Ein Forum, das Antworten gibt (Hobby? Barfuß! 2)

Lorenz ⌂, Stammposter, Monday, 31.05.2004, 19:15 (vor 7426 Tagen)

Hallo miteinander,

Wenn man im Internet herumschaut, wie unergiebig viele Forendiskussionen sind, ist es doch bemerkenswert, dass es hier auf die unterschiedlichsten Fragen eine Fülle von Antworten gibt. Barfußgehen ist gewiss kein weltbewegendes Thema, aber der eine oder andere kann persönlichen Nutzen daraus ziehen, dass er den Füßen mehr Freiheit einräumt.

Ich finde, wieviel Freiheit für seine Füße richtig ist, muss jeder selbst und frei entscheiden. Eine Messlatte von außen anzulegen, wäre absurder Dogmatismus. Wenn z.B. Brita einen heilpädagogischen Ansatz sucht, um blockierte Nerven wieder freizubekommen, muss sie gewiss nicht Dauerbarfußläuferin werden. Mit den Ideen, wo sie geeignete Wege finden kann, ist ihr sicher geholfen -- die Entscheidung, wann und wo sie barfuß laufen will, bleibt bei ihr.

Ob jemand für die Gesundheit barfuß laufen will, ob jemand Hemmungen überwinden will, um endlich selbst sein Handeln zu bestimmen, ob jemand eine Barfußaktion mit Kindern oder Leuten machen will, ob jemand Argumente für Barfußwandern, Barfußsport, Barfußtanzen, Barfußfahren sucht -- danach soll hier jeder fragen dürfen, egal ob er nun viel oder wenig barfuß läuft.

Natürlich sollen sich auch die Barfußreisenden über die Gegebenheiten in diversen Reiseländern austauschen dürfen und die Harten unter uns über die Ausdauer auf Schotter und im Schnee. Und die Mittelharten (zu denen ich mich zähle) sollen genusstaugliche Barfußwanderrouten beschreiben. Und last not least soll auch die Kunst nicht zu kurz kommen, denn es darf nicht vergessen werden, wie gut sich freie Füße auf Podium und Bühne, aber auch in Malerei, Fotografie und Literatur machen.

Ich hoffe, dass dieses Forum nie in eine Zweiklassengesellschaft von "Hardcore" und "Softcore" auseinanderdividiert wird. Es sollte uns ein Leichtes sein, das gemeinsame Interesse über individuelle Unterschiede in der Schmutz-, Kälte-, Schotter- und Geschwätztoleranz zu stellen. Jedem soll freigestellt sein, nach Belieben Schuhe wegzulassen oder zu benutzen, ohne dass es sich für letzteres entschuldigen müsste. Und jeder soll aus seinem Blickwinkel Fragen stellen und Antworten bekommen!

Schöne Füße, Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

Ein Forum, das Antworten gibt

Tiziana, Stammposter, Monday, 31.05.2004, 21:21 (vor 7426 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz,

Jedem soll freigestellt sein, nach Belieben Schuhe wegzulassen oder zu benutzen, ohne dass es sich für letzteres entschuldigen müsste.

Stimme hundertprozentig zu.
Ich bin erst heute von einem kleinen Urlaub im Schwarzwald zurück, wo ich tolle Erfahrungen gemacht habe, sowohl barfuß als auch beschuht.
Ich habe eine deutsche Freundin begleitet, die ihren Sohn im Kolleg besuchen wollte. In den Kollegsgebäuden sollte ich Schuhe tragen, aber ausserhalb des Programms habe ich nicht mal daran gedacht, Schuhe anzuziehen. Meine Freundin ist eine sehr tollerante Schuheträgerin.
Barfuss bin ich ca. zehn Kilometer auf unterschiedlichem Untergrund gewandert. Es gab viel Schotter aber auch tolle Weidenwiesen mit solch einladendem saftigem Gras, dass auch meine Freundin ihre Turnschuhe ausgezogen hat. Eichenblätter- und Tannennadelteppiche haben natürlich auch nicht gefehlt. Ich habe das ganze durchgehalten, aber ich muss zugeben, dass nach der letzten längeren Schotterstrecke meine Füße ziemlich fertig waren. Akzeptanzprobleme habe ich keine gehabt. Ein älterer Mann aus Köln hat mich sehr nett auf meine nackten Füße angesprochen. In der Hütte, wo wir zu Mittag gegessen haben, haben meine Füße keine Reaktion ausgelöst.
Am nächsten Tag mußte meine Freundin ziemlich früh zu den Lehrersprechstunden gehen, während ich, die ich ein bißchen Zeit hatte, von der Pension zum Kolleg gewandert bin. Die Fußsohlen hatten sich in der Nacht prima erholt. Auf der beschotterten Strecke des ca. vier Kilometer langen Wanderwegs bin ich aber mit Schuhen gelaufen. Ich glaube, ich hätte sie zwar barfuß geschafft, aber ich wollte meine Fußsohlen nicht nochmals überstrapazieren und auch nicht zu viel Zeit unterwegs verschwenden, denn ich war mit meiner Freundin und ihrem Sohn verabredet und wollte mir davor noch ein paar Bücher kaufen, weil die 15 Bände, die ich mir am Tag vorher in Freiburg gekauft hatte, nicht genug waren ;-). Glücklicherweise war diese scharfkantige Schotterstrecke nur kurz, den Rest des Weges konnte ich problemlos barfuß bewältigen.
Apropos Bücher: Die Verkäuferin bei der Buchhandlung in Freiburg hat mich an den nackten Füßen wiedererkannt!
Auch in den anderen Läden, Lokalen und Warenhäusern war meine Barfüßigkeit kein Problem.

Liebe Grüße aus Italien (? Ich bin immer noch auf der deutschen Wellenlänge eingestellt!)

Tiziana
(die Deutschland schweren Herzens verlassen hat, glücklicherweise komme ich bald wieder.)

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