Kontrollen im Zug (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 16:31 (vor 7430 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

"Ich vermute mal, daß es dieser Fahrgast, mit dem die Polizisten gesprochen hatten und der mit dem Finger in Deine Richtung zeigte, derjenige war, der sie möglicherweise über Mobiltelefon herbeigerufen hatte."

Das vermute ich auch.

"In Deinem Falle war es besonders hinterhältig, daß sie sich im Zuge nichts anmerken ließen, sondern warteten, bis Du ausgestiegen warst (ich weiß freilich nicht, wie lange der Zug von Cloppenburg nach Osnabrück braucht)"

Der Zug braucht 51 Minuten. Zeit genug zur Kontrolle im Warmen.

"Wenn die Kontrolle auf dem kalten Bahnsteig dann eine Viertelstunde gedauert hat, dann war das reine Schikane, denn Du hättest ja auch beispielweise nur wegen dieser blödsinnigen und überflüssigen Kontrolle Deinen Anschlußzug versäumen und dadurch wertvolle Zeit für nichts verlieren können. Gottlobs hattest Du ja Deinen Anschlußzug doch noch erreicht, aber das konnten die Polizisten, während sie Dich kontrollierten, nicht wissen."

Ursprünglich hatte ich den Plan gehabt, in Osnabrück einen Bummler zu benutzen, um dann in Münster in "meinen" Intercity nach Basel zu steigen nach dem Motto "lieber langsam fahren als auf dem Bahnsteig warten".

"Bei obrigkeitlichen Maßnahmen gegen potentielle "Störer" muß ststs das mildeste aller möglichen Mittel eingesetzt werden, jede Art von Schikane ist verboten. Wenn sie also meinten, Dich unbedingt kontrollieren zu müssen, dann hätte das in dem Zuge zwischen Cloppenburg und Osnabrück geschehen müssen. Die Kontrolle auf dem Bahnsteig war hingegen rechtswidrig. Und die Bemerkung, daß sie Dich "leider" laufen lassen müßten, erfüllt den Tatbestand der Beleidigung (§ 185 StGB)."

Da hast Du recht. Nur: Wenn ich mich tatsächlich schriftlich beschwert hätte oder gar Gerichte eingeschaltet, hätte ich dann im Endeffekt nicht noch mehr Ärger eingeholt? Hätte es für mich nicht auch Unkosten bedeutet, nicht nur für Porto, Telefon, sondern auch eventuell für zusätzliche Reisen bei Gerichtsterminen? Vielleicht wissen die Beamten darauf zu reiten.

"Daß Schaffner weitaus toleranter sind, ist richtig. Die kontrollieren lediglich, ob jeder Fahrgast einen gültigen Fahrausweis dabei hat; alles andere interessiert sie nicht. zudem wird JEDER im Zuge kontrolliert, was gerecht ist (entweder alle oder keiner). Nur ein einziges Mal ist es mir im Dezember 2002 passiert, daß eine Schaffnerin mich wegen meiner Barfüßigkeit unter dem absurden Vorwande der "Hygiene im Lebensmittelbereich" aus dem Speisewagen wies, was zwar ärgerlich, aber nicht weiter schlimm war, da ich bereits gegessen hatte und auch rasch einen anderen attraktiven Platz finden konnte."

Wegen Barfüßigkeit oder sonstwie abweichender Kleidung hat mich noch nie ein Schaffner angepflaumt, auch Busfahrer oder Kontrolleure im Tram interessierte das herzlich wenig. Mit Speisewagen habe ich keine Erfahrung, sie sind mir zu teuer.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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