Erholung für die Füße am ersten "Sommertag"

Erster Sommertag? Als ich gestern (28.3.2004) gegen 7.30 Uhr aufs Thermometer sah und es -3°C anzeigte, war mir gar nicht nach Sommer zumute. Wegen der Zeitumstellung dauerte es noch 3 weitere Stunden, bis die Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt lag, trotz Sonne. Ich radelte los, aber trotz "wärmender" Flipflops froren mir schnell die Zehen ein. Aber nicht lange, plötzlich hatte ich ein wärmendes Gefühl in den Füßen, so daß ich ohne Schuhe weiterradeln konnte. Allzu viel Bewegung wollte ich meinen Füßen nicht zumuten. Es ist sicher nicht gut, wenn man Gelenke unnötig bewegt, wenn man dort Schmerzen verspürt. Also stellte ich das Velo im Aarauer Schachen ab und begab mich an einen Sandplatz am Aareufer. Da dieser Platz von der Sonne beschienen wurde, der kalte Wind hier nicht hinkam, war es deutlich wärmer als sonst wo. Man konnte sich hier gleich ohne Jacke aufhalten, später sogar ohne T-Shirt. An diesem Ort hatte ich alles: warmen Sand, ein paar umgestürzte Baumstämme, teils vermoost, über die ich balancieren konnte. Eine wahre Wohltat! Dazu das Singen der Vögel, das Rauschen der Aare. Ein richtiger Sommertag, obwohl die Temperatur außerhalb meines "Refugiums" kaum über 10°C angestiegen war. Gegen 18.30 Uhr trat ich die Rückfahrt an, ohne Schuhe und im T-Shirt. Die Sonne hatte mich derart aufgeheizt, daß ich (im Gegensatz zu den bemützten Fußgängern auf der Straße) gar nicht mitbekommen hatte, daß die Temperatur wieder unter 10°C gesunken war.

Mit leichtem Sonnenbrand grüßt
Michael aus Zofingen

Hallo Michael,
das ist echt mutig, jetzt schon barfuß und mit freiem Oberkörper unterwegs zu sein. Ich traue mich das nur im Sommer, dann allerdings auch in der Stadt.
Viele Grüße P.

"das ist echt mutig, jetzt schon barfuß und mit freiem Oberkörper unterwegs zu sein. Ich traue mich das nur im Sommer, dann allerdings auch in der Stadt."

Hallo Peter,
das Wort "unterwegs" muß man relativen: An jenem Tag war es lediglich möglich, sich an sonnigen und windgeschützten Plätzen ohne T-Shirt aufzuhalten. Auf dem Fahrrad ging es nicht ohne T-Shirt, wohl aber ohne Schuhe. Vor knapp 2 Wochen war es allerdings an 3 Tagen so warm, daß ich "nur in der Mitte bedeckt" radeln konnte ohne zu frieren. Grundsätzlich sind Städte an sich für mich kein Anlaß, irgendwas anderes anzuziehen, solange ich nur mit dem Velo durchfahre. Zum Zahnarzt, Friseur oder Bankfritzen gehe ich natürlich nur "unten und oben mit".
Gestern nach der Arbeit radelte ich barfuß nach Rothrist an die Aare, wo es im Windschatten eines Betonpfeilers auch angenehm warm war. Auch tat ich etwas im Sinne von Pfarrer Kneipp, indem ich auf eine Sandinsel im Uferbereich watete (wäre beinahe schief gegangen: Zwar war das Wasser nur knietief, aber der Schlamm gab nach und der feste Boden darunter war nicht eben, sondern schräg!) Aber auch am gegenüberliegenden Boninger Ufer tat sich etwas. Zwei Mädchen (das Alter konnte ich bei der Breite des Flusses nicht abschätzen) wollten die Sandflächen auf "ihrem" Ufer betreten. Sie wagten es, die Schuhe auszuziehen, ihre dicken Jacken behielten sie aber an, ein Mädchen ließ sogar die Kapuze über den Kopf gestülpt. Da sie sich in der Nähe von Schilffächen aufhielten, nahm ich an, daß sie in erster Linie Wasservögel und sonstiges Getier beobachten wollten und erst in zweiter Linie (und sicher ohne es zu wissen) "Christians Wunsch nach barfüßigen Mädels erfüllen". Wenn der Schlamm auf dem Boninger Ufer die gleiche Konsistenz hat wie auf dem Rothrister, dann kann ich mir vorstellen, welche Probleme die Mädels hatten. Man bekommt man ihn nicht so einfach ab, wenn die nötige "Infrastruktur" nicht vor Ort ist. Wer zieht schon gerne Socken und geschlossene Schuhe über verschlammte Füße? Vielleicht war das ein Grund, weshalb sie beim Verlassen des Platzes die Schuhe in der Hand behielten?
Kurz bevor auch ich "mein" Ufer verlassen wollte, erschien ein Mann, der einige Fotos von der schönen Landschaft machte. Er war höflich und fragte, ob es mich störte, wenn ich auf seinen Bildern drauf wäre, was ich verneinte. Er war ein Fotograf vom Wochenblatt "Wiggertaler". Nebenbei fragte er mich, ob ich derselbe wäre, der mal im Aarauer Stadtbach fotografiert wurde, was ich mit folgenden beantwortete: "Ich kann nur sagen, daß ich EINER bin, der dort mal fotografiert wurde. Wenn ich DER wäre, würde es ja bedeuten, daß von diesem Ort nie Fotos, auf denen auch Personen drauf sind, aufgenommen wurden." Er fand es erstaunlich, daß ich von Zofingen nach Rothrist mit dem Velo gekommen war. Soweit sind wir heute schon! Man ist erstaunt, wenn man weniger als 10 km mit dem Velo zurücklegt. Ich erzählte ihm nicht, daß ich ohne Schuhe geradelt bin. Weswegen? Weil barfüßiges Velofahren auf Kurzstrecken für mich kein Grund zum Prahlen ist!
Prahlfreie Grüße
Michael aus Zofingen

Nebenbei fragte er mich, ob ich derselbe wäre, der mal im Aarauer Stadtbach fotografiert wurde, was ich mit folgenden beantwortete: "Ich kann nur sagen, daß ich EINER bin, der dort mal fotografiert wurde. Wenn ich DER wäre, würde es ja bedeuten, daß von diesem Ort nie Fotos, auf denen auch Personen drauf sind, aufgenommen wurden."

Und das erinnert mich jetzt ein wenig an meinem Mathematik-Unterricht am Gymnasium. "Fast alle sind alle mit einer endlichen Zahl von Ausnahmen" und so :-) ))

Aber nicht alles was hinkt ist ein Vergleich und außerdem war das jetzt wohl ziemlich OT. Sorry und liebe Barfußgrüße

Harald

Hobby? Barfuß! auf Parsimony

Erholung für die Füße am ersten "Sommertag" (Hobby? Barfuß! 2)

"Sommer" an der Aare und "christiankonforme Wesen"

Logik für Barfüßer :-)))