Hochwasser (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Monday, 07.06.2004, 10:18 (vor 7419 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael!

In der letzten Woche fielen in der Schweiz derart viele Niederschläge, daß etliche Gewässer über die Ufer traten, [...]

Und noch etwas: Etliche Scherben, Papierabfälle und sonstiger Zivilisationsmüll, den Umweltsünder einfach liegengelassen hatten, war fortgerissen worden, alles hatte einen jungfräulichen Charakter bekommen. Nur: Der Müll ist nicht weg, irgendwo wird er wieder angespült.

Zum Beispiel in den Löricker Rheinauen bei Düsseldorf, wo ich mich, wenn ich in der Heimat weile, an schönen Tagen gern aufhalte. Nach einem Hochwasser liegt dort entlang der von diesem gezogenen früheren Wasserlinien viel angeschwemmtes Reisig, das mit ebendiesem Zivilisationsmüll durchsetzt und vermengt ist, also mit Stanniol, Plaste und Styropor.

Vielleicht wird aber auch ein Flaschenboden irgendwo an einem Sandstrand abgelagert und von wenigen Zentimetern Sand überdeckt. Vielleicht tritt ein Kind hinein. Oder einer, der sich vorgenommen hat, öfter mal barfuß zu laufen und nun vergrault wird.

Bei angespülten Glasscherben ist das nicht so schlimm, wie Du vielleicht denkst, denn diese schleifen sich, wenn sie von der Strömung fortgespült werden, ähnlich wie Kiesel ab und verlieren dabei ihre Schärfe. Wenn ich am Ufer einen Flaschenboden finde, lasse ich ihn gerne über die Wasserobefläche "pfitschen", da er sich aufgrund seiner flachen, runden Form hervorragend dazu eignet (das hat auch gleichzeitig den Vorteil, daß er dadurch erneut von der Strömung "bearbeitet" wird). Ein echtes Ärgernis sind hingegen sind die Scherben solcher Flaschen, die an Ort und Stelle zerdeppert wurden, denn daran kann sich wirklich jemand verletzen. Nicht selten finde ich auch ganze Flaschen, die achtlos zurückgelassen wurden. Bevor auch diese zur möglichen Gefahrenquelle werden, sammle ich sie immer ein, wenn ich sie zufällig finde, um sie "ordnungsgemäß" am Glascontainer zu entsorgen.

Wenn etliche Menschen zugegen sind, habe ich weniger Ärger mit Mücken. Diese Stechinsekten sind nämlich wählerisch. Viel lieber durchbohren sie zarte Kinderhaut, als daß sie sich an der Lederhaut eines Chemikers die Zähne ausbeißen.

Mükken haben bekanntlich keine Zähne, sondern einen Stechrüssel. Ich habe, auch wenn ich alleine bin, nicht allzuviel Ärger mit ihnen, da ich auch an heißen Tagen nicht viel Angriffsfläche biete, nämlich lediglich Gesicht und Hals (werden gottlobs fast nie angeflogen) sowie die Unterarme und die Füße (bevorzugte Angriffsziele). Freilich bemerke ich die Mükken, sobald sie sich dort niederlassen, allermeist rechtzeitig, was für diese Blutsauger den Tod zur Folge hat.

Allzu viele Gäste waren nicht am Aabach, etwa weil die Wiese zu naß war. Viele wanderten nur vorbei, und diejenigen, die sich dort länger aufhielten, behielten meistens die Schuhe an. Ein Mädchen, das die Sandalen ausziehen wollte, wurde daran gehindert, wegen der Bienen im Klee und der Kronenkorken im Gras. Dabei war beides vernachlässigbar.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Bienen im Klee können tatsächlich eine Gefahr für die Füße darstellen, Kronkorken im Gras hingegen nicht. Die letzteren sind freilich im Gegensatz zu den ersteren ein Ärgernis (Stichwort Zivilisationsmüll).

Sonnige, barfüßige Sommergrüße aus München,
Markus U.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion