Januarpresse, die zweite (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Thursday, 05.02.2004, 19:16 (vor 7543 Tagen)

Hallo zusammen,
hier der versprochene zweite Teil der Januarpresse:

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Barfuss im Bach auf der Flucht
Bazenheid/Sirnach. Vergangenen Donnerstag ereignete sich im Raum Alttoggenburg-Hinterthurgau eine filmreife Verfolgungsjagd zwischen der Kantonspolizei und einer gesuchten Person.
Ein 23-jähriger Kosovare hat sich am vergangenen Donnerstag durch einen Sprung aus dem Fenster einer Wohnung vorerst einer polizeilichen Überprüfung entzogen. Wegen Verdachts auf den illegalen Aufenthalt des Mannes wollten Polizeibeamte am Donnerstagmittag in einer Wohnung an der Hauptstrasse in Bazenheid vorsprechen. Tatsächlich hielt sich der Gesuchte dort auf, er konnte sich aber mit einem Sprung aus dem Fenster der Festnahme entziehen. Dabei war er lediglich mit Trainerhose und T-Shirt, aber ohne Schuhwerk unterwegs. [...]
Teilweise lief er mehrere hundert Meter in einem Bachbett in der Absicht, keine Spuren zu hinterlassen. Erst gegen 1400 Uhr konnte er - noch immer barfuss - in der Nähe von Sirnach von der Kantonspolizei Thurgau gesichtet und festgenommen werden. Der Mann musste wegen Erfrierungserscheinungen sofort ärztlich behandelt werden. (kapo.)
[St. Galler Tagblatt, 24. 01. 2004]
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Der Erfinder des Fallrückziehers ist tot
Der Brasilianer Leonidas da Silva, Spitzname der "schwarze Diamant", ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Viele seiner Landsleute hielten den Torjäger sogar für besser als Pelé.
Rio de Janeiro - Brasilien trauert um Leonidas da Silva. Der "schwarze Diamant", der als Erfinder des Fallrückziehers gilt, starb gestern in Sao Paulo. [...]
"Mit dem Tod von Leonidas verliert Brasilien den Pionier unserer Weltklassestürmer. Ohne ihn hätte es Pelé oder Zizinho vielleicht gar nicht gegeben", sagte der heutige Nationalcoach [...]
Der am 6. September 1913 in einem Armenviertel Sao Paulos geborene Leonidas spielte in seinem Heimatland unter anderem für die Spitzenteams FC Sao Paulo, Botafogo, Vasco und Flamengo sowie in Uruguay für Penarol Montevideo. Bei der Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich war er mit acht Treffern bester Torschütze des Turniers. Unvergessen bleiben seine vier Tore beim 6:5-Erfolg im Spiel gegen Polen, in dem er zeitweise barfuß spielte. [...]
Der "Gummi-Mann", wie Leonidas wegen seiner Geschmeidigkeit auf dem Platz auch genannt wurde, trug zur Abschaffung vieler Vorurteile gegen Schwarze im brasilianischen Fußball und in der Gesellschaft bei. Nach seiner Fußballer-Karriere arbeitete er als Radiokommentator.
[Spiegel Online, 25. 01. 2004]
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Pippi Langstrumpf der Weltmusik
Barfuß, im roten Abendkleid, mit koketten Pippi-Langstrumpf-Zöpfen. So musste die 1956 in Lissabon geborene Maria Joao am Freitag in Linz nur lächelnd die Bühne betreten: Schon war das Brucknerhaus gefangen im Taka-Tuka-Land der Weltmusik, das irgendwo zwischen Portugal (Fado), Brasilien (Bossa Nova) und USA(Jazz) liegen muss.
Etliches stammte dabei aus Joaos aktueller CD "Undercover", für die sie und ihr Pianist Mario Laginha sich als Geheimagenten des Jazz betätigt und Pop-Terrain (Beatles-Ballade "Black Bird") ausspioniert haben. - Und immer wieder "El Corazon". Ein Wort, das selbst der versteht, dem die portugiesischen Liedtexte spanisch vorkommen: "das Herz", um das sich die Musik des Fado seit je rankt. Genauer: das um verlorene oder unerfüllte Liebe trauernde Herz. Maria Joao trägt ihr Herz auf der Zunge: Sie schreit und flüstert, faucht und haucht sich durch alle Formen menschlichen Ausdrucks. [...]
[Neues Volksblatt, 26. 01. 2004]
Von einer weiteren barfuß auftretendes Musikerin wird hier berichtet:
SOUL-ENTDECKUNG JOSS STONE
Hallo Hippiemädchen [...]
In den USA und Großbritannien wird die erst 16-jährige Engländerin Joss Stone bereits als große, neue Hoffnung des Soul gefeiert. Bei ihrem ersten Auftritt in Deutschland lieferte sie ein überragendes Konzert ab. Aber fand das alles wirklich im Hier und Jetzt statt?
Hallo 1970. In dem Augenblick, da Joss Stone die kleine Bühne im Night Club des Bayerischen Hofs betritt, wähnen sich die Besucher allmählich auf einer Zeitreise. [...] Barfuß geht sie zum Mikrofon, der dunkelrote Batikrock fällt ihr bis auf die Zehen, darüber trägt sie ein bauchfrei und ein knappes schwarzes Top, die Wangen glänzen rot und das offene blonde Haar wallt fast bis zum Po herunter. Wenn man das perfekte Bild eines Hippiemädchens aus der Flower Power-Ära sucht, dann wäre Joss Stone die Idealbesetzung.
Doch das ist ja nur das Äußere. Noch verblüffender wird es, wenn Stone das Mikrofon nimmt und zu singen beginnt. "The Chokin' Kind" heißt das Stück des eher unbekannten Sängers Joe Simon. Es stammt, natürlich, aus den frühen Siebzigern - und hört sich auch so an. [...]
In Großbritannien und den USA feiern die Medien den Teenager enthusiastisch, seit ihre CD "The Soul Sessions" im vergangenen Jahr erschienen ist. Darauf versammelt Stone eine Reihe von Soul-Klassikern, die meist nicht zu den ganz großen Hits des Genres zählen [...]
wahr ist dagegen, dass Joss Stone auch auf der Bühne buchstäblich ein Naturtalent sein muss. Sie bewegt sich so traumwandlerisch sicher und unaffektiert, als hätte sie nie etwas anderes getan. Zwischen den Songs wirkt sie mit ihren leisen Ansagen zwar etwas schüchtern, aber dann stellt sie so beiläufig wie gekonnt ihre Band vor und reißt das Publikum mit einem plötzlichen Energieschub so unwiderstehlich von den Sitzen, dass manchem altgedienten Profi die Augen tränen müssen.
"Und die ist wirklich erst 16?", fragt beim Herausgehen ein Besucher ungläubig staunend seinen Nebenmann. Aber sicher. [...]
[Spiegel Online, 27. 01. 2004]
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Barfuß im Aktendschungel
Offene Türen, kein Sakkozwang, Aktenstapel überall. Die SN besuchten Grünen-Chef Cyriak Schwaighofer in seinem Büro unter dem Dach. SALZBURG-STADT (SN). "Moment noch", sagt Cyriak Schwaighofer, räumt geschwind einen Aktenstapel vom Tisch und schiebt die schwarzen Pantoffeln zur Seite. Normalerweise ziehe er die Hausschuhe immer gleich an - zumindest wenn kein Besuch da ist. "Ist bequemer. Im Sommer geh ich oft barfuß durchs Büro. Ich spür' den Holzboden gern." Sakko- oder Krawattenzwang? Sicher nicht. Der Chef der Salzburger Grünen liebt's leger am Arbeitsplatz. [...]
[Salzburger Nachrichten, 26. 01. 2004]
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Der Barfußprediger aus dem Nikolaiviertel
BERND MÜLLER läuft seit 1948 ohne Socken durchs Leben - und ist nie krank
Berlin - Er ist nicht nur der älteste waschechte Ur-Berliner vom Nikolaikirchplatz, sondern auch der härteste. Schornsteinfeger Bernd Müller (71) erinnerte bei minus vier Grad an den 760. Geburtstag Berlins - ohne Socken, in Sandalen.
Rund 50 Berliner und Touristen hatten sich vor der Nikolaikirche eingefunden, um den Erklärungen Müllers über die Geschichte Berlins zu lauschen. Doch plötzlich war ein anderes Thema viel interessanter: "Guck doch mal, der ist ja barfuß!"
Bernd Müller hatte an diesem Tag seine Schornsteinfeger-Kluft zu Hause gelassen und eine Mönchskutte angezogen. Denn bekanntlich hat ja ein Geistlicher - Probst Symeon - am 26. Januar 1244 die Urkunde ausgestellt, in der Berlin erstmals erwähnt wurde. Und zur Kutte trug Bernd Müller Sandalen - natürlich ohne Socken. "Kein Problem", sagte er. "Seit 1948 trage ich keine Strümpfe mehr, wie das bei Schornsteinfeger so üblich ist. " [...]
Ab März will Müller wieder barfuß sein Viertel zeigen.
[Berliner Kurier, 28. 01. 2004]
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Barfuß durch den Enzkreis
Erlebnis-Ausstellung in Mühlacker soll Bewusstsein für Kulturlandschaft stärken
MÜHLACKER."Jeder will wohnen, arbeiten und seine Freizeit genießen und ist ganz selbstverständlich daran gewöhnt, ständig mobil und flexibel zu sein. Also werden jeden Tag Straßen und Wohnhäuser gebaut, Bürogebäude und Produktionshallen errichtet, Autos und Motorräder verkauft."
So begann Herbert Müller [...] die Eröffnung der Wanderausstellung "Den Enzkreis genießen - die Kulturlandschaft erhalten" in der Mühlacker Sparkassenfiliale. Die erlebnispädagogische Ausstellung wurde von der Kreis-Agendagruppe Naturschutz und Landwirtschaft gestaltet, um die Öffentlichkeit auf den großen Flächenverbrauch und die Flächenzerschneidung aufmerksam zu machen. Sie wirbt für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der einzigartigen Kulturlandschaft und zeigt neue Wege und positive Beispiele aus dem Enzkreis für eine künftige Entwicklung.
"Auf zehn großen Tafeln sind von außen die Informationen einprägsam dargestellt. Innen befindet sich ein Barfuß-Pfad, auf dem die Unterschiede zwischen Wald, Wiese und Stadt erfühlt werden können" [...] Die Innenwände der Infotafeln seien von Kindern aus der Region gestaltet.
Auch Mühlackers Oberbürgermeister Arno Schütterle lobte die Ausstellung: "Man kann das Thema Boden hier mit allen Sinnen erfahren und genießen". Schön sei vor allem, dass Kinder und Jugendliche sehr in das Projekt mit eingebunden seien.
Die Ausstellung in der Hauptzweigstelle der Sparkasse Pforzheim Calw in der Mühlacker Fußgängerzone ist noch bis zum 13. Februar während den Öffnungszeiten zu sehen.
[Pforzheimer Zeitung, 28. 01. 2004]
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Planitz: Gymnasiasten laden ins Reich der Sinne ein
Anfassen wird ausdrücklich allen angeboten
Wer zu einer Vernissage geht, erhofft sich dort meist ein paar informative Worte zum Künstler und seinen Werken, ein Gläschen Sekt, natürlich auch locker unverbindliche Gespräche rund um die Kunst. 13 junge Frauen und Männer eines Leistungskurses Kunsterziehung am Clara-Wieck-Gymnasium haben bewiesen, dass man die Meßlatte auch deutlich höher anlegen kann.
Die Zwölftklässler hatten ihre Gäste zu einem Trip ins Reich der Sinne eingeladen. Statt sie mit Erklärungen zu überschütten, erwarteten die Gymnasiasten, dass die Anwesenden selbst aktiv am Geschehen teilnahmen. Mit Hilfe ihrer fünf Sinne - riechend, hörend, tastend, sehend und schmeckend - sollten sie sich durch die Ausstellung bewegen. Dank einer große Variationsbreite der Exponate und einem gehörigen Schuss jugendlicher Fantasie blieben Aha-Effekte nicht aus. Barfuß gehen durch Kartons, gefüllt mit unterschiedlichen Materialien wie Steine, Stroh, Bleistifte oder Korken gehörte ebenso zu den Aufgaben der Besucher wie das Begreifen von Luftballons mit den Händen. Kunst im wahrsten Sinne des Wortes zum Anfassen.
Für die "Sinnesreisenden" unübersehbar: der Fleiß, der in den Arbeiten steckte. [...]
[Freie Presse (Chemnitz), 31. 01. 2004]
Und hier ein ähnliches künstlerisches Projekt:
Kunstunterricht einmal anders
AUSSTELLUNG Abiturienten des Copernicus-Gymnasiums beweisen ihre Kreativität
16 Schüler überschritten die Grenzen des konventionellen Unterrichts. Selbst die Lehrerin war überrascht.
LÖNINGEN/GRA - Willkommen in der Welt von Eva-Maria Schwegmann. Lassen sie sich von der Abiturientin die Augen verbinden, an die Hand nehmen und folgen sie ihr auf einer "kleinen Reise für die Sinne" in der Aula des Copernicus-Gymnasiums Löningen. Vergessen sie aber nicht, sich vorher ihrer Schuhe und Strümpfe zu entledigen und ihre Hosenbeine ein wenig hochzukrempeln. Oder wollen sie nach Beendigung der Reise bei Minusgraden mit nasser Fußbekleidung im Freien spazieren?
Die "Reise für die Sinne" ist Schwegmanns Beitrag zur Ausstellung "Dialog mit unserer Landschaft. Auf den Spuren von Andy Goldsworthy" des Grundkurses Kunst der Jahrgangsstufe 13. Die Reise solle helfen, "die Sinne für die Natur zu öffnen", umschreibt Schwegmann ihre Intentionen. Aber siehe da: Ihr Experiment klappt. Schon beim ersten Schritt hat man das Gefühl, als ob man barfuß durch einen Wald läuft. Mal fühlt man Steine, mal meint man, Moos unter den Fußballen zu spüren und schließlich folgt noch der unvermeidliche Tritt in eine Pfütze. Umso überraschender ist es, wenn man nach Abnahme der Augenbinde darüber aufgeklärt wird, dass man im Endeffekt nur auf allerlei Verpackungs- oder Haushaltsmaterial gelaufen ist. [...]
[Nordwest Zeitung, 31. 01. 2004]
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Hauptschule bricht in fremde Galaxien auf [...]
Heute bricht das Spacecar der Hauptschule Welheim auf - nicht in unendliche Weiten, sondern zu einer Science-Fiction-Convention in Offenbach. Mit der "Spacecartour 2004" will die Schule aber durchaus in fremde Galaxien vorstoßen.
Denn Konrektor Werner Breitzke, sein Auto und die Schüler der Science-Fiction-AG sind auf einer Mission: "Für Frieden, Toleranz und eine lebenswerte Zukunft" ist der Titel der Tour. Am Ende sollen vier Einträge im Guinessbuch der Rekorde stehen. [...] Neun Termine stehen auf dem Plan der Achtklässler, die Fans aller Science-Fiction-Serien in ihren Reihen haben: Von "Raumschiff Enterprise" über "Starwars" und "Stargate" bis zu "Andromeda". [...]
Mit multikultureller Besatzung will das Spacecar für Frieden unter den Kulturen werben. Vorbild ist die Sternenflotte. "Auf der Enterprise kommen Leute von ganz verschiedenen Planeten zusammen und haben keine Vorurteile", erklärt Kilian Garisch.
Auf den Conventions bitten die neun Schüler - und drei Schülerinnen - die Stars der Fernsehserien an ihren Stand und stellen ihr Projekt vor. [...] Besonders beeindruckt waren Marvin Hallbohr und Kevin Sluyterman von Chase Masterson, die eine Kellnerin in "Deep Space Nine" spielt: "Die läuft immer barfuß". [...]
[WAZ, 31. 01. 2004]
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"Mallorcas König" regiert in Wierthe
Ungewöhnliche Liebeserklärung: Ehepaar Zenker ließ Porträt des Schlagerstars Jürgen Drews ans Haus malen [...]
In Wierthe, ein paar Häuser von den Zenkers entfernt, wohnt Thomas Sandmann, in dessen Tonstudio Drews seine Songs produziert. "Unsere Straße ist die einzige Zufahrt dorthin", weiß Petra Zenker um den "Standortvorteil". [...]
Mit freiem Oberkörper und Barfuß - so hat es Drews am liebsten. "Er ist ein Typ, der immer lacht, immer gut drauf ist", beschreibt Petra Zenker (45). [...]
[Wolfsburger Nachrichten, 31. 01. 2004]
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Belesene Füße
Georg

Barfuss aus dem Fenster springen. Bar-Fussball.

Pascal 2, Thursday, 05.02.2004, 20:39 (vor 7543 Tagen) @ Georg

Ein 23-jähriger Kosovare hat sich am vergangenen Donnerstag durch einen Sprung aus dem Fenster einer Wohnung vorerst einer polizeilichen Überprüfung entzogen. Wegen Verdachts auf den illegalen Aufenthalt des Mannes wollten Polizeibeamte am Donnerstagmittag in einer Wohnung an der Hauptstrasse in Bazenheid vorsprechen. Tatsächlich hielt sich der Gesuchte dort auf, er konnte sich aber mit einem Sprung aus dem Fenster der Festnahme entziehen. Dabei war er lediglich mit Trainerhose und T-Shirt, aber ohne Schuhwerk unterwegs. [...]

Barfuss aus dem Fenster springen...
Das sollte dann aber am besten das Erdgeschoss sein. Aus der ersten Etage hätte er schon sehr unsanft mit den Füssen auf dem Boden landen können.

Bei der Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich war er mit acht Treffern bester Torschütze des Turniers. Unvergessen bleiben seine vier Tore beim 6:5-Erfolg im Spiel gegen Polen, in dem er zeitweise barfuß spielte. [...]

War Brasilien-Polen auch bei der WM 1938?

Haben auch sonst schon mal Profi-Fussballer bei offiziellen Turnieren barfuss gespielt? Oder ist das nur der allereinzige bekannte Fall?

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