Maipresse, die erste (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Monday, 24.05.2004, 15:41 (vor 7433 Tagen)

Hallo zusammen,
hier der Maipresse erster Teil:

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Ein Festival der Musik von Rock bis Blues
Rock in den Ruinen lässt sich nicht unterkriegen
Zum In-den-Mai-rocken und barfuß auf der Wiese poguen pilgerten am Freitag etwa 6000 Besucher zur Hohensyburg. Bei Rock in den Ruinen spielten angesagte Nachwuchsbands wie "Black Milk" oder "Soda Maker", als Headliner war Cosmo Klein dabei. Samstag und Sonntag schallte dann der Blues durch die Ruinen [...]
[Süd-Zeitung, 03. 05. 2004]
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"Der Konsument hat die Kraft, eine Marke zu verändern"
Was "Marke" alles kann, diskutierten über 430 Schüler mit fünf Experten beim 9. Schülertalk im Wiener Siemens Forum [...]
Persönlichkeitsdeklaration, Wertevermittlung, Konsumentenschutz oder schlechte Arbeitsbedingungen? Marken können Vieles sein.
"Wir sind eine Marke, weil wir einzigartig sind. Uns zeichnen klare Markenwerte aus", vermittelt Georg Kovacic von Adidas Austria die Firmenphilosophie. "Wir wollen unsere Marke mit Emotionen aufladen", leitete er den 9. Schülertalk zum Thema "Die schwarze Seite des Markenkults" am 29. April im Siemens Forum ein, zu dem über 430 Schüler gekommen waren [...]
Manfred Zentner, Geschäftsführer vom Institut für Jugendforschung, äußerte auch in eine andere Richtung Bedenken: "Der Jugend vorzuwerfen, sie betreibe einen Markenkult, ist geradezu lächerlich, da dieser Kult in erster Linie von Erwachsenen ausgeht." Was Jugendliche an Marken anspreche, sei, dass diese ihnen helfen, sich zu deklarieren. [...]
Barfuß schadet nicht
Es sei lange noch nicht genug getan, immer wieder gäbe es Anfragen, welchen Laufschuh man kaufen solle, erzählte Kerl. "Grundsätzlich hat man festgestellt, dass man barfuß laufen müsste, will man das mit gutem Gewissen tun." Es gäbe also nur die Wahl zwischen kleineren und größeren Übeln [...]
Eine Schülerin aus Schwechat warf die These auf, dass der Markenkult ohnehin "eine Sache der Umgebung" sei. Denn: "In der Stadt muss sich die Jugend mehr beweisen und trägt deshalb auch eher Marken." Worauf sogleich die Stimme eines anderen Schülers laut wurde: "Stimmt nicht", warf er ein, "es kommt auf die Persönlichkeit an." [...]
[Der Standard, 04. 05. 2004]
Wir sind uns da einig: Schuhe gehören im Zweifel zu den größeren Übeln ...
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Am Strand von Berlin
Berlin wäre die großartigste Stadt der Welt, wenn, ja wenn es nur am Meer läge. Glitzernde Wellen, Sand rieselt zwischen den Zehen, der Wind riecht nach Salz....Wie schön wär's doch, man könnte all das haben. Gleich hier und heute, vor der Haus- beziehungsweise Bürotür. Nach dem Arbeiten auf's Handtuch oder in den Liegestuhl legen, Wassertemperatur mit den Zehen prüfen, der Drink in der Hand ist so kalt, dass das Glas beschlägt. Und dann, hinter dunklen Sonnenbrillengläsern versteckt, dem Sonnenuntergang und Menschen beim Schönsein zusehen.
Geht nicht? Wer sagt das? Ist doch alles da: der Sand , die Liegestühle, schöne Menschen mit Sonnenbrillen, die Drinks und die untergehende Sonne. Wo? Ganz einfach, am Strand von Berlin!
Noch einen Caipirinha bitte!
Der Sonnenuntergang über dem Wasser guckt sich besonders schön am "Oststrand" an der East Side Gallery. Dort bieten gleich drei Bars nebeneinander Platz für erholungswütige Stadtbeachboys und -girls.
Ab Mitte Mai kann man dann auch wieder in der "Strandbar Mitte" im Monbijoupark die vorbeifahrenden Ausflugsdampfer mit Limettenscheiben aus der Caipirinha bewerfen.
Wer nicht trifft, versucht's noch mal ab Ende Mai am 100 Meter langen "Bundespressestrand" im Regierungsviertel.
Mit echtem Usedom-Ostseesand wurde das "Oranke Orange", eine Strandbar in der Karl Marx Allee, aufgeschüttet. Wenn man sich zurück lehnt und die Augen halb schließt, lässt sich das Tosen der vorbeirasenden Autos fast in Meeresbrandung umdeuten.
Nicht ohne meinen Bikini
Ab dem 8. Mai werden sie zum Straßenbild in Friedrichshain gehören: Männer mit Handtüchern um die Hüfte und Frauen in Bikinis, die barfuß über die Straße ziehen. Üben die für die Love Parade? Falsch! Die wollen zur "Spreebrücke", ein aus einem Lastkahn gebautes Badeschiff, das samt Liegestege in die Spree eingelassen ist. Darin kann man in der Spree schwimmen - ohne mit dem Wasser der Spree in Berührung zu kommen [...] Und wenn es regnet oder die mediterrane Wärme auf sich warten lässt? Dann bleibt immer noch das "Cafe am Meer" in der Bergmannstrasse in Kreuzberg.
Nur die Wellen, die muss man sich leider überall dazudenken [...]
[Rundfunk Berlin-Brandenburg, 04. 05. 2004]
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Mit nackten Füßen «Granate» abgefeuert
Selfkant-Saeffelen. Es war «nee juute Mischung» - im wahrsten Sinne des Wortes, die auf dem Sportplatz in Saeffelen für ein ganz besonderes Erlebnis sorgte.
Deutschlands größtes Kleinfeld-Fußballturnier machte Station auf der Anlage des SV Höngen-Saeffelen. Zum 100-Jährigen des FC Schalke 04 sucht Schalke das beste Hobbyteam aus Deutschland. Nach Bad Oeynhausen und Soltau war Saeffelen die dritte Station.
Das Fußballfest hatte einiges zu bieten: Fußballhüpfburg für die Kids, Torwandschießen für Jung und Alt mit schicken Preisen, ein großes Kickerspielgerät mit aktiven Spielern, Torschusswettbewerb (Speedkontroll), Großleindwand und vieles mehr.
Beim Torschusswettbewerb wurde die Geschwindigkeit des Balles gemessen, die Höchstgrenze lag bei 117 Stundenkilometern. Für Aufsehen sorgte Kalle aus dem Ruhrpott. Barfuß zog er ab und brachte es auf 114 km/h [...]
[Geilenkirchener Zeitung, 04. 05. 2004]
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Die kleinen Knechte des Emmentals
Verdingkinder: Ein dunkles Kapitel der näheren Vergangenheit soll neu aufgearbeitet werden [...]
«‹Bhüeti Gott›, hat die Mutter zu mir gesagt. Dann ist sie davongegangen und hat sich nicht einmal umgedreht. Erst Jahre später habe ich erfahren, warum: Sie wollte nicht, dass ich sie weinen sehe.» Paul H.* erinnert sich noch genau an den Moment, als er vor 51 Jahren als Erstes der neun Kinder verdingt wurde. Die Armenbehörde hatte den damals Sechsjährigen auf einem Bauernhof platziert, 20 Kilometer weit weg von zu Hause. «Wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet, wäre ich der Mutter hinterhergelaufen.» Paul H. wurde dem Pflegevater ein «billiger Knecht».
Es setzte immer wieder Prügel ab, auch sein Hunger wurde nicht immer gestillt. Dann ass er von den Kartoffeln, die er den Schweinen fütterte. Früh im Frühling musste er die Schuhe abgeben und barfuss gehen, bis es im Spätherbst Frost gab. «Am schlimmsten wars bei der Ernte, wegen der Stoppeln auf dem Feld.» In die Sekundarschule gehen durfte Paul H. nicht: «Ich war halt ein Arme-Lüte-Bueb», sagt er. «Wir hatten weniger Rechte.»
Paul H. war eines von 19 ehemaligen Verdingkindern, die derzeit im «Chüechlihus», dem Regionalmuseum im emmentalischen Langnau, zu Wort kommen. Im Originalton. Mit festen Stimmen erzählen die 55- bis über 80-Jährigen ihre persönlichen Geschichten - und gewähren damit Einblick in ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte: dem Verdingwesen. 19 von Zehntausenden Verdingkindern, die armen Familien von der Fürsorgebehörde weggenommen und in Pflegefamilien untergebracht wurden. «Verarmt, verdingt, gering geschätzt», heisst die Ausstellung [...]
Bis um 1920 fanden im Emmental Verdinggemeinden statt, Verdingmärkte, an denen Waisen und Armenkinder Sklaven gleich versteigert wurden. Später dann mussten die Armen persönlich erscheinen - ihre Kinder wurden auf die Bauernhöfe verteilt. Ab und zu kam ein «Armenvater» vorbei, um nach dem Rechten zu schauen. «Wenn der Armenvater kam, zeigten sie ihm das schönste Zimmer. Und den Kleiderschrank ihrer eigenen Kinder», berichtet Fritz K. «Kein Wunder hatte er das Gefühl, es sei alles in Ordnung.» [...]
[St. Galler Tagblatt, 07. 05. 2004]
Kein Wunder auch, wenn die Betroffenen die Umstände - das Barfußlaufen inklusive - in schlechter Erinnerung behalten haben!
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Der Prophet von Arendsee
Der Wanderprediger, Naturheilkundige und Sonderling Gustaf Nagel
"Als noch einfältiger Junge erzählte ich einst meiner Mutter, dass ich einmal von Ort zu Ort ziehn und Vorträge halten werde und viel Volk zu mir kommen wird." Als die Hebamme im März 1874 den schreienden Gustaf Adolf Nagel über den Wasserzuber schwenkte, ahnte sie nicht, dass sie einen künftigen Apostel an den Beinen hielt.
Denn die Prophezeiungen, die Nagel als Halbwüchsiger seiner Mutter machte, erfüllten sich. Um 1900 war Nagel bereits ein bekannter Wanderprediger, seinen "Stammsitz" hatte er am Arendsee, wo er als "Tempelwächter von Gottes Gnaden" in einem von ihm errichteten Gartenreich lebte. Er war bekennender Vegetarier, beteiligte sich in den zwanziger Jahren mit einer eigenen Partei an den Reichstagswahlen, entwickelte eine eigene Rechtschreibung und kam immer wieder mit den Behörden in Konflikt.
Wo er auch auftauchte, sorgte sein Erscheinen für Aufsehen, was nicht nur daran lag, dass er mit einem knielangen Wollhemd bekleidet war und selbst im Winter barfuss lief, sondern auch an den Vorträgen, die er über gesunde Lebensweise hielt. Schon immer für die Behörden ein Ärgernis, wurde er zu Beginn des Dritten Reiches von seiner dritten Frau denunziert und nach Dachau und später in die Irrenanstalt Uchtspringe eingeliefert. Nach Kriegsende entlassen, konnte er noch einmal zur "Königskrönung" auf sein Grundstück einladen, bevor ihn die Behörden der DDR wieder nach Uchtspringe brachten. Dort starb Gustaf Adolf Nagel am 15.Februar 1952 [...]
[ARD, 08. 05. 2004]
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Rückkehr zum geregelten Leben
Hessische Heilbäder liegen mit moderner Kneipp-Kur im Trend der Zeit
Es kostet schon ein wenig Überwindung, den ersten Schritt zu tun. Das Wasser ist kalt, wirklich kalt - gespeist mit dem Quellwasser des Baches um die Ecke. Trotzdem bereitet es den Menschen, die in dem ausgehöhlten Baumstamm herumwaten wie der "Storch im Salat", Vergnügen. Wer Lust auf mehr hat, stopft seine Arme ins frische Nass des nächsten Beckens. Barfuß über die Wiese zu laufen weckt Kindheitserinnerungen. Tau, Holz und kleine Steinchen zwischen den Zehen zu spüren, wird zum sinnlichen Erlebnis - und ist außerdem gut für die Durchblutung...
Natürlich, die Rede ist von der Kneipp-Kur. Die ganzheitliche Gesundheitslehre des Pfarrers aus Wörishofen ist heute aktueller denn je. In Zeiten, in denen Dauerstress, Reizüberflutung und persönliche Probleme das Leben bestimmen, macht die "Maschine Mensch" immer öfter schlapp. Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit, immer wieder kehrende Infekte, Herzrasen und Übergewicht sind nur erste Schritte auf dem Weg in die chronische Erkrankung. Wo die moderne Medizin psychosomatischen Beschwerden immer noch hilflos gegenüber steht, weist die Kneipp-Kur den Weg zurück zu einem natürlichen Leben [...]
Barfußlaufen als "Sinneswandel": Mit nackten Füßen Holz, Sand oder Kies zu erspüren, weckt verschüttete Empfindungen [...]
[Wiesbadener Kurier, 08. 05. 2004]
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"Da geht mein Mercedes"
Cesaria Evora ist die musikalische Botschafterin der Kapverden. Ein Gespräch über Shopping-Touren in fremden Städten, ihr Leben in den Bars, über Alkohol und Zigaretten - und natürlich über Schuhe [...]
taz: Frau Evora, Sie sind viel unterwegs in der Welt. Was machen Sie, wenn Sie in einer fremden Stadt sind?
Cesaria Evora: Das kommt darauf an, wie ich mich fühle. Manchmal gehe ich Shoppen, manchmal zum Friseur. Manchmal entspanne ich mich einfach im Hotel. [...]
taz: Kaufen Sie auch Schuhe? Sie treten stets barfuß auf. Auch jetzt tragen Sie keine Schuhe.
Cesaria Evora: Ich mag keine Schuhe. Früher habe ich mir viele Paare gekauft, aber ich habe sie dann immer meiner Tochter gegeben. Jetzt kaufe ich mir nur noch ein, zwei Paare. Auf den Kapverden muss man ohnehin keine Schuhe tragen: Der Sand ist so warm. [...]
[taz, 08. 05. 2004]
Und auch eine weitere Diva musiziert lieber auf freiem Fuß:
Alle Gefühle dieser Welt
JAZZ Cassandra Wilson drückte in der Kölner Philharmonie den Songs von Willie Nelson, Bob Dylan und Muddy Waters ihren Stempel auf [...]
Cassandra Wilson singt barfuß. Zwar trägt sie elegante Schuhe, wenn sie im Scheinwerferkegel in einem hellen Sommerkleid, vorne kurz und hinten lang, auf die Bühne rauscht. Aber schon bald liegen die Treter unbeachtet irgendwo in der Nähe des Mikrofonständers. Fesselnde Musik kann so einfach sein, und das wird von Cassandra Wilson inszeniert.
Es ist einfach ihre Stimme, die fasziniert, auch das Publikum in der Kölner Philharmonie. Bei den ersten Tönen sorgt ihr dunkles, verhangenes Timbre dafür, dass sich die Nackenhaare aufrichten und der Zuhörer sich gespannt den Tönen hingibt. Dabei singt die Wilson nicht immer perfekt. Sie stolpert schon mal beim Versuch, von ganz tief unten nach oben zu gelangen, mal scheitert sie an den hohen Tönen. Aber das ist völlig egal.
Denn in ihrem Gesang schwingen alle Gefühle dieser Welt mit [...]
Was wirklich wichtig ist, zeigt sich, als die Sängerin am Ende des Konzerts die Bühne verlässt. Sie hat die Schuhe liegen lassen, ein Techniker rennt los und trägt sie ihr nach.
[Soester Anzeiger, 12. 05. 2004]
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Der Sport steht im Vordergrund
Junge Turnerinnen aus Namibia trainieren in Weinheim und Mainz
WEINHEIM Sieben kleine Mädchen aus Namibia sind zu Gast in Alzey. Sie gelten als Gerätturn-Hoffnungen ihres Heimatlandes und bereiten sich bei der TSG Weinheim und im Leistungszentrum der Universität Mainz auf die nächsten Afrikanischen Meisterschaften vor [...]
"Alzey ist so grün, die vielen Bäume, Blumen und der Regen", staunen die Mädchen immer wieder. Was für Rheinhessen nur ein Grund ist, den Regenschirm mitzunehmen, versetzt die Randbewohner der Wüste Namib in Entzücken. Und als es während des Trainings in Mainz einen ersten Schauer gab, rannten alle hinaus und freuten sich, nass zu werden.
Weingutsbesitzer Winfried Born, bei dem die namibische Nationaltrainerin Juliana Simonfi aus Rumänien untergebracht ist, trägt dieser Leidenschaft fürs Grüne gern Rechnung. Außentrainings auf dem Gelände, barfuß auf den frisch grünen Wiesen und auch seine Einladung zu Essen im Freien fanden begeisterte Anhänger [...]
Zweck des Aufenthaltes ist die Vorbereitung auf die "All African Championships" sowie die "Commonwealth Games" und die "All African Games", bei denen man sich Chancen verspricht. Was sie können, haben die Mädchen bereits bei einem Schauturnen während der Rheinhessen-Einzelmeisterschaften im Gerätturnen gezeigt [...]
[Rhein Main Presse, 11. 05. 2004]
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Monkeys Island lässt grüßen
"Sportstrand Neuss"
Fußball- und Volleyballspielen barfuß am Strand: Das soll nach den Vorstellungen zweier Düsseldorfer schon bald auf dem Case-Gelände am Hafen möglich sein.
Monkeys Island lässt grüßen: Zwei Düsseldorfer wollen auf dem brach liegenden Case-Gelände am Hafenbecken I in wenigen Wochen einen "Sportstrand Neuss" eröffnen. Sie planen die erste reine "Beach Soccer- und Foot-Volleyball-Anlage" in Deutschland.
Fußballspielen im Sand soll genauso "trendy" werden wie das längst etablierte Beach-Volleyball. Für Spitzensport soll dort ebenso Platz sein wie für Schul- und Breitensport. Auf der Suche nach einem geeigneten Areal im Großraum Düsseldorf war [...] am Neusser Hafen fündig geworden. [...]
Wo im Düsseldorfer Medienhafen auf 5.000 Quadratmeter nach eigener Werbung "feinster Ibiza-Strand" mit Liegestühlen und Strandkörben, Strand-Bar und Restaurant liegen, wollen [...] Nummer kleiner gehen: Nordsee- statt Palmenstrand-Atmosphäre.
600 Tonnen Quarzsand wollen sie auf eine 6.000 Quadratmeter große Außenfläche schütten lassen; hinzu kommt eine 4.000 Quadratmeter große Hallenfläche, die ab Spätherbst als Zelt oder Fertighalle zur Verfügung stehen soll und Beachsoccer und -volleyball auch im Winter ermöglicht. Die Pläne zeigen eine 22 mal 33 Meter große Fläche für den Strandfußball, hinzu kommen kleinere Spielflächen für Beach-Volleyball und -Handball. [...] Schulsport am Vormittag, Trainingsangebote in den betreffenden Sportarten am Nachmittag und eine freie Vermietung am Abend - so sieht das Nutzungskonzept der beiden Betreiber aus [...]
[Neuß-Grevenbroicher Zeitung, 13. 05. 2004]
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Häftlinge holen Jungs von der schiefen Bahn
Projekt: Besuche in "Santa Fu", Gespräche und Boxtraining - ein Verein hilft kriminellen Jugendlichen [...]
Eine Turnhalle in Borgfelde. Fünf Jugendliche trainieren Thai-Boxen, barfuß. Sie keuchen, machen Liegestütze, Sit-Ups. Sie boxen. Ihr Trainer korrigiert. Zwei Stunden arbeiten sie, dann sind alle zufrieden und erschöpft. Schweiß rinnt den Jugendlichen von der Stirn, sie trinken Wasser, lachen. Der Trainer streicht über seine Oberarme, dick wie Schenkel. Alles scheint wie üblich.
Doch das war keine normale Sportstunde, sondern ein Projekt des Vereins "Gefangene helfen Jugendlichen". Der Trainer ist ein verurteilter Mörder, gleich fährt er zurück ins Gefängnis, in seine Zelle im offenen Vollzug. Und auch die Jugendlichen, nach Prügeleien oder Diebstahl, stehen schon mit einem Bein im Knast. Der Sinn dieser Veranstaltung ist es zu verhindern, dass sie irgendwann, und dann endgültig, auch mit dem zweiten Bein im Gefängnis stehen [...]
Das Prinzip des Projekts ist so einfach wie einleuchtend: Ein Gangster im Knast ist cool? Ganz im Gegenteil. Genau diese Einsicht will der Verein, gegründet von Häftlingen aus der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel, den Jugendlichen mitgeben [...] Thai-Box-Trainer Ivan Kirr (37) macht von Beginn an bei dem Projekt mit. "Ich will keine Angst machen", sagt er. "Ich beschönige nicht. Aber ich antworte, wenn ich gefragt werde." [...] Durch die Treffen beim Training bleibt der Verein mit den Jugendlichen in Kontakt. "Wir wollen ihre Energien in die richtige Bahn lenken", fasst Volkert Ruhe zusammen. "Wir zeigen, dass es anderes gibt, als rumzulaufen und Mist zu bauen. Das Gefängnis ist kein Abenteuerspiel. Ist man einmal drin, kommt man nur schwer wieder raus."
[Hamburger Abendblatt, 14. 05. 2004]
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Mandelas Magie
In Afrika ist Fußball Religion. Dort wird der Ledersport gelebt und geliebt, dort geht es um Leidenschaft. Das gilt für Südafrika ohnehin. Es war höchste Zeit, dass das wichtigste Sportturnier 2010 auf dem schwarzen Kontinent ausgetragen wird. Gerade die Begegnungen mit afrikanischer Beteiligung gehörten nicht selten zu den Höhepunkten einer Fußball-WM.
Auf dem schwarzen Kontinent braucht niemand einen echten Lederball, feine Stutzen oder saubere Fußballstiefel, dort wird barfuß mit einem Wollknäuel gekickt. Die Fußball-WM kommt dahin, wo sie hingehört. [...]
Zehn Jahre nach den ersten freien Wahlen in Südafrika ist die Fifa-Entscheidung auch Anerkennung für den erfolgreichen Wandel von einem menschenverachtenden Apartheidssystem zu einer Demokratie mit Vorbildcharakter für den ganzen Kontinent.
Die WM-Entscheidung wird das tiefgespaltene Land weiter zusammenführen. Es gibt viel Trennendes im Land, Sport aber vereint, egal, ob die Menschen weiß oder farbig sind. [...]
[Braunschweiger Zeitung, 16. 05. 2004]
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Hartes Holz für Treppen und Terrassen
Bangkirai - das klingt hübsch und ein wenig exotisch. Aber das Holz hat nicht nur einen schönen Namen, sondern auch handfeste Vorzüge. «Es ist härter als Eiche» [...] «Und es ist auch unbehandelt sehr witterungsbeständig.» Zudem gilt es als pflegeleicht. Und so werden inzwischen nicht nur Terrassen, sondern auch Gartenzäune, Gartenteich- und Poolbegrenzungen oder Stege aus Bangkirai gefertigt.
Bangkirai ist eine Holzart aus Indonesien. Die botanische Bezeichnung ist Shorea laevis. Auf den Philippinen und in Malaysia wachsen verwandte Hölzer, die jedoch nur lokal vermarktet werden. Die Stämme des Bangkirai werden in Indonesien in den Wäldern geschlagen - aber nicht willkürlich. Für jeden gefällten Baum soll es eine Neupflanzung unter Aufsicht eines unabhängigen Instituts geben. Die Bodenbeläge werden bereits in Indonesien gefertigt und für den Export vorbereitet.
Bangkirai hat eine sehr hohe Dichte, was es extrem stabil und haltbar macht. «Dadurch hat es selbst im Außenbereich eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren» [...] Im Gegensatz zu vielen anderen Hölzern hat Bangkirai eine hohe Biegefestigkeit. Es ist außerdem recht rutschfest und trocknet nach Regengüssen schnell wieder. Das Verkaufsargument des Holzhandels, über Bangkirai könne man sogar gut barfuß laufen, weil es nicht zu Splittern neige, teilen Holzfachleute aber nicht: «Die klimatischen Belastungen durch Regen und Sonne setzen dem Holz schon zu», so Stolte. »Irgendwann können sich dann schon kleine Splitter aufstellen.» [...]
[news.de, 17. 05. 2004]
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Belesene Füße
Georg


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