Journalist sucht Gesprächspartner(in) (Hobby? Barfuß! 2)

Michael @, Tuesday, 10.02.2004, 20:54 (vor 7538 Tagen) @ Georg

Hallo zusammen,
ein Journalist hat mich kontaktiert; er hat überlegt, in eine Fernsehsendung des Mitteldeutschen Rundfunks zum Thema "Verzicht" jemand einzuladen, der regelmäßihg auf Schuhe verzichtet. Ich habe erst einmal zurückgefragt und die folgende Antwort bekommen:
Die Idee, Sie zu kontaktieren war, dass ich für die geplante Sendung, die am Karfreitag beim MDR ausgestrahlt werden soll, das Thema "Verzicht" als "roten Faden" behandeln möchte.
Wir werden z.B. Prominente überreden versuchen, für einen guten Zweck auf etwas Liebgewonnenes zu verzichten. Z.B. die Übernachtung in einem Nobelhotel zugunsten einer Übernachtung bei einer netten Durchschnittsfamilie (hier also mit "Familienanschluss"), oder auf die nette Begleitung zu einer Gala für eine Person zu verzichten, die sich sonst so etwas nie leisten könnte usw.
Eine Familie wollen wir (auch hier alles zugunsten einer caritativen Organisation) dazu bringen, für 2 Wochen auf etwas "Notwendiges" zu verichten (der Vater z.B. auf Fußball, die Mutter auf ihr geliebtes Auto, der Sohn auf Computer und die Tochter auf Handy - und alle auf das Fernsehn).
Das sind nur einige der Beispiele, die für einen solchen Abend denkbar wären.
Grundgedanke: "Verzicht" ist nicht lediglich das Fehlen von etwas, also etwas Negatives. "Verzicht" kann auch eine Bereicherung sein. Wenn junge Menschen bewusst auf Sex vor der Ehe verzichten, so tun sie dies mit der Erwartung einer Bereicherung, einem gesteigerten Wert der Eheschließung. Wer seine Freizeit für ein gemeinnütziges Prokejt opfert, der verzichtet nur vordergründig.
In einer speziellen Talkrunde in dieser Sendung möchte ich durch verschiedene Personen dieses Thema "Verzicht" also aus dieser Sicht beleuchten.
Wenn Sie "nur" aus diesem Grunde auf Schuhe verzichten, weil sie sich einfach so wohler fühlen, ist das eigentlich schon ein Anreiz für andere genug, auch diesen "Verzicht" mal auszuprobieren.
"Verzicht" und "Fasten" sind ja nicht nur im christlichen Glauben ein Weg zur inneren Einkehr. Fast alle Kulturen kennen die (zeitlich begrenzten) Mechanismen, um sich dem Wert des Alltäglichen wieder bewusst zu werden. Vieles geschieht täglich völlig gedankenlos, es gewinnt berhaupt nur wieder einen Wert, wenn wir mal genau darauf verzichten müssen. Wer eine eng begrenzte Wassermenge pro Tag zu Verfügung hat, der muss sich über seinen Umgang mit diesem Rohstoff einfach Gedanken machen.
Ich hoffe, die Ausführungen sind Ihnen nicht zu metaphysisch. Ich möchte schon eine unterhaltende und kurzweilige Sendung machen und ich glaube, dass man das zunächst negativ besetzte "Verzicht" als etwas Positives, Bereicherndes darstellen kann.

Falls sich jemand von Euch vorstellen kann, dabei mitzumachen, meldet Euch per Mail bei mir.
Ich vermittle dann einen Kontakt.
Es füßt Georg

Wenn ich barfuß gehe, habe ich zwar keine Schuhe an, aber das ist für mich kein "Verzicht" in dem Sinne, sondern sogar Vergnügen!


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