Zustimmung! (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Saturday, 29.05.2004, 16:05 (vor 7428 Tagen) @ Steve CH

Hallo Lorenz,
Wie Du sicherlicht wahrgenommen hast bin ich auch schon eine Weile mit dabei und versuche ab und zu meinen Beitrag zu leisten. Ich erlaufen meinen Alltag seit Jahren nun schon meisten barfuss und das mit grossem Erfolg! Besonders auf Reisen liebe ich es die unterschiedlichsten Bodenbeschaffenheiten zu erleben. Aber es käme mir nicht im Traum in den Sinn einen Barfuss Erlebnispark zu besuchen. Deine Beiträge handeln ausschliesslich von diesen "Einrichtungen" und/oder Orten die fürs barfuss laufen "geeignet, oder geschaffen sind"? Ich finde es schon ein wenig merkwürdig, zum "barfuss sein" spezielle Gelände zu schaffen, bzw. zu besuchen. Sicherlich ist es immer viel leichter unter Gleichgesinnten zu weilen, denn da braucht man keine Hemmschwelle zu überbrücken, aber ist das der Sinn unserer Einstellung? Diskutiert Ihr dann wie Golfer ständig über eure naturfesten und schlammverkrusteten Füsse? Ich jedenfalls ziehe es vor, mich ohne Schuhwerk im ganz normalen Alltag zu bewegen und das überall. Ich brauche auch keine Horde von Schwarzfüsslern um mich "sicher" zu fühlen. Es bleibt dabei auch genug Abwechslung für die Sohlen, von wegen was die Gesundheit angeht! Es kommt mir ein wenig wie eine stock konservative Alternative vor was Ihr da treibt, so alla Ringelpiez mit Anfassen für Oldies, oder brave Familien. Bist Du denn auch sonst barfuss unterwegs und erlebst dabei in deiner natürlichen Umgebung das wahre "barfuss sein"?
Herzliche Grüsse
Steve

Hi Steve!

Dein Beitrag findet meine absolute Zustimmung. Zum einen finde ich besondere Barfußpfade überflüssig, weil sie gewissermaßen "Reservate" für das Bedürfnis, barfuß zu gehen, darstellen (was zu dem Schluß verleiten könnte, daß es außerhalb dieser "Sonderzonen" unschicklich oder "unanständig" sein könnte, wie ja auch das Baden in Gewässern, die nicht ausdrücklich dafür vorgesehen sind, allermeist verboten oder zumindest unangebracht ist), und zum anderen ist es so, daß diese "Sonderzonen" zumeist beschuht bereist (die Schuhe werden bis zum Eingang getragen und erst dort abgestellt) und wieder verlassen werden (am Ende des barfüßigen Rundgangs durch die "Sonderzone" werden die Schuhe sogleich wieder angezogen). Für mich persönlich kann ich noch anfügen, daß ich Beiträge über Barfußpfade ebenso uninteressant wie die Einrichtungen als solche finde.
Ich treffe mich zwar gern mit anderen Barfüßern, weil ich in meinem barfüßigen Altag zumeist allein bin (die Menschen um mich herum sind alle beschuht), und meiner Meinung nach gemeinsame Barfußaktionen mehr Spaß machen, aber das "wahre Barfuß- Sein" besteht darin, den Alltag möglichst weitgehend barfuß zu verbringen, also barfuß einkaufen oder spazieren zu gehen, Besuche zu machen, barfuß Auto zu fahren, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen und idealerweise sogar im Job barfuß zu sein (was leider vielen einschließlich meiner selbst nicht möglich ist). Ob in der Stadt, im Park oder im Walde, es gibt nichts Schöneres, als mit den Füßen unmittelbar Kontakt zum Boden zu haben, und zwar im Alltage auf "gewöhnlichen", also nicht besonders dafür präparierten Böden. Dort laufe ich barfuß; darüber berichte ich (wenn es denn aus meiner Sicht etwas zu berichten gibt, denn der "barfüßige Alltag" vollzieht sich jedenfalls bei mir allermeist ziemlich unspektakulär). Und was die blöden Sprüche (die ich oft gar nicht mehr registriere) betrifft, so warte ich schon auf den Tag, an dem jemand sagt: "Wir sind hier doch nicht auf dem Barfußpfad!"

Laß Dich also nicht beirren; wie dieser gefallen mir viele Deiner Beiträge (besonders Dein Reisebericht über Indien), weil sie "aus dem Leben gegriffen" sind.

Barfüßige Maigrüße,
Markus U.


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