Beobachtungen beim Schuhkauf (Hobby? Barfuß! 2)

Franz (S) @, Stammposter, Wednesday, 09.06.2004, 19:46 (vor 7417 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus!

Hi zusammen,
Gestern habe ich eine ketzerische Tat begangen: Ich habe mir Schuhe gekauft (und da es wohl nicht so gut ankommt, wenn man barfuß mit schmutzigen Fußsohlen ins Schuhgeschäft geht, hatte ich mir vorher Flipflops angezogen.

Wie es der Zufall will, habe auch ich heute am frühen Nachmittag ein Schuhgeschäft betreten,weil ich ein Paar neue Flipflops kaufen wollte.
An meinen alten ist am rechten Flipflop der Steg gerissen - irreparabel.
Manchmal geht es leider nicht anders, man braucht eben irgendwelche Treter an den Füßen und dies wohl zumeist aus beruflichen Gründen.
Allerdings bin ich tatsächlich barfuß in dieses Schuhgeschäft gegangen, wobei so mancher Anwesende dort schon recht verwundert geschaut hatte. Eine Verkäuferin verwickelte mich in ein Gespräch und meinte, daß es heutzutage doch so gefährlich wäre, da es doch so viele Glasscherben gäbe. Ich sagte, daß man als Barfüßer irgendwie einen Instinkt entwickelt hat, um solche Gefahren zu umgehen. Ich trage ja auch nachts barfuß meine Zeitungen aus und es ist mir bis dato - toi toi toi - noch nichts geschehen.
Zu der Firma, wo ich derzeit tätig bin, komme ich auch stets und grundsätzlich barfuß und verlasse diese Firma auch wieder barfuß. Ich habe auch in meinem sogenannten "Auto" keine Schuhe verstaut, auch keine Flipflops oder desgleichen. So mancher Angestellter dort schaut schon etwas komisch aus der Wäsche, wenn sie mich sehen, aber das kratzt mich nicht. Selbst Hans, der ja bekanntlich sehr gerne herumkommandiert, hält seine Goschn. Natürlich würde ich mir von ihm sowieso nichts sagen lassen, da er wohl weiß, daß ich recht impulsiv reagieren kann, sobald ich merke, daß man mich bevormunden will.

Da wir hier in Deutschland leider kein subtropisches Klima haben, sondern im Winter mit Frost rechnen müssen und ich sowieso für gewisse Situationen Schuhe benötige, habe ich mir diese eleganten Dinger gekauft, welche vorne ganz geschlossen und hinten ganz offen sind und doch überhaupt nicht pantoffelartig wirken. Dabei bin ich durch mehrere große Schuhgeschäfte in der Kaufinger Straße gezogen (und bei "Tack" schließlich für einen halbwegs anständigen Preis fündig geworden).

So ein ähnliches Geschäft haben wir hier in Eßlingen auch, wo man Schuhe und Flipflops noch zu zivilisierten Preisen kaufen kann.
Solche Schuhe, wie Du sie beschreibst, wollte ich mir auch schon besorgen. Ich denke, daß sie auch "Teva" genannt werden.

Fast überall bot sich das gleiche Bild: Während sich Frauen einer riesigen Auswahl, die sich über mehrere Stockwerke erstreckt, erfreuen, müssen Männer sich mit einem einzigen Stockwerk, welches sich entweder im Keller oder ganz oben befindet, begnügen.

Ich denke, daß die Schuhmode für Männer sowieso recht trist ist.
Frauen können sich über eine wirklich sehr umfangreiche Auswahl aus den verschiedensten Modellen erfreuen.

Oft ist es auch so (besonders wenn die Abteilung für Männer sich ganz oben befindet), daß wir Männer, bevor wir ganz oben angekommen sind, zuvor die gesamten Etagen für die Frauen duchlaufen müssen. Der Grund dafür wurde mir durch meine Beobachtungen klar: Viele Männer sind offenbar zu unselbständig, um sich alleine Schuhe zu kaufen, und werden von ihren Partnerinnen begleitet. Diese sollen unbedingt einen Blick in die Frauenabteilung(en) werfen, um möglicherweise auch das Bedürfnis nach neuen Schuhen zu bekommen.

Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und bin zu dem gleichen Schluß wie Du gekommen: dies ist ein typischer Trick der Unternehmer, welcher die Psyche der Kunden insoweit beeinflußt, daß die Kunden letztendlich mit mehr Waren das Geschäft verlassen, als diese eigentlich geplant hatten. Natürlich sind die interessantesten Modelle für die Frauen entlang des Weges zu der Herrenabteilung aufgestellt. In den meisten Fällen geht diese kalkulation der Unternehmer auf.
In den Kassenbereichen der Supermärkte werden auch solche Psychotricks angewandt, indem dort Regale o.ä. mit zumeist Süßigkeiten wie Mars, Snickers usw. aufgestellt werden. Fast jedem Kunden, welcher seine eingekauften Waren auf das Förderband legt, stechen diese Süßigkeiten ins Auge und sehr oft nehmen sich die Kunden einen oder zwei Riegel. Wenn das Geschäft gut frequentiert wird, kommen durch diese Tricks beachtliche Mehreinnahmen zustande.

Diese Rechnung geht scheinbar auf, denn in den Frauenabteilungen sah ich etliche Männer gelangweilt herumstehen, während ihre Partnerinnen eifrig ein Paar nach dsem anderen ausprobierten. Ganz anders war es in der Männerabteilung. Dort standen die Frauen keineswegs gelangweilt herum, sondern nahmen einen sehr lebhaften und kräftigen Einfluß auf die "Wahl" ihres Partners.

Stimmt. Frauen besitzen wohl die Gabe, ihre Männer die Auswahl zu erleichtern, da sich Männer in der Tat die Auswahl und Entscheidung meistens etwas schwerer als nötig machen. Warum das so ist, kann ich auch nicht nachvollziehen. Allerdings ist es wohl damit begründet, daß Frauen oft den reinsten Schuhladen daheim haben, während Männer stets drei oder vier Paar Schuhe im Schrank stehen haben.

Obwohl es auch dabei sicherlich Unterschiede gibt (von sanfter Beratung bis zur Bestimmung durch die Frau), bin ich doch von Herzen froh, die Schuhe wie auch meine gesamte sonstige Bekleidung stets selbst auszusuchen, ohne dabei beeinflußt zu werden. Es ist äußerst bedauerlich, daß die Mehrheit der Männer anscheinend nicht in der Lage ist, selbst einen eigenen guten Geschmack zu entwikkeln und diesem zu vertrauen!

So sehe ich das auch. Wenn ich z.B. mal in die Lage komme und mir ein Paar Schuhe kaufen muß, dann lasse ich mich auch und nur durch meinen Geschmack leiten und hatte es eigentlich noch niemals nötig gehabt, mich von anderen Leuten beeinflussen zu lassen. Da mein "normales" Schuhwerk meine blanken Sohlen sind, brauche ich mich zum Glück nicht um irgendwelche Treter zu kümmern bzw. Gedanken zu machen.
Abgesehen davon, daß ich beim arbeiten Schuhe tragen muß - die Berufsgenossenschaft läßt grüßen, bin ich ausschließlich nur barfuß unterwegs, geschmückt mit drei Fußketten und derzeit fünf Bändern sowie fünf einfache Zehenringe, welche ich an beiden Füßen symmetrisch verteilt habe.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Sommerliche Barfußgrüße
Franz


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