Animation gelungen? Oder Zufall? (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 09.03.2004, 16:45 (vor 7496 Tagen) @ J48

"Als sie mich und vor allem meine nackten Füsse bemerkten tuschelten sie miteinandern. Etwa auf gleicher Höhe angkommen, begann die eine zu kichern und die andere fragte, ob man mir die Schuhe gestohlen hätte und das nicht etwas kalt sei? Meine Antwort scheint sie erstaunt zu haben: "Ich laufe immer barfuss, wenn es nur möglich ist. Und zu kalt wird es nur wenn man länger steht, probiert es doch selbst einmal aus." Nach kurzer Beratung sagte die eine, die zuvor gekichert hatte:"Na gut, wir werden sehen." Dann zogen beide ihre Fussbekleidung aus, versteckten diese in einer Hecke und gingen weiter."

Ob ein paralleler Fall zum Thema "barfuß steckt an" wie oben vorliegt, kann ich nicht sagen. Jedenfalls war ich letzten Sonntag (7.3.2004) gegen 13.30 Uhr bei +6°C losgeradelt und hatte meine Schuhe zwar nicht angezogen, jedoch in der Packtasche verstaut. Kurz vor Safenwil überholte mich ein Mann (es war der Ehepartner der Abteilungssekretärin) auf dem Rennrad (was ich ihm nicht allzu leicht machte) und fragte mich: "Kann die Firma deinen Lohn nicht mehr bezahlen, daß du Kleider sparen mußt?" Wegen einer "Unregelmäßigkeit" an meinem Rad mußte ich kurz anhalten. Als ich weiterfuhr, war der Mann bereits hinter der nächsten Kurve verschwunden. Als ich jene Kurve erreicht hatte, sah ich einen Sportschuh auf der Straße liegen. Hinter der nächsten Kurve lag der nächste. Gehörten diese Schuhe diesem Mann und ich habe ihn durch meine Barfüßigkeit überzeugen können? Oder gehörten sie einem anderen. Welche Art von Schuhen er trug, habe ich mir nicht gemerkt, als er mich überholte, wer macht so etwas auch. Wenn es tatsächlich seine waren: Was soll ich daraus schließen, daß zwar Schuhe, jedoch keine Socken auf der Straße lagen? War der Mann in Schuhen ohne Socken geradelt? Oder ist er in Socken ohne Schuhe weitergefahren? Oder hat er die Socken auch noch fortgerührt, aber erst nachdem er sich auf einer Straße befand, durch die ich nicht fuhr? Ich werde es wohl nie erfahren. Seine Frau zu fragen wage ich nicht, denn ich weiß nur, daß er und seine Frau sich nicht immer einig sind.
Meine Reiseroute kreuzte erst das Trassee der Suhrentalbahn, dann das der "Schwester" im Wynental, womit ich ja tags zuvor gefahren bin. Wieder einmal kam ich durch Aarau, wo die meisten mich und meine Schuhlosigkeit kaum registrierten, vielleicht kennt man mich da schon. Am Stauwehr von Schönenwerd stellte ich wieder einmal mein Velo ab, um am Aareufer meine liebste Barfußstrecke zum Aarauer Wasserkraftwerk abzulaufen. Am anderen Ufer ging ich zurück. Der vor nicht allzu langer Zeit frisch geschotterte Weg war diesmal weniger unangenehm, da Regen oder Hochwasser einen Teil des Belages fortgespült haben bzw. Sand/Erde darüber. Die Natur hat sich an den "bösen Menschen gerächt, deren oberstes Ziel es ist, den Barfußläufern das Leben zu vermiesen" (mal wieder eine bitterböse Bemerkung von mir!). Dann überholten mich zwei dunkelbemützte Jugendliche auf ihren Töfflis, einer fragte, ob schon Hochsommer wäre, worauf ich dieses mit folgenden Worten kategorisch verneinte: "Im Hochsommer trage ich beim Wandern an Wasserläufen keine Jacke, kein T-Shirt, sondern nur unwesentlich mehr als nichts!" Ob meine Worte laut genug waren, die Motorengeräusche zu übertönen, bleibt fraglich.
In der Nähe des Stauwehrs befindet sich eine Insel im Fluß, diese ist bei Niedrigwasser trockenen Fußes (bzw. Schuhes) über Steine erreichbar. Die Jugendlichen hatten sich dort mit anderen getroffen. Auch ich wollte auf die Insel, wobei ich es allerdings bevorzugte, nassen Fußes, dafür auf angenehmerem Untergrund hinüberzukommen. Prompt rief einer der Jugendlichen zu den "neuen": "Der Siech ist barfuß am Ufer längsgesäckelt!" Später, wieder auf dem "Festland" stieß ich auf eine Familie mit einem Kleinkind. Das Kind starrte wortlos auf meine Füße, worauf die Mutter sagte: "Der Mann läuft barfuß." Und das nicht einmal in einem verächtlichen Ton, sondern in einem völlig neutralen. Ich befand mich zwar nicht in der Innerschweiz, aber auch hier am Aarestrand scheint das Barfußlaufen "nicht ganz unüblich" zu sein. Leider gibt es aber auch hier "böse Sieche" die sinnlos Flaschen kaputtwerfen. Sicher ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man einige Scherben aufsammelt und ordnungsgemäß entsorgt. Aber wenn keiner damit anfängt, dann verschwinden die Scherben auch nicht. Ich habe zum Beispiel statt einer leeren Kekstüte eine mit Scherben verfüllte in den Papierkorb geworfen.
Mit scherbenfreien Grüßen
Michael aus Zofingen


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