Barfuß auf Borkum - Hobby? Barfuß! auf Parsimony

Hallo zusammen,
ich habe neulich versprochen, noch von meinem Kurzlaub in der Osterwoche auf Borkum zu berichten.
Meine Frau, unser jüngster Sohn und ich haben dort einen Freund besucht, der seinen Arbeitsplatz im Ruhrgebiet für 2004 mit einem auf der Nordeeinsel vertauscht hat.
Am Osterdienstag war es noch so kalt, dass ich außerhalb des Autos auf Schuhe lieber nicht verzichten mochte - eine Erkältung wollte ich sicherheitshalber nicht riskieren. Das Stadtzentrum von Zwolle, wo wir unsere Fahrt gen Eemshaven, den holländischen Fährhafen, unterbrochen haben, war dem Anschein nach bestens barfußtauglich. Von Eemshaven, der Fähre und dem Borkumer Hafen sowie der Kleinbahn zum Inselbahnhof weiß ich es definitiv von der Rückreise her.
Am Mittwoch kam gegen 11 die Sonne hervor, der Nebel löste sich auf und die Temperaturen begannen zu steigen. Einige barfüßige Stunden zum Fahrradfahren über die Insel und einen kleinen Spaziergang ins sogen. "Ostland", ein Naturschutzgebiet "am anderen Ende" der Insel, waren drin, ehe am späten Nachmittag die Temperaturen rapide fielen und warme Kleidung einschl. Schuhen mir ratsam schien.
Zum Glück kam die Sonne am Donnerstag gleich früh heraus - das bedeutete barfuß von Anfang an. Das "Ostland" mit seinen Naturwegen hatte es mir angetan, mit meinem Sohn und unserem Freund bin ich noch einmal dahin geradelt. Während Sohnemann auf einen Wink von mir hin die Schule gleich in den Rucksack steckte, konnte unser Freund sich dazu zunächst nicht durchringen. Nach rd. zwei km Fußweg erreichten wir den Strand, auf dem man weit am Wasser entlang laufen kann, jetzt barfuß zu dritt. Und wenn die Schuhe erst mal aus sind und die anderen ihre nicht wieder anziehen, kann man's ja mal probieren - also blieben auf dem letzten Teil des Rundwegs durch die Dünen auch des Freundes Schuhe im Rucksack.
Zurück im Ort, der nahe des "Hauptstrandes" der Insel gelegen ist, konnte man jetzt auch erste Barfüßige beobachten, offenbar Leute, die vom Strand kommend kurz Besorgungen machten.
Für den Freitag hatten wir uns noch eine geführte Wattwanderung vorgenommen. Das Wetter war noch einmal besser geworden, die Sonne schien und zur Wattwanderung hatten sich rd. 40 Personen eingefunden, mehr als die Hälfte Kinder. Wir bildeten erneut die barfüßigen Vorreiter - doch fast alle Kinder (außer zweien) und nahezu alle Erwachsenen "genossen" das Watt in Gummistiefeln - das Flehen der Kinder, die Stiefel doch ausziehen zu dürfen, wurde nicht erhört. Sie taten mir richtig leid ...
Danach ging's für uns nach Hause; in der Universitätsstadt Groningen - nahe dem Fährhafen - war ich schon wieder der einzige, der barfuß unterwegs war (und ganz gelegentlich auffiel).
Fazit: Borkum ist schön, das "Ostland" abseits der Haupt - Touristenströme ein schönes Revier zum Barfußwandern - und bei entsprechendem Wetter ist man barfuß auch im Stadtzentrum in zahlreicher Gesellschaft. Beste Bedingungen also - nix wie hin!
Serfuß aus Köln
Georg

Hallo Georg,

ein schöner Reisebericht. Vielleicht lag es an der Jahreszeit, dass die meisten Teilnehmer der Wattwanderung noch Stiefel anhatten. Bei Wanderungen im Watt fällt mir allerdings jedesmal auf, wie wenig Leute überhaupt außerhalb von geführten Wanderungen im Watt laufen. In Ufernähe ist dies eigentlich kein Problem und auch ungefährlich. Was hätten die Teilnehmer auf euer Wanderung bloß getan, wenn ihre Stiefel im Schlick stecken geblieben wären. Aber wahrscheinlich seid ihr auf dem festen Sandwatt gewandert.

Eine Frage habe ich noch. Hast du erfahren, ob es möglich ist vom Festland durch das Watt auf die Insel Borkum zu wandern. Zu einigen Ostfriesischen Inseln führen Wattenwege. Vom deutschen Ufer kann man auf Grund vieler Priele nicht nach Borkum wandern. Aber ist dies von der holländischen Küste möglich?

Möge die Erholung nach dem Urlaub noch anhalten.

Viele Grüße,
Andreas

Eine Frage habe ich noch. Hast du erfahren, ob es möglich ist vom Festland durch das Watt auf die Insel Borkum zu wandern. Zu einigen Ostfriesischen Inseln führen Wattenwege. Vom deutschen Ufer kann man auf Grund vieler Priele nicht nach Borkum wandern. Aber ist dies von der holländischen Küste möglich?
Möge die Erholung nach dem Urlaub noch anhalten.
Viele Grüße,
Andreas

Hi Andreas!

Bin zwar nicht Georg, antworte aber trotzdem.
Von der niederländischen Küste ist es erst recht nicht möglich, bei Ebbe nach Borkum zu wandern, da der Hauptstrom der Emsmündung im Dollart zwischen der niederländischen Küste und Borkum verläuft. Das ist auch die Route für die Fährschiffe von Emden nach Borkum.

Barfüßiuge Frühlingsgrüße,
Markus U. (der vor sehr vielen Jahren auch mal auf Borkum war)

ein schöner Reisebericht. Vielleicht lag es an der Jahreszeit, dass die meisten Teilnehmer der Wattwanderung noch Stiefel anhatten.

Hallo Andreas,
das kann ich mangels Vergleichen nicht beurteilen. Die Betreffenden gehörten zu einer Gruppe - vielleicht wäre es genau umgekehrt gelaufen, wenn da ein(e) erwachsene Wortführer(in) "Schuhe aus!" angeordnet hätte.

Bei Wanderungen im Watt fällt mir allerdings jedesmal auf, wie wenig Leute überhaupt außerhalb von geführten Wanderungen im Watt laufen. In Ufernähe ist dies eigentlich kein Problem und auch ungefährlich.

Borkum gehört zum "Nationalpark Wattenmeer". Vermutlich ist da das "Wattlaufen nach Belieben" schon rechtlich gar nicht statthaft.

Was hätten die Teilnehmer auf euer Wanderung bloß getan, wenn ihre Stiefel im Schlick stecken geblieben wären.

Der Wattführer betonte ausdrücklich, dass er wegen der Stiefelträger eine etwas andere Route wählen werde, als wenn alle barfuß laufen würden. Immerhin kamen wir anm den Rand des Schlickwatts und konnten es barfuß mal erfühlen.

Aber wahrscheinlich seid ihr auf dem festen Sandwatt gewandert.

So war's.

Eine Frage habe ich noch. Hast du erfahren, ob es möglich ist vom Festland durch das Watt auf die Insel Borkum zu wandern. Zu einigen Ostfriesischen Inseln führen Wattenwege. Vom deutschen Ufer kann man auf Grund vieler Priele nicht nach Borkum wandern. Aber ist dies von der holländischen Küste möglich?

Die Frage wurde ja bereits bveantwortet.

Möge die Erholung nach dem Urlaub noch anhalten.

Danke für den netten Wunsch ... ch weiß nicht recht ...

Viele Grüße, Andreas

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Georg

Hallo Georg,

Das Wetter war noch einmal besser geworden, die Sonne schien und zur Wattwanderung hatten sich rd. 40 Personen eingefunden, mehr als die Hälfte Kinder. Wir bildeten erneut die barfüßigen Vorreiter - doch fast alle Kinder (außer zweien) und nahezu alle Erwachsenen "genossen" das Watt in Gummistiefeln - das Flehen der Kinder, die Stiefel doch ausziehen zu dürfen, wurde nicht erhört. Sie taten mir richtig leid ...

Dank Dir für den netten Bericht. Da bekommt man glatt Lust selber mal hinzufahren. Wie Du geschrieben hast ist ja das Wetter wieder besser geworden und da gehen die Leute mit Gummistiefel ins Watt und Kinder die gerne barfuß gehen möchten, dürfen nicht. Armes Deutschland ! Oder hatten die Angst daß Ihnen die Wattwürmer in die Zehen beißen ;-)

Barfüßige Grüße
Rainer L.

vielen dank, für deinen ausführlichen, gut gelungenen Reisebericht. es wundert mich nur, dass bei der wattwanderung alle in gummistiefeln waren, obwohl bei den wattwanderungen barfuss ja üblich ist.
ich finde die eltern auch intolerant, die ihren kindern vorschreiben, ob sie barfuss sein wollen oder nicht. ich finde, die kinder sollten darüber selber entscheiden, ob sie barfuss den Wattschlamm genießen wollen, oder ihre Füße in Schuhen sauberzuhalten.

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