Füße empfindlicher durch Barfußlaufen?

Trifft es zu, daß die Füße durch Barfußlaufen weniger leicht verletzlich werden? Im Prinzip ja, aber nicht immer. Unempfindlicher werden sie nur an den Stellen, wo sie den Boden berühren. Genau das Gegenteil trifft jedoch für die Stellen zu, die nur dann "Feindberührung" haben, wenn man Schuhe trägt. Ich mußte es gestern (25.1.2004) schmerzhaft erfahren. Ich wanderte in Turnschuhen zunächst auf den Oftringer Engelberg, die Wege waren teils mit Schneematsch, teils mit frischem Schnee, unter dem noch harter Altschnee lag, bedeckt. Da ich nur dann barfuß laufe, wenn es Spaß macht, nicht aber aus Prinzip, behielt ich die Turnschuhe an, die jedoch bald durchnäßt waren, was mich nicht störte. Später wanderte ich noch über den "Born", wo der Schnee frisch war. Da es sich aber um einen Gratweg handelte, behielt ich auch hier die Schuhe an. Lieber mit Schuhen wandern und als Weichei gelten als abzustürzen. Nicht einmal mein Personalchef oder meine Eltern hätten sich gefreut, wenn sie auf diese Weise einen "knorzigen" Mitarbeiter bzw. ihren mißratenen Sohn losgeworden wären. Beim Abstieg zur Aare stellte ich fest, daß Blut durch die Turnschuhe aus Stoff gedrungen war, auch empfand ich Schmerzen an der Ferse. Beim Ausziehen stellte ich fest, daß meine Füße schneeweiß waren, die Haut war teilweise abgeschürfte. Früher hatte ich solche Probleme nur mit Halbschuhen oder Wanderschuhen. Mit Turnschuhen allerhöchstens dann, wenn ich zusätzlich Socken angehabt hätte. Liegt es etwa daran, daß ich im Gegensatz zu früher seltener Turnschuhe anhatte, dafür umso mehr Flipflops oder gar keine Schuhe?
Da ich Flipflops im Gepäck hatte, benutzte ich diese, denn der Boden war hier zu steinig und zu kalt, um ganz barfuß zu laufen. Ferner spürte ich noch die ungewöhnliche "Tortur" vom Vortag. Kalte Füße bekam ich trotz der Temperaturen knapp über 0°C nicht, da ich recht schnell vorankam. Ebenso spürte ich die Schürfwunden nicht. Die Schmerzen kamen erst wieder zu Hause in der Badewanne.
Müßte man aus dem Ereignis eigentlich schließen, daß man entweder immer oder nie feste Schuhe auf Wanderungen tragen soll, wenn man Schürfwunden vermeiden will? Ich hoffe nicht!
Mit immer noch schmerzenden Füßen
Michael aus Zofingen

Trifft es zu, daß die Füße durch Barfußlaufen weniger leicht verletzlich werden? Im Prinzip ja, aber nicht immer. Unempfindlicher werden sie nur an den Stellen, wo sie den Boden berühren. Genau das Gegenteil trifft jedoch für die Stellen zu, die nur dann "Feindberührung" haben, wenn man Schuhe trägt.

Das kommt auf den Fußboden an. Wenn du z.B. viel im Sand läufst, sinkst du ein, so dass der gesamte Fuß den Boden berührt, und somit auch die ganze Sohle trainiert wird.
Gesundes Laufen (barfuß wie beschuht) heißt, abwechslungsreiche (!) Bodenbeläge zu wählen, also weich UND hart (soviel zu den so-genannten Orthopäden, die Barfußlaufen nur auf "weichen Naturböden" empfehlen).

Trifft es zu, daß die Füße durch Barfußlaufen weniger leicht verletzlich werden? Im Prinzip ja, aber nicht immer. Unempfindlicher werden sie nur an den Stellen, wo sie den Boden berühren. Genau das Gegenteil trifft jedoch für die Stellen zu, die nur dann "Feindberührung" haben, wenn man Schuhe trägt.

Das kommt auf den Fußboden an. Wenn du z.B. viel im Sand läufst, sinkst du ein, so dass der gesamte Fuß den Boden berührt, und somit auch die ganze Sohle trainiert wird.
Gesundes Laufen (barfuß wie beschuht) heißt, abwechslungsreiche (!) Bodenbeläge zu wählen, also weich UND hart (soviel zu den so-genannten Orthopäden, die Barfußlaufen nur auf "weichen Naturböden" empfehlen).

Die "Oberseite" des Fußes wird beim Barfußlaufen nicht beansprucht. Bei mir waren es die Zehengelenke, die sich blutig gerieben haben von den Schuhen. Die Sohle hat nichts abbekommen.

Hallo Michael aus Z.,

man sollte dabei auch die jetzigen niedrigen Temperaturen nicht vergessen, die bei Unterkühlung des Körpers zu dessen reduzierter Wahrnehmung von Verletzungen führen können. Die klassischen Turnschuhe sind m.E. sowieso bei jedem Wetter das Allerübelste und im Winter lassen sie auch noch die Kälte voll durch. Es sind keine echten Schuhe, die eine sinnvolle Funktion erfüllen (z.B.wintertauglich robust sind und vor Kälte schützen).

Auf jeden Fall sind Füsse, die an's barfussgehen gewöhnt sind insgesamt wesentlich robuster, nicht nur im direkten Bodenkontakt sondern durch die natürlichen Bewegungsabläufe auch im muskulären Bereich. Wenn ein permanenter Schuhläufer an "billigschuhtypischen Druckstellen" (z.B.Ferse) dann kein Pflaster mehr braucht (auch die Degeneration hilft sich selber) ist das eher schon ein schlechtes Zeichen.

Gruss
Barfussjan

Lieber Michael,
gern lese ich Deine Berichte, sind witzig geschrieben und helfen auch sicher ein wenig den Unentschlossenen, etwas unübliches einfach zu tun. Aber bei diesem habe ich den Eindruck, daß Du des "Guten" zuviel werden läßt: weiße Füße sind nicht mehr richtig durchblutet, werden unempfindlich und damit verletzlich, auch die Erfrierungsgefahr ist dann da!
In feuchten Schuhen hole ich mir immer Blasen, also gehe ich entweder ohne oder mit Socken dazwischen, auch wenn dies in diesem Forum nicht so angesagt ist - ich tu auch gern Unübliches ;-) Mir selber reicht beim gegenwärtigen Wetter der Gang zum Komposthaufen - der Garten ist inzwischen immerhin voller Yetifährten.
Bleibt gesund!
hans

"weiße Füße sind nicht mehr richtig durchblutet, werden unempfindlich und damit verletzlich, auch die Erfrierungsgefahr ist dann da!
In feuchten Schuhen hole ich mir immer Blasen, also gehe ich entweder ohne oder mit Socken dazwischen, auch wenn dies in diesem Forum nicht so angesagt ist"

Hallo Hans,
"richtig" weiße Füße, hervorgerufen durch Kälte, hatte ich bisher nur einmal vor einigen Jahren: Ich hatte im Februar in einem Waldstück campiert bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, aber das ist ein ganz anderes Thema, was nicht in dieses Forum paßt....
Dieses Mal war "nur" die Haut weiß und faltig geworden. So etwas habe ich auch, wenn ich längere Zeit geschwommen habe oder im Sommer, wenn ich etwa im Tessin unterwegs bin, wo wegen der vielen stacheligen Maronis (Eßkastanien) und der Wege aus lockerem Gestein verborgen unter Laub weder barfuß laufen, noch das Tragen von Sandalen angenehm ist. Bei mir verstärken Socken das Weißwerden der Füße noch, außer dann, wenn die Sockenfarbe nicht fest im Gewebe sitzt; dann nehmen die Füße die Farbe der Socken an!
Am wenigsten Probleme habe ich mit Schuhen, die ziemlich abgelatscht sind.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

finde ich völlig logisch und habe ähnliche Erfahrungen. Ich hatte neulich ein paar Schuhe an, die ich länger nicht getragen hatte und prompt wieder dort wundgescheuert, wo Sie auch als sie ganz neu waren noch gedrückt hatten. Das "Einlaufen" von Schuhen betrifft m.E. nicht nur den Schuh selbst, sondern auch den Fuß, der Hornhaut bildet an den Scheuerstellen. Vom Gitarrespielen bekommt man ja auch Hornhaut an den Fingern.

Mein Tip: Trekking-Sandalen. Sind vor allem bei Nässe und Sand 1000mal besser als jeder geschlossene Schuh.

Griele Vüße,
Jan

Unempfindlicher werden sie nur an den Stellen, wo sie den Boden berühren. Genau das Gegenteil trifft jedoch für die Stellen zu, die nur dann "Feindberührung" haben, wenn man Schuhe trägt.

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