Meine Erlebnisse am Wochenende (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Tuesday, 25.05.2004, 22:56 (vor 7432 Tagen)

Hi zusammen,

endlich komme ich dazu, über das letzte Wochenende zu berichten. In München hatte es sich in der Nacht von Donnerstag (Christi Himmelfahrt) auf Freitag stark abgekühlt, und so bekam ich Lust, mal wieder einen Ausflug ins Schwabenland zu machen. Ich verabredete mich also mit Dominik, und er schlug zu meiner Freude spontan vor, daß wir zusammen nach Esslingen fahren und Franz (S) überraschen. Am Samstag machte ich mich also in der Frühe bei strömendem Regen und kühlen Temperaturen in München auf den Weg. Die Zugfahrt nach Stuttgart verlief großenteils angenehm (ich reise meist im Speisewagen), aber als der Zug sich Stuttgart näherte, ging ich nach vorn, um nicht so weit über den Bahnsteig laufen zu müssen. Ich erlebte aber eine unangenehme Überraschung: Fast der gesamte Zug war mit rauchenden, saufenden Jugendlichen besetzt (auch die eigentlich Nichtrauchern vorbehaltenen Wagen). Weiß der Kukkukk, wo die alle herkamen und wo die hinwollten (zum Glück nicht nach Stuttgart). Klar, daß ich mir von diesen Besoffenen mit ihren vernebelten Köpfen einige Sprüche anhören mußte: "Schuhe wären jetzt cool", "Der kann sich nicht mal Schuhe leisten" und so. Na ja, gewisse Menschen sind anscheinend derart enttäuscht, daß sie mit so wenig Verstand ausgestattet sind, daß sie das wenige, das ihnen blieb, buchstäblich in Rauch aufgehen lassen.
In Stuttgart angekommen, brauchte ich nicht lange zu warten, bis der Bus kam, und nach kurzer Zeit war ich in Dominik's gemütlicher Wohnung. Dort hielten wir uns noch eine Stun´de auf; dann machten wir uns auf den Weg zu Franz. Auf dem Weg zur S- Bahn am Hauptbahnhof erlebte ich eine angenehme Überraschung: Ganz unverhofft traf ich nach Jahren einen Freund wieder, den ich aus den Augen verloren hatte, nachdem er für mehrere Monate nach Amerika gegangen war.
Als wir schließlich in Esslingen ankamen, war Franz (S) gerade wach geworden. Er war sehr überrascht, als wir plötzlich vor seiner Tür standen, doch die Überraschung verwandelte sich schnell in Freude über unseren Besuch. Wir saßen lange gemütlich zusammen, bis Dominik plötzlich einfiel, daß seine Frendin ihm eine Einkaufsliste mitgegeben hatte. Also wandelten wir zum Aldi, wo sich jeder das kaufte, was er brauchte (ich nahm mir nur ein Pakkerl Erdbeeren mit). Gleich neben dem Aldi befindet sich eine grichisch- orthodoxe Kirche, an der aber noch ziemlich viel gebaut wird und die deshalb nicht zugänglich war.
Nachdem wir wieder zurück waren, verabschiedete sich Dominik, weil seine Freundin auf ihn wartete, während ich den Nachmittag bei Franz verbrachte. Schließlich hieß es Abschied nehmen, und so mußte ich in die S- Bahn nach Stuttgart steigen, wo, wie ich wußte, bald der nächste ICE nach München abfahren würde. Es stellte sich jedoch heraus, daß dieser ICE irgendwo stekkengeblieben war und mehrere Stunden Verspätung haben würde. Die Deutsche Bahn AG hatte daher in aller Eile einen Ersatzzug aus lauter IC- Wagen 1. Klasse zusammengestellt, die jedoch auch mit Fahrkarten 2. Klasse benutzt werden durften. Leider gab es keinen Speisewagen, was mir überhaupt nicht behagte.
Noch viel weniger behagen mir die Kontrollen irgendwelcher Zivilfahnder, die vorzugsweise zwischen Ulm und Augsburg stattfinden. Diemal hatte ich es mit besonders unangenehmen Zivilfahndern vom Bundesgrenzschutz zu tun. Die beiden stiegen in Ulm ein und nahmen scheinheilig Platz, bis der zug sich in Bewegung setzte. Danach kamen sie zielstrebig auf mich zu, hielten mir ihren Ausweis unter die Nase. Zuerst wollten sie meinen Personalausweis sehen. danach interessierten sie sich für den Inhalt meiner Plastiktüte, konnten aber nur eine Zeitung und ein Pakkerl Erdbeeren darin entdekken. Danach wollten sie meine Fahrkarte nebst Bahncard sehen (wer barfuß reist, hat im Zweifel wohl auch keinen gültigen Fahrausweis. schließlich verlangten sie, ich solle alle Taschen meiner Kleidung ausleeren. Da wurde es mir zu bunt und ich wollte meinerseis wissen, was sie eigentlich suchten. "Wir suchen nach Waffen und Drogen", lautete die Antwort. (Aha, wer barfuß unterwegs ist, schmuggelt Waffen oder ist ein Drögeler). Da ich mir als Anwalt kein Ermittlungsverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstrekkungsbeamte leisten kann, gab ich unter Protest nach. Einer dieser Blödmänner wollte sogar wissen, ob ich barfuß unterwegs sei. "Das ist doch offensichtlich", antwortete ich, "oder haben Sie bei Ihrer völlig blödsinnigen Durchsuchungsaktion etwa Schuhe entdeckt?" Schließlich fand derjenige, der den Inhalt meiner Geldbörse inspizierte (was ich ganz besonders wenig leiden kann), meinen Anwaltsausweis. Prompt lautete die nächste Frage, ob ich auch barfuß vor Gericht auftrete. "Ja freilich", gab ich zur Antwort, "so etwas spricht sich unter den Mandanten rasch herum, sorgt für Neugier und sichert mir den nötigen Bekanntheitsgrad." Das entspricht zwar überhaupt nicht der Wahrheit (es käme mir nie ernsthaft in den Sinn, barfuß vor Gericht aufzutreten), aber manche Fragen sind so dämlich, daß derjenige, der sie stellt, geradezu darnach schreit, veräppelt zu werden. Als die beiden Blödmänner schließlich von mir abließen, konnte ich mir die Bemerkung nicht verkneifen: "Sie werden nie etwas finden, wenn Sie Ihre Zeit lieber damit verbringen, unbescholtene Bürger zu belästigen, statt die wirklich Schuldigen, welche kaum mit dem Zug reisen, zu suchen."

Den Sonntag verbrachte ich ruhiger; bei heiterer, wenngleich kühler Witterung machte mir ein Spaziergang durch die Münchener Innenstadt einschließlich Restaurantbesuch (völlig unproblematisch) Freude. In der Kaufinger Straße hörte ich aber dann eine Amerikanerin kreischen: "Look at this man! He doesn't wear shoes! He's crazy!" Was solls. Daß Amerikaner ein problematisches Verhältnis zu ihrem Körper haben und auch sonst allzu häufig denkbar weit vom Boden der Tatsachen entfernt sind, kann man in diesem Forum öfters nachlesen. in meinem Land kann ich indessen rumlaufen, wie ich will (auch barfuß), ohne daß irgendwelche amerikanerinnen es mir verbieten könnten.

Barfüßige Maigrüße,
besonders an Franz (S) und Dominik,
Markus U.

Meine Erlebnisse am Wochenende

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 02:03 (vor 7432 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!
In Deinem Bericht zeigt sich wieder, wie intolerant sehr viele Leute sind, diese sind Schuld daran, dass das Barfußlaufen immer noch so verpönt ist und man leider immer noch als verrückt hin gestellt wird. Bei dieser amerikanischen Frau wundert es mich ja nicht, denn wie Du geschrieben hast: in diesem Forum wurde ja bereits zur genüge über die Amis und deren Einstellungen, vor allem eben zum barfuß gehen, geschrieben. Daran kann man auch sehen, wie voreingenommen die Leute sind, das beste Beispiel war ja Tine, mit diesem Sneakers-Eintrag vor kurzem. Wenn Du ihnen als Anwalt begegnen würdest, dann würden sie Dir mit einem gewissen Respekt entgegen treten (zumindest sehr Viele), aber nun sehen sie Dich privat barfuß gehen, wissen also null über Dich und schon bist Du verrückt in ihren Augen, echt zum kotzen! Die haben es noch immer nicht geschnallt, dass das garnichts über den Menschen aussagt, außer, dass Er aus irgend einem Grund eben gerne barfuß geht! Was diese Bahnaufsicht angeht, kann ich nur sagen: so ist es auch häufig mit vielen Polizisten: wenn man sie braucht, dann sind sie nicht da! Wo waren sie denn, als diese Jugendlichen Dich sturzbesoffen angepöbelt und dazu noch geraucht haben? Denen hätte man in den Ar...treten müssen!----Die können labern, was sie wollen! Wir machen unser "Ding", oder? ;-)
Liebe Grüße von Andi!

Meine Erlebnisse am Wochenende

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 02:03 (vor 7432 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!
In Deinem Bericht zeigt sich wieder, wie intolerant sehr viele Leute sind, diese sind Schuld daran, dass das Barfußlaufen immer noch so verpönt ist und man leider immer noch als verrückt hin gestellt wird. Bei dieser amerikanischen Frau wundert es mich ja nicht, denn wie Du geschrieben hast: in diesem Forum wurde ja bereits zur genüge über die Amis und deren Einstellungen, vor allem eben zum barfuß gehen, geschrieben. Daran kann man auch sehen, wie voreingenommen die Leute sind, das beste Beispiel war ja Tine, mit diesem Sneakers-Eintrag vor kurzem. Wenn Du ihnen als Anwalt begegnen würdest, dann würden sie Dir mit einem gewissen Respekt entgegen treten (zumindest sehr Viele), aber nun sehen sie Dich privat barfuß gehen, wissen also null über Dich und schon bist Du verrückt in ihren Augen, echt zum kotzen! Die haben es noch immer nicht geschnallt, dass das garnichts über den Menschen aussagt, außer, dass Er aus irgend einem Grund eben gerne barfuß geht! Was diese Bahnaufsicht angeht, kann ich nur sagen: so ist es auch häufig mit vielen Polizisten: wenn man sie braucht, dann sind sie nicht da! Wo waren sie denn, als diese Jugendlichen Dich sturzbesoffen angepöbelt und dazu noch geraucht haben? Denen hätte man in den Ar...treten müssen!----Die können labern, was sie wollen! Wir machen unser "Ding", oder? ;-)
Liebe Grüße von Andi!

Meine Erlebnisse am Wochenende

Franz (S) @, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 06:40 (vor 7432 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus!

Herzlichen Dank für Deinen einerseits herrlichen und andererseits nachdenklichen Bericht!

Hi zusammen,
endlich komme ich dazu, über das letzte Wochenende zu berichten. In München hatte es sich in der Nacht von Donnerstag (Christi Himmelfahrt) auf Freitag stark abgekühlt, und so bekam ich Lust, mal wieder einen Ausflug ins Schwabenland zu machen. Ich verabredete mich also mit Dominik, und er schlug zu meiner Freude spontan vor, daß wir zusammen nach Esslingen fahren und Franz (S) überraschen. Am Samstag machte ich mich also in der Frühe bei strömendem Regen und kühlen Temperaturen in München auf den Weg. Die Zugfahrt nach Stuttgart verlief großenteils angenehm (ich reise meist im Speisewagen), aber als der Zug sich Stuttgart näherte, ging ich nach vorn, um nicht so weit über den Bahnsteig laufen zu müssen. Ich erlebte aber eine unangenehme Überraschung: Fast der gesamte Zug war mit rauchenden, saufenden Jugendlichen besetzt (auch die eigentlich Nichtrauchern vorbehaltenen Wagen). Weiß der Kukkukk, wo die alle herkamen und wo die hinwollten (zum Glück nicht nach Stuttgart). Klar, daß ich mir von diesen Besoffenen mit ihren vernebelten Köpfen einige Sprüche anhören mußte: "Schuhe wären jetzt cool", "Der kann sich nicht mal Schuhe leisten" und so.

Ich weiß auch nicht: diese Knaben scheinen sicherlich nicht gerade sehr ausgelastet zu sein, wenn sie nichts anderes als saufen und rauchen im Kopf haben und dabei auch noch andere unbeteiligte Personen blöd anmachen. Am Besten läßt man solche Individuen links liegen, was allerdings nicht immer so einfach ist. Ich selbst kann dabei sehr schnell ausrasten, wenn mir die Anmacherei und dummen Sprüche zu viel werden - unbeachtet der Gefahr, daß ich sie u.U. noch provozieren könnte. In der Gruppe sind sie sowieso die Allerstärksten und undeutsch ausgedrückt "cool", aber sind sie alleine, dann sieht die Lage schon wesentlich anders aus.

Na ja, gewisse Menschen sind anscheinend derart enttäuscht, daß sie mit so wenig Verstand ausgestattet sind, daß sie das wenige, das ihnen blieb, buchstäblich in Rauch aufgehen lassen.

Das glaube ich auch, obgleich so manche von ihnen wohl nicht in der Lage sein dürften, vor lauter Suff zu merken, daß sie nichts merken und schon gar nicht so etwas wie "Verstand" vorweisen können.
Trauriger Trend...

In Stuttgart angekommen, brauchte ich nicht lange zu warten, bis der Bus kam, und nach kurzer Zeit war ich in Dominik's gemütlicher Wohnung. Dort hielten wir uns noch eine Stun´de auf; dann machten wir uns auf den Weg zu Franz. Auf dem Weg zur S- Bahn am Hauptbahnhof erlebte ich eine angenehme Überraschung: Ganz unverhofft traf ich nach Jahren einen Freund wieder, den ich aus den Augen verloren hatte, nachdem er für mehrere Monate nach Amerika gegangen war.

Das war natürlich eine schöne Überraschung für Dich. Wie hält er es eigentlich mit Barfuß?

Als wir schließlich in Esslingen ankamen, war Franz (S) gerade wach geworden. Er war sehr überrascht, als wir plötzlich vor seiner Tür standen, doch die Überraschung verwandelte sich schnell in Freude über unseren Besuch.

Euer lieber Besuch hatte mich zunächst wirklich sehr überrascht, aber die Freude war umso größer. Nach meinen Zeitungstouren war ich natürlich noch am Schlafen, als Ihr beiden an meine Tür geklopft hattet. Einen weiteren positiven Nebeneffekt hatte Euer Klopfen auch noch: ich hatte meine Wecker gestellt, da ich auch noch einkaufen wollte, den Wecker aber nicht hörte.

Wir saßen lange gemütlich zusammen, bis Dominik plötzlich einfiel, daß seine Frendin ihm eine Einkaufsliste mitgegeben hatte. Also wandelten wir zum Aldi, wo sich jeder das kaufte, was er brauchte (ich nahm mir nur ein Pakkerl Erdbeeren mit). Gleich neben dem Aldi befindet sich eine grichisch- orthodoxe Kirche, an der aber noch ziemlich viel gebaut wird und die deshalb nicht zugänglich war.

Ja, das war wirklich schade. An dieser Kirche wird auch schon ewig gebaut - seit ich hier in Eßlingen lebe (ca. 10 Jahre).
Die zwei Packerln Erdbeeren ließ ich mir am Montag schmecken. Natürlich teilte ich sie mit meinen barfüßigen Schildkröten, denen es auch gut geschmeckt hatte. Dabei dachte ich an unser schönes, aber leider zu kurzes Treffen zurück.

Nachdem wir wieder zurück waren, verabschiedete sich Dominik, weil seine Freundin auf ihn wartete, während ich den Nachmittag bei Franz verbrachte. Schließlich hieß es Abschied nehmen, und so mußte ich in die S- Bahn nach Stuttgart steigen, wo, wie ich wußte, bald der nächste ICE nach München abfahren würde. Es stellte sich jedoch heraus, daß dieser ICE irgendwo stekkengeblieben war und mehrere Stunden Verspätung haben würde. Die Deutsche Bahn AG hatte daher in aller Eile einen Ersatzzug aus lauter IC- Wagen 1. Klasse zusammengestellt, die jedoch auch mit Fahrkarten 2. Klasse benutzt werden durften. Leider gab es keinen Speisewagen, was mir überhaupt nicht behagte.

Oje, da war die Heimfahrt alles andere als schön und angenehm!
Der Service der "Deutschen Bahn" wird auch immer mieser, wobei die Gebühren natürlich immer höher steigen.

Noch viel weniger behagen mir die Kontrollen irgendwelcher Zivilfahnder, die vorzugsweise zwischen Ulm und Augsburg stattfinden. Diemal hatte ich es mit besonders unangenehmen Zivilfahndern vom Bundesgrenzschutz zu tun. Die beiden stiegen in Ulm ein und nahmen scheinheilig Platz, bis der zug sich in Bewegung setzte. Danach kamen sie zielstrebig auf mich zu, hielten mir ihren Ausweis unter die Nase. Zuerst wollten sie meinen Personalausweis sehen.

Das darf ja wohl nicht wahr sein! Diese Schikane kann man ja schon als Verletzung der menschlichen Würde (Art. 1 GG) bezeichnen!
Da sieht man wieder einmal, daß die Welt sich nur durch Vorurteilen leiten läßt. Barfuß bedeutet also in den Augen derer, daß man kriminell und bekifft ist und obendrein die Bahn betrügt, indem man sich die Leistung erschleicht. Da mußt Du Dir ja wirklich blöd vorgekommen sein, vor allem auch durch die Glotzerei der anderen Passagiere. Ich glaube, ich wäre hier ausgerastet und hätte ihnen angedroht, eine Dienstaufsichtsbeschwerde einzulegen.

Danach interessierten sie sich für den Inhalt meiner Plastiktüte, konnten aber nur eine Zeitung und ein Pakkerl Erdbeeren darin entdekken. Danach wollten sie meine Fahrkarte nebst Bahncard sehen (wer barfuß reist, hat im Zweifel wohl auch keinen gültigen Fahrausweis. schließlich verlangten sie, ich solle alle Taschen meiner Kleidung ausleeren. Da wurde es mir zu bunt und ich wollte meinerseis wissen, was sie eigentlich suchten. "Wir suchen nach Waffen und Drogen", lautete die Antwort. (Aha, wer barfuß unterwegs ist, schmuggelt Waffen oder ist ein Drögeler).

Einmalig! Nun hätte es noch gefehlt, daß einer mit einer geladenen Waffe auf Dich gezielt hätte, während sein Kollege Dich schikanierte.
Die sollen doch lieber die rauchenden und saufenden Jugendlichen filzen, denn dort ist vielleicht eher etwas zu finden (reine Hypothese!).

Da ich mir als Anwalt kein Ermittlungsverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstrekkungsbeamte leisten kann, gab ich unter Protest nach. Einer dieser Blödmänner wollte sogar wissen, ob ich barfuß unterwegs sei. "Das ist doch offensichtlich", antwortete ich, "oder haben Sie bei Ihrer völlig blödsinnigen Durchsuchungsaktion etwa Schuhe entdeckt?"

Das ist ja zum Schießen! Ich hätte ihm vielleicht sogar geantwortet, daß ich meine neuen Schuhe anhabe, welche wie nackte Füße aussehen.
Das darf ja wohl nicht wahr sein!!! So eine dämliche Frage habe ich ja wirklich noch nie gehört!

Schließlich fand derjenige, der den Inhalt meiner Geldbörse inspizierte (was ich ganz besonders wenig leiden kann), meinen Anwaltsausweis. Prompt lautete die nächste Frage, ob ich auch barfuß vor Gericht auftrete. "Ja freilich", gab ich zur Antwort, "so etwas spricht sich unter den Mandanten rasch herum, sorgt für Neugier und sichert mir den nötigen Bekanntheitsgrad."

Dies war wirklich die beste Antwort auf diese dämliche Frage.

Das entspricht zwar überhaupt nicht der Wahrheit (es käme mir nie ernsthaft in den Sinn, barfuß vor Gericht aufzutreten), aber manche Fragen sind so dämlich, daß derjenige, der sie stellt, geradezu darnach schreit, veräppelt zu werden. Als die beiden Blödmänner schließlich von mir abließen, konnte ich mir die Bemerkung nicht verkneifen: "Sie werden nie etwas finden, wenn Sie Ihre Zeit lieber damit verbringen, unbescholtene Bürger zu belästigen, statt die wirklich Schuldigen, welche kaum mit dem Zug reisen, zu suchen."

Eben, das ist es ja. Da solche Leute kein Einfühlungsvermögen besitzen, werden wohl immer unbescholtene Bürger, welche auch noch brav ihre Steuern zahlen (wovon auch die Bezüge dieser Beamten bezahlt werden) von denen belästigt werden. So etwas ist ja schon Körperverletzung.

Den Sonntag verbrachte ich ruhiger; bei heiterer, wenngleich kühler Witterung machte mir ein Spaziergang durch die Münchener Innenstadt einschließlich Restaurantbesuch (völlig unproblematisch) Freude. In der Kaufinger Straße hörte ich aber dann eine Amerikanerin kreischen: "Look at this man! He doesn't wear shoes! He's crazy!" Was solls. Daß Amerikaner ein problematisches Verhältnis zu ihrem Körper haben und auch sonst allzu häufig denkbar weit vom Boden der Tatsachen entfernt sind, kann man in diesem Forum öfters nachlesen.

Die Amerikanerin muß auch eine schnelle Auffassungsgabe besessen haben. Ob der typische "American way of life" so optimal ist, mag ich ernsthaft bezweifeln, vor allem wenn ich an deren "fast-food" - Ketten
und die daraus resultierende Fettleibigkeit vieler Amerikaner denke.

in meinem Land kann ich indessen rumlaufen, wie ich will (auch barfuß), ohne daß irgendwelche amerikanerinnen es mir verbieten könnten.

So sieht es aus.

Barfüßige Maigrüße,
besonders an Franz (S) und Dominik,
Markus U.

Herzliche Barfußgrüße zurück an die Isar - Metropole München,
wo ich auch wieder gerne hinfahren möchte

Franz

Übrigens: danke an dieser Stelle für die Reaktionen auf meinen
Beitrag bzgl. Beschwerden. Ich werde heute oder morgen noch näher darauf eingehen.

Meine Erlebnisse am Wochenende

Markus U., Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 16:13 (vor 7431 Tagen) @ Franz (S)

Hi Franz!

Herzlichen Dank für Deinen einerseits herrlichen und andererseits nachdenklichen Bericht!

Ich weiß auch nicht: diese Knaben scheinen sicherlich nicht gerade sehr ausgelastet zu sein, wenn sie nichts anderes als saufen und rauchen im Kopf haben und dabei auch noch andere unbeteiligte Personen blöd anmachen. Am Besten läßt man solche Individuen links liegen, was allerdings nicht immer so einfach ist. Ich selbst kann dabei sehr schnell ausrasten, wenn mir die Anmacherei und dummen Sprüche zu viel werden - unbeachtet der Gefahr, daß ich sie u.U. noch provozieren könnte. In der Gruppe sind sie sowieso die Allerstärksten und undeutsch ausgedrückt "cool", aber sind sie alleine, dann sieht die Lage schon wesentlich anders aus.

Ich habe mir einfach den Weg zwischen diesen Gestalten hindurch gebahnt, ohne irgendwas zu sagen, denn Besoffene sind, zumal in der Mehrzahl, bekanntlich unberechenbar, und da möchte ich als Einzelner eine Konfrontation, in deren Verlauf ich möglicherweise verletzt werde, lieber vermeiden. Aber daß solche Menschen sich im allgemeinen nur in der Rotte stark fühlen, ist schon richtig.

Trauriger Trend...

So ist die heutige Jugend leider.

Auf dem Weg zur S- Bahn am Hauptbahnhof erlebte ich eine angenehme Überraschung: Ganz unverhofft traf ich nach Jahren einen Freund wieder, den ich aus den Augen verloren hatte, nachdem er für mehrere Monate nach Amerika gegangen war.

Das war natürlich eine schöne Überraschung für Dich. Wie hält er es eigentlich mit Barfuß?

Er läuft nicht barfuß; bei der Begegnung am Stuttgarter Hauptbahnhof trug er braune Sandalen und schwarze Sokken. Er ist zehn Jahre jünger als ich und ein strenggläubiger orthodoxer Christ mit einem sehr guten Herzen.

Als wir schließlich in Esslingen ankamen, war Franz (S) gerade wach geworden. Er war sehr überrascht, als wir plötzlich vor seiner Tür standen, doch die Überraschung verwandelte sich schnell in Freude über unseren Besuch.

Euer lieber Besuch hatte mich zunächst wirklich sehr überrascht, aber die Freude war umso größer. Nach meinen Zeitungstouren war ich natürlich noch am Schlafen, als Ihr beiden an meine Tür geklopft hattet. Einen weiteren positiven Nebeneffekt hatte Euer Klopfen auch noch: ich hatte meine Wecker gestellt, da ich auch noch einkaufen wollte, den Wecker aber nicht hörte.

Wir hatten beide gedacht, daß wir Dir mit unserem Besuch eine Freude machen.

Wir saßen lange gemütlich zusammen, bis Dominik plötzlich einfiel, daß seine Frendin ihm eine Einkaufsliste mitgegeben hatte. Also wandelten wir zum Aldi, wo sich jeder das kaufte, was er brauchte (ich nahm mir nur ein Pakkerl Erdbeeren mit).

Die zwei Packerln Erdbeeren ließ ich mir am Montag schmecken. Natürlich teilte ich sie mit meinen barfüßigen Schildkröten, denen es auch gut geschmeckt hatte. Dabei dachte ich an unser schönes, aber leider zu kurzes Treffen zurück.

Ich ließ mir mein Pakkerl Erdbeeren am Sonntag schmekken und dachte dabei ebenfalls an unser leider viel zu kurzes Treffen.

Es stellte sich jedoch heraus, daß dieser ICE irgendwo stekkengeblieben war und mehrere Stunden Verspätung haben würde. Die Deutsche Bahn AG hatte daher in aller Eile einen Ersatzzug aus lauter IC- Wagen 1. Klasse zusammengestellt, die jedoch auch mit Fahrkarten 2. Klasse benutzt werden durften. Leider gab es keinen Speisewagen, was mir überhaupt nicht behagte.

Oje, da war die Heimfahrt alles andere als schön und angenehm!
Der Service der "Deutschen Bahn" wird auch immer mieser, wobei die Gebühren natürlich immer höher steigen.

Das stimmt; ein Speisewagen hätte schon sein müssen. Dafür hatte der Ersatzzug freilich "nur" zehn Minuten Verspätung.

Noch viel weniger behagen mir die Kontrollen irgendwelcher Zivilfahnder, die vorzugsweise zwischen Ulm und Augsburg stattfinden. Diemal hatte ich es mit besonders unangenehmen Zivilfahndern vom Bundesgrenzschutz zu tun. Die beiden stiegen in Ulm ein und nahmen scheinheilig Platz, bis der zug sich in Bewegung setzte. Danach kamen sie zielstrebig auf mich zu, hielten mir ihren Ausweis unter die Nase. Zuerst wollten sie meinen Personalausweis sehen.

Das darf ja wohl nicht wahr sein! Diese Schikane kann man ja schon als Verletzung der menschlichen Würde (Art. 1 GG) bezeichnen!
Da sieht man wieder einmal, daß die Welt sich nur durch Vorurteilen leiten läßt. Barfuß bedeutet also in den Augen derer, daß man kriminell und bekifft ist und obendrein die Bahn betrügt, indem man sich die Leistung erschleicht. Da mußt Du Dir ja wirklich blöd vorgekommen sein, vor allem auch durch die Glotzerei der anderen Passagiere. Ich glaube, ich wäre hier ausgerastet und hätte ihnen angedroht, eine Dienstaufsichtsbeschwerde einzulegen.

Ich weiß nicht, ob so eine Dienstaufsichtsbeschwerde Aussicht auf Erfolg hat; zudem kenne ich die Namen der Zivilfahnder nicht (ich hatte allerdings auch nicht darnach gefragt). Wahrscheinlich wird die Dienstaufsichtsbeschwerde irgenwo abgeheftet, und am Ende wird man selber als Querulant abgestempelt. In unserem Staate geht es ja bekanntlich schon lange nicht mehr mit rechten Dingen zu.
Mit Blikken anderer Fahrgäste hatte ich dagegen kaum Probleme, da der Wagen fast leer war.

Einmalig! Nun hätte es noch gefehlt, daß einer mit einer geladenen Waffe auf Dich gezielt hätte, während sein Kollege Dich schikanierte.
Die sollen doch lieber die rauchenden und saufenden Jugendlichen filzen, denn dort ist vielleicht eher etwas zu finden (reine Hypothese!).

Ja, da hätten sie wahrscheinlich was gefunden. Aber an so eine Rotte halbstarker Jugendlicher trauen die sich ja nicht ran, sondern belästigen lieber einzelne.

Da ich mir als Anwalt kein Ermittlungsverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstrekkungsbeamte leisten kann, gab ich unter Protest nach. Einer dieser Blödmänner wollte sogar wissen, ob ich barfuß unterwegs sei. "Das ist doch offensichtlich", antwortete ich, "oder haben Sie bei Ihrer völlig blödsinnigen Durchsuchungsaktion etwa Schuhe entdeckt?"

Das ist ja zum Schießen! Ich hätte ihm vielleicht sogar geantwortet, daß ich meine neuen Schuhe anhabe, welche wie nackte Füße aussehen.
Das darf ja wohl nicht wahr sein!!! So eine dämliche Frage habe ich ja wirklich noch nie gehört!

Ja, ich war auch erstaunt ob solch einer törichten FRage!

Schließlich fand derjenige, der den Inhalt meiner Geldbörse inspizierte (was ich ganz besonders wenig leiden kann), meinen Anwaltsausweis. Prompt lautete die nächste Frage, ob ich auch barfuß vor Gericht auftrete. "Ja freilich", gab ich zur Antwort, "so etwas spricht sich unter den Mandanten rasch herum, sorgt für Neugier und sichert mir den nötigen Bekanntheitsgrad."

Dies war wirklich die beste Antwort auf diese dämliche Frage.

Das entspricht zwar überhaupt nicht der Wahrheit (es käme mir nie ernsthaft in den Sinn, barfuß vor Gericht aufzutreten), aber manche Fragen sind so dämlich, daß derjenige, der sie stellt, geradezu darnach schreit, veräppelt zu werden. Als die beiden Blödmänner schließlich von mir abließen, konnte ich mir die Bemerkung nicht verkneifen: "Sie werden nie etwas finden, wenn Sie Ihre Zeit lieber damit verbringen, unbescholtene Bürger zu belästigen, statt die wirklich Schuldigen, welche kaum mit dem Zug reisen, zu suchen."

Eben, das ist es ja. Da solche Leute kein Einfühlungsvermögen besitzen, werden wohl immer unbescholtene Bürger, welche auch noch brav ihre Steuern zahlen (wovon auch die Bezüge dieser Beamten bezahlt werden) von denen belästigt werden. So etwas ist ja schon Körperverletzung.

Wenn jemand in meiner Geldbörse rumwühlt, wünsche ich mir wirklich, ich hätte eine Waffe. Solche Fahnder können ja auf alle möglichen Gedanken kommen und mir beispielsweise unter dem Vorwand, ich sei des Besitzes von Falschgeld verdächtig, mein Geld klauen. Zuzutrauen ist denenja alles, aber nichts Gutes!

Den Sonntag verbrachte ich ruhiger; bei heiterer, wenngleich kühler Witterung machte mir ein Spaziergang durch die Münchener Innenstadt einschließlich Restaurantbesuch (völlig unproblematisch) Freude. In der Kaufinger Straße hörte ich aber dann eine Amerikanerin kreischen: "Look at this man! He doesn't wear shoes! He's crazy!" Was solls. Daß Amerikaner ein problematisches Verhältnis zu ihrem Körper haben und auch sonst allzu häufig denkbar weit vom Boden der Tatsachen entfernt sind, kann man in diesem Forum öfters nachlesen.

Die Amerikanerin muß auch eine schnelle Auffassungsgabe besessen haben. Ob der typische "American way of life" so optimal ist, mag ich ernsthaft bezweifeln, vor allem wenn ich an deren "fast-food" - Ketten
und die daraus resultierende Fettleibigkeit vieler Amerikaner denke.

in meinem Land kann ich indessen rumlaufen, wie ich will (auch barfuß), ohne daß irgendwelche Amerikanerinnen es mir verbieten könnten.

So sieht es aus.

Ich bin wirklich froh, daß ich nicht im barfußfeindlichen und sektiererischen Amerika lebe.

Barfüßige Maigrüße,
besonders an Franz (S) und Dominik,
Markus U.

Herzliche Barfußgrüße zurück an die Isar - Metropole München,
wo ich auch wieder gerne hinfahren möchte
Franz

Ebenfalls herliche Barfußgrüße,
Markus U.

P. S. Pfingsten werde ich in Ratingen verbringen.

Übrigens: danke an dieser Stelle für die Reaktionen auf meinen
Beitrag bzgl. Beschwerden. Ich werde heute oder morgen noch näher darauf eingehen.

Meine Erlebnisse am Wochenende

Ralf RSK, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 08:39 (vor 7430 Tagen) @ Markus U.

So ist die heutige Jugend leider.

Hallo,

warum denn immer diese Verallgemeinerungen? Es gibt eben nicht "die Jugend", genausowenig wie es "die Polizisten" gibt oder "die Anwälte". Außerdem habe z. B. ich schon oft genug besoffene Erwachsenengruppen, die sich völlig daneben brenommen haben, in der Bahn erlebt. Oder die besoffenen Erwachsenen, die bei "Rhein in Flammen" in den Rhein fallen, können ziemlich sicher sein, von DLRG-Jugendlichen wieder rausgefischt zu werden ...

Gruß, Ralf

Kontrollen im Zug

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 07:18 (vor 7432 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,
als ich las, wie Du im Zug von den Polizisten schikaniert wurdest, mußte ich einfach antworten, obwohl mein Fall nicht mehr allzu viel mit "barfuß" zu tun hat, wenn man von der Tatsache absieht, daß ich wenigstens keine Socken anhatte und im Zug die Wanderschuhe kurzzeitig auszog, um Blätter und ähnliches zu entfernen. Ich hatte vor Jahren an einem quasigeschäftlichen Anlaß an der Uni Oldenburg teilgenommen. Am nächsten Tag (es war ein Freitag) wollte ich von dort aus eine Wanderung unternehmen und erst am Samstag mit dem Zug in die Schweiz zurückreisen. Für die Wanderung verschwanden Anzug, Krawatte und Socken im riesigen Rucksack und in üblicher Wanderkleidung führte mich der Weg meist am Ufer der Hunte entlang bis zum Poggenpohlmoor. Die Wege waren hartgefroren und es wehte ein starker Ostwind. Im Moor fand ich einen Platz zum Übernachten, aber gut schlafen konnte ich nicht, es war immerhin erst Anfang Februar. Ich machte mir sogar Gedanken, ob ich die Nacht überleben werde. Mühsam war es auch, morgens aus dem Schlafsack zu steigen, die kalten Wanderschuhe, die draußen standen, über die bloßen anzuziehen, mit den klammen Fingern die Schnürbänder zuzubinden und zu guter Letzt noch den Schlafsack in den mit Rauhreif überzogenen Rucksack zu verstauen.
Als ich gegen 10.30 Uhr am Bahnhof Huntlosen war, zeigte das Thermometer im noch -4°C. Aber der blaue Triebwagen der Nordwstbahn nach Osnabrück war geheizt, so daß ich auftaute. Die Fahrgäste registrierten erst als ich die Jacke auszog und darunter statt Wollpullover nur ein T-Shirt hervorkam, daß ich auch unterhalb der Gürtellinie nicht übermäßig winterlich angezogen war. In Cloppenburg betraten zwei Polizisten den Zug. Sie sprachen mit einem Fahrgast, der mit dem Finger in meine Richtung zeigte. Die Beamten gingen an mir vorbei und setzten sich hinten in den Wagen. In Osnabrück verließ ich den Zug, die Beamten folgten mir. Ausgerechnet an einer Stelle, wo der Wind besonders pfiff und auch die ersten Schneeflocken hingelangten, hielten sie mich an. Ich mußte den Rucksack öffnen, sämtliche Papiere zeigen usw. Sogar die Jacke (nicht aber die Schuhe) mußte ich ausziehen, damit sie sie untersuchen konnten. Sie fragten, wo ich herkam, wo ich hinwollte, begriffen gar nichts. Nach einer Viertelstunde waren sie fertig mit mir. Der ältere sagte zu mir: "So wie Sie hier herumlaufen, ist es in Deutschland nicht verboten. Da wir auch sonst nichts verdächtiges gefunden haben, müssen wir Sie leider laufen lassen. In den USA hätte man Sie auf der Stelle festgenommen." Der jüngere, etwas freundlichere Beamte meinte: "Ich habe gesehen, daß Sie auch wärmere Kleidung dabei haben. Ziehen Sie sich bitte um, wenn Sie weiterreisen!" Ich verließ die Beamten und schritt zum anderen Bahnsteig, wo bereits der Anschlußzug wartete. Kleidung wechseln, wo ich jetzt nur noch warme Züge vor mir hatte sowie einen Kilometer Fahrradstrecke vom Bahnhof nach Hause? Ohne mich! Ärger mit der Obrigkeit bekam ich nicht mehr. Mit Polizisten kam ich nicht mehr in Kontakt, und Schaffner sind humaner. Auch mit Zöllnern hatte ich keinen Ärger.

Mit kopfschüttelnden Grüßen
Michael aus Zofingen

PS: Mein Übernachten im Moor bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt war sicher bodenloser Leichtsinn!

Kontrollen im Zug

KaiL, Wednesday, 26.05.2004, 15:14 (vor 7431 Tagen) @ Michael aus Zofingen

offenbar braucht die Nordwestbahn (NWB, gehört zu Connex) keine eigenen Kundenvergraulungs-Truppen... Scheint sowieso ein einzigartiges "Feature" der DBAG zu sein!

Kontrollen im Zug

Markus U., Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 10:19 (vor 7430 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Markus,
als ich las, wie Du im Zug von den Polizisten schikaniert wurdest, mußte ich einfach antworten, obwohl mein Fall nicht mehr allzu viel mit "barfuß" zu tun hat, wenn man von der Tatsache absieht, daß ich wenigstens keine Socken anhatte und im Zug die Wanderschuhe kurzzeitig auszog, um Blätter und ähnliches zu entfernen.
Als ich gegen 10.30 Uhr am Bahnhof Huntlosen war, zeigte das Thermometer im noch -4°C. Aber der blaue Triebwagen der Nordwstbahn nach Osnabrück war geheizt, so daß ich auftaute. Die Fahrgäste registrierten erst als ich die Jacke auszog und darunter statt Wollpullover nur ein T-Shirt hervorkam, daß ich auch unterhalb der Gürtellinie nicht übermäßig winterlich angezogen war. In Cloppenburg betraten zwei Polizisten den Zug. Sie sprachen mit einem Fahrgast, der mit dem Finger in meine Richtung zeigte. Die Beamten gingen an mir vorbei und setzten sich hinten in den Wagen. In Osnabrück verließ ich den Zug, die Beamten folgten mir. Ausgerechnet an einer Stelle, wo der Wind besonders pfiff und auch die ersten Schneeflocken hingelangten, hielten sie mich an. Ich mußte den Rucksack öffnen, sämtliche Papiere zeigen usw. Sogar die Jacke (nicht aber die Schuhe) mußte ich ausziehen, damit sie sie untersuchen konnten. Sie fragten, wo ich herkam, wo ich hinwollte, begriffen gar nichts. Nach einer Viertelstunde waren sie fertig mit mir. Der ältere sagte zu mir: "So wie Sie hier herumlaufen, ist es in Deutschland nicht verboten. Da wir auch sonst nichts verdächtiges gefunden haben, müssen wir Sie leider laufen lassen. In den USA hätte man Sie auf der Stelle festgenommen." Der jüngere, etwas freundlichere Beamte meinte: "Ich habe gesehen, daß Sie auch wärmere Kleidung dabei haben. Ziehen Sie sich bitte um, wenn Sie weiterreisen!" Ich verließ die Beamten und schritt zum anderen Bahnsteig, wo bereits der Anschlußzug wartete. Kleidung wechseln, wo ich jetzt nur noch warme Züge vor mir hatte sowie einen Kilometer Fahrradstrecke vom Bahnhof nach Hause? Ohne mich! Ärger mit der Obrigkeit bekam ich nicht mehr. Mit Polizisten kam ich nicht mehr in Kontakt, und Schaffner sind humaner. Auch mit Zöllnern hatte ich keinen Ärger.
Mit kopfschüttelnden Grüßen
Michael aus Zofingen

Hi Michael!

Was Du erlebt hast, ist ja noch unangenehmer als mein Erlebnis mit den Blödmännern vom Bundesgrenzschutz.
Ich vermute mal, daß es dieser Fahrgast, mit dem die Polizisten gesprochen hatten und der mit dem Finger in Deine Richtung zeigte, derjenige war, der sie möglicherweise über Mobiltelefon herbeigerufen hatte.
In Deinem Falle war es besonders hinterhältig, daß sie sich im Zuge nichts anmerken ließen, sondern warteten, bis Du ausgestiegen warst (ich weiß freilich nicht, wie lange der Zug von Cloppenburg nach Osnabrück braucht). Wenn die Kontrolle auf dem kalten Bahnsteig dann eine Viertelstunde gedauert hat, dann war das reine Schikane, denn Du hättest ja auch beispielweise nur wegen dieser blödsinnigen und überflüssigen Kontrolle Deinen Anschlußzug versäumen und dadurch wertvolle Zeit für nichts verlieren können. Gottlobs hattest Du ja Deinen Anschlußzug doch noch erreicht, aber das konnten die Polizisten, während sie Dich kontrollierten, nicht wissen.
Bei obrigkeitlichen Maßnahmen gegen potentielle "Störer" muß ststs das mildeste aller möglichen Mittel eingesetzt werden, jede Art von Schikane ist verboten. Wenn sie also meinten, Dich unbedingt kontrollieren zu müssen, dann hätte das in dem Zuge zwischen Cloppenburg und Osnabrück geschehen müssen. Die Kontrolle auf dem Bahnsteig war hingegen rechtswidrig. Und die Bemerkung, daß sie Dich "leider" laufen lassen müßten, erfüllt den Tatbestand der Beleidigung (§ 185 StGB).

Daß Schaffner weitaus toleranter sind, ist richtig. Die kontrollieren lediglich, ob jeder Fahrgast einen gültigen Fahrausweis dabei hat; alles andere interessiert sie nicht. zudem wird JEDER im Zuge kontrolliert, was gerecht ist (entweder alle oder keiner). Nur ein einziges Mal ist es mir im Dezember 2002 passiert, daß eine Schaffnerin mich wegen meiner Barfüßigkeit unter dem absurden Vorwande der "Hygiene im Lebensmittelbereich" aus dem Speisewagen wies, was zwar ärgerlich, aber nicht weiter schlimm war, da ich bereits gegessen hatte und auch rasch einen anderen attraktiven Platz finden konnte.

Gegen die Zivilfahnder habe ich schon deswegen was, weil die bei ihren Kontrollen selektiv vorgehen (und da ich von denen ständig kontolliert werde, sehe ich offenbar auch dann verdächtig aus, wenn ich nicht barfuß bin). Einmal wurde ich sogar nach einem Gerichtstermin in Augsburg im Februar 2003 auf dem dortigen Bahnsteige kontrolliert - und zu Gerichtsterminen erscheine ich stets in Anzug, weißem Hemd und Krawatte und schwarzen Halbschuhen (und daß ich auch dann keine Sokken trage, sieht man nicht, weil die Kleidung bereits beim Kauf mit Bedacht so gewählt wurde, daß der Hosensaum auch beim Sitzen den oberen Abschluß der Halbschuhe bedeckt). Auch diese Kleidung hatte nicht verhindert, daß ich (wieder mal) unter denen war, die für eine Kontrolle "ausersehen" waren.

Barfüßige Grüße aus München,
Markus U.

Kontrollen im Zug

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 16:31 (vor 7430 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

"Ich vermute mal, daß es dieser Fahrgast, mit dem die Polizisten gesprochen hatten und der mit dem Finger in Deine Richtung zeigte, derjenige war, der sie möglicherweise über Mobiltelefon herbeigerufen hatte."

Das vermute ich auch.

"In Deinem Falle war es besonders hinterhältig, daß sie sich im Zuge nichts anmerken ließen, sondern warteten, bis Du ausgestiegen warst (ich weiß freilich nicht, wie lange der Zug von Cloppenburg nach Osnabrück braucht)"

Der Zug braucht 51 Minuten. Zeit genug zur Kontrolle im Warmen.

"Wenn die Kontrolle auf dem kalten Bahnsteig dann eine Viertelstunde gedauert hat, dann war das reine Schikane, denn Du hättest ja auch beispielweise nur wegen dieser blödsinnigen und überflüssigen Kontrolle Deinen Anschlußzug versäumen und dadurch wertvolle Zeit für nichts verlieren können. Gottlobs hattest Du ja Deinen Anschlußzug doch noch erreicht, aber das konnten die Polizisten, während sie Dich kontrollierten, nicht wissen."

Ursprünglich hatte ich den Plan gehabt, in Osnabrück einen Bummler zu benutzen, um dann in Münster in "meinen" Intercity nach Basel zu steigen nach dem Motto "lieber langsam fahren als auf dem Bahnsteig warten".

"Bei obrigkeitlichen Maßnahmen gegen potentielle "Störer" muß ststs das mildeste aller möglichen Mittel eingesetzt werden, jede Art von Schikane ist verboten. Wenn sie also meinten, Dich unbedingt kontrollieren zu müssen, dann hätte das in dem Zuge zwischen Cloppenburg und Osnabrück geschehen müssen. Die Kontrolle auf dem Bahnsteig war hingegen rechtswidrig. Und die Bemerkung, daß sie Dich "leider" laufen lassen müßten, erfüllt den Tatbestand der Beleidigung (§ 185 StGB)."

Da hast Du recht. Nur: Wenn ich mich tatsächlich schriftlich beschwert hätte oder gar Gerichte eingeschaltet, hätte ich dann im Endeffekt nicht noch mehr Ärger eingeholt? Hätte es für mich nicht auch Unkosten bedeutet, nicht nur für Porto, Telefon, sondern auch eventuell für zusätzliche Reisen bei Gerichtsterminen? Vielleicht wissen die Beamten darauf zu reiten.

"Daß Schaffner weitaus toleranter sind, ist richtig. Die kontrollieren lediglich, ob jeder Fahrgast einen gültigen Fahrausweis dabei hat; alles andere interessiert sie nicht. zudem wird JEDER im Zuge kontrolliert, was gerecht ist (entweder alle oder keiner). Nur ein einziges Mal ist es mir im Dezember 2002 passiert, daß eine Schaffnerin mich wegen meiner Barfüßigkeit unter dem absurden Vorwande der "Hygiene im Lebensmittelbereich" aus dem Speisewagen wies, was zwar ärgerlich, aber nicht weiter schlimm war, da ich bereits gegessen hatte und auch rasch einen anderen attraktiven Platz finden konnte."

Wegen Barfüßigkeit oder sonstwie abweichender Kleidung hat mich noch nie ein Schaffner angepflaumt, auch Busfahrer oder Kontrolleure im Tram interessierte das herzlich wenig. Mit Speisewagen habe ich keine Erfahrung, sie sind mir zu teuer.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Zeugen ?

RainerL @, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 21:32 (vor 7430 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

"Bei obrigkeitlichen Maßnahmen gegen potentielle "Störer" muß ststs das mildeste aller möglichen Mittel eingesetzt werden, jede Art von Schikane ist verboten. Wenn sie also meinten, Dich unbedingt kontrollieren zu müssen, dann hätte das in dem Zuge zwischen Cloppenburg und Osnabrück geschehen müssen. Die Kontrolle auf dem Bahnsteig war hingegen rechtswidrig. Und die Bemerkung, daß sie Dich "leider" laufen lassen müßten, erfüllt den Tatbestand der Beleidigung (§ 185 StGB)."
Da hast Du recht. Nur: Wenn ich mich tatsächlich schriftlich beschwert hätte oder gar Gerichte eingeschaltet, hätte ich dann im Endeffekt nicht noch mehr Ärger eingeholt? Hätte es für mich nicht auch Unkosten bedeutet, nicht nur für Porto, Telefon, sondern auch eventuell für zusätzliche Reisen bei Gerichtsterminen? Vielleicht wissen die Beamten darauf zu reiten.

Vor allem hättest Du dafür Zeugen benötigt und vermutlich gab es keine ? Die Beamten waren bestimmt so schlau dich ohne Zeugen zu durchsuchen.

Barfüßige Grüße
Rainer L.

Zeugen ?

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 28.05.2004, 06:29 (vor 7430 Tagen) @ RainerL

"Vor allem hättest Du dafür Zeugen benötigt und vermutlich gab es keine ? Die Beamten waren bestimmt so schlau dich ohne Zeugen zu durchsuchen."

Hallo Rainer,
so war es tatsächlich. Da Du ja im Raum Hannover wohnst, nehme ich an, daß Dir der Osnabrücker Hauptbahnhof auch einigermaßen bekannt ist, es geht hier ja nicht um Details wie Anzahl der Stockwerke oder das (Nicht-)Vorhandensein irgendwelcher eingemieter Restaurationsbetriebe. Während die Züge Bremen-Münster auf dem "oberen Bahnsteig" (Nord-Süd-Richtung) halten, müssen die Züge in Ostwest-Richtung (z.B von/nach Hannover, Rheine oder Oldenburg) mit dem "unteren Bahnsteig" Vorlieb nehmen. Letzterer Bahnsteig ist (oder war zumindest damals) zugiger, ungepflegter, also irgendwie unsympatischer. Speziell bei kaltem Wetter würden Bahnreise diesen Bahnsteig nach Erreichen des Zuges sofort verlassen, um in der wärmeren Halle auf Anschlüsse zu warten. So war es auch mit mir: Die relativ wenigen Fahrgäste aus dem kleinen Zug aus Oldenburg, der im Grunde genommen nichts anderes ist als eine "mit Diesel betriebene Straßenbahn auf Eisenbahnschienen", verschwanden schnell, und die Beamten konnten ungestört das tun, was sie nicht lassen konnten. Diser Vorfall war für mich aber kein Grund, die Bahn in Zukunft zu meiden. Ich werde sie auch weiter benutzen, manchmal barfuß, manchmal mit Schuhen.
Schöne Pfingsten
Michael aus Zofingen

auch barfuss kein Stress mit der Polizei

Barfussjan, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 07:58 (vor 7432 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus, Michael, Franz und Andi,

selten genug hat man der Polizei zu tun, vielleicht noch im Straßenverkehr, ich letzten Sommer mal wg. barfuss mit dem Fahrrad auf dem Gehweg fahren, es ging natürlich um die 'Ordnungswidrigkeit Fahrrad/ Gehweg'. Meine Erfahrungen in solchen Zusammenhängen sind mehr als absolut o.K., das allgemeine Bemühen um Sachlichkeit von Seiten der Polizei ist eigentlich bekannt. Sicher gibt es auch mal Ausnahmen, das habe ich selbst jedoch noch nicht erlebt. Mit Anihaltung löst man grundsätzlich Antistimmung aus, geht doch ruhig mal etwas entspannter mit der Polizei um, das sind auch nur Menschen und als solche ansprechbar, oft sind dann nette Gespräche direkt inklusive.

Gruß
Barfussjan

Meine Erlebnisse am Wochenende

FrankX, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 08:48 (vor 7431 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

Idioten gibt es leider überall und auch die Polizei wird nicht von ihnen verschont. Das ist aber noch lange kein Grund alle Polizisten als Idioten zu bezeichnen. Man sollte nicht wegen ein paar Exemplaren alle in den gleichen Topf werfen.

Ueberigens bin ich nicht Polizist, habe aber ein paar Bekannte, welche Polizisten sind und die sind alles vernünftige Leute.

Gruss,

FrankX

Meine Erlebnisse am Wochenende

Markus U., Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 15:41 (vor 7431 Tagen) @ FrankX

Hallo Markus,
Idioten gibt es leider überall und auch die Polizei wird nicht von ihnen verschont. Das ist aber noch lange kein Grund alle Polizisten als Idioten zu bezeichnen. Man sollte nicht wegen ein paar Exemplaren alle in den gleichen Topf werfen.
Ueberigens bin ich nicht Polizist, habe aber ein paar Bekannte, welche Polizisten sind und die sind alles vernünftige Leute.
Gruss,
FrankX

Hi FrankX!

Ich hatte keineswegs vor, alle Polizisten in einen Topf zu werfen, zumal ich erst vor kurzer Zeit auf dem 1. Hammer Barfußtreffen bei Booker, der ja Polzeibeamter ist, gewesen bin. Zudem habe ich mit der Schutzpolizei im allgemeinen keine Probleme, auch dann nicht, wenn ich irgendwo barfuß unterwegs bin. Aber der Bundesgrenzschutz ist schon eine ganz besonders üble Truppe, und gerade die Zivilfahnder fühlen sich anscheinend als Halbgötter, weil sie ganz willkürlich jeden kontrollieren, der aus irgendeinem Grunde ihre Neugier oder ihr Mißfallen erregt und den sie dann nach Herzenslust Schikanieren können. Meiner Meinung nach dürfte es überhaupt keine Zivfilfahnder und am besten auch keinen Bundesgrenzschutz geben.

Barfuß,
Markus U.

Meine Erlebnisse am Wochenende

UlliDO, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 11:41 (vor 7431 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

Dein Beitrag ist wirklich sehr lustig zu lesen. Die Story mit der beknackten Amitusse bitte ganz schnell abhaken. Diese Typen haben nicht nur problematische Verhältnisse zu ihrem Körper sondern im Prinzip Probleme mit dem Rest der Welt. Was kann man auch von Leuten erwarten deren Oberfuzzy Alki und Analphabet ist. Und als perversen Höhepunkt haben sie auch noch auf jedem Dollarschein "In God we trust" stehen. (Otto, falls Du das lesen solltest - Du gehörst zu den wenigen Ausnahmen).

Was die Durchsuchung Deiner Geldbörse angeht so bezweifle ich da aber die Rechtmäßigkeit dieser Handlung besagter Typen. Ich bin kein Anwalt, aber m. E. war das nicht legal. Genau so wenig hätten sie Dich auffordern können an Ort und Stelle mit Dir zu Deiner Wohnung zu fahren um diese zu durchsuchen.

Gruß
UlliDO

Dienstaufsicht-Beschwerde. Am besten über einen Abgeordneten.

steveh, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 13:15 (vor 7431 Tagen) @ Markus U.

Da kann ich nur den Kopf schütteln über die Sache mit den Zivilfahndern.

An Ort und Stelle ist da nichts zu machen. Kann man nur die Kontrolle aktzeptieren.

Aber nachträglich eine gesalzene Dienstaufsichtsbeschwerde sollte man machen. Und damit die mehr Wirkund hat, nicht irgendwo beschweren oder schreiben, sondern die Sache über einen lokalen oder regionalen Landtabgs- oder Bundestagsabgeordneten laufen lassen.

Damit kann es dann diesen beiden "Beamten" richtig kalt den Rücken runter laufen.

"Männertag"

Lothar, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 13:23 (vor 7431 Tagen) @ Markus U.

. Die Zugfahrt nach Stuttgart verlief großenteils angenehm (ich reise meist im Speisewagen), aber als der Zug sich Stuttgart näherte, ging ich nach vorn, um nicht so weit über den Bahnsteig laufen zu müssen. Ich erlebte aber eine unangenehme Überraschung: Fast der gesamte Zug war mit rauchenden, saufenden Jugendlichen besetzt (auch die eigentlich Nichtrauchern vorbehaltenen Wagen). Weiß der Kukkukk, wo die alle herkamen und wo die hinwollten (zum Glück nicht nach Stuttgart). Klar, daß ich mir von diesen Besoffenen mit ihren vernebelten Köpfen einige Sprüche anhören mußte: "Schuhe wären jetzt cool", "Der kann sich nicht mal Schuhe leisten" und so. Na ja, gewisse Menschen sind anscheinend derart enttäuscht, daß sie mit so wenig Verstand ausgestattet sind, daß sie das wenige, das ihnen blieb, buchstäblich in Rauch aufgehen lassen.

Hallo Markus,
im Osten der Republik ist dieser Zustand am "Männertag" noch weitaus schlimmer. Da sind dann die Züge mit leeren Bier- und Schnapsflaschen übersäht; oft auch mit Scherben und je später der Tag, desto gefährlicher wird es dann irgendwo in eine Prügelei zu geraten.
Die jährliche Fahrradtour meiner Suhler Sportgemeinschaft ging einmal über diesen Tag an Saale und Unstrut entlang. Viele hatten ihre Partnerinnen dabei. Da wurden dann die Männer böse angemacht, weil die Frauen dabei waren und auch die Frauen verbal massiv angegriffen.
Teilweise versuchte man uns von den Fahrrädern zu holen und überall lagen Scherben herum. Auf der Langebahn im "Kleinen Thüringer Wald" kam es an so einem Tag zu so einer heftigen Prügelei, dass mehrer Polizei- und Rettungsfahrzeuge anrücken mussten; kurz nachdem ich den Ort verlassen hatte.

Lothar

"Männertag"

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 13:47 (vor 7430 Tagen) @ Lothar

. Die Zugfahrt nach Stuttgart verlief großenteils angenehm (ich reise meist im Speisewagen), aber als der Zug sich Stuttgart näherte, ging ich nach vorn, um nicht so weit über den Bahnsteig laufen zu müssen. Ich erlebte aber eine unangenehme Überraschung: Fast der gesamte Zug war mit rauchenden, saufenden Jugendlichen besetzt (auch die eigentlich Nichtrauchern vorbehaltenen Wagen). Weiß der Kukkukk, wo die alle herkamen und wo die hinwollten (zum Glück nicht nach Stuttgart). Klar, daß ich mir von diesen Besoffenen mit ihren vernebelten Köpfen einige Sprüche anhören mußte: "Schuhe wären jetzt cool", "Der kann sich nicht mal Schuhe leisten" und so. Na ja, gewisse Menschen sind anscheinend derart enttäuscht, daß sie mit so wenig Verstand ausgestattet sind, daß sie das wenige, das ihnen blieb, buchstäblich in Rauch aufgehen lassen.

Hallo Markus,
im Osten der Republik ist dieser Zustand am "Männertag" noch weitaus schlimmer. Da sind dann die Züge mit leeren Bier- und Schnapsflaschen übersäht; oft auch mit Scherben und je später der Tag, desto gefährlicher wird es dann irgendwo in eine Prügelei zu geraten.
Die jährliche Fahrradtour meiner Suhler Sportgemeinschaft ging einmal über diesen Tag an Saale und Unstrut entlang. Viele hatten ihre Partnerinnen dabei. Da wurden dann die Männer böse angemacht, weil die Frauen dabei waren und auch die Frauen verbal massiv angegriffen.
Teilweise versuchte man uns von den Fahrrädern zu holen und überall lagen Scherben herum. Auf der Langebahn im "Kleinen Thüringer Wald" kam es an so einem Tag zu so einer heftigen Prügelei, dass mehrer Polizei- und Rettungsfahrzeuge anrücken mussten; kurz nachdem ich den Ort verlassen hatte.
Lothar

Hallo Lothar!
Sowas würde ich nur einmal mit machen, dann wäre für mich mit so einer Tour in solch gefährdeten Gebieten "Zapfenstreich"! Dann würde ich mir lieber mit meiner Frau zu Hause einen schönen Tag machen. Zum Glück habe ich diesbezüglich bei uns im Saarland noch nichts gehört! Das wäre für mich dann kein Vergnügen mehr, sondern nur noch Ärgernis und die Reifen des Fahrrades könnten auch noch futsch sein. Das kann zwar immer und überall passieren, aber wenn es an bestimmten Tagen da so abgeht----nein danke! :-( Mit barfuß gehen ist dort dann ja auch nichts. Was ich so alles aus dem Osten höre, sind dort eh die Gewaltbereitschaft und Gewalttaten höher als bei uns, vor allem z.B. auch mit diesen "Sk..." (möchte bewusst den Namen nicht nennen), aber jeder weiß wohl, was ich meine! Es gibt schon skrupellose und asoziale Leute!
Liebe Grüße von Andi!

Männer- oder Vatertag

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 16:46 (vor 7430 Tagen) @ Lothar

"Die jährliche Fahrradtour meiner Suhler Sportgemeinschaft ging einmal über diesen Tag an Saale und Unstrut entlang. Viele hatten ihre Partnerinnen dabei. Da wurden dann die Männer böse angemacht, weil die Frauen dabei waren und auch die Frauen verbal massiv angegriffen."

Hallo Lothar,
statt Himmelfahrt (schweiz. Auffahrt) war bei uns früher nicht der Ausdruck "Männertag", sondern "Vatertag" gebräuchlich. Ich erinnere mich, als vor fast 40 Jahren mein Vater, mein Bruder und ich mit dem Fahrrad unterwegs waren, die Mutter blieb zu Hause. Zu dem Zeitpunkt waren mein Bruder und ich noch keine Männer. Unterwegs waren tatsächlich überwiegend Männergesellschaften. Als eine Gesellschaft uns begegnete, sangen sie lediglich "Er darf nicht", womit sie meinten, daß mein Vater nicht mit uns Kindern unterwegs sein durfte. Fanden wir lustig. Brutalitäten gab es damals im Hamburger Raum nicht. Wie haben sich bloß die Zeiten geändert. So wie Du es beobachtet hast, ist es maßlos traurig. Da möchte ich weder barfuß laufen, noch radfahren. Zum Glück sind die Leute in der Schweiz weniger brutal.
Kopfschüttelnd
Michael aus Zofingen

Männer- oder Vatertag

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 19:54 (vor 7430 Tagen) @ Michael aus Zofingen

"Die jährliche Fahrradtour meiner Suhler Sportgemeinschaft ging einmal über diesen Tag an Saale und Unstrut entlang. Viele hatten ihre Partnerinnen dabei. Da wurden dann die Männer böse angemacht, weil die Frauen dabei waren und auch die Frauen verbal massiv angegriffen."
Hallo Lothar,
statt Himmelfahrt (schweiz. Auffahrt) war bei uns früher nicht der Ausdruck "Männertag", sondern "Vatertag" gebräuchlich. Ich erinnere mich, als vor fast 40 Jahren mein Vater, mein Bruder und ich mit dem Fahrrad unterwegs waren, die Mutter blieb zu Hause. Zu dem Zeitpunkt waren mein Bruder und ich noch keine Männer. Unterwegs waren tatsächlich überwiegend Männergesellschaften. Als eine Gesellschaft uns begegnete, sangen sie lediglich "Er darf nicht", womit sie meinten, daß mein Vater nicht mit uns Kindern unterwegs sein durfte. Fanden wir lustig. Brutalitäten gab es damals im Hamburger Raum nicht. Wie haben sich bloß die Zeiten geändert. So wie Du es beobachtet hast, ist es maßlos traurig. Da möchte ich weder barfuß laufen, noch radfahren. Zum Glück sind die Leute in der Schweiz weniger brutal.
Kopfschüttelnd
Michael aus Zofingen

Hallo Michael!
Da hast Du wirklich Recht, das ist sehr traurig! Mir würde die Lust auf´s Barfußlaufen da auch vergehen! Ich möchte auch nicht im Osten wohnen, dort scheint das ja an der Tagesordnung zu sein, man liest und sieht immer wieder Berichte über solche Dinge, gerade im Osten. Ich habe über´s Internet jemanden aus der Gegend kennen gelernt, der wird sehr häufig von "S...." angemacht und hat oft Angst, vor die Tür zu gehen, weil er schon sehr viele negative Erfahrungen gemacht hat! Ich denke auch, dass viel die Erziehung daran Schuld ist, denn von Generation zu Generation werden die "Zügel" immer lockerer gelassen und dann kommt sowas dabei heraus. Auch in den Schulen ist es ja leider längst so. Früher wurden die Schüler von den Lehrern geschlagen, was nicht richtig war, aber heute ist es umgekehrt und das ist auch nicht richtig und sehr erschreckend. Zu meiner Schulzeit gab es noch ein gesundes Mittelmaß (70er und 80er Jahre). Der Gedanke, dass noch halbe Kinder den Lehrern drohen und sie schlagen, weil sie durch Waffen macht gegen ihn haben, ist grauenvoll und müsste viel härter bestraft werden. Da müsste man im Gesetz schon Veränderungen durchführen!
Gruß von Andi!

bitte nichts gegen den Osten..

Barfussjan, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 22:26 (vor 7430 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

..Mir würde die Lust auf´s Barfußlaufen da auch vergehen! Ich möchte auch nicht im Osten wohnen, dort scheint das ja an der Tagesordnung zu sein, man liest und sieht immer wieder Berichte über solche Dinge, gerade im Osten.

Ich habe in den '80ern Berlin von beiden Seiten der Mauer erlebt und bin in den frühen '90ern einige Jahre in Sachsen beruflich tätig gewesen. Meinen Frieden mit dem Osten habe ich s.Zt. bestimmt nicht dadurch gefunden, dass ich ihn pauschalisiert abgelehnt - sondern in dem ich mich ehrlich und loyal mit den Menschen dort auseinandersetzt habe. Auch wenn's teilweise 'absolut heavy' war stand dem auf der anderen Seite sehr viel nahegehende Menschlichkeit und Freundschaft gegenüber - Andy, soetwas steht dann leider nicht in den von Dir erwähnten Zeitungsberichten.

Auch vor dem gemeinsamen geschichtlichen Hintergrund unseres einen Landes solltet ihr euch auf beiden Seiten jetzt endlich die Hände reichen. Und barfuss geht's im Osten ähnlich wie im Westen zu, sogar noch etwas lockerer!

Gruß
Barfussjan

bitte nichts gegen den Osten..

Andi35 @, Stammposter, Friday, 28.05.2004, 16:02 (vor 7429 Tagen) @ Barfussjan

Hallo Andi,

..Mir würde die Lust auf´s Barfußlaufen da auch vergehen! Ich möchte auch nicht im Osten wohnen, dort scheint das ja an der Tagesordnung zu sein, man liest und sieht immer wieder Berichte über solche Dinge, gerade im Osten.

Ich habe in den '80ern Berlin von beiden Seiten der Mauer erlebt und bin in den frühen '90ern einige Jahre in Sachsen beruflich tätig gewesen. Meinen Frieden mit dem Osten habe ich s.Zt. bestimmt nicht dadurch gefunden, dass ich ihn pauschalisiert abgelehnt - sondern in dem ich mich ehrlich und loyal mit den Menschen dort auseinandersetzt habe. Auch wenn's teilweise 'absolut heavy' war stand dem auf der anderen Seite sehr viel nahegehende Menschlichkeit und Freundschaft gegenüber - Andy, soetwas steht dann leider nicht in den von Dir erwähnten Zeitungsberichten.
Auch vor dem gemeinsamen geschichtlichen Hintergrund unseres einen Landes solltet ihr euch auf beiden Seiten jetzt endlich die Hände reichen. Und barfuss geht's im Osten ähnlich wie im Westen zu, sogar noch etwas lockerer!
Gruß
Barfussjan

Hallo Barfussjan!
Auch wenn ich nie im Osten war, lassen mich die Nachrichten im Fernsehen, die ja nicht von Journalisten und der Presse künstlich gemacht sind, sondern auch gezeigt werden, erschaudern! Wie gasagt: das bestätigte mir auch meine Chatt-Bekanntschaft dort drüben. Auch die riesen Krawalle in Berlin am 1. Mai, die sprechen für sich. Man hört sonstwo nichts über derartige Vorfälle in Deutschland. Ich habe natürlich nichts gegen Leute, die dort wohnen, sonst würde ich den Kontakt zu diesem jungen Mann auch nicht pflegen, aber ich denke einfach, dass die mehr oder weniger gefährlichen "Randgruppen" dort stärker vertreten sind.
Gruß von Andi!

bitte nichts gegen den Osten..

Lothar, Stammposter, Friday, 28.05.2004, 17:23 (vor 7429 Tagen) @ Barfussjan

Hallo Andi,

..Mir würde die Lust auf´s Barfußlaufen da auch vergehen! Ich möchte auch nicht im Osten wohnen, dort scheint das ja an der Tagesordnung zu sein, man liest und sieht immer wieder Berichte über solche Dinge, gerade im Osten.

Ich habe in den '80ern Berlin von beiden Seiten der Mauer erlebt und bin in den frühen '90ern einige Jahre in Sachsen beruflich tätig gewesen. Meinen Frieden mit dem Osten habe ich s.Zt. bestimmt nicht dadurch gefunden, dass ich ihn pauschalisiert abgelehnt - sondern in dem ich mich ehrlich und loyal mit den Menschen dort auseinandersetzt habe. Auch wenn's teilweise 'absolut heavy' war stand dem auf der anderen Seite sehr viel nahegehende Menschlichkeit und Freundschaft gegenüber - Andy, soetwas steht dann leider nicht in den von Dir erwähnten Zeitungsberichten.
Auch vor dem gemeinsamen geschichtlichen Hintergrund unseres einen Landes solltet ihr euch auf beiden Seiten jetzt endlich die Hände reichen. Und barfuss geht's im Osten ähnlich wie im Westen zu, sogar noch etwas lockerer!
Gruß
Barfussjan

Das sollte nichts gegen den Osten sein. Ich habe 11 Jahre da gelebt.
Ich habe lediglich meine Erlebnisse in der dortigen Gegend geschildert. Es gibt übrigens auch eine ganze Menge positiver Erfahrungen. So war ich beispielsweise in den Hobbysportverein erfolgreicher Geschäftsleute integriert. Im Westen hätte mich eine derartige Gemeinschaft wahrscheinlich hochkant rausgeworfen denn da wollen diese Herrschaften in der Regel unter sich bleiben.
Es ist aber leider so, dass die Auswüchse am "Männertag" wie er im Osten üblicherweise genannt wird nach meinen Erfahrungen sehr viel extremer sind wie im Westen; auch der Frauentag am 8. März hat im Osten eine sehr viel höhere Bedeutung als im Westen (positiv gemeint); denn da gibts viele Events für und von Frauen.
Auch gibt es im Osten der Republik an Freibädern und Badeseen normalerweise FKK-Zonen; dieses Thema wird da auch viel großzügiger behandelt.

Lothar

@Lothar und @Andi

Barfussjan, Stammposter, Friday, 28.05.2004, 22:32 (vor 7429 Tagen) @ Barfussjan

Hallo Lothar, hallo Andi,

danke für eure Antworten. Sicher gibt es teilweise erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West - beide Seiten haben ihre eigenen und für sich charakteristischen Mankos - mein Beitrag soll aber gegen allzu verallgemeinernde Klischeevorstellungen geschrieben sein, da diese unbefangenen Begegnungen und gemeinsamer Weiterentwicklung kaum eine Chance lassen - es ist schade drum, denn beide Seiten könnten unglaublich viel voneinander lernen - dafür muss man sich dann aber mit den jeweiligen Menschen auch persönlich auseinandersetzen und sie so akzeptieren, wie sie sind, 'Nehmerqualitäten' sollte man dabei allerdings schon welche haben.

..Auch die riesen Krawalle in Berlin am 1. Mai, die sprechen für sich. Man hört sonstwo nichts über derartige Vorfälle in Deutschland. (Andi35)

Die alljährlichen Strassenschlachten fanden vor dem Mauerfall regelmäßig in Kreuzberg, also im WESTteil der Stadt Berlin statt. Ich weiß das daher so genau, weil ich ca. Mitte der '80er dort mal selber eine miterlebt habe. Ob sich die Schauplätze heute woanders hin verlagert haben kann ich aktuell nicht sagen.

Gruß
Barfussjan

P.S.: sorry für 'off topic' - aber 'Weltbild' und barfussgehen haben für mich schon noch etwas miteinander zu tun - beim nächsten Beitrag wird es dann auch wieder 'konkret barfuss'.

Männer- oder Vatertag

Mike S, Stammposter, Friday, 28.05.2004, 11:12 (vor 7429 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

Dann gibt es in Deutschland offiziell einen Vatertag?
Hier gibt es ihn ja nicht.
Aber warum betrinken sie sich und lassen keine "Kinder" mitmachen?
Immerhin ist es ja Vatertag. Und eine Vater hat auch Kinder.
Am Muttertag ist es doch auch nicht verboten, wenn sich eine Frau mit ihrem Mann oder Freund zeigt.
Viele Grüsse
Mike S

Männer- oder Vatertag

RainerL ⌂ @, Stammposter, Friday, 28.05.2004, 12:38 (vor 7429 Tagen) @ Mike S

Hallo Michael
Dann gibt es in Deutschland offiziell einen Vatertag?
Hier gibt es ihn ja nicht.
Aber warum betrinken sie sich und lassen keine "Kinder" mitmachen?
Immerhin ist es ja Vatertag. Und eine Vater hat auch Kinder.
Am Muttertag ist es doch auch nicht verboten, wenn sich eine Frau mit ihrem Mann oder Freund zeigt.
Viele Grüsse
Mike S

Hallo Mike,

Auf WIKIPEDIA steht dazu folgendes:

...
Schon im Mittelalter fanden Umzüge statt, um Gott, den Vater zu ehren. Denn Himmelfahrt gilt als Heimkehr von Jesus zu seinem Vater. Aus der Tradition der "Apostelgänge" sind dann die "Herrenpartien" entstanden. Der Tag ist gekennzeichnet durch die so genannte Herrenpartie, die auf heidnische Flurbegehungen zurückgeführt wird
...

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Vatertag
(unten verlinkt)

Barfüßige Maigrüße
Rainer L.

[image] WIKIPEDIA: Vatertag

Männer- oder Vatertag

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 29.05.2004, 06:34 (vor 7429 Tagen) @ Mike S

Hallo Michael
Dann gibt es in Deutschland offiziell einen Vatertag?
Hier gibt es ihn ja nicht.
Aber warum betrinken sie sich und lassen keine "Kinder" mitmachen?
Immerhin ist es ja Vatertag. Und eine Vater hat auch Kinder.
Am Muttertag ist es doch auch nicht verboten, wenn sich eine Frau mit ihrem Mann oder Freund zeigt.
Viele Grüsse
Mike S

Hallo Mike!
Da gebe ich Dir eindeutig Recht! Ich denke eher, dass sich das so "eingebürgert" hat, weil die Männer mal gerne unter sich sein und dann gemeinsam auf Sauftour gehen wollten! Als Vater am Vatertag etwas mit den Kindern und auch der Frau zu unternehmen, wäre jedenfalls besser, als sich voll laufen zu lassen und anschließend zu randalieren, was zum Glück ja nicht jeder tut!
Grüße von Andi!

Männer- oder Vatertag

Lothar, Saturday, 29.05.2004, 13:36 (vor 7428 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Lothar,
statt Himmelfahrt (schweiz. Auffahrt) war bei uns früher nicht der Ausdruck "Männertag", sondern "Vatertag" gebräuchlich. Ich erinnere mich, als vor fast 40 Jahren mein Vater, mein Bruder und ich mit dem Fahrrad unterwegs waren, die Mutter blieb zu Hause. Zu dem Zeitpunkt waren mein Bruder und ich noch keine Männer. Unterwegs waren tatsächlich überwiegend Männergesellschaften. Als eine Gesellschaft uns begegnete, sangen sie lediglich "Er darf nicht", womit sie meinten, daß mein Vater nicht mit uns Kindern unterwegs sein durfte. Fanden wir lustig. Brutalitäten gab es damals im Hamburger Raum nicht. Wie haben sich bloß die Zeiten geändert. So wie Du es beobachtet hast, ist es maßlos traurig. Da möchte ich weder barfuß laufen, noch radfahren. Zum Glück sind die Leute in der Schweiz weniger brutal.
Kopfschüttelnd
Michael aus Zofingen

Männer- oder Vatertag

Lothar, Stammposter, Saturday, 29.05.2004, 13:46 (vor 7428 Tagen) @ Michael aus Zofingen

statt Himmelfahrt (schweiz. Auffahrt) war bei uns früher nicht der Ausdruck "Männertag", sondern "Vatertag" gebräuchlich. Ich erinnere mich, als vor fast 40 Jahren mein Vater, mein Bruder und ich mit dem Fahrrad unterwegs waren, die Mutter blieb zu Hause. Zu dem Zeitpunkt waren mein Bruder und ich noch keine Männer. Unterwegs waren tatsächlich überwiegend Männergesellschaften. Als eine Gesellschaft uns begegnete, sangen sie lediglich "Er darf nicht", womit sie meinten, daß mein Vater nicht mit uns Kindern unterwegs sein durfte. Fanden wir lustig. Brutalitäten gab es damals im Hamburger Raum nicht. Wie haben sich bloß die Zeiten geändert. So wie Du es beobachtet hast, ist es maßlos traurig. Da möchte ich weder barfuß laufen, noch radfahren. Zum Glück sind die Leute in der Schweiz weniger brutal.
Kopfschüttelnd
Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

in Ostdeutschland ist die übliche Bezeichnung für den "Vatertag" oder Himmelfahrt "Männertag". Und genau so wird dieser Tag gelebt.
Väter mit ihren Söhnen; Männer und männliche Jugendliche sind häufig in größeren Gruppen unterwegs und führen Mengen von Alkohol mit sich.
Oft werden Leiterwägen mit Bier und harten Sachen beladen oder auf Anhängern von Traktoren werden erhebliche Mengen Alkohilika gebunkert.
Da man es normalerweise nicht nur beim Bier beläßt sind die Ausflügler oft erheblich betrunken. Diese Ausflüge gibt es zwar im Westen auch; aber die Spuren die dabei hinterlassen werden sind normalerweise nicht so extrem. In dem Ort in dem ich gewohnt habe, konnte man die Spuren die so eine Gesellschaft an so einem Tag bei der nächtlichen Heimfahrt im Ort hinterlassen hat deutlich sehen.
Da wurden Blumenkübel heruntergerissen und auf die Straße geworfen,
Mülltonnen auf die Straße ausgekippt, Verkehrsschilder demoliert; Baustellenabsperrungen in die Baugrube geworfen usw.

Meine Erlebnisse am Wochenende

Ralf RSK, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 19:14 (vor 7431 Tagen) @ Markus U.

... die beiden Blödmänner ...

nana, Herr Anwalt, wer wird denn beleidigend werden?

Das ganze klingt zwar ärgerlich, aber letztlich machen die auch nur ihren Job. Wahrscheinlich waren sie an den Tag, weil der Zug so leer war, noch nicht auf ihre Überprüfungs-Quote gekommen. Oder ein netter Mitreisender hat auf dich hingewiesen ...

Hättest dir lieber mal Namen und Dienststelle geben lassen sollen. Wenn du dich hier ausgiebig beklagst, bekommst du zwar Trost und Solidarbezeugungen, aber wenn du anstrebst, dass so etwas in Zukunft anders abläuft, musst du andere Wege beschreiten.

Viele Grüße, Ralf

Meine Erlebnisse am Wochenende

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 26.05.2004, 23:19 (vor 7431 Tagen) @ Ralf RSK

... die beiden Blödmänner ...

nana, Herr Anwalt, wer wird denn beleidigend werden?
Das ganze klingt zwar ärgerlich, aber letztlich machen die auch nur ihren Job. Wahrscheinlich waren sie an den Tag, weil der Zug so leer war, noch nicht auf ihre Überprüfungs-Quote gekommen. Oder ein netter Mitreisender hat auf dich hingewiesen ...
Hättest dir lieber mal Namen und Dienststelle geben lassen sollen. Wenn du dich hier ausgiebig beklagst, bekommst du zwar Trost und Solidarbezeugungen, aber wenn du anstrebst, dass so etwas in Zukunft anders abläuft, musst du andere Wege beschreiten.
Viele Grüße, Ralf

Hallo Ralf!
Dann hätten sie sich aber besser über diese Jugendlichen her gemacht, das wäre gescheiter gewesen, denn diese verunsichern das Wohl der Allgemeinheit! Mit der Quote hast Du allerdings nicht mal so Unrecht, das ist das verdammte amerikanische System: Motivations- und Punktesystem, das dazu animiert, möglichst viele Leute zu schickanieren und bei der Polizei auch das "Knöllchen" verteilen. Hauptsache, man hat viele "Fische gefangen"! Da bleibt die Rücksicht und Moral aufeinander völlig auf der Strecke!
Gruß von Andi!

Meine Erlebnisse am Wochenende

Ralf RSK, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 08:03 (vor 7431 Tagen) @ Andi35

Dann hätten sie sich aber besser über diese
Jugendlichen her gemacht ...

Hallo,
ich hatte das so verstanden, dass die Situation mit den Jugendlichen in dem vollen Zug bei der Hinfahrt war, während das Erlebnis mit den BGS-Beamten im fast leeren Zug bei der Rückfahrt erfolgte. Aber ist ja auch egal, hat ja mit dem Thema des Forums nicht mehr viel zu tun.
Gruß, Ralf

Meine Erlebnisse am Wochenende

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 13:27 (vor 7430 Tagen) @ Ralf RSK

Dann hätten sie sich aber besser über diese
Jugendlichen her gemacht ...

Hallo,
ich hatte das so verstanden, dass die Situation mit den Jugendlichen in dem vollen Zug bei der Hinfahrt war, während das Erlebnis mit den BGS-Beamten im fast leeren Zug bei der Rückfahrt erfolgte. Aber ist ja auch egal, hat ja mit dem Thema des Forums nicht mehr viel zu tun.
Gruß, Ralf

Hallo Ralf!
Ja, das habe auch ich so verstanden. Ich wollte damit nur sagen, dass dann, wenn es wirklich wichtig wäre, niemand von denen da ist und sie lieber >ihn< auf den Kopf gestellt haben, mit Sicherheit, nur weil er barfuß war und er ihnen darum auffiel. Ich bin mir da ziemlich sicher!
Gruß von Andi!

Meine Erlebnisse am Wochenende

Markus U., Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 15:28 (vor 7430 Tagen) @ Andi35

ich hatte das so verstanden, dass die Situation mit den Jugendlichen in dem vollen Zug bei der Hinfahrt war, während das Erlebnis mit den BGS-Beamten im fast leeren Zug bei der Rückfahrt erfolgte.

Hallo Ralf!
Ja, das habe auch ich so verstanden. Ich wollte damit nur sagen, dass dann, wenn es wirklich wichtig wäre, niemand von denen da ist und sie lieber >ihn< auf den Kopf gestellt haben, mit Sicherheit, nur weil er barfuß war und er ihnen darum auffiel. Ich bin mir da ziemlich sicher!
Gruß von Andi!

Hi Andi!

Du hast das richtig verstanden. Die besoffenen Jugendlichen habe ich auf der Hinfahrt erlebt, während die Kontrolle durch den BGS auf der Rückfahrt in dem fast leeren Zuge stattfand. Es ist erstaunlich, daß immer dann, wenn eine Situation aus dem Ruder zu laufen droht, niemand kontrollierend zur Stelle ist, während schikanöse Personenkontrollen bei Leuten durchgeführt werden, die vielleicht etwas unkonventionell sind und daher möglicherweise auffallen, aber keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, daß meine Barfüßigkeit der unmittelbare Anlaß für die Kontrolle war. Und nahezu komisch (wenngleich ich als derjenige, der es erlebt hat, schwerlich darüber lachen kann) war die Aufforderung, meine Fahrkarte vorzuzeigen. Dahinter steckt nämlich die Gleichsetzung von Barfußlaufen mit Armut:
Wer sich (dem Augenschein nach) keine Schuhe leisten kann und dementsprechend auch keine bei sich hat, kann sich im Zweifel erst recht keine Fahrkarte von Stuttgart nach München mit dem ICE (wenn es auch in diesem Falle nur ein Ersatzzug aus IC- Wagen war) leisten. Um so größer war dann das Erstaunen darüber, daß ich entgegen ihrem ersten Dafürhalten offensichtlich doch kein Landstreicher, sondern gemäß der BRAO (nicht zu verwechseln mit der nur noch bis zum 30.06.2004 in Kraft befindlichen BRAGO) ein Organ der Rechtspflege bin .

Barfüßige Maigrüße aus dem kühlen München,
Markus U.

Meine Erlebnisse am Wochenende

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 19:21 (vor 7430 Tagen) @ Markus U.

Hallo Ralf!
Ja, das habe auch ich so verstanden. Ich wollte damit nur sagen, dass dann, wenn es wirklich wichtig wäre, niemand von denen da ist und sie lieber >ihn< auf den Kopf gestellt haben, mit Sicherheit, nur weil er barfuß war und er ihnen darum auffiel. Ich bin mir da ziemlich sicher!
Gruß von Andi!

Hi Andi!
Du hast das richtig verstanden. Die besoffenen Jugendlichen habe ich auf der Hinfahrt erlebt, während die Kontrolle durch den BGS auf der Rückfahrt in dem fast leeren Zuge stattfand. Es ist erstaunlich, daß immer dann, wenn eine Situation aus dem Ruder zu laufen droht, niemand kontrollierend zur Stelle ist, während schikanöse Personenkontrollen bei Leuten durchgeführt werden, die vielleicht etwas unkonventionell sind und daher möglicherweise auffallen, aber keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, daß meine Barfüßigkeit der unmittelbare Anlaß für die Kontrolle war. Und nahezu komisch (wenngleich ich als derjenige, der es erlebt hat, schwerlich darüber lachen kann) war die Aufforderung, meine Fahrkarte vorzuzeigen. Dahinter steckt nämlich die Gleichsetzung von Barfußlaufen mit Armut:
Wer sich (dem Augenschein nach) keine Schuhe leisten kann und dementsprechend auch keine bei sich hat, kann sich im Zweifel erst recht keine Fahrkarte von Stuttgart nach München mit dem ICE (wenn es auch in diesem Falle nur ein Ersatzzug aus IC- Wagen war) leisten. Um so größer war dann das Erstaunen darüber, daß ich entgegen ihrem ersten Dafürhalten offensichtlich doch kein Landstreicher, sondern gemäß der BRAO (nicht zu verwechseln mit der nur noch bis zum 30.06.2004 in Kraft befindlichen BRAGO) ein Organ der Rechtspflege bin .
Barfüßige Maigrüße aus dem kühlen München,
Markus U.

Hallo Markus!
Ich sehe das ganz genauso wie Du!
Liebe Grüße von Andi!

Meine Erlebnisse am Wochenende

Mike S, Stammposter, Friday, 28.05.2004, 10:58 (vor 7429 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus

Es ist erstaunlich, daß immer dann, wenn eine Situation aus dem Ruder zu laufen droht, niemand kontrollierend zur Stelle ist, ...

Das fällt mir auch immer auf. Wenn irgendwo gegen das Gesetz verstossen wird, (z.b. gegen das Betäubungsmittelgesetz) ist fast nie ein Polizist, ein Kondukteur oder sonst eine Aufsichtsperson zur Stelle. Meist sehe ich nur einen, wenn sowieso nichts los ist.
Um Bahnhöfe (wie gerade gestern in Luzern) sehe ich immer wieder Jugendliche gegen das Betäubungsmittelgesetz verstossen. Einer war sogar noch nach über einen halben Stunde immer noch am gleichen Platz!
Die Securitas dagegen war immer im vorderen Bereich, wo fast alle Leute sind. Aber weiter hinten zu den Perrons zu gehen, kommt ihnen nicht in den Sinn. Warum kontrollieren Aufsichtspersonen manchmal normale, "unauffällige" Passanten, wie du es beschrieben hast, um an ein Tagespensum zu kommen, bei gröberen Fällen, wie sie aber alle 100m um Bahnhöfen passieren, schauen sie aber einfach weg?
Viele Grüsse
Mike S

Meine Erlebnisse am Wochenende

RainerL @, Stammposter, Thursday, 27.05.2004, 16:04 (vor 7430 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

Waren ja schlimme Erlebnisse am Wochenende, das der Bundesgrenzschutz sich auffällige Leute raussucht die kontrolliert werden ist ja klar, aber ob das Durchsuchen der Geldbörse erlaubt ist ? Oder ist das evtl. unter dem Vorwand der Suche nach Falschgeld legal? Was können Andere daraus lernen? Besser mit dem Auto fahren? Geht nicht immer. Oder nicht am Wochenende Bahn fahren? Oder nicht in fast leere Züge einsteigen? Vermute mal es ist Schicksal wenn man kontrollierenden BGS-Beamten begegnet und man muß sich in das Schicksal fügen und keinesfalls provozieren. Eine ähnliche Begegnung im Zug wie Du sie auf deiner Hinfahrt nach Stuttgart hattest mit einer Gruppe Jugendlicher hatte ich auch mal vor Jahren vor meiner Barfußzeit in der Stuttgarter Umgebung in einer Bahn mit einer Gruppe Jugendlicher/Erwachsener. Die waren schon alle ziemlich angetrunken und schauten hohl und primitiv aus. Wäre ich barfuß gewesen hätten die mich garantiert angemacht. So bin ich durch den Gang durch in den übernächsten Waggon und war froh außer Reichweite dieser Gruppe zu sein. Habe mitbekommen wie Andere durch die Gruppe angepöbelt wurden. Wenn ich daran zurückdenke: *grusel* Somit kann ich mir vorstellen wie deine Begegnung war.

Barfüßige Grüße
Rainer L.

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