Markus bereits schrieb, ist die erste Zeit recht "lausig",das Gefühl danach einfach genial. Was gab es für erstaunte Blicke von Spaziergängern, welche mit ihren Hunden im Schnee liefen {dabei waren die Hunde auch barfuß ))}
Die Frage "ist es Euch nicht zu kalt?" war die grundsätzliche Frage, die uns gestellt wurde. Es war aber nicht zu kalt, sondern ein sehr schönes Gefühl - so wie über kühlen Steinplatten wie z.B.in Kirchen.
Als wir dann wieder im Auto saßen, kam ein richtiges wohliges Gefühl,welches nicht nur die Füße, sondern den ganzen Körper befiel.
Sicherlich war diese Aktion "Barfuß im Schnee" durch stetiges Training in der Übergangszeit Herbst - Winter möglich geworden, da man dadurch abgehärtet wurde.
Sicherlich sind auch bei mir temperaturmäßige Grenzen gesetzt,denn bei klirrender Kälte holt man sich eher Erfrierungen an den Füßen, vor allem an den Zehen (Reinhold Messner läßt grüßen!) und außerdem ist es bei extremen Frost auch nicht mehr angenehm. Da ich allerdings Socken hasse, bin ich in dieser Zeit auch in meinen Schuhen barfuß.

Es gibt auch welche, die gerne über Eisflächen barfuß gehen, aber hier habe ich Bedenken, daß man sich evtl. verletzen könnte, da Eisflächen zumeist nicht hundertprozentig plan sind. Gut, vielleicht hat jemand diesbezüglich Gegenargumente auf Lager, und zweitens muß ich zugeben, daß ich bislang noch keine Erfahrungen in puncto Eis und barfuß habe. Die einzige Erfahrung mit Eis und barfuß sammelte ich in diversen Eisdielen )) (Na ja, der Gag mußte sein!).

Aus welcher Gegend kommst Du denn? Vielleicht kann man ja ein gemeinsames "Barfuß im Schnee" organisieren. Auch die Winterbarfußtreffen sollen sehr schön und erlebnisreich sein, jedoch hatte ich bislang noch keine Möglichkeit, an so einem Treffen teilnehmen zu können - aus beruflichen oder krankheitsbedingten Gründen. Ein sehr schönes Barfußtreffen im Winter in kleinem Rahmen auf den Weihnachtsmärkten in Stuttgart und Eßlingen habe ich letztes Jahr erleben dürfen, und es war einfach genial. Die Kommentare der Leute und Kinder waren einfach köstlich: eine Riege älterer Damen prophezeiten uns allen eine Nierenbeckenentzündung und ein Kind sagte seiner Mutter, daß es Leute barfuß laufen gesehen hatte.Als die Mutter darauf wohl nicht reagierte, wurde das Kind wohl sauer und rief mit deutlich gesteigerter und aggressiver Stimmlage: "barfuß sind die!". Das war eigentlich das netteste Erlebnis, welches ich in meiner bisherigen "Barfüßerkarriere" erleben durfte.

Mein Rat: Fange langsam mit dem Training für die Abhärtung an, aber übertreibe es nicht gleich. Sicherlich dauert es etwas, bis sich die ersten Erfolge bemerkbar machen. Wenn es anfängt weh zu tun, dann hör an diesem Tag besser mit dem Barfußlaufen auf. Wenn es wieder beschwerdefrei geht, dann trainiere weiter. Vor allem, wenn es kühler wird, dann wird das Training wichtig. Wenn sich im Herbst der erste Reif auf den Wiesen bildet, dann mach einen schönen Spaziergang über diese Wiese. Es wird am Anfang zwar auch wie im Schnee etwas "lausig" werden,aber nach fünf bis zehn Minuten ist dieser Punkt überwunden.

Barfüßige momentan nicht so sommerliche Grüße
Franz