Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 01.06.2004, 18:29 (vor 7425 Tagen)

Wer mehrere Tage hintereinander unterwegs ist, der muß irgendwo übernachten, unabhängig davon, ob er die Stiefel sogar im Bett und unter der Dusche anbehält, ob er je nach Lust und Laune mal mit, mal ohne Schuhe rumläuft oder ob er aus welchen Gründen auch immer keine Schuhe dabei hat. Beim Übernachten bei Privatleuten hat man in der Regel als Barfüßer keine Probleme - oder gerade, aber dann weiß man es vorher. In Hotels, Jugendherbergen usw. kann man das Pech haben, daß man gar nicht erst reingelassen wird.
Wenn ich in meiner Freizeit unterwegs bin, dann meide ich Hotels usw. Der Grund ist nicht etwa, daß ich mich barfuß nicht reintraue (das war schon vor meiner Barfußzeit so). Hotels verbinde ich irgendwie mit Arbeit und Pflicht. Ebenso empfinde ich die Benutzung von Taxis, das Tragen von Anzug, Krawatte, Hüten und langen Hosen sowie den Schuhzwang (nicht das Tragen von Schuhen an sich) als Synonym für den grauen Alltag.
Auch Campingplätze sind nichts für mich. Entweder halt man das mit teilweise spießigen Dauercampern zu tun, die in einem zugewachsenen, längst nicht mehr fahrtüchtigem Wohnwagen leben und jeden (auch den beschuhten) Camper, der nur für eine Nacht mit dem Zelt kommt, verächtlich anschauen. Dann aber kann man das Pech haben, daß man Leute dort trifft, die bis spät in die Nacht lärmen und saufen, Scherben sind dann unvermeidlich, zum Leidwesen der Barfüßer.
Dann kann man sich natürlich auch noch irgendwo in der Landschaft niederlassen, entweder mit oder ohne Zelt. Ich zähle zu denen, die das ohne Zelt tun. Zum einen hat ein Zelt Gewicht auf dem Fahrrad oder beim Wandern, zum anderen ist nicht überall Platz, um ein Zelt aufzustellen. Ich habe festgestellt, daß es beim Aufsuchen eines geeigneten Schlafplatzes problematisch sein kann, wenn man keine Schuhe dabei hat. In der Regel ist es ja dunkel, wenn man den Schlafplatz sucht. Dann sieht man nicht mehr jede einzelne Dornenranke, jede Brennessel, jede Scherbe, lockeres Gestein usw. Mit Schuhen ist man da leider deutlich flexibler als barfuß. Auch wenn man festgestellt hat, daß ein Platz ungeeignet ist, dann kann man in Schwierigkeiten geraten, wenn man barfuß wandert. Mit dem Rad ist man dann etwas besser dran. Man hat mir gesagt, daß es gefährlich sei, auf diese Weise zu übernachten, wegen überfallen werden usw. Dabei ist die Gefahr, irgendwo in der Wildnis bestohlen zu werden nicht größer als an einem offiziellen Übernachtungsort. Wer einen überfallen will, der sucht nicht in der Wildnis. Und wer in der Wildnis ist, der will was anderes. Ich habe ehrlich gesagt mehr Angst davor, daß mich ein Polizist erwischt als ein Spitzbube. Um dem vorzubeugen, suche ich mir unauffällig den Schlafort aus und benutze auch keine Taschenlampe. Wie aber sieht es aus mit wilden Tieren? Normalerweise greifen auch große Tier (Tiger usw. gibt es hier ja nicht) kaum einen schlafenden Menschen an, sie machen einen Bogen um ihn. Einmal, es war vor über 20 Jahren im Wald unterhalb des Schlosses Nordstemmen (gehört das Schloß nicht dem hannoverschen "Thronfolgern"?) versuchte ein Wildschwein, sich an meinem Gepäck (Lebensmittelgeruch?) gütlich zu tun. Als ich aufwachte, lief es davon. In diesem Fall wäre es egal gewesen, ob man Schuhe anhat (im Schlafsack? Tat ich auch früher nicht, höchstens in Socken) oder nicht. Und wilde Kleintiere? Mit Mücken hatte ich schon häufiger Ärger in der Nacht. Es gibt jedoch ein kleines Viech, das einem kaum in einem Hotel bedroht, im Wald aber öfters, die Zecke! Auch wenn ich im Spital war, soll ich allein deswegen aufs Übernachten im Freien verzichten? Wenn man erst mal einen Platz hat, dann ist es wirklich herrlich, über sich den sternenklaren Himmel zu haben, das Wasser plätschern hört und morgens von Vögeln geweckt zu werden.
Über Pfingsten verbrachte ich auch 2 Nächte im Freien. Den Ort kannte ich vom letzten Jahr, ich wußte, daß dort der Boden barfußtauglich war (weswegen ich auch ohne Schuhe unterwegs war. Aber nein! Ich fand den Ort zwar, aber im Laufe der Monate wurde die Birs renaturiert, einiges Gehölz wurde entfernt. Beinahe wäre ich mit dem Fuß an einer unterspülten Baumwurzel hängen geblieben, ich konnte jedoch noch einen Sturz vermeiden. Ein Zeh bricht in solchen Fällen leichter, wenn man barfuß ist. Aber die Nacht war angenehm. Die darauffolgende Nacht übernachtete ich wegen drohender Gewitter unter einer Autobahnbrücke über die Birs. Die Brücke kannte ich nur vom Vorbeifahren (kein Autoverkehr auf dem Uferweg, nur Fußgänger und - verbotenerweise - Radfahrer). Der Untergrund: Kopfsteinpflaster in leichter Schrägung. In der Dunkelheit war es mühsam, dort die das Velo abzustellen und sich barfuß längszutasten, meine Füße waren schon etwas empfindlich geworden. Während der Nacht blieben zwar Schlafsack und Velo trocken, aber am Morgen sah ich die Bescherung: Überall zwischen den Steinen lagen Scherben, sogar unter und neben meiner Isomatte. Vermutlich haben hier schon mal Jugendliche gefeiert, und die städtische Straßenreinigung fegt hier nicht. Erstaunt war ich trotzdem, daß ich mich nicht verletzt hatte. Vielleicht lag es daran, daß ich mich bemühte, in der Mitte der recht großen Steine aufzutreten. Dort liegen nämlich weniger Scherben als in den Fugen.
Hat sonst jemand im Forum auch Erfahrungen beim Übernachten in der freien Natur, wenn man keine Notschuhe dabei hat?
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

KaiL, Tuesday, 01.06.2004, 19:09 (vor 7425 Tagen) @ Michael aus Zofingen

In Hotels, Jugendherbergen usw. kann man das Pech haben, daß man gar nicht erst reingelassen wird.

schonmal ausprobiert? Wir sind nicht in den USA, hier gibt es zwar Leute, die doof gucken oder dumme Kommentare machen (beides allerdings eher selten), von echten Repressalien hört man eigentlich nie - oder?

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Tiziana, Stammposter, Tuesday, 01.06.2004, 22:38 (vor 7425 Tagen) @ KaiL

schonmal ausprobiert? Wir sind nicht in den USA, hier gibt es zwar Leute, die doof gucken oder dumme Kommentare machen (beides allerdings eher selten), von echten Repressalien hört man eigentlich nie - oder?

Das kann ich nur bestätigen. Ich war über Pfingsten in einer sehr netten Pension im Schwarzwald und habe gar keine Kommentare gehört, weder von den Inhabern (einem Ehepaar) noch von den anderen Gästen. Ein englischsprechendes Paar ist auch in Socken im Frühstücksraum erschienen. Der Gast aus Brasilien hat sich darüber gefreut, dass ich mit meinem dürftigen Spanischen ihm bei der Verständigung mit den Pensioninhabern helfen konnte. (Das Problem daran war, dass sein Spanisch genauso dürftig war wie meins, er vermischte Spanisch und Portugiesisch, aber immerhin konnten wir uns alle verständigen.) Keiner fühlte sich von den nackten Füßen der Not-Dolmetscherin irritiert, weder Gast noch Pensioninhaber. In den Jugendherbergen von München, Berlin und Hamburg habe ich auch kein Problem gehabt. Abgesehen von der Neuen Pinakothek in München wurde ich noch nie wegen meiner nackten Füße verwiesen.

Ciao
Tiziana

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 02.06.2004, 12:13 (vor 7424 Tagen) @ Tiziana

schonmal ausprobiert? Wir sind nicht in den USA, hier gibt es zwar Leute, die doof gucken oder dumme Kommentare machen (beides allerdings eher selten), von echten Repressalien hört man eigentlich nie - oder?

Das kann ich nur bestätigen. Ich war über Pfingsten in einer sehr netten Pension im Schwarzwald und habe gar keine Kommentare gehört, weder von den Inhabern (einem Ehepaar) noch von den anderen Gästen. Ein englischsprechendes Paar ist auch in Socken im Frühstücksraum erschienen. Der Gast aus Brasilien hat sich darüber gefreut, dass ich mit meinem dürftigen Spanischen ihm bei der Verständigung mit den Pensioninhabern helfen konnte. (Das Problem daran war, dass sein Spanisch genauso dürftig war wie meins, er vermischte Spanisch und Portugiesisch, aber immerhin konnten wir uns alle verständigen.) Keiner fühlte sich von den nackten Füßen der Not-Dolmetscherin irritiert, weder Gast noch Pensioninhaber. In den Jugendherbergen von München, Berlin und Hamburg habe ich auch kein Problem gehabt. Abgesehen von der Neuen Pinakothek in München wurde ich noch nie wegen meiner nackten Füße verwiesen.
Ciao
Tiziana

Hallo Tiziana!
Das finde ich super, gibt es wohl eher selten! Ich hatte mit einem Freund auch mal die Rede, über das Barfußerscheinen in einem Eßsaal eines Hotels, er meinte, das wäre nie gestattet gewesen, wo er bisher in Urlaub war. Frauen durften dort mit Röcken erscheinen, Männer nicht mal mit kurzer Hose! Da hat die Gleichberechtigung noch ein riesen Loch! ;-)
Gruß von Andi!

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

KaiL, Wednesday, 02.06.2004, 13:20 (vor 7424 Tagen) @ Andi35

Das finde ich super, gibt es wohl eher selten! Ich hatte mit einem Freund auch mal die Rede, über das Barfußerscheinen in einem Eßsaal eines Hotels, er meinte, das wäre nie gestattet gewesen, wo er bisher in Urlaub war. Frauen durften dort mit Röcken erscheinen, Männer nicht mal mit kurzer Hose! Da hat die Gleichberechtigung noch ein riesen Loch! ;-)

das klingt aber mehr nach einem teuren Nobelhotel, wo es allgemein etwas "seltsame" Kleidernormen" gibt. Männer mit kurzer Hose rauszuwerfen dürfte jedenfalls in den meisten Regionen im Kollaps enden...

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 03.06.2004, 16:04 (vor 7423 Tagen) @ KaiL

Das finde ich super, gibt es wohl eher selten! Ich hatte mit einem Freund auch mal die Rede, über das Barfußerscheinen in einem Eßsaal eines Hotels, er meinte, das wäre nie gestattet gewesen, wo er bisher in Urlaub war. Frauen durften dort mit Röcken erscheinen, Männer nicht mal mit kurzer Hose! Da hat die Gleichberechtigung noch ein riesen Loch! ;-)

das klingt aber mehr nach einem teuren Nobelhotel, wo es allgemein etwas "seltsame" Kleidernormen" gibt. Männer mit kurzer Hose rauszuwerfen dürfte jedenfalls in den meisten Regionen im Kollaps enden...

Hallo!
Ich hoffe, dass Du Recht hast. Ich hatte mit einem Freund schon die Rede darüber und er sagte, er hätte das noch nie erlebt, dass man barfuß oder in kurzer Hose in den Speisesaal darf, weder in Mallorca, noch sonstwo, wo er gewesen wäre! Wir kamen auf dieses Thema in einer Disco bei uns, in der ich zur Aussprache brachte, dass ich es sehr bedauere, dass Männer nicht mit einer schicken kurzen Hose hinein dürfen, Frauen dagegen aber luftig Bein zeigen dürfen, da sagt niemand etwas. Er meinte, ich seie ja keine Frau, das ist das Dümmste und Nichtssagendste Argument, das ich jemals gehört habe! Klar, man sollte nicht auftreten, als würde man auf eine Grillfete gehen, aber eine schicke kurze Hose und ein schönes Hemd sollten eigentlich kein Problem sein. Bei uns wird da auch direkt blöd geschaut, auch wenn ein Mann in offenen Schuhen und ohne Socken kommt. Mich wollten die Türsteher da sogar mal nicht rein lassen, hatte allerdings eine lange Jeans an, aber diese relativ neuen Sportsandalen. Warum sollen sich Männer immer in geschlossene Schuhe zwängen, während Frauen fast barfuß erscheinen? Die Schuhmode ist für Frauen auch unendlich, bei Männern sieht es da eher mager aus, zumindest, was elegante offene Schuhe angeht, die ein leichtes "Barfußgefühl" aufkommen lassen. Das bestätigte mir mal eine Schuhverkäuferin, sie meinte, 80% der Schuhe seien für Damen, den Rest müssten sich die Männer mit Kinderschuhen und Badelatschen oder Hausschuhen teilen! Ein guter Schuhtrend für offene Männerschuhe ist noch eine kleine Marktlücke, da müssten die Modemacher mal verstärkt ansetzen und auch den Männern Schuhe entwerfen, die schick oder elegant wirken zum ausgehen, wenn es nicht gerade auf einen Anzug ist.
Liebe Grüße von Andi!

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Markus U., Stammposter, Thursday, 03.06.2004, 18:22 (vor 7423 Tagen) @ Andi35

Hi Andi!

Ich hatte mit einem Freund schon die Rede darüber und er sagte, er hätte das noch nie erlebt, dass man barfuß oder in kurzer Hose in den Speisesaal darf, weder in Mallorca, noch sonstwo, wo er gewesen wäre! Wir kamen auf dieses Thema in einer Disco bei uns, in der ich zur Aussprache brachte, dass ich es sehr bedauere, dass Männer nicht mit einer schicken kurzen Hose hinein dürfen, Frauen dagegen aber luftig Bein zeigen dürfen, da sagt niemand etwas.

Eine "schikke kurze Hose" ist ein Widerspruch in sich. Ich laufe zu jeder Jahreszeit leidenschaftlich gern barfuß, was jeder, der mich kennt, bestätigen kann, aber eine kurze Hose würde ich NIE anziehen, weil das bei erwachsenen Männern total kindisch und doof aussieht (im Orient werden übrigens Männer mit kurzen Hosen entweder ausgelacht oder erregen den Unwillen und manchmal sogar den Zorn der Eingeborenen). An besonders heißen Tagen trage ich daher sehr leichte, weit geschnittene elegante Leinenhosen, in denen ich kaum schwitze. Kurze Hosen können allenfalls ganz kleinen Jungs, die noch in der Sandkiste spielen mögen, zugestanden werden.

Er meinte, ich seie ja keine Frau, das ist das Dümmste und Nichtssagendste Argument, das ich jemals gehört habe! Klar, man sollte nicht auftreten, als würde man auf eine Grillfete gehen, aber eine schicke kurze Hose und ein schönes Hemd sollten eigentlich kein Problem sein.

Zur "schikken kurzen Hose" siehe oben. Und was genau verstehst Du unter einem "schönen Hemd" (sowas gibts immerhin)?

Bei uns wird da auch direkt blöd geschaut, auch wenn ein Mann in offenen Schuhen und ohne Socken kommt. Mich wollten die Türsteher da sogar mal nicht rein lassen, hatte allerdings eine lange Jeans an, aber diese relativ neuen Sportsandalen. Warum sollen sich Männer immer in geschlossene Schuhe zwängen, während Frauen fast barfuß erscheinen?

Das ist tatsächlich in gewissen Kreisen sowie an manchen Orten ein Problem. Ich kann ja in gewisser Weise irgendwie verstehen, daß Barfüßigkeit nicht überall angebracht erscheint, abetr ich finde es arg ungerecht, wenn Frauen irgendwo ohne Probleme "fast barfuß" erscheinen dürfen, während Männern an denselben Orten Sokkenlosigkeit nicht zugestanden wird.

Die Schuhmode ist für Frauen auch unendlich, bei Männern sieht es da eher mager aus, zumindest, was elegante offene Schuhe angeht, die ein leichtes "Barfußgefühl" aufkommen lassen. Das bestätigte mir mal eine Schuhverkäuferin, sie meinte, 80% der Schuhe seien für Damen, den Rest müssten sich die Männer mit Kinderschuhen und Badelatschen oder Hausschuhen teilen! Ein guter Schuhtrend für offene Männerschuhe ist noch eine kleine Marktlücke, da müssten die Modemacher mal verstärkt ansetzen und auch den Männern Schuhe entwerfen, die schick oder elegant wirken zum ausgehen, wenn es nicht gerade auf einen Anzug ist.

Das stimmt; in den meisten Schuhläden ist das gesamte Untergeschoß den Frauen vorbehalten; der Aufgang zum "Männer- und Kinderbereich" befindet sich meist ganz hinten (man muß also erst im Eiltempo die ganze Frauenabteilung durchqueren), und wenn man die treppen erklommen hat, steht man vor einer in vielen Fällen eher dürftigen Auswahl. Freilich gibt es ein paar rühmliche Ausnahmen (z. B. "Roland", wo ausschließlich Herrenschuhe in großer Auswahl angeboten werden; vor meiner "Barfußzeit" ward ich dort allermeist fündig). Zwar ist mein Schuhschrank aus früheren Zeiten (bis zum Jahre 2000) noch gut bestückt (und durch das Barfußlaufen werden die vorhandenen Schuhe geschont, nutzen sich also kaum mehr ab), aber elegante Schuhe, die sich gut sokkenlos tragen lassen, haben dennoch irgendwie was Verlokkendes (oje, hoffentlich steinigt mich jetzt keiner). Elegant finde ich z. B. gewisse Herrenschuhmodelle, die vorne nahezu oder ganz geschlossen und im Fersenbereich offen sind - die sind aus meiner Sicht geradezu dafür gemacht, nur sokkenlos getragen zu werden - die von Dir diagnostizierte Marktlükke ist wohl dabei, sich allmählich zu schließen. Im Gegensatz zum letzten Jahr habe ich heuer hingegen noch keine Männer in Flipflops gesehen.

Barfußgrüße aus dem verregneten München,
Markus U.

egal wie - aber aussehen wie man selber will..

Barfussjan, Stammposter, Thursday, 03.06.2004, 21:20 (vor 7423 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus, Andi und die Anderen,

..und sich dehalb dabei gut fühlen, in der Freizeit sowieso - es kann doch auch total 'in' sein, deswegen mal irgendwo nicht reinzukommen - es kommt immer darauf an, wie man zu sich selber steht. Es ist schon ein fragwürdiges Bild für sich, wie Leute oft dafür anstehen, um in gastronomischen Betrieben (wie auch in Kaufhäusern) ihr Geld ausgeben zu 'dürfen'.

Kleider machen (illusionierte) Leute und 'abgebrannte Ex-Millionäre' halten sich dann oft nur in den Ihnen noch verbliebenen Maßschuhen aufrecht - aber 'barfuss' hat von seiner Natur her echtes bodenständiges Verständnis - das muss ja nicht jeder evolutionär überforderte Türsteher nachvollziehen können.

Gruß
Barfussjan

egal wie - aber aussehen wie man selber will..

Andi35 @, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 03:25 (vor 7423 Tagen) @ Barfussjan

Hallo Markus, Andi und die Anderen,
..und sich dehalb dabei gut fühlen, in der Freizeit sowieso - es kann doch auch total 'in' sein, deswegen mal irgendwo nicht reinzukommen - es kommt immer darauf an, wie man zu sich selber steht. Es ist schon ein fragwürdiges Bild für sich, wie Leute oft dafür anstehen, um in gastronomischen Betrieben (wie auch in Kaufhäusern) ihr Geld ausgeben zu 'dürfen'.
Kleider machen (illusionierte) Leute und 'abgebrannte Ex-Millionäre' halten sich dann oft nur in den Ihnen noch verbliebenen Maßschuhen aufrecht - aber 'barfuss' hat von seiner Natur her echtes bodenständiges Verständnis - das muss ja nicht jeder evolutionär überforderte Türsteher nachvollziehen können.
Gruß
Barfussjan

Hallo Barfussjan!
Du hast völlig Recht, man(n) wird (aber leider fast überall) in eine "Rolle rein gepresst", oder besser in einen gewissen Kleiderzwang! Ärgerlich war nur, dass ich 25 km gefahren war, um in diese Disco zu gehen, in der ich schon Stammgast bin. Aber als ich den Chef, der mich inzwischen kannte, sprechen wollte, ließ mich der Türsteher hinein, da die Dame an der Kasse meinte, ich wäre ja Stammgast. Ich sagte: "Mein Gott! Wir haben Sommer! Was ist denn schon dabei, Frauen dürfen doch auch mit offenen Schuhen `rein und ich möchte das eben auch mal! Es spielt dabei auch keine Rolle, ob ich Stammgast bin, oder nicht!"
Aber diese Sportsandalen kamen nicht so gut an, das konnte man sehr gut an den Blicken vieler Frauen und auch Männern erkennen. Daher ziehe ich sie auch nicht mehr an. Ich hörte auch von Bedienungen, die dort arbeiten: "Das sieht echt scheiße aus!" Fand ich zwar Taktlos, denn man hätte es auch etwas anders sagen können, aber das war mir dann doch etwas zu viel.
Gruß von Andi!

Alles Ansichtssache

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 07:29 (vor 7422 Tagen) @ Andi35

"Du hast völlig Recht, man(n) wird (aber leider fast überall) in eine "Rolle rein gepresst", oder besser in einen gewissen Kleiderzwang! Ärgerlich war nur, dass ich 25 km gefahren war, um in diese Disco zu gehen, in der ich schon Stammgast bin. Aber als ich den Chef, der mich inzwischen kannte, sprechen wollte, ließ mich der Türsteher hinein, da die Dame an der Kasse meinte, ich wäre ja Stammgast. Ich sagte: "Mein Gott! Wir haben Sommer! Was ist denn schon dabei, Frauen dürfen doch auch mit offenen Schuhen `rein und ich möchte das eben auch mal! Es spielt dabei auch keine Rolle, ob ich Stammgast bin, oder nicht!"

Aber diese Sportsandalen kamen nicht so gut an, das konnte man sehr gut an den Blicken vieler Frauen und auch Männern erkennen. Daher ziehe ich sie auch nicht mehr an. Ich hörte auch von Bedienungen, die dort arbeiten: "Das sieht echt scheiße aus!" Fand ich zwar Taktlos, denn man hätte es auch etwas anders sagen können, aber das war mir dann doch etwas zu viel."

Es ist doch alles Ansichtssache, ob etwas gut aussieht oder so, wie die "Dame" es sagte. Der Bankangestellte, der in seinem normalen Dienstanzug zur Opernpremiere geht, wird sicher von den Smoking-Trägern schief angesehen, weil er "zu schlecht" angezogen ist. Würde derselbe Mann hinterher in eine Disko wie oben gehen, würde jeder dort sagen: "Oh, wie konservativ!" Wenn man sich durch die Welt bewegt und nirgendwo auffallen will, dann müßte man ständig einen Kleiderschrank mit sich rumschleppen und im gerade das anziehen, was nicht auffällt. Am Strand läuft man barfuß, begibt man sich ins Bankenviertel, trägt man Anzug und Krawatte, im Industriequartier einen Blaumann und Sicherheitsschuhe usw. Nur: Wie handhaben? Allein schon die Tatsache, daß man einen Kleiderschrank trägt, fällt auf, und zwar unabhängig von Kleidung und Ort. Und wie man unauffällig die Kleidung wechselt, ist auch eine Wissenschaft für sich.
Für mich persönlich zählt nicht, ob etwas gut aussieht, egal ob Kleidung oder sonstiges. Für mich zählt, was zweckmäßig ist. Schuhe haben den Zweck, daß sie einen vor Dornen, Scherben usw. sowie vor Kälte schützen. Andere Kleidung soll vor Kälte, zu starker Sonne, Wind, Regen, Insekten usw. schützen. Auch ich finde, daß Flipflops aus Plastik nicht schön aussehen, aber ich trage sie, wenn ich barfuß nicht weiterkomme. Sie sind einfach nur zweckmäßig (schnell an- und auszuziehen, wasserbeständig, bei Nichtgebrauch platzsparend im Rucksack unterzubringen). Und ich finde, daß beim Fahrradfahren über längere Strecken kurze Hosen zweckmäßiger sind als lange, auch wenn sie für viele Jugendliche "uncool" und für mindestens einen Juristen "kindlich" aussehen.
Ohne Kompromisse geht es nicht: Wenn man mich irgendwo nicht reinläßt, weil ich barfuß bin, dann ist es nicht tragisch, wenn einem die Sache nicht so wichtig ist. Wenn aber die Sache wichtig ist, dann ist man genötigt sich anzupassen. Ich bin Chemiker, und ich bin es gerne. Da weiß ich, daß ich nicht barfuß erscheinen darf, also trage ich Schuhe, auch wenn ich sie nicht schön finde, und lange Hosen, obwohl sie mich nerven. So ist es halt. Da ich aber kein Krösus bin, bin ich darauf angewiesen, einem Beruf nachzugehen. Und einen Beruf, der einem Spaß bringt, obwohl man Schuhe tragen muß, finde ich besser als einen, den man zwar barfuß ausführen darf, der aber stinklangweilig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Alles Ansichtssache

der Joe, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 09:48 (vor 7422 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

klasse geschrieben !

Viele Grüße vom
JOE

Alles Ansichtssache

Andi35 @, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 15:16 (vor 7422 Tagen) @ Michael aus Zofingen

"Du hast völlig Recht, man(n) wird (aber leider fast überall) in eine "Rolle rein gepresst", oder besser in einen gewissen Kleiderzwang! Ärgerlich war nur, dass ich 25 km gefahren war, um in diese Disco zu gehen, in der ich schon Stammgast bin. Aber als ich den Chef, der mich inzwischen kannte, sprechen wollte, ließ mich der Türsteher hinein, da die Dame an der Kasse meinte, ich wäre ja Stammgast. Ich sagte: "Mein Gott! Wir haben Sommer! Was ist denn schon dabei, Frauen dürfen doch auch mit offenen Schuhen `rein und ich möchte das eben auch mal! Es spielt dabei auch keine Rolle, ob ich Stammgast bin, oder nicht!"

Aber diese Sportsandalen kamen nicht so gut an, das konnte man sehr gut an den Blicken vieler Frauen und auch Männern erkennen. Daher ziehe ich sie auch nicht mehr an. Ich hörte auch von Bedienungen, die dort arbeiten: "Das sieht echt scheiße aus!" Fand ich zwar Taktlos, denn man hätte es auch etwas anders sagen können, aber das war mir dann doch etwas zu viel."

Es ist doch alles Ansichtssache, ob etwas gut aussieht oder so, wie die "Dame" es sagte. Der Bankangestellte, der in seinem normalen Dienstanzug zur Opernpremiere geht, wird sicher von den Smoking-Trägern schief angesehen, weil er "zu schlecht" angezogen ist. Würde derselbe Mann hinterher in eine Disko wie oben gehen, würde jeder dort sagen: "Oh, wie konservativ!" Wenn man sich durch die Welt bewegt und nirgendwo auffallen will, dann müßte man ständig einen Kleiderschrank mit sich rumschleppen und im gerade das anziehen, was nicht auffällt. Am Strand läuft man barfuß, begibt man sich ins Bankenviertel, trägt man Anzug und Krawatte, im Industriequartier einen Blaumann und Sicherheitsschuhe usw. Nur: Wie handhaben? Allein schon die Tatsache, daß man einen Kleiderschrank trägt, fällt auf, und zwar unabhängig von Kleidung und Ort. Und wie man unauffällig die Kleidung wechselt, ist auch eine Wissenschaft für sich.
Für mich persönlich zählt nicht, ob etwas gut aussieht, egal ob Kleidung oder sonstiges. Für mich zählt, was zweckmäßig ist. Schuhe haben den Zweck, daß sie einen vor Dornen, Scherben usw. sowie vor Kälte schützen. Andere Kleidung soll vor Kälte, zu starker Sonne, Wind, Regen, Insekten usw. schützen. Auch ich finde, daß Flipflops aus Plastik nicht schön aussehen, aber ich trage sie, wenn ich barfuß nicht weiterkomme. Sie sind einfach nur zweckmäßig (schnell an- und auszuziehen, wasserbeständig, bei Nichtgebrauch platzsparend im Rucksack unterzubringen). Und ich finde, daß beim Fahrradfahren über längere Strecken kurze Hosen zweckmäßiger sind als lange, auch wenn sie für viele Jugendliche "uncool" und für mindestens einen Juristen "kindlich" aussehen.
Ohne Kompromisse geht es nicht: Wenn man mich irgendwo nicht reinläßt, weil ich barfuß bin, dann ist es nicht tragisch, wenn einem die Sache nicht so wichtig ist. Wenn aber die Sache wichtig ist, dann ist man genötigt sich anzupassen. Ich bin Chemiker, und ich bin es gerne. Da weiß ich, daß ich nicht barfuß erscheinen darf, also trage ich Schuhe, auch wenn ich sie nicht schön finde, und lange Hosen, obwohl sie mich nerven. So ist es halt. Da ich aber kein Krösus bin, bin ich darauf angewiesen, einem Beruf nachzugehen. Und einen Beruf, der einem Spaß bringt, obwohl man Schuhe tragen muß, finde ich besser als einen, den man zwar barfuß ausführen darf, der aber stinklangweilig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Hallo Michael!
Da muss ich Dir voll und ganz zustimmen! Ist eben nur schade, dass in einer Gesellschaft, in der die Kleidung variabel gehandhabt wird, wie in dieser Disco z.B., man dann doch so blöd angeschaut und angemacht wird, eben die Intolleranz der Mitmenschen. Nur weil es bei Männern lange Zeit nie üblich war, gewisse Sachen zu tragen.
Gruß von Andi! ;-)

egal wie - aber aussehen wie man selber will..

Barfussjan, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 13:22 (vor 7422 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

Du hast völlig Recht, man(n) wird (aber leider fast überall) in eine "Rolle rein gepresst", oder besser in einen gewissen Kleiderzwang!

In den klassischen 'Schein'-welten (z.B. auch Spielcasionos etc.) gibt es genau definierte 'Spielregeln', zu denen u.A. auch eine bestimmte Kleidungsordnung zählt. Machen Sie sich einen schönen Abend in Bad Neuensowieso - d.h. übersetzt: Mann/ Frau hier kannst Du (D)eine Rolle 'spielen' - aber nach unseren Spielregeln. Es kommt darauf an, was man selber gerade vor hat, der Vergleich mit einem Besuch im Zoo ist wirklich nicht abwegig.. aber dafür barfuss machbar..

Aber diese Sportsandalen kamen nicht so gut an, das konnte man sehr gut an den Blicken vieler Frauen und auch Männern erkennen. Daher ziehe ich sie auch nicht mehr an.

Gute Idee, beim nächsten mal gehst'e dann besser gleich barfuss hin, am besten direkt woanders..

Ich hörte auch von Bedienungen, die dort arbeiten: "Das sieht echt scheiße aus!"

Die 'höhere Hotelfachschule' ist eben stets bemüht, den Gästen 'das Niveau des Hauses' rüberwachsen zu lassen..

Gruß
Barfussjan

egal wie - aber aussehen wie man selber will..

Andi35 @, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 15:05 (vor 7422 Tagen) @ Barfussjan

Hallo Andi,

Du hast völlig Recht, man(n) wird (aber leider fast überall) in eine "Rolle rein gepresst", oder besser in einen gewissen Kleiderzwang!

In den klassischen 'Schein'-welten (z.B. auch Spielcasionos etc.) gibt es genau definierte 'Spielregeln', zu denen u.A. auch eine bestimmte Kleidungsordnung zählt. Machen Sie sich einen schönen Abend in Bad Neuensowieso - d.h. übersetzt: Mann/ Frau hier kannst Du (D)eine Rolle 'spielen' - aber nach unseren Spielregeln. Es kommt darauf an, was man selber gerade vor hat, der Vergleich mit einem Besuch im Zoo ist wirklich nicht abwegig.. aber dafür barfuss machbar..

Aber diese Sportsandalen kamen nicht so gut an, das konnte man sehr gut an den Blicken vieler Frauen und auch Männern erkennen. Daher ziehe ich sie auch nicht mehr an.

Gute Idee, beim nächsten mal gehst'e dann besser gleich barfuss hin, am besten direkt woanders..

Ich hörte auch von Bedienungen, die dort arbeiten: "Das sieht echt scheiße aus!"

Die 'höhere Hotelfachschule' ist eben stets bemüht, den Gästen 'das Niveau des Hauses' rüberwachsen zu lassen..
Gruß
Barfussjan

Hallo Barfussjan!
Das stimmt, obwohl ich dort barfuß nicht hingehen würde, da ich dort schon viel Glas gesehen habe, was natürlich in der Gastronomie leider vorkommt. Bloß in einer Kneipe kann man das in der Regel besser abschätzen, da es heller und sie auch nicht so groß ist, man hat die Lage schneller eingeschätzt. Barfuß wäre in einer Disco auch nicht möglich, dann käme ich garnicht hinein, leider gäbe man auch zum Gespött der Leute. Aber es gibt ja zum Glück noch Möglichkeiten, wo ich dieses Gefühl ausleben kann! ;-)
Liebe Grüße von Andi!

egal wie - aber aussehen wie man selber will..

Barfussjan, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 15:17 (vor 7422 Tagen) @ Andi35

Das stimmt, obwohl ich dort barfuß nicht hingehen würde, da ich dort schon viel Glas gesehen habe, was natürlich in der Gastronomie leider vorkommt. Bloß in einer Kneipe kann man das in der Regel besser abschätzen, da es heller und sie auch nicht so groß ist, man hat die Lage schneller eingeschätzt. Barfuß wäre in einer Disco auch nicht möglich, dann käme ich garnicht hinein, leider gäbe man auch zum Gespött der Leute. Aber es gibt ja zum Glück noch Möglichkeiten, wo ich dieses Gefühl ausleben kann! ;-)

Hallo Andi,

falls es Dich irgendwann vielleicht besuchsweise mal für ein Wo.-Ende in's Bundesland NRW verschlagen sollte, Franco macht ja demnächst seine Barfussdisco FREE in Essen auf..

Gruß
Barfussjan

egal wie - aber aussehen wie man selber will..

Andi35 @, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 19:59 (vor 7422 Tagen) @ Barfussjan

Das stimmt, obwohl ich dort barfuß nicht hingehen würde, da ich dort schon viel Glas gesehen habe, was natürlich in der Gastronomie leider vorkommt. Bloß in einer Kneipe kann man das in der Regel besser abschätzen, da es heller und sie auch nicht so groß ist, man hat die Lage schneller eingeschätzt. Barfuß wäre in einer Disco auch nicht möglich, dann käme ich garnicht hinein, leider gäbe man auch zum Gespött der Leute. Aber es gibt ja zum Glück noch Möglichkeiten, wo ich dieses Gefühl ausleben kann! ;-)

Hallo Andi,
falls es Dich irgendwann vielleicht besuchsweise mal für ein Wo.-Ende in's Bundesland NRW verschlagen sollte, Franco macht ja demnächst seine Barfussdisco FREE in Essen auf..
Gruß
Barfussjan

Hallo Barfussjan!
Danke, für Deine Information. Ich hatte vor etwas längerer Zeit mal einen Emailkontakt mit Franco, er ist, finde ich, eine sehr nette Person, muss ihm mal wieder schreiben! ;-)
Liebe Grüße von Andi!

kurz oder lang ?

Ralf RSK ⌂, Stammposter, Thursday, 03.06.2004, 23:06 (vor 7423 Tagen) @ Markus U.

... eine kurze Hose würde ich NIE anziehen, weil das bei
erwachsenen Männern total kindisch und doof aussieht ...
Kurze Hosen können allenfalls ganz kleinen Jungs, die noch
in der Sandkiste spielen mögen, zugestanden werden.

Hallo Markus,

dass du stets und immer lange Hosen trägst, dürfte hier hinlänglich bekannt sein, du hast das ja schon fünfhundert Mal verkündet. Ist ja auch nichts gegen einzuwenden. Warum du aber deswegen Leute, die das für sich anders halten, hier so dogmatisch verunglimpfst, ist mir schleierhaft. Ich finde jeder soll das anziehen, womit er sich wohlfühlt - wobei es natürlich gewisse soziale Grenzen gibt.

Vor einer Weile ist hier mal diskutiert worden, ob Barfüßler vielleicht tendenziell besonders tolerante Menschen seien, mit durchaus bejahendem Ergebnis. Das sollte vielleicht auch für "Bekleidungsvorschriften" gelten, meinst du nicht?

viele Grüße,

Ralf

[image] in kurzen und langen Hosen durch die Nordvogesen ;-)

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Andi35 @, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 03:06 (vor 7423 Tagen) @ Markus U.

Hi Andi!

Ich hatte mit einem Freund schon die Rede darüber und er sagte, er hätte das noch nie erlebt, dass man barfuß oder in kurzer Hose in den Speisesaal darf, weder in Mallorca, noch sonstwo, wo er gewesen wäre! Wir kamen auf dieses Thema in einer Disco bei uns, in der ich zur Aussprache brachte, dass ich es sehr bedauere, dass Männer nicht mit einer schicken kurzen Hose hinein dürfen, Frauen dagegen aber luftig Bein zeigen dürfen, da sagt niemand etwas.

Eine "schikke kurze Hose" ist ein Widerspruch in sich. Ich laufe zu jeder Jahreszeit leidenschaftlich gern barfuß, was jeder, der mich kennt, bestätigen kann, aber eine kurze Hose würde ich NIE anziehen, weil das bei erwachsenen Männern total kindisch und doof aussieht (im Orient werden übrigens Männer mit kurzen Hosen entweder ausgelacht oder erregen den Unwillen und manchmal sogar den Zorn der Eingeborenen). An besonders heißen Tagen trage ich daher sehr leichte, weit geschnittene elegante Leinenhosen, in denen ich kaum schwitze. Kurze Hosen können allenfalls ganz kleinen Jungs, die noch in der Sandkiste spielen mögen, zugestanden werden.

Er meinte, ich seie ja keine Frau, das ist das Dümmste und Nichtssagendste Argument, das ich jemals gehört habe! Klar, man sollte nicht auftreten, als würde man auf eine Grillfete gehen, aber eine schicke kurze Hose und ein schönes Hemd sollten eigentlich kein Problem sein.

Zur "schikken kurzen Hose" siehe oben. Und was genau verstehst Du unter einem "schönen Hemd" (sowas gibts immerhin)?

Bei uns wird da auch direkt blöd geschaut, auch wenn ein Mann in offenen Schuhen und ohne Socken kommt. Mich wollten die Türsteher da sogar mal nicht rein lassen, hatte allerdings eine lange Jeans an, aber diese relativ neuen Sportsandalen. Warum sollen sich Männer immer in geschlossene Schuhe zwängen, während Frauen fast barfuß erscheinen?

Das ist tatsächlich in gewissen Kreisen sowie an manchen Orten ein Problem. Ich kann ja in gewisser Weise irgendwie verstehen, daß Barfüßigkeit nicht überall angebracht erscheint, abetr ich finde es arg ungerecht, wenn Frauen irgendwo ohne Probleme "fast barfuß" erscheinen dürfen, während Männern an denselben Orten Sokkenlosigkeit nicht zugestanden wird.

Die Schuhmode ist für Frauen auch unendlich, bei Männern sieht es da eher mager aus, zumindest, was elegante offene Schuhe angeht, die ein leichtes "Barfußgefühl" aufkommen lassen. Das bestätigte mir mal eine Schuhverkäuferin, sie meinte, 80% der Schuhe seien für Damen, den Rest müssten sich die Männer mit Kinderschuhen und Badelatschen oder Hausschuhen teilen! Ein guter Schuhtrend für offene Männerschuhe ist noch eine kleine Marktlücke, da müssten die Modemacher mal verstärkt ansetzen und auch den Männern Schuhe entwerfen, die schick oder elegant wirken zum ausgehen, wenn es nicht gerade auf einen Anzug ist.

Das stimmt; in den meisten Schuhläden ist das gesamte Untergeschoß den Frauen vorbehalten; der Aufgang zum "Männer- und Kinderbereich" befindet sich meist ganz hinten (man muß also erst im Eiltempo die ganze Frauenabteilung durchqueren), und wenn man die treppen erklommen hat, steht man vor einer in vielen Fällen eher dürftigen Auswahl. Freilich gibt es ein paar rühmliche Ausnahmen (z. B. "Roland", wo ausschließlich Herrenschuhe in großer Auswahl angeboten werden; vor meiner "Barfußzeit" ward ich dort allermeist fündig). Zwar ist mein Schuhschrank aus früheren Zeiten (bis zum Jahre 2000) noch gut bestückt (und durch das Barfußlaufen werden die vorhandenen Schuhe geschont, nutzen sich also kaum mehr ab), aber elegante Schuhe, die sich gut sokkenlos tragen lassen, haben dennoch irgendwie was Verlokkendes (oje, hoffentlich steinigt mich jetzt keiner). Elegant finde ich z. B. gewisse Herrenschuhmodelle, die vorne nahezu oder ganz geschlossen und im Fersenbereich offen sind - die sind aus meiner Sicht geradezu dafür gemacht, nur sokkenlos getragen zu werden - die von Dir diagnostizierte Marktlükke ist wohl dabei, sich allmählich zu schließen. Im Gegensatz zum letzten Jahr habe ich heuer hingegen noch keine Männer in Flipflops gesehen.
Barfußgrüße aus dem verregneten München,
Markus U.

Hallo Markus!
Wieso ist meine Aussage, bezüglich einer schicken kurzen Hose, ein Widerspruch in sich? Ich bin auch der Meinung, dass das nicht nur etwas für Kinder ist, sonst bräuchte es auch keine kurzen Hosen für Männer zu geben, die es eben nun mal gibt. Es gibt doch schöne kurze Jeanshosen, ich habe auch solche in beige, kiesel (fast weiß), dunkelblau, hellblau und eben schöne Hemden, ich kann eben schwer beschreiben, wie schöne Hemden aussehen. Eben ein gepflegtes Hemd, ob Hawailook, oder kariert, es kommt eben darauf an. Übrigens könnte man auch sagen, dass das Barfußgehen etwas für Kinder ist und sich für einen Erwachsenen nicht gehört, so denken auch viele Leute und ich lebe auch nicht im Orient (zum Glück), sondern in Deutschland und da darf man tragen, was man will. Im Orient pflegt man sowieso sehr eigene Ansichten, da haben Frauen wenig Rechte, wenn nicht sogar keine und die Männer dürfen alles! Nach meiner Meinung sehr veraltete Sitten, da stirbt ein Stück Freiheit in einem Menschen, auch viele Unruhen sind auf die Verbohrtheit und Verbissenheit dieser Völker zurück zu führen, aber diese Meinung möchte ich jetzt nicht weiter ausdehnen, sie würde vom Thema zu stark abweichen, war nur am Rande bemerkt.
Ja, es wird Zeit, dass die Lücke sich langsam schließt, was offene Herrenschuhe angeht. Da gibt es noch sehr sehr viel zu entwerfen und zu entwickeln! ;-) Abschließend möchte ich sagen, wenn wir Männer auch zu feinen Anlässen mal offene Schuhe ohne Socken tragen können und so ein barfußähnliches Gefühl erleben dürfen, das sich nicht nur auf kleine Anlässe beschränkt, dann haben wir es gepackt. Bitte jetzt nicht schimpfen ;-): dann dürfen auch die Frauen mal einen schicken Männerfuß begutachten und nicht nur wir Die einer Frau und wer sieht sowas nicht gerne?
Gruß von Andi!

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Markus U., Stammposter, Friday, 04.06.2004, 15:20 (vor 7422 Tagen) @ Andi35

Hallo Markus!
Wieso ist meine Aussage, bezüglich einer schicken kurzen Hose, ein Widerspruch in sich? Ich bin auch der Meinung, dass das nicht nur etwas für Kinder ist, sonst bräuchte es auch keine kurzen Hosen für Männer zu geben, die es eben nun mal gibt.

Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden kurze Hosen ausschließlich von männlichen KINDERN getragen, und zwar sogar im Winter (dann, wie auf vielen alten Fotos zu sehen ist, allermeist in Verbindung mit irgendwelchen überlangen Strümpfen, möglicherweise sogar Strumpfhosen). Anscheinend waren kurze Hosen folglich so etwas wie die "Standard- Bekleidung für Knaben". Erwachsene Männer trugen kurze Hosen nur beim Sport, aber nie auf der Straße. Kurze Hosen gehörten übrigens auch zur Uniform der HJ.
Erst nach der Mitte des letzten Jahrhunderts begannen auch erwachsene Männer, kurze Hosen zu tragen, weil sie sich von ihrer ehemaligen Kinderkleidung aus irgendwelchen Gründen nicht trennen mochten. Seither werden kurze Hosen auch für erwachsene Männer angeboten, was aber an dem geschichtlichen Ursprunge als Kinderkleidung nichts ändert. Wenn die Mode auf einmal anfinge, Windeln und Strampelhöschen für Erwachsene zu propagieren, tät ich sowas ja schließlich auch nicht tragen wollen, sogar dann nicht, wenn es sich auf der Straße durchsetzte.

Es gibt doch schöne kurze Jeanshosen, ich habe auch solche in beige, kiesel (fast weiß), dunkelblau, hellblau und eben schöne Hemden, ich kann eben schwer beschreiben, wie schöne Hemden aussehen. Eben ein gepflegtes Hemd, ob Hawailook, oder kariert, es kommt eben darauf an.

Ich trage auch zu jeder Jahreszeit Hemden; die meinigen sind freilich zumeist einfarbig oder gestreift. Bei Temperaturen zwischen 15° C und 20° C kombiniere ich auch schon mal ein schwarzes oder buntes T- Shirt mit einem Sakko.

Übrigens könnte man auch sagen, dass das Barfußgehen etwas für Kinder ist und sich für einen Erwachsenen nicht gehört, so denken auch viele Leute und ich lebe auch nicht im Orient (zum Glück), sondern in Deutschland und da darf man tragen, was man will. Im Orient pflegt man sowieso sehr eigene Ansichten, da haben Frauen wenig Rechte, wenn nicht sogar keine und die Männer dürfen alles! Nach meiner Meinung sehr veraltete Sitten, da stirbt ein Stück Freiheit in einem Menschen, auch viele Unruhen sind auf die Verbohrtheit und Verbissenheit dieser Völker zurück zu führen, aber diese Meinung möchte ich jetzt nicht weiter ausdehnen, sie würde vom Thema zu stark abweichen, war nur am Rande bemerkt.

Der Orient hat eine sehr alte Geschichte und gänzlich andere geistliche bzw. geistige und kulturelle Traditionen als das Abendland, und es ist überaus lohnenswert, sich mit diesen eingehend auseinanderzusetzen und vertraut zu machen, statt auf Halbwissen und Allgemeinplätzen ("da haben Frauen wenig Rechte, wenn nicht sogar keine und die Männer dürfen alles!", "Verbohrtheit und Verbissenheit dieser Völker") beruhende Vorurteile zu pflegen.
Um zum Thema zurückzukehren: Im Orient sind die meisten Männer sokkenlos in offenen Sandalen, und einige gehen auch ganz barfuß.

Ja, es wird Zeit, dass die Lücke sich langsam schließt, was offene Herrenschuhe angeht. Da gibt es noch sehr sehr viel zu entwerfen und zu entwickeln! ;-) Abschließend möchte ich sagen, wenn wir Männer auch zu feinen Anlässen mal offene Schuhe ohne Socken tragen können und so ein barfußähnliches Gefühl erleben dürfen, das sich nicht nur auf kleine Anlässe beschränkt, dann haben wir es gepackt. Bitte jetzt nicht schimpfen ;-): dann dürfen auch die Frauen mal einen schicken Männerfuß begutachten und nicht nur wir Die einer Frau und wer sieht sowas nicht gerne?
Gruß von Andi!

Mich erfreut natürlich auch der Anblick nackter Frauenfüße in hauchzarten Sandalen, am meisten natürlich bei meiner Freundin Ute :-)
Gleichwohl möchte ich auf eigene Fußfreiheit nicht verzichten. Ein Anfang ist gemacht, wenn man sich sokkenlos in offenen oder auch geschlossenen Schuhen, die auf die übrige Kleidung, welche selbstverständlich elegant zu sein hat (z. B. heller Sommeranzug und passendes Hemd, aber ohne Krawatte), sorgfältig abgestimmt sind, zu feierlichen Anlässen begibt. Dabei ist freilich peinlich genau darauf zu achten, daß wirklich alles gut zusammenpaßt und kein Stilbruch entsteht, wie das etwa bei Birks oder Badeschlappen zu besagtem Anzug der Fall wäre. Wenn sich das allmählich durchsetzt (erfordert möglicherweise für den Anfang ähnlichen Mut wie die ersten barfüßigen "Gehversuche" in der Stadt), dann ist der entscheidende Durchbruch geschafft, und auch wir Männer können uns dann weiter vorwagen (ich selbst bin noch in der Phase, in der bei Skkenlosigkeit zu feierlichen Anlässen "alles andere" genau abgestimmt sein muß). Sokkenlos zu Beerdigung zu erscheinen kommt für mich indessen auch an heißen Sommertagen nicht in Frage.

Bewölkte Barfußgrüße aus München,
Markus U.

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Andi35 @, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 20:23 (vor 7422 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!
Wieso ist meine Aussage, bezüglich einer schicken kurzen Hose, ein Widerspruch in sich? Ich bin auch der Meinung, dass das nicht nur etwas für Kinder ist, sonst bräuchte es auch keine kurzen Hosen für Männer zu geben, die es eben nun mal gibt.

Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden kurze Hosen ausschließlich von männlichen KINDERN getragen, und zwar sogar im Winter (dann, wie auf vielen alten Fotos zu sehen ist, allermeist in Verbindung mit irgendwelchen überlangen Strümpfen, möglicherweise sogar Strumpfhosen). Anscheinend waren kurze Hosen folglich so etwas wie die "Standard- Bekleidung für Knaben". Erwachsene Männer trugen kurze Hosen nur beim Sport, aber nie auf der Straße. Kurze Hosen gehörten übrigens auch zur Uniform der HJ.
Erst nach der Mitte des letzten Jahrhunderts begannen auch erwachsene Männer, kurze Hosen zu tragen, weil sie sich von ihrer ehemaligen Kinderkleidung aus irgendwelchen Gründen nicht trennen mochten. Seither werden kurze Hosen auch für erwachsene Männer angeboten, was aber an dem geschichtlichen Ursprunge als Kinderkleidung nichts ändert. Wenn die Mode auf einmal anfinge, Windeln und Strampelhöschen für Erwachsene zu propagieren, tät ich sowas ja schließlich auch nicht tragen wollen, sogar dann nicht, wenn es sich auf der Straße durchsetzte.

Es gibt doch schöne kurze Jeanshosen, ich habe auch solche in beige, kiesel (fast weiß), dunkelblau, hellblau und eben schöne Hemden, ich kann eben schwer beschreiben, wie schöne Hemden aussehen. Eben ein gepflegtes Hemd, ob Hawailook, oder kariert, es kommt eben darauf an.

Ich trage auch zu jeder Jahreszeit Hemden; die meinigen sind freilich zumeist einfarbig oder gestreift. Bei Temperaturen zwischen 15° C und 20° C kombiniere ich auch schon mal ein schwarzes oder buntes T- Shirt mit einem Sakko.

Übrigens könnte man auch sagen, dass das Barfußgehen etwas für Kinder ist und sich für einen Erwachsenen nicht gehört, so denken auch viele Leute und ich lebe auch nicht im Orient (zum Glück), sondern in Deutschland und da darf man tragen, was man will. Im Orient pflegt man sowieso sehr eigene Ansichten, da haben Frauen wenig Rechte, wenn nicht sogar keine und die Männer dürfen alles! Nach meiner Meinung sehr veraltete Sitten, da stirbt ein Stück Freiheit in einem Menschen, auch viele Unruhen sind auf die Verbohrtheit und Verbissenheit dieser Völker zurück zu führen, aber diese Meinung möchte ich jetzt nicht weiter ausdehnen, sie würde vom Thema zu stark abweichen, war nur am Rande bemerkt.

Der Orient hat eine sehr alte Geschichte und gänzlich andere geistliche bzw. geistige und kulturelle Traditionen als das Abendland, und es ist überaus lohnenswert, sich mit diesen eingehend auseinanderzusetzen und vertraut zu machen, statt auf Halbwissen und Allgemeinplätzen ("da haben Frauen wenig Rechte, wenn nicht sogar keine und die Männer dürfen alles!", "Verbohrtheit und Verbissenheit dieser Völker") beruhende Vorurteile zu pflegen.
Um zum Thema zurückzukehren: Im Orient sind die meisten Männer sokkenlos in offenen Sandalen, und einige gehen auch ganz barfuß.

Ja, es wird Zeit, dass die Lücke sich langsam schließt, was offene Herrenschuhe angeht. Da gibt es noch sehr sehr viel zu entwerfen und zu entwickeln! ;-) Abschließend möchte ich sagen, wenn wir Männer auch zu feinen Anlässen mal offene Schuhe ohne Socken tragen können und so ein barfußähnliches Gefühl erleben dürfen, das sich nicht nur auf kleine Anlässe beschränkt, dann haben wir es gepackt. Bitte jetzt nicht schimpfen ;-): dann dürfen auch die Frauen mal einen schicken Männerfuß begutachten und nicht nur wir Die einer Frau und wer sieht sowas nicht gerne?
Gruß von Andi!

Mich erfreut natürlich auch der Anblick nackter Frauenfüße in hauchzarten Sandalen, am meisten natürlich bei meiner Freundin Ute :-)
Gleichwohl möchte ich auf eigene Fußfreiheit nicht verzichten. Ein Anfang ist gemacht, wenn man sich sokkenlos in offenen oder auch geschlossenen Schuhen, die auf die übrige Kleidung, welche selbstverständlich elegant zu sein hat (z. B. heller Sommeranzug und passendes Hemd, aber ohne Krawatte), sorgfältig abgestimmt sind, zu feierlichen Anlässen begibt. Dabei ist freilich peinlich genau darauf zu achten, daß wirklich alles gut zusammenpaßt und kein Stilbruch entsteht, wie das etwa bei Birks oder Badeschlappen zu besagtem Anzug der Fall wäre. Wenn sich das allmählich durchsetzt (erfordert möglicherweise für den Anfang ähnlichen Mut wie die ersten barfüßigen "Gehversuche" in der Stadt), dann ist der entscheidende Durchbruch geschafft, und auch wir Männer können uns dann weiter vorwagen (ich selbst bin noch in der Phase, in der bei Skkenlosigkeit zu feierlichen Anlässen "alles andere" genau abgestimmt sein muß). Sokkenlos zu Beerdigung zu erscheinen kommt für mich indessen auch an heißen Sommertagen nicht in Frage.
Bewölkte Barfußgrüße aus München,
Markus U.

Hallo Markus!
Natürlich würde ich auch keine Windeln tragen, wenn sich so etwas durchsetzen würde, ich mache ja auch nicht jede Mode mit, die manchmal auch reichlich verrückt ist. Aber im Sommer eine luftige kurze Hose und gebräunte Beine ist schon schön. :-) Was andere Kulturen angeht, hast Du schon Recht, aber jeder weiß, wie die Einstellung dieser Leute ist, das kann man nicht von der Hand weisen, ich erlebe das auch oft bei uns hier, wie sich Diese in junger Generation aufführen. Ich mag diese Kultur einfach nicht, weder ihre Musik, noch die prunkvollen Bauwerke, noch ihre Bräuche und Lebenseinstellung, aber lasse jedem seine Ruhe, nur erwarte ich auch, dass man sie uns lässt! Dass die Kleidung bei sockenlos genau abgestimmt sein muss, da gebe ich Dir Recht, zu einer Krawatte passt das Bild einfach nicht, jedenfalls nicht, wenn man sie auf einem Anzug trägt. Seit einigen Jahren sieht man ja häufig eine Krawatte mit Hemd, kombiniert mit einer Jeanshose, was früher auch undenkbar war, da würde es dann eventuell passen. Auf Beerdigungen habe ich es auch noch nicht getan, auch wenn mir dann manchmal sehr warm war und ich es gerne getan hätte. Allerdings bei Frauen, womit wir wieder beim Thema sind, habe ich es dagegen bei fast jeder zweiten Frau gesehen und das bei einigen Beerdigungen, die ich leider erleben musste.
Gruß von Andi!

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Eugen, Saturday, 05.06.2004, 16:31 (vor 7421 Tagen) @ Markus U.

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Hallo Markus!
Wieso ist meine Aussage, bezüglich einer schicken kurzen Hose, ein Widerspruch in sich? Ich bin auch der Meinung, dass das nicht nur etwas für Kinder ist, sonst bräuchte es auch keine kurzen Hosen für Männer zu geben, die es eben nun mal gibt.

Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden kurze Hosen ausschließlich von männlichen KINDERN getragen, und zwar sogar im Winter (dann, wie auf vielen alten Fotos zu sehen ist, allermeist in Verbindung mit irgendwelchen überlangen Strümpfen, möglicherweise sogar Strumpfhosen). Anscheinend waren kurze Hosen folglich so etwas wie die "Standard- Bekleidung für Knaben". Erwachsene Männer trugen kurze Hosen nur beim Sport, aber nie auf der Straße. Kurze Hosen gehörten übrigens auch zur Uniform der HJ.
Erst nach der Mitte des letzten Jahrhunderts begannen auch erwachsene Männer, kurze Hosen zu tragen, weil sie sich von ihrer ehemaligen Kinderkleidung aus irgendwelchen Gründen nicht trennen mochten. Seither werden kurze Hosen auch für erwachsene Männer angeboten, was aber an dem geschichtlichen Ursprunge als Kinderkleidung nichts ändert. Wenn die Mode auf einmal anfinge, Windeln und Strampelhöschen für Erwachsene zu propagieren, tät ich sowas ja schließlich auch nicht tragen wollen, sogar dann nicht, wenn es sich auf der Straße durchsetzte.

Es gibt doch schöne kurze Jeanshosen, ich habe auch solche in beige, kiesel (fast weiß), dunkelblau, hellblau und eben schöne Hemden, ich kann eben schwer beschreiben, wie schöne Hemden aussehen. Eben ein gepflegtes Hemd, ob Hawailook, oder kariert, es kommt eben darauf an.

Ich trage auch zu jeder Jahreszeit Hemden; die meinigen sind freilich zumeist einfarbig oder gestreift. Bei Temperaturen zwischen 15° C und 20° C kombiniere ich auch schon mal ein schwarzes oder buntes T- Shirt mit einem Sakko.

Übrigens könnte man auch sagen, dass das Barfußgehen etwas für Kinder ist und sich für einen Erwachsenen nicht gehört, so denken auch viele Leute und ich lebe auch nicht im Orient (zum Glück), sondern in Deutschland und da darf man tragen, was man will. Im Orient pflegt man sowieso sehr eigene Ansichten, da haben Frauen wenig Rechte, wenn nicht sogar keine und die Männer dürfen alles! Nach meiner Meinung sehr veraltete Sitten, da stirbt ein Stück Freiheit in einem Menschen, auch viele Unruhen sind auf die Verbohrtheit und Verbissenheit dieser Völker zurück zu führen, aber diese Meinung möchte ich jetzt nicht weiter ausdehnen, sie würde vom Thema zu stark abweichen, war nur am Rande bemerkt.

Der Orient hat eine sehr alte Geschichte und gänzlich andere geistliche bzw. geistige und kulturelle Traditionen als das Abendland, und es ist überaus lohnenswert, sich mit diesen eingehend auseinanderzusetzen und vertraut zu machen, statt auf Halbwissen und Allgemeinplätzen ("da haben Frauen wenig Rechte, wenn nicht sogar keine und die Männer dürfen alles!", "Verbohrtheit und Verbissenheit dieser Völker") beruhende Vorurteile zu pflegen.
Um zum Thema zurückzukehren: Im Orient sind die meisten Männer sokkenlos in offenen Sandalen, und einige gehen auch ganz barfuß.

Ja, es wird Zeit, dass die Lücke sich langsam schließt, was offene Herrenschuhe angeht. Da gibt es noch sehr sehr viel zu entwerfen und zu entwickeln! ;-) Abschließend möchte ich sagen, wenn wir Männer auch zu feinen Anlässen mal offene Schuhe ohne Socken tragen können und so ein barfußähnliches Gefühl erleben dürfen, das sich nicht nur auf kleine Anlässe beschränkt, dann haben wir es gepackt. Bitte jetzt nicht schimpfen ;-): dann dürfen auch die Frauen mal einen schicken Männerfuß begutachten und nicht nur wir Die einer Frau und wer sieht sowas nicht gerne?
Gruß von Andi!

Mich erfreut natürlich auch der Anblick nackter Frauenfüße in hauchzarten Sandalen, am meisten natürlich bei meiner Freundin Ute :-)
Gleichwohl möchte ich auf eigene Fußfreiheit nicht verzichten. Ein Anfang ist gemacht, wenn man sich sokkenlos in offenen oder auch geschlossenen Schuhen, die auf die übrige Kleidung, welche selbstverständlich elegant zu sein hat (z. B. heller Sommeranzug und passendes Hemd, aber ohne Krawatte), sorgfältig abgestimmt sind, zu feierlichen Anlässen begibt. Dabei ist freilich peinlich genau darauf zu achten, daß wirklich alles gut zusammenpaßt und kein Stilbruch entsteht, wie das etwa bei Birks oder Badeschlappen zu besagtem Anzug der Fall wäre. Wenn sich das allmählich durchsetzt (erfordert möglicherweise für den Anfang ähnlichen Mut wie die ersten barfüßigen "Gehversuche" in der Stadt), dann ist der entscheidende Durchbruch geschafft, und auch wir Männer können uns dann weiter vorwagen (ich selbst bin noch in der Phase, in der bei Skkenlosigkeit zu feierlichen Anlässen "alles andere" genau abgestimmt sein muß). Sokkenlos zu Beerdigung zu erscheinen kommt für mich indessen auch an heißen Sommertagen nicht in Frage.
Bewölkte Barfußgrüße aus München,
Markus U.

Männer mit kurzen Hosen und Barfuß

Eugen, Saturday, 05.06.2004, 17:51 (vor 7421 Tagen) @ Markus U.

[image] [image]

Hallo Markus!

Das obige Bild zeigt sogenannte Wandervögel im Jahre 1925, eine radikale Jugendbewegung, die um 1900 entstanden ist und versuchte, wieder zur "Natur" zurückzukehren. Und wie du siehst: Einige Männer konnten sich 1925 einfach nicht von ihrer kurzen Hose und ihrem Barfußdasein trennen! Haben sie etwa ihre Kindheit noch nicht verarbeitet?

Du schreibst insbesondere:

Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden kurze Hosen ausschließlich von männlichen KINDERN getragen, und zwar sogar im Winter (dann, wie auf vielen alten Fotos zu sehen ist, allermeist in Verbindung mit irgendwelchen überlangen Strümpfen, möglicherweise sogar Strumpfhosen). Anscheinend waren kurze Hosen folglich so etwas wie die "Standard- Bekleidung für Knaben". Erwachsene Männer trugen kurze Hosen nur beim Sport, aber nie auf der Straße. Kurze Hosen gehörten übrigens auch zur Uniform der HJ.
Erst nach der Mitte des letzten Jahrhunderts begannen auch erwachsene Männer, kurze Hosen zu tragen, weil sie sich von ihrer ehemaligen Kinderkleidung aus irgendwelchen Gründen nicht trennen mochten. Seither werden kurze Hosen auch für erwachsene Männer angeboten, was aber an dem geschichtlichen Ursprunge als Kinderkleidung nichts ändert. Wenn die Mode auf einmal anfinge, Windeln und Strampelhöschen für Erwachsene zu propagieren, tät ich sowas ja schließlich auch nicht tragen wollen, sogar dann nicht, wenn es sich auf der Straße durchsetzte.

Ich möchte mich hier sehr deutlich der Kritik von Ralf RSK anschließen, daß bei Dir ein deutlicher orthodoxer Dogmatismus zu spüren ist. Auweia! Und die Verbindung der HJ mit kurzer Hose ist auch sehr pikant. Ist man beim Tragen einer kurzen Hose gleich verdächtig? Du erzählst hier wahrlich zum hundersten Mal deine Modephobie gegen kurze Hosen. Nun laß doch die Leute in Ruhe, die anders denken.

Neu ist für mich übrigens deine evolutionäre Begründung: Sie wurden im 19. Jahrhundert ausschließlich von männlichen Kindern getragen!! Was sind denn männliche Kinder? Also ich kenne nur Buben und Mädels -- oder Jungen und Mädchen. Und die Jungen trugen wohl deshalb kurze Hosen, weil es praktisch war. Im prüden viktorianischen Zeitalter war es natürlich undenkbar, dass Männer in einer Stadt kurze Hosen trugen. Aber in Bayern gibt es ja die Tracht der kurzen Lederhose.

Doch nun kommt das tollste statement:
Erst nach der Mitte des letzten Jahrhunderts begannen auch erwachsene Männer, kurze Hosen zu tragen, weil sie sich von ihrer ehemaligen Kinderkleidung aus irgendwelchen Gründen nicht trennen mochten.

Ist das jetzt die Psychologie der kurzen Hose beim Manne? Das Kind im Manne? Nur Männer mit langen Hosen sind richtige Männer! Ist das deine Theorie zur Entstehung der kurzen Hose beim Manne? Eine Sehnsucht nach der verlorenen Kindheit?

Warum läufst du eigentlich barfuß? Der Lifestyle der Kinder im 19. Jahrhundert war es auf dem Land, barfuß zu laufen. Warum hast du dich noch nicht von diesem kindischen Gehabe getrennt?

Rasierst du deinen Bart ab? Wenn ja, willst du damit die verlorene paradiesische Kindheit zumindest unterm Kinn wiederholen? Trenn dich doch endlich von deiner Knabenzeit und lass dir einen Vollbart wachsen.

Für dich scheint Kindheit ja etwas total negatives zu sein. Was für ein Irrtum. Ich möchte immer wieder in meine eigene Kindheit zurückkehren, in eine Welt von Freiheit, Fantasie und Zauber. Die Welt der Erwachsenen dagegen scheint eine Welt voll von Vorurteilen, Zwangsvorstellungen, idiotischen Ideologien und perversen Neurosen jeder Art zu sein.

Aber wie sagte schon Albert Einstein: Der Mensch hat keinen freien Willen. Er handelt nicht nur unter äußeren Zwängen, sondern auch nach inneren Notwendigkeiten.

Im Bewußtsein dieser Erkenntnis sollte man eine gewisse Toleranz
gegenüber anderen zeigen -- insbesondere gegenüber Männern, die in kurzen Hosen laufen, oder Mädchen, die bauchfrei besonders schön finden.

Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder..

Gruß (momentan leider in langen Jeans) Eugen

kurze Hosen - wenn 'DER' das kann..

Barfussjan, Stammposter, Saturday, 05.06.2004, 21:21 (vor 7421 Tagen) @ Eugen

[image] [image]

..dann kann es JEDER!!!

Hallo Eugen, hallo Markus,

vielleicht hilft euch dieses Foto von AC/DC dabei, das Thema Männermode mal nicht ganz so ernst zu nehmen. Wie man erkennen kann, macht es absolut keinen Sinn, über dieses unergründliche Thema wirklich zu streiten.

to accept barefoot for tolerance
Barfussjan

Männer mit kurzen Hosen und Barfuß

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 05.06.2004, 23:35 (vor 7421 Tagen) @ Eugen

Hallo Markus!
Das obige Bild zeigt sogenannte Wandervögel im Jahre 1925, eine radikale Jugendbewegung, die um 1900 entstanden ist und versuchte, wieder zur "Natur" zurückzukehren. Und wie du siehst: Einige Männer konnten sich 1925 einfach nicht von ihrer kurzen Hose und ihrem Barfußdasein trennen! Haben sie etwa ihre Kindheit noch nicht verarbeitet?
Du schreibst insbesondere:

Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden kurze Hosen ausschließlich von männlichen KINDERN getragen, und zwar sogar im Winter (dann, wie auf vielen alten Fotos zu sehen ist, allermeist in Verbindung mit irgendwelchen überlangen Strümpfen, möglicherweise sogar Strumpfhosen). Anscheinend waren kurze Hosen folglich so etwas wie die "Standard- Bekleidung für Knaben". Erwachsene Männer trugen kurze Hosen nur beim Sport, aber nie auf der Straße. Kurze Hosen gehörten übrigens auch zur Uniform der HJ.
Erst nach der Mitte des letzten Jahrhunderts begannen auch erwachsene Männer, kurze Hosen zu tragen, weil sie sich von ihrer ehemaligen Kinderkleidung aus irgendwelchen Gründen nicht trennen mochten. Seither werden kurze Hosen auch für erwachsene Männer angeboten, was aber an dem geschichtlichen Ursprunge als Kinderkleidung nichts ändert. Wenn die Mode auf einmal anfinge, Windeln und Strampelhöschen für Erwachsene zu propagieren, tät ich sowas ja schließlich auch nicht tragen wollen, sogar dann nicht, wenn es sich auf der Straße durchsetzte.

Ich möchte mich hier sehr deutlich der Kritik von Ralf RSK anschließen, daß bei Dir ein deutlicher orthodoxer Dogmatismus zu spüren ist. Auweia! Und die Verbindung der HJ mit kurzer Hose ist auch sehr pikant. Ist man beim Tragen einer kurzen Hose gleich verdächtig? Du erzählst hier wahrlich zum hundersten Mal deine Modephobie gegen kurze Hosen. Nun laß doch die Leute in Ruhe, die anders denken.
Neu ist für mich übrigens deine evolutionäre Begründung: Sie wurden im 19. Jahrhundert ausschließlich von männlichen Kindern getragen!! Was sind denn männliche Kinder? Also ich kenne nur Buben und Mädels -- oder Jungen und Mädchen. Und die Jungen trugen wohl deshalb kurze Hosen, weil es praktisch war. Im prüden viktorianischen Zeitalter war es natürlich undenkbar, dass Männer in einer Stadt kurze Hosen trugen. Aber in Bayern gibt es ja die Tracht der kurzen Lederhose.
Doch nun kommt das tollste statement:
Erst nach der Mitte des letzten Jahrhunderts begannen auch erwachsene Männer, kurze Hosen zu tragen, weil sie sich von ihrer ehemaligen Kinderkleidung aus irgendwelchen Gründen nicht trennen mochten.
Ist das jetzt die Psychologie der kurzen Hose beim Manne? Das Kind im Manne? Nur Männer mit langen Hosen sind richtige Männer! Ist das deine Theorie zur Entstehung der kurzen Hose beim Manne? Eine Sehnsucht nach der verlorenen Kindheit?
Warum läufst du eigentlich barfuß? Der Lifestyle der Kinder im 19. Jahrhundert war es auf dem Land, barfuß zu laufen. Warum hast du dich noch nicht von diesem kindischen Gehabe getrennt?
Rasierst du deinen Bart ab? Wenn ja, willst du damit die verlorene paradiesische Kindheit zumindest unterm Kinn wiederholen? Trenn dich doch endlich von deiner Knabenzeit und lass dir einen Vollbart wachsen.
Für dich scheint Kindheit ja etwas total negatives zu sein. Was für ein Irrtum. Ich möchte immer wieder in meine eigene Kindheit zurückkehren, in eine Welt von Freiheit, Fantasie und Zauber. Die Welt der Erwachsenen dagegen scheint eine Welt voll von Vorurteilen, Zwangsvorstellungen, idiotischen Ideologien und perversen Neurosen jeder Art zu sein.

Aber wie sagte schon Albert Einstein: Der Mensch hat keinen freien Willen. Er handelt nicht nur unter äußeren Zwängen, sondern auch nach inneren Notwendigkeiten.
Im Bewußtsein dieser Erkenntnis sollte man eine gewisse Toleranz
gegenüber anderen zeigen -- insbesondere gegenüber Männern, die in kurzen Hosen laufen, oder Mädchen, die bauchfrei besonders schön finden.
Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder..
Gruß (momentan leider in langen Jeans) Eugen

Hallo Eugen!
Ich finde Deine Argumentation und Deine Einstellung zu dieser Sache ganz super und Deine Geschichtlichen Kenntnisse scheinen ja auch nicht gerade schlecht zu sein! ;-)
Ganz lieben Gruß,
Andi!

an König Markus

Pedro, Stammposter, Sunday, 06.06.2004, 20:46 (vor 7420 Tagen) @ Markus U.

Eine "schikke kurze Hose" ist ein Widerspruch in sich. Ich laufe zu jeder Jahreszeit leidenschaftlich gern barfuß, was jeder, der mich kennt, bestätigen kann, aber eine kurze Hose würde ich NIE anziehen, weil das bei erwachsenen Männern total kindisch und doof aussieht (im Orient werden übrigens Männer mit kurzen Hosen entweder ausgelacht oder erregen den Unwillen und manchmal sogar den Zorn der Eingeborenen). An besonders heißen Tagen trage ich daher sehr leichte, weit geschnittene elegante Leinenhosen, in denen ich kaum schwitze. Kurze Hosen können allenfalls ganz kleinen Jungs, die noch in der Sandkiste spielen mögen, zugestanden werden.
Barfußgrüße aus dem verregneten München,
Markus U.

An Markos Basileus

Majestät!
Ich bitte unterthänigst um Genehmigung, kurze Hosen anziehen zu dürfen, obwohl ich nicht der Personengruppe angehöre, welcher Eure Majestät höchstselbst das Tragen von kurzen Hosen zugestanden haben. Diese Genehmigung möge gleichermaßen anwendbar sein zu baren Füßen (Freizeit) und Sandalen ohne Socken (Arbeit), in Sandalen ohne Socken auch zu speziellen Anlässen wie etwa Gottendiensten im lateinischen Ritus. Sie möge Gültigkeit besitzen auf dem ganzen Erdenrund (ausgenommen lediglich Gletschergebiete und Orient).

In thiefster und barfüßigster Unterthänigkeit
Pedro
PS: Im Gegenzug bin ich gerne bereit, Dir das unentwegte Tragen von langen Hosen zuzugestehen.

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

[asc] @, Sunday, 06.06.2004, 21:33 (vor 7420 Tagen) @ Markus U.

[...]

im Orient werden übrigens Männer mit kurzen Hosen entweder ausgelacht oder erregen den Unwillen und manchmal sogar den Zorn der Eingeborenen.

Und was geht uns das an? Ganz davon abgesehen, dass man sich in der EU nicht an den verklemmten Moralvorstellungen irgendwelcher Kleriker im Orient orientieren [sic!] muss, sollte man sich doch eher dafür einsetzen, dass auch dort die Menschen grösstmögliche Freiheit in ihrer Lebensgestaltung haben und der Gruppen- und Konformitätsdruck abnimmt.

Hierzulande kann ich es auch nicht gut leiden, wenn die "Tradition" o.ä. eine bestimmte Kleidung (Anzug, Schlips, geschlossene Schuhe) angeblich gebietet.

Kurze Hosen können allenfalls ganz kleinen Jungs, die noch in der Sandkiste spielen mögen, zugestanden werden.

Gut, dass weder du noch irgend ein anderer Fanatiker das entscheiden können. Es macht sich auch keiner lächerlich, wie di vielleicht annimmst, denn die Gesellschaft ist längst viel weiter als du.

abetr ich finde es arg ungerecht, wenn Frauen irgendwo ohne Probleme "fast barfuß" erscheinen dürfen, während Männern an denselben Orten Sokkenlosigkeit nicht zugestanden wird.

Es gibt offenbar noch ein paar Fundamentalisten mehr, die wie du auch gerne ihre "Werte" durchsetzen wollen - auch wenn die mit deinen nicht überein stimmen.

Klaus

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Lothar, Stammposter, Tuesday, 08.06.2004, 13:19 (vor 7418 Tagen) @ KaiL

Das finde ich super, gibt es wohl eher selten! Ich hatte mit einem Freund auch mal die Rede, über das Barfußerscheinen in einem Eßsaal eines Hotels, er meinte, das wäre nie gestattet gewesen, wo er bisher in Urlaub war. Frauen durften dort mit Röcken erscheinen, Männer nicht mal mit kurzer Hose! Da hat die Gleichberechtigung noch ein riesen Loch! ;-)

das klingt aber mehr nach einem teuren Nobelhotel, wo es allgemein etwas "seltsame" Kleidernormen" gibt. Männer mit kurzer Hose rauszuwerfen dürfte jedenfalls in den meisten Regionen im Kollaps enden...

Absolut nicht: Umso weiter man in den Süden kommt und umso heißer es in den Ländern ist, umso mehr ist es verbreitet, dass Männer in kurzen Hosen nicht in den Speisesaal und in Kirchen Moscheen, Kloster oder ähnliches gelassen werden.
Als ich auf Zypern war wies der Reiseleiter ausdrücklich darauf hin, dass alle Männer während der Rundreise auf kurze Hosen verzichten sollten, da sonst das Betreten vieler Sehenswürdigkeiten und mancher Restaurants nicht möglich wäre. Auf Bali wurden alle Männer in kurzen Hosen mit den landesüblichen weiten Beinumhängen ausgestattet um die heiligen Stätten besichtigen zu dürfen; wer keine so aufmerksamen Reiseleiter hatte, musste die Teile für teures Geld kaufen.
In der Türkei haben die türkischen Frauen nur in voller Bekleidung im Meer gebadet und selbst zwei Jungs mit denen ich mit noch ein paar Gästen eine lustige Boottour machte waren zwar barfuss und mit nacktem Oberkörper aber in langen Hosen im Boot.

Und in München wurde mir in einem unterklassigen Hotel (absolute Absteige zu weit überteuertem Preis aber zum Oktoberfest mit Feiertag am nächsten Tag war absolut nichts anderes zu finden) untersagt den Speiseraum zum Frühstück barfuss zu betreten; da ich aber schon um 5 Uhr aufbrechen wollte war das nicht relevant.

In der Türkei und auf Mallorca standen vor den Speisesälen Schilder die ausdrücklich darauf hinwiesen, dass das Betreten mit kurzen Hosen für Männer nicht gestattet sei; Lange Hosen und Badeschlappen an den nackten Füßen wurden dagegen akzeptiert.

Lothar

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Andi35 @, Stammposter, Friday, 11.06.2004, 01:25 (vor 7416 Tagen) @ Lothar

Das finde ich super, gibt es wohl eher selten! Ich hatte mit einem Freund auch mal die Rede, über das Barfußerscheinen in einem Eßsaal eines Hotels, er meinte, das wäre nie gestattet gewesen, wo er bisher in Urlaub war. Frauen durften dort mit Röcken erscheinen, Männer nicht mal mit kurzer Hose! Da hat die Gleichberechtigung noch ein riesen Loch! ;-)

das klingt aber mehr nach einem teuren Nobelhotel, wo es allgemein etwas "seltsame" Kleidernormen" gibt. Männer mit kurzer Hose rauszuwerfen dürfte jedenfalls in den meisten Regionen im Kollaps enden...

Absolut nicht: Umso weiter man in den Süden kommt und umso heißer es in den Ländern ist, umso mehr ist es verbreitet, dass Männer in kurzen Hosen nicht in den Speisesaal und in Kirchen Moscheen, Kloster oder ähnliches gelassen werden.
Als ich auf Zypern war wies der Reiseleiter ausdrücklich darauf hin, dass alle Männer während der Rundreise auf kurze Hosen verzichten sollten, da sonst das Betreten vieler Sehenswürdigkeiten und mancher Restaurants nicht möglich wäre. Auf Bali wurden alle Männer in kurzen Hosen mit den landesüblichen weiten Beinumhängen ausgestattet um die heiligen Stätten besichtigen zu dürfen; wer keine so aufmerksamen Reiseleiter hatte, musste die Teile für teures Geld kaufen.
In der Türkei haben die türkischen Frauen nur in voller Bekleidung im Meer gebadet und selbst zwei Jungs mit denen ich mit noch ein paar Gästen eine lustige Boottour machte waren zwar barfuss und mit nacktem Oberkörper aber in langen Hosen im Boot.
Und in München wurde mir in einem unterklassigen Hotel (absolute Absteige zu weit überteuertem Preis aber zum Oktoberfest mit Feiertag am nächsten Tag war absolut nichts anderes zu finden) untersagt den Speiseraum zum Frühstück barfuss zu betreten; da ich aber schon um 5 Uhr aufbrechen wollte war das nicht relevant.
In der Türkei und auf Mallorca standen vor den Speisesälen Schilder die ausdrücklich darauf hinwiesen, dass das Betreten mit kurzen Hosen für Männer nicht gestattet sei; Lange Hosen und Badeschlappen an den nackten Füßen wurden dagegen akzeptiert.
Lothar

Hallo Lothar!
Also ist an meiner Aussage, die ich schon mehrfach gehört habe, doch etwas dran!
Es grüßt Dich Andi!

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 02.06.2004, 06:12 (vor 7425 Tagen) @ KaiL

">> In Hotels, Jugendherbergen usw. kann man das Pech haben, daß man gar nicht erst reingelassen wird.

schonmal ausprobiert?"

Nein! Ich möchte das auch nicht ausprobieren, NUR um zu überprüfen, ob man da rein kommt. Wenn die nichts gegen Barfüßigkeit haben und mich reinlassen, dann MUSS ich ja da übernachten - und am nächsten Morgen ärgere ich mich, weil ich die ÜBERNACHTUNG IM Freien versäumt habe.

Sagenhaft......

UlliDO, Stammposter, Tuesday, 01.06.2004, 22:43 (vor 7425 Tagen) @ Michael aus Zofingen

..... was du so alles treibst! Tut mir leid, Erfahrungen mit Übernachten in freier Natur habe ich absolut keine und das ist mir auch nicht geheuer. Die Hauptgründe dafür sind eben dieses kleine Viehzeug insbesondere Zecken. Da ziehe ich doch lieber meine gemütliche "Kiste" vor. Aber nichtsdestotrotz hast du meine volle Hochachtung für deine Unternehmungen. Dennoch ein kleiner Tipp: An deiner Stelle hätte ich zumindest eine handliche Ampulle mit rotem Pfefferspray immer in direkter Griffweite. Führe ich als alter Jogger schon seit Jahren immer mit, wegen der Kläffer, gebraucht habe ich es gottlob noch nie. Aber sicher ist sicher.

Gruß
UlliDO

Oh Mann! Was machtst du da!?!?

Steini(Stefan S.) ⌂ @, Stammposter, Wednesday, 02.06.2004, 01:08 (vor 7425 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Sowas hier rein zu stellen!
Oh Mann!!!
DAS hat vielleicht reingehauen!!!
Nicht nur das Barfuss-Gehen ... oh nein! auch dieses freie in der Natur rumsteigen und Übernachten wo man will...

Uff! Uff! Uffuffuff!!!

Wann habe ich DAS zum letzten Mal gemacht? Vor zehn Jahren? Oder waren es sogar noch mehr?

Altes (URaltes!!) Tagebuch rausgekramt: Früher ging das bei mir so:
Bundeswehrschlafsack (zur Sicherheit, wenns regnete war der wasserdicht!) und das selbsterfundene "Kopfzelt", das ich bei Regengefahr über meine Rübe spannte...herrlich, wenns dann wirklich regnete, wie die Tropfen klopften...
Schlafen gehen, wo man gerade war...Essen?...ne Kleinigkeit war immer im (winzigen) Rucksack...und Schuhe? Ja! Auf der Straße, die man ja auch mal benutzen musste!

Oh Mann! Das hat reingehauen!!!
Und WIE!!!
Ich habe keinen Rucksack mehr!
Aber ich sollte mir wieder einen anschaffen...für die freien Tage...

Einer der besten Beiträge, die ich hier seit langem las!
Schade dass solche Beiträge eher selten auftauchen.

[image] http://www.bliestal-verlag.de

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Marc (CH), Stammposter, Wednesday, 02.06.2004, 01:33 (vor 7425 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael
hab ich schon öfters gemacht und geniesse es jedesmal, da ich unter freiem Himmel absolut am besten schlafe. Wahrend der Militärzeit war das eh standard auf Übungen, allerdings mit Schuhen.
Ich würd es mal mit einer kleinen LED Lampe versuchen. Hilft ungemein unangenehme Überraschungen zu vermeiden...
barfüssige Grüsse vom Längenberg
Marc (CH)

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Markus U., Stammposter, Wednesday, 02.06.2004, 15:55 (vor 7424 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael!

Hat sonst jemand im Forum auch Erfahrungen beim Übernachten in der freien Natur, wenn man keine Notschuhe dabei hat?
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Ich habe so etwas nur ein einziges Mal gemacht, und zwar im Jahre 1994 auf einer zweitägigen organisierten Wüstentour mit Kamelen in der Wüste Sinai. Da das Gepäck im Bus zur Herberge in St. Katherine (ein Dorf in der Nähe des berühmten Katharinenklosters) gebracht wurde, nahm ich nur einen Beutel mit einigen Wasserflaschen mit auf das Kamel - und keine Schuhe. Damals lief ich zwar noch nicht regelmäßig barfuß, wohl aber die Beduinen, und das imponierte mir. Außerdem wußte ich, daß ich den größten Teil des Tages auf dem Rükken des Kameles verbringen würde, und daß zum Übernachten eine sandige Stelle aufgesucht würde. (Die Wüste Sinai besteht zum größten Teile aus verstreuten, gleichförmig aussehenden Felsen; der Boden dazwischen besteht zumeist aus Sand, an einigen Stellen auch aus Geröll.)
Am Abend erreichten wir schließlich das Wüstental, welches zur Übernachtung im Freien auserkoren war. Es war eine große Sandfläche, die andrei Seiten von steilen Felsen umgeben war. Wir stiegen von den Kamelen, welche sofort zu irgendwelchen Ginstersträuchern in der Nähe trotteten, um daran rumzuknabbern, und breiteten die Schlafsäkke aus. Es war für mich ein seltsames Gefühl, ohne mich zu waschen und umzuziehen, in meinen Tageskleidern in den Schlafsack zu kriechen und - naja, irgendwie zu versuchen, einzuschlafen. Es gelang mir nicht. Ich hatte zuvor noch nie im Freien geschlafen, und ich hatte Angst, daß irgendwelche Skorpione oder Klapperschlangen kommen könnten. Dazu wird es dort in der Nacht unheimlich kalt, so daß ich mir die Enden des Beduinenkopftuchs, welches ich zu Beginn der Wüstentour bekommen hatte, wie einen Schal um den Hals wikkelte. Diese Tücher sind sehr praktisch; bei den extremen Temperaturen in der Wüste bieten sie gleichermaßen Schutz gegen die Hitze des Tages wie gegen die Kälte der Nacht.
Die ganze Nacht lag ich also wach und betrachtete den grandiosen Sternenhimmel und beobachtete, wie die Sterne sich gleichsam im Zeitlupentempo über den Himmmel zu bewegen schienen. Erst gegen Morgen schlief ich für kurze Zeit ein, bis ich von der aufgehenden Sonne geweckt ward.

Diese Übernachtung war für mich wie die gesamte zweitägige Wüstentour ein unvergeßliches Erlebnis, und ich würde so etwas durchaus noch einmal machen. In Europa käme es mir hingegen nicht in den Sinn, einfach irgendwo im Freien zu übernachten - trotz Michaels gegenteiliger Überlegungen ist mir die Gefahr, dabei überfallen zu werden, viel zu groß, und auf die Belästigung durch Mükken und Zekken vezichte ich auch gern. Eine Übernachtung in der Wüste erscheint mir da viel sicherer - erstens war ich nicht alleine, zweitens gibt es dort weder Mükken und Zekken, und drittens waren die von mir gefürchteten Skorpione und Klapperschlangen entgegen meiner Befürchtungen schließlich doch nicht gekommen.

Barfüßige Sommergrüße aus München,
Markus U.

in freier Natur übernachten

hans, Stammposter, Wednesday, 02.06.2004, 21:39 (vor 7424 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael und alle anderen!
Viele Antworten drücken hier Angst vor Überfällen aus.
Auf Touren ist es natürlich am besten, dort zu schlafen, wo man wegen Kräften, Wetter, Befinden oder oder oder das "Tagwerk" beendet - nicht schon zwei Stunden vorher weil etwas gebucht ist oder Du so bald nicht wieder in die "Zivilisation" kommst. Bisher hatte ich beim Übernachten in der Natur immer ein Zelt dabei (Fahrrad). Nicht ein einziges Mal von schon vielen bin ich ernsthaft behelligt worden. So viele Kriminelle laufen bei uns doch nicht herum, wie uns BILD und Ede Zimmermann selig glauben machen wollen!
Auf Usedom kam einmal ein Bauer mit einem riesigen Geländewagen morgens über die Wiese gerast, daß wir dachten, er fährt uns alles zusammen. Als er sah, daß wir am Einpacken waren, kein Müll herumlag, hat er wohl gemerkt, daß seine Drohgebärde überflüssig war, gab es noch einen freundlichen Smalltalk mit seiner Bitte, nichts zurückzulassen. Bei Beeskow in der Wildnis an der Spree wurde ich abends von einem Mann mit großem Hund gefragt, ob ich das Schild mit dem Zeltverbot nicht gesehen hätte - das Gespräch endete mit seiner Bitte, kein Feuer anzuzünden.
Hier ein paar Tips: nicht im Wald, denn das kann richtig Ärger geben, in Schutzgebieten einen Grundstücksbesitzer fragen (im Spreewald hatte ich einen Schlafplatz mit Wasserpumpe und Plumpsklo, auch Kuchen wurde noch gratis dazugeliefert!), gut sind aufgegebene Obstgärten u.ä., am besten erst in der Dämmerung Nest oder Zelt klarmachen und morgens als erstes abbauen, keinen Müll herumliegen lassen.
Gute Nacht,
hans

PS: im Schlafsack bin ich üblicherweise barfuß ;-)

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Eugen, Stammposter, Thursday, 03.06.2004, 18:58 (vor 7423 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

Hat sonst jemand im Forum auch Erfahrungen beim Übernachten in der freien Natur, wenn man keine Notschuhe dabei hat?
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

eine solche Erfahrung habe ich "gänzlich barfuß" noch nicht gehabt -- ist aber einer meiner heimlichen Träume. Schon vor Jahren habe ich einmal die Autobiographie von Klaus Kinski gelesen, wie dieser wild irgendwo übernachtet hat. Ob es stimmt -- egal, die Idee war damals auch bei mir geboren. Aus der Bundeswehrzeit kenne ich natürlich Zelten im Dezember (mit Ofen am Morgen) oder Camping in Frankreich mit der Familie. Aber das ist einfach nicht abenteuerlich genug. Mein Plan war einmal: An einem heißen Sommerabend über einen bestimmten See schwimmen, am gegenüberliegen Steil-Wald (nur über den See zu erreichen) hochklettern und ein stilles Plätzchen zum einmaligen Übernachten suchen. Das ganze auch als ein religiös-meditatives Erlebnis. Mit dabei nur eine leichte Hängematte, Moskitonetz und einfachste Verpflegung für das Frühstück am Morgen (kein Feuer machen!). Doch die Familie erklärte mich für verrückt. Fast hätte ich es letzten Sommer bei 40 Grad gemacht, aber in der Nacht drohte dann ein Gewitter und ich habe klein beigegeben. Aber so in einer Tropennacht in einer Hängematte in einem einsamen Wald -- überall unbekannte Geräusche -- Sterne über einem -- und dann der Morgen mit Sonnenaufgang über einem mit Nebel bedecktem See -- das hat schon was magisches.

Kürzlich hat im Siebengebirge ein Bundesgrenzschützler für fünf Tage in einer der zahlreichen Höhlen gelebt. Ein Art Survival-Training. Das war aber nicht Barfuß. Dafür aber, was die Verpflegung betrifft, ziemlich ekelig.

Manche Träume müssen ja auch nicht wahr werden.

Gruß Eugen

Nur ein Traum?

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 06:40 (vor 7422 Tagen) @ Eugen

"Mein Plan war einmal: An einem heißen Sommerabend über einen bestimmten See schwimmen, am gegenüberliegen Steil-Wald (nur über den See zu erreichen) hochklettern und ein stilles Plätzchen zum einmaligen Übernachten suchen. Das ganze auch als ein religiös-meditatives Erlebnis. Mit dabei nur eine leichte Hängematte, Moskitonetz und einfachste Verpflegung für das Frühstück am Morgen (kein Feuer machen!). Doch die Familie erklärte mich für verrückt. Fast hätte ich es letzten Sommer bei 40 Grad gemacht, aber in der Nacht drohte dann ein Gewitter und ich habe klein beigegeben. Aber so in einer Tropennacht in einer Hängematte in einem einsamen Wald -- überall unbekannte Geräusche -- Sterne über einem -- und dann der Morgen mit Sonnenaufgang über einem mit Nebel bedecktem See -- das hat schon was magisches."

Hallo Eugen,
ansatzweise habe ich so etwas vor einem Jahr durchgeführt. Es war keine Tropennacht, kein See, keine Steilküste - und gar nicht weit entfernt von meiner Wohnung. Lediglich ca. 7 km mußte ich radeln, um an einem Freitagabend an die Aare zu kommen (bei Aarburg). Im Fluß befindet sich die "Ruppoldinger Insel", teilweise kiesig, teilweise Sandstrand wie am Meer. Ich stellte mein Velo am Ufer ab, band mir den Schlafsack auf den Rucksack und schwamm mit beidem (und ausnahmsweise auch mit Brille) auf die Insel, wo ich mich den Abend und die Nacht aufhielt. Am Samstagmorgen ging das ganze retour (eine Regenfront war im Anzug). Die Nacht war wirklich angenehm, sternenklarer Himmel, um mich herum rauschte das Wasser der Aare, irgendwie exotisch, und dabei befand ich mich in unmittelbarer Nähe der Zivilisation. Soll ich mich darüber heute noch ärgern, daß ich damals dieses Forum noch nicht kannte und sich meine Barfüßigkeit auf den Aufenthalt auf der Insel beschränkte, während ich auf dem Fahrrad Sandalen trug? Sicher nicht!
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Nur ein Traum?

Eugen, Stammposter, Friday, 04.06.2004, 19:08 (vor 7422 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Eugen,
ansatzweise habe ich so etwas vor einem Jahr durchgeführt. Es war keine Tropennacht, kein See, keine Steilküste - und gar nicht weit entfernt von meiner Wohnung. Lediglich ca. 7 km mußte ich radeln, um an einem Freitagabend an die Aare zu kommen (bei Aarburg). Im Fluß befindet sich die "Ruppoldinger Insel", teilweise kiesig, teilweise Sandstrand wie am Meer. Ich stellte mein Velo am Ufer ab, band mir den Schlafsack auf den Rucksack und schwamm mit beidem (und ausnahmsweise auch mit Brille) auf die Insel, wo ich mich den Abend und die Nacht aufhielt. Am Samstagmorgen ging das ganze retour (eine Regenfront war im Anzug). Die Nacht war wirklich angenehm, sternenklarer Himmel, um mich herum rauschte das Wasser der Aare, irgendwie exotisch, und dabei befand ich mich in unmittelbarer Nähe der Zivilisation. Soll ich mich darüber heute noch ärgern, daß ich damals dieses Forum noch nicht kannte und sich meine Barfüßigkeit auf den Aufenthalt auf der Insel beschränkte, während ich auf dem Fahrrad Sandalen trug? Sicher nicht!
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

ich lese aus deinem Bericht, dass auch du manchmal "verrückten" Ideen nachgehst und sie dann auch verwirklichst. Für mich ist es halt der Versuch, für kurze Zeit einmal aus der Zivilation "auszubrechen" und sich wieder als Teil der Natur zu fühlen. Barfußlaufen ist eine Möglichkeit, dies zu Tun. Der bevorstehende Sommer hält ja sicherlich einige Möglichkeiten bereit, Träume zu erfüllen, soweit es private Randbedingungen erlauben.

Deine abenteuerlichen Unternehmungen erinnern mich irgendwie schon an Thoreaus "Walden" oder an den Abenteurer Michael Holzach ("Deutschland umsonst"). Was das Fahradfahren betrifft: Ich fahre in der Freizeit das Velo nur noch Barfuß und habe dafür auch spezielle Pedale von einem alten Hometrainer installiert (Ohne Überschnallen). Mit Sandalen zu fahren, wäre reiner Unsinn. Außerdem würden sonst die Füße ja nicht "nahtlos" braun, welches für mich Vorraussetzung für schöne Füße ist. Und wenn ich während einer Tour an einem geeigneten See plötzlich schwimmen will, wären Sandalen oder Badelatschen absolut lästig und lächerlich. Man muß halt auf diese Idee kommen, Dinge wegzulassen -- weniger ist manchmal mehr.

Barfuß-Grüsse

Eugen

Barfuß unterwegs - in freier Natur übernachten

Ralf RSK, Stammposter, Thursday, 03.06.2004, 23:20 (vor 7423 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hat sonst jemand im Forum auch Erfahrungen beim Übernachten in der freien Natur, wenn man keine Notschuhe dabei hat?

Hallo,

ohne Schuhe eigentlich nur auf "jugendbewegten Reisen" in Südeuropa, so Ende der 70er, Anfang der 80er. Mangels Geld übernachtete man am Strand (boah, welch ein Sternenhimmel), oder ersatzweise auch mal in einer großstädtischen Grünanlage (z. B. auf der Seineinsel unter dem pont neuf in Paris). Das schönste Erlebnis war, am Strand in der Camargue nachts wach zu werden und um dich rum steht eine Herde von 100 weißen Camargue-Pferden, die friedlich und gelassen das Dünengras fressen und ganz langsam weiterziehen. *seufz*

Ansonsten früher mal des öfteren bei Wanderungen in heimischen Gefilden (oder, falls Pfadis unter den Lesern sind, auf Hajks), dann aber mit Schuhen zumindest im Gepäck. Wobei das dann immer in kleinen Gruppen war. Häufig hat man auch wegen Wildschweinen die Übernachtung auf einem Turm o. ä. vorgezogen.

Viele Grüße, Ralf

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