Angesteckt - und zurückgepfiffen! (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 16.03.2004, 07:48 (vor 7503 Tagen)

Letzten Sonntag (14.3.2004) wurde es erst gegen Mittag trocken. Auch war es nicht so warm wie am Tag zuvor in Zürich, wo ich, wie ich berichtet habe, die Schuhe gar nicht vermißt habe, ganz im Gegensatz zu Leuten, die mich im Zug, im Tram oder einfach beim Gehen sahen. Am Sonntagnachmittag aber setzte ich mich doch noch in Bewegung, diesmal mit dem Velo (und ohne Schuhe). Ziel war wieder einmal die Aare zwischen Schönenwerd und Aarau. Dem fällt wohl auch nichts mehr ein, wird sich mancher im Forum denken. Immer an den gleichen Ort? Die Aare ist halt schön, ich kann nichts dafür. Böse Worte, die mich betrafen, gab es nicht zu hören, wohl aber ein etwas erstauntes Getuschel: "Ist das nicht der aus dem Tagblatt?"
Wegen Niedrigwasser war beim Aarauer Kraftwerk eine kleine Sandinsel entstanden, ca. 5 Meter vom Ufer entfernt. Dazwischen war das Wasser nur max. 20 cm tief. Vor der Insel spielte ein kleiner Junge, die Eltern waren daneben. Ohne mir etwas zu denken, schritt ich hinüber zur Sandinsel. Prompt zog sich der Knabe einen Schuh aus, weiter kam er aber nicht, denn der Vater schrie ihn an: "Bist du verrückt! Jetzt schon ohne Schuhe hier rumlaufen!" Fassungslos entgegnete der Junge und deutete auf mich: "Aber wieso darf der das?" "Der ist doch erwachsen!" Ich mischte mich nicht ein, machte mir aber Gedanken: Erwachsene dürfen barfuß laufen, Kinder aber nicht? Oder hatte der Vater Angst, daß der Junge, wenn er erst mal barfuß ist, Angst, er würde auch durch das Wasser waten und sich erkälten? Oder er könnte sich noch weiter vorwagen und von den Fluten mitgerissen werden? Wenn der Junge Nichtschwimmer ist, kann ich es begreifen. Die Aare ist zwar ein schöner, aber trotzdem ein gefährlicher Fluß. Wie hätte der Vater das Problem am besten lösen können? Selber Schuhe ausziehen und mit dem Jungen an der Hand auf die Sandinsel waten!
Zurück beim Stauwehr Schönenwerd, watete ich durch das knietiefe Wasser auf eine andere Insel. Diese besteht leider überwiegend aus Steinen, auf denen manch ein Trottel Flaschen zerdeppert hat. Zwar holte ich mir keine Schnittwunden, aber ich konnte mich nur langsam fortbewegen. Bei Einbruch der Dunkelheit trat ich meine Heimreise an. An diesem Wochenende hatte ich tatsächlich nie Schuhe angehabt.
Gegenwärtig ist Wetter, daß man schon auf einiges mehr als nur auf Schuhe verzichten kann, aber natürlich nicht am Arbeitsplatz. Dummerweise hält es aber nicht bis zum nächsten Wochenende.
Mit Frühlingsgrüßen
Michael aus Zofingen

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