Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten (Hobby? Barfuß! 2)

Eugen, Saturday, 05.06.2004, 16:31 (vor 7421 Tagen) @ Markus U.

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Hallo Markus!
Wieso ist meine Aussage, bezüglich einer schicken kurzen Hose, ein Widerspruch in sich? Ich bin auch der Meinung, dass das nicht nur etwas für Kinder ist, sonst bräuchte es auch keine kurzen Hosen für Männer zu geben, die es eben nun mal gibt.

Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden kurze Hosen ausschließlich von männlichen KINDERN getragen, und zwar sogar im Winter (dann, wie auf vielen alten Fotos zu sehen ist, allermeist in Verbindung mit irgendwelchen überlangen Strümpfen, möglicherweise sogar Strumpfhosen). Anscheinend waren kurze Hosen folglich so etwas wie die "Standard- Bekleidung für Knaben". Erwachsene Männer trugen kurze Hosen nur beim Sport, aber nie auf der Straße. Kurze Hosen gehörten übrigens auch zur Uniform der HJ.
Erst nach der Mitte des letzten Jahrhunderts begannen auch erwachsene Männer, kurze Hosen zu tragen, weil sie sich von ihrer ehemaligen Kinderkleidung aus irgendwelchen Gründen nicht trennen mochten. Seither werden kurze Hosen auch für erwachsene Männer angeboten, was aber an dem geschichtlichen Ursprunge als Kinderkleidung nichts ändert. Wenn die Mode auf einmal anfinge, Windeln und Strampelhöschen für Erwachsene zu propagieren, tät ich sowas ja schließlich auch nicht tragen wollen, sogar dann nicht, wenn es sich auf der Straße durchsetzte.

Es gibt doch schöne kurze Jeanshosen, ich habe auch solche in beige, kiesel (fast weiß), dunkelblau, hellblau und eben schöne Hemden, ich kann eben schwer beschreiben, wie schöne Hemden aussehen. Eben ein gepflegtes Hemd, ob Hawailook, oder kariert, es kommt eben darauf an.

Ich trage auch zu jeder Jahreszeit Hemden; die meinigen sind freilich zumeist einfarbig oder gestreift. Bei Temperaturen zwischen 15° C und 20° C kombiniere ich auch schon mal ein schwarzes oder buntes T- Shirt mit einem Sakko.

Übrigens könnte man auch sagen, dass das Barfußgehen etwas für Kinder ist und sich für einen Erwachsenen nicht gehört, so denken auch viele Leute und ich lebe auch nicht im Orient (zum Glück), sondern in Deutschland und da darf man tragen, was man will. Im Orient pflegt man sowieso sehr eigene Ansichten, da haben Frauen wenig Rechte, wenn nicht sogar keine und die Männer dürfen alles! Nach meiner Meinung sehr veraltete Sitten, da stirbt ein Stück Freiheit in einem Menschen, auch viele Unruhen sind auf die Verbohrtheit und Verbissenheit dieser Völker zurück zu führen, aber diese Meinung möchte ich jetzt nicht weiter ausdehnen, sie würde vom Thema zu stark abweichen, war nur am Rande bemerkt.

Der Orient hat eine sehr alte Geschichte und gänzlich andere geistliche bzw. geistige und kulturelle Traditionen als das Abendland, und es ist überaus lohnenswert, sich mit diesen eingehend auseinanderzusetzen und vertraut zu machen, statt auf Halbwissen und Allgemeinplätzen ("da haben Frauen wenig Rechte, wenn nicht sogar keine und die Männer dürfen alles!", "Verbohrtheit und Verbissenheit dieser Völker") beruhende Vorurteile zu pflegen.
Um zum Thema zurückzukehren: Im Orient sind die meisten Männer sokkenlos in offenen Sandalen, und einige gehen auch ganz barfuß.

Ja, es wird Zeit, dass die Lücke sich langsam schließt, was offene Herrenschuhe angeht. Da gibt es noch sehr sehr viel zu entwerfen und zu entwickeln! ;-) Abschließend möchte ich sagen, wenn wir Männer auch zu feinen Anlässen mal offene Schuhe ohne Socken tragen können und so ein barfußähnliches Gefühl erleben dürfen, das sich nicht nur auf kleine Anlässe beschränkt, dann haben wir es gepackt. Bitte jetzt nicht schimpfen ;-): dann dürfen auch die Frauen mal einen schicken Männerfuß begutachten und nicht nur wir Die einer Frau und wer sieht sowas nicht gerne?
Gruß von Andi!

Mich erfreut natürlich auch der Anblick nackter Frauenfüße in hauchzarten Sandalen, am meisten natürlich bei meiner Freundin Ute :-)
Gleichwohl möchte ich auf eigene Fußfreiheit nicht verzichten. Ein Anfang ist gemacht, wenn man sich sokkenlos in offenen oder auch geschlossenen Schuhen, die auf die übrige Kleidung, welche selbstverständlich elegant zu sein hat (z. B. heller Sommeranzug und passendes Hemd, aber ohne Krawatte), sorgfältig abgestimmt sind, zu feierlichen Anlässen begibt. Dabei ist freilich peinlich genau darauf zu achten, daß wirklich alles gut zusammenpaßt und kein Stilbruch entsteht, wie das etwa bei Birks oder Badeschlappen zu besagtem Anzug der Fall wäre. Wenn sich das allmählich durchsetzt (erfordert möglicherweise für den Anfang ähnlichen Mut wie die ersten barfüßigen "Gehversuche" in der Stadt), dann ist der entscheidende Durchbruch geschafft, und auch wir Männer können uns dann weiter vorwagen (ich selbst bin noch in der Phase, in der bei Skkenlosigkeit zu feierlichen Anlässen "alles andere" genau abgestimmt sein muß). Sokkenlos zu Beerdigung zu erscheinen kommt für mich indessen auch an heißen Sommertagen nicht in Frage.
Bewölkte Barfußgrüße aus München,
Markus U.


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