Hallo Booker,

Dank der Teilnehmer wurde das 1. Hammer Barfußtreffen letzendlich doch ein Erfolg.
Wir werden es wiederholen, das ist ganz sicher!

Ich finde es toll, dass der zweite Tag den anfänglichen Frust wettgemacht hat! Und bei der Wiederholung hoffe ich sehr, dass ich dabei sein kann. Dass unsere türkischen Mitbürger sehr bereichernd für ein Barfußtreffen sein können, habe ich auch schon erlebt. Bei einer Wanderung im vorletzten Jahr sind zwei türkische Schwestern mit fünf ihrer Kinder mitgegangen. Die Frauen waren traditionell gekleidet, sprachen aber sehr gut deutsch und hatten eine ganz angenehm ruhige Art. Und die Kinder (alle Buben) waren unbeschwert und fröhlich, aber in gleicher Weise auch diszipliniert, ohne dass die Mütter auch nur ein lautes Wort sagen mussten. Mütter wie Kinder ließen die Schuhe im Auto, ohne nur die geringste Verlegenheit zu zeigen und trugen bestens zu der harmonischen Atmosphäre dieser Wanderung bei.

Bei meinen Erfahrungen in der letzten Woche mit einigen Medienvertretern, habe ich folgendes festgestellt. Das Thema Barfußlaufen ist nach wie vor ein Exoten- Thema. Wir haben einige Befragungen in einer Fußgängerzone durchgeführt um festzustellen wie die Leute auf meine Barfuüßigkeit reagieren. Die meisten Leute reagieren verdutzt, wie gehabt. Doch fängt man an, etwas über die positiven Aspekte zu erzählen, tauen die Leute auf und zeigen Interesse. Ich denke es liegt daran, dass unsere Gesellschaft keinerlei Veranlassung sieht, sich mit dem Thema "Füße" im Allegmeinen zu beschäftigen.

Oftmals geäußerte Vermutungen, man könne der Bevölkerung den Reiz des Barfußgehens nicht nahebringen, sind nach meinen persönlichen Erfahrungen falsch. Barfußpfadbesucher, die ich im letzten Jahr danach fragte, woher sie von den Barfußparks erfahren hatten, nannten meist Zeitungsartikel, aber auch die Fußgesundheitssendung mit Jean Pütz als Informationsquelle (in dieser Sendung war auch eine barfuß wandernde Schülergruppe und der Barfußpark Dornstetten gezeigt worden).

Und dass Barfußpfade auch das Barfußgehen im Alltag fördern, zeigt die Tatsache, dass der unbeschuhte Zustand an unserem Gymnasium immer mehr um sich greift -- meine Frau und Töchter sind Zeugen (und auch selbst am Trend beteiligt). Auch Jugendliche, die den Barfußpfad nie benutzen, werden durch seine bloße Existenz auf die Idee gebracht, sich ohne Schuhe besser zu fühlen. Immer wieder höre ich von Leuten, dass sie bisher gar nicht ans Barfußlaufen gedacht hatten, es aber durch die Anregung entdeckt haben und schön finden. Viele erfassen intuitiv, dass das Barfußlaufen auch für sie reizvoll ist, auch wenn sie jahrelang nicht von alleine darauf gekommen sind.

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

www.barfusspark.info