Problem bei Nässe (Hobby? Barfuß! 2)

Ingo, Tuesday, 20.01.2004, 14:36 (vor 7559 Tagen)

Ich hab die Erfahrung gemacht, daß Barfußlaufen bei Regen oft ganz schön gefährlich sein kann. Hauseingänge oder Fußgängerzonen werden oft zur Rutschpartie. Als ich vorgestern mit meinen nassen Füßen ein Geschäft betrat lag ich am Boden bevor ich mich irgendwie abfangen konnte - Plastikboden = Spiegeleis! Aber auch die Marmorplatten in der Fußgängerzone waren aalglatt, sodaß ich nur mit großer Vorsicht und etlichem wegrutschen weiterkam. Liegt es an meinen Füßen? Fußsohlen? Wer hat ähnliche Probleme und was kann man dagegen tun!?!

Problem bei Nässe

Barfussjan, Stammposter, Wednesday, 21.01.2004, 20:08 (vor 7558 Tagen) @ Ingo

Ich hab die Erfahrung gemacht, daß Barfußlaufen bei Regen oft ganz schön gefährlich sein kann.

Hallo Ingo,

diesen Effekt nennt man Aquaplaning, d.h. es kann dann durch den Bewegungsablauf in Relation Körpergewicht/ Auftrittskraft zeitweilig nicht mehr genügend Wasser bis zum eigentlichen Bodenkontakt verdrängt werden. (Bestes Beispiel ist das Auto, das Aquaplaningrisiko steigt mit zunehmender Geschwindigkeit erheblich an). Bei Böden mit glatter Oberfläche (Marmor, Fliesen, PVC- und gebohnerte Parkettböden etc.) reicht schon ein sehr dünner Wasserfilm, um "abzuschmieren". Solange diese Böden trocken sind, sind sie aber barfuss sicherer zu begehen als in Schuhen (materialabhängig).

Gruss
Barfussjan

P.S.: Du wolltest noch wissen, was man dagegen tun kann. Zum Beispiel mit der Freundin nachts im lauen Sommerregen barfuss auf NATÜRLICHEN BÖDEN, z.B. am See spazieren gehen :-)

Problem bei Nässe

Markus U., Stammposter, Thursday, 22.01.2004, 10:43 (vor 7557 Tagen) @ Barfussjan

Hi Ingo und Barfußjan!

Ich hab die Erfahrung gemacht, daß Barfußlaufen bei Regen oft ganz schön gefährlich sein kann.

Hallo Ingo,
diesen Effekt nennt man Aquaplaning, d.h. es kann dann durch den Bewegungsablauf in Relation Körpergewicht/ Auftrittskraft zeitweilig nicht mehr genügend Wasser bis zum eigentlichen Bodenkontakt verdrängt werden. (Bestes Beispiel ist das Auto, das Aquaplaningrisiko steigt mit zunehmender Geschwindigkeit erheblich an). Bei Böden mit glatter Oberfläche (Marmor, Fliesen, PVC- und gebohnerte Parkettböden etc.) reicht schon ein sehr dünner Wasserfilm, um "abzuschmieren". Solange diese Böden trocken sind, sind sie aber barfuss sicherer zu begehen als in Schuhen (materialabhängig).

Der Aquaplaning- Effekt beim Autofahren (egal ob barfuß oder beschuht) bei starkem Regen ist deshalb so stark, weil die beim Autofahren vorliegende Rollreibung ohnehin weitaus geringer ist als die beim Gehen entstehende Gleitreibung, und der menschliche Fuß hat eine höhere Reibung als jeder Schuh. In München liegt derzeit Schnee, und es ist ein Unterschied, ob das Haus barfuß oder in Sandalen verlasse, da die Gefahr, auszurutschen, in Sandalen ungleich höher ist als barfuß. Die Gefahr, auf glatten Böden auszurutschen, ist zwar nicht aufgehoben, wenn man barfuß ist, aber ungleich geringer als mit Schuhen.
In diesem Zusammenhange fällt mir noch etwas anderes auf:
Wenn jemand barfuß ein Mißgeschick oder einen Unfall wie in dem genannten Beispiel erleidet, wird die Ursache allermeist (von der Umwelt sowieso, aber auch von einem selber) spontan erstmal der Barfüßigkeit zugeschrieben ("Barfußlaufen ist gefährlich - Schuhe bieten Schutz"). Daß die Barfüßigkeit mit dem Mißgeschikke oder dem Unfalle in keinem Zusammenhange steht oder das Risiko mit Schuhen sogar höher ist, wird leider kaum bedacht. Die Folge ist dann, daß sich der Barfüßer bedröpppelt zurückzieht und die Umwelt sich ins Fäustchen lacht, weil sie sich (wieder mal) in ihren Vorurteilen bestätigt sieht.

Winterliche Barfußgrüße,
Markus U.

Problem bei Nässe

Barfussjan, Stammposter, Thursday, 22.01.2004, 19:53 (vor 7557 Tagen) @ Markus U.

..die Gefahr, auf glatten Böden auszurutschen, ist zwar nicht aufgehoben, wenn man barfuß ist, aber ungleich geringer als mit Schuhen.

..das Risiko mit Schuhen sogar höher ist, wird leider kaum bedacht. Die Folge ist dann, daß sich der Barfüßer bedröpppelt zurückzieht und die Umwelt sich ins Fäustchen lacht, weil sie sich (wieder mal) in ihren Vorurteilen bestätigt sieht.

Hi Markus U. und Ingo,

..da könnte Michael ja glatt noch das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit auf die I like Barfuss-Aufkleber und die T-Shirts aus seinem Barfuss-Shop integrieren :-)

Und wenn man sich dann trotzdem einmal "langgelegt" hat gilt auch hier: hinfallen ist keine Schande, nur liegenbleiben. Es kommt dann einfach darauf an, dass man mit der gleichen Selbstverständlichkeit wieder aufsteht, wie man hingefallen ist. Jedenfalls sollte einem das "nichtzahlende Publikum" alleine schon deswegen ziemlich egal sein..

Viel Spass bei barfuss im Regen wünscht euch Barfussjan

Problem bei Nässe

Markus U., Stammposter, Friday, 23.01.2004, 09:55 (vor 7556 Tagen) @ Barfussjan

Hi Barfußjan!

Und wenn man sich dann trotzdem einmal "langgelegt" hat gilt auch hier: hinfallen ist keine Schande, nur liegenbleiben. Es kommt dann einfach darauf an, dass man mit der gleichen Selbstverständlichkeit wieder aufsteht, wie man hingefallen ist. Jedenfalls sollte einem das "nichtzahlende Publikum" alleine schon deswegen ziemlich egal sein..
Viel Spass bei barfuss im Regen wünscht euch Barfussjan

Gottlobs bin ich barfuß noch nicht hingefallen, dafür kann ich mich spontan an drei schwere Stürze mit Schuhen erinnern, die allerdings schon etliche Jahre zurückliegen: einen auf regennasser Straße (ich hatte die Straßenbahn noch "erwischen" wollen und mußte, da ich mitten auf den Schienen zu Fall kam, froh sein, daß diese mich nicht "erwischte") sowie zwei Treppenstürze, die dadurch zustande kamen, daß ich mit den Absätzen meiner schwarzen Halbschuhe auf den Stufen hängengeblieben war (woraus gleichzeitig folgt, daß mir das barfuß nicht passiert wäre). Würde ich aber barfuß in der Öffentlichkeit stürzen (beispielsweise auf dem Boden eines Supermarktes), tät ich den Schauplatz des Geschehens vermutlich schleunigst und mit hochrotem Gesicht verlassen, weil ich die hämischen Blikke und Bemerkungen in diesem Moment nicht ertragen könnte.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Rotwerden - na und!

Barfussjan, Stammposter, Friday, 23.01.2004, 16:50 (vor 7556 Tagen) @ Markus U.

..würde ich aber barfuß in der Öffentlichkeit stürzen (beispielsweise auf dem Boden eines Supermarktes), tät ich den Schauplatz des Geschehens vermutlich schleunigst und mit hochrotem Gesicht verlassen, weil ich die hämischen Blikke und Bemerkungen in diesem Moment nicht ertragen könnte.

Hi Markus U.

danke für Dein Re. Hatte auch schon einige "unfreiwillige Stunts vor geifernderm Publikum", z.B. als ich gerade meinen Führerschein hatte mal 'ne halbe Stunde dafür gebraucht, rückwärts in eine ziemlich grosse Parklücke vor einer Disco "mit tausend (deswegen grölenden) Leuten davor" einzuparken - ein Schulfreund von mir, der mit im Auto saß sagte nur: da musst Du jetzt ganz cool aussteigen als ob nichts wäre. Das hat super funktioniert und mich in solchen Sachen auch irgendwie geprägt :-) Im übrigen steht's im Literaturklassiker "Psychologie der Massen" von Gustave le Bon auch genau beschrieben, wie unsere kollektive Seele tickt und wie man damit umgehen kann.

Lange Rede, kurzer Sinn - selbst wenn man kein Virtuose im Umgang mit größerem Publikum ist, es ist durch die eigene Haltung ganz einfach, Sympathie oder aber auch Antipathie auszulösen - mit einem ehrlichen!, grinsenden Lachen (vielleicht auch über sich selbst) geht's bei einfach strukturierten Mißgeschicken meistens schon ganz gut weiter - und weglaufen gilt nicht!

In den '90er Jahren bin ich mal einer Gruppe von jungen Leuten (so ca. 17-20 Jahre) begegnet, die haben auf einem Marktplatz total verrückte schöne Sachen gemacht. Z.B. hat ein Mädchen in ein Eishörnchen aus Plastik (als Mikrofon gedacht) gesungen etc. (wer traut sich soetwas sonst noch?) - Alle die dort mitmachten hatten ihre Gesichter ROT angemalt - warum? - wer schon rot ist, kann nicht mehr rot werden!!! - und wer rot wird, sollte einfach dazu stehen, und zwar total, dann geht's sogar ganz schnell von alleine wieder weg - ohne wegzulaufen! Wenn's sich mal ergeben sollte, dann probier's es doch einfach aus - Du kannst den Leuten auch mit "knallrotem Gesicht" suverän in die Augen schauen - und Dich dabei selber noch besser kennenlernen.

Gruss
Barfussjan

P.S.: wenn's nicht in Deine Welt passt ist's auch kein Problem (insbesondere da "rot-Situationen" ohnehin selten vorkommen) denn jeder ist genau richtig so wie er ist :-)

Probleme mit Versicherungen

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 23.01.2004, 17:26 (vor 7556 Tagen) @ Markus U.

"Gottlobs bin ich barfuß noch nicht hingefallen, dafür kann ich mich spontan an drei schwere Stürze mit Schuhen erinnern, die allerdings schon etliche Jahre zurückliegen: einen auf regennasser Straße (ich hatte die Straßenbahn noch "erwischen" wollen und mußte, da ich mitten auf den Schienen zu Fall kam, froh sein, daß diese mich nicht "erwischte") sowie zwei Treppenstürze, die dadurch zustande kamen, daß ich mit den Absätzen meiner schwarzen Halbschuhe auf den Stufen hängengeblieben war (woraus gleichzeitig folgt, daß mir das barfuß nicht passiert wäre). Würde ich aber barfuß in der Öffentlichkeit stürzen (beispielsweise auf dem Boden eines Supermarktes), tät ich den Schauplatz des Geschehens vermutlich schleunigst und mit hochrotem Gesicht verlassen, weil ich die hämischen Blikke und Bemerkungen in diesem Moment nicht ertragen könnte."

Hallo Markus,
wenn man gerade barfuß läuft und entweder stürzt oder erkältet ist oder hinkt, dann glauben "außenstehende" gleich, das käme vom Barfußlaufen, auch dann, wenn die Ursache völlig anders war. Wenn einer im Winter ohne Hut herumläuft und Mittelohrentzündung bekommt,dann glaubt auch jeder, das hänge zusammen.
Manchmal kann man sogar Ärger mit Versicherungen bekommen. Wenn sich etwa ein Radfahrer auf einer Hauptstraße befindet und mit einem Auto, das von einem Privatgelände auf die Straßeeinbiegen will, kollidiert, dann ist im Normalfall der Radfahrer unschuldig. Manchmal trägt der Radler aber auch eine Teilschuld am Unfall, etwa dann, wenn er betrunken ist oder er im Dunkeln ohne Licht fährt oder Bremsen oder Reifen abgenutzt sind. Ob er auch eine Teilschuld trägt, wenn er (speziell bei eher niedriger Temperatur) barfuß radelt, kann ich nicht beurteilen. Überraschen würde mich es nicht. Immerhin wurde in einem ähnlichen Fall einem Radfahrer Teilschuld zuerkannt, weil er bei Temperaturen unter 0°C keine Handschuhe trug. Begründung: Wenn er bei der Kälte Handschuhe getragen hätte, hätte er beide Bremsen stärker betätigen können, um so eine Kollision zu vermeiden. Das tragische: Der ärmste war mit Handschuhen in ein Einkaufszentrum gefahren und hatte dort einen Handschuh verloren. Da er sich genierte, mich einem Handschuh zu fahren, fuhr er auch gleich ohne.
Würde vermutlich jeder tun, und in Sachen Schuhen erst recht. Oder gibt es Leute im Forum, die, wenn sie einen Schuh verlieren oder wenn einer kaputt geht, mit einem Fuß mit Schuh und mit dem anderen barfuß weiterlaufen oder -radeln?
Schmunzelnd
Michael aus Zofingen

Problem bei Nässe

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 22.01.2004, 19:37 (vor 7557 Tagen) @ Ingo

Ich hab die Erfahrung gemacht, daß Barfußlaufen bei Regen oft ganz schön gefährlich sein kann. Hauseingänge oder Fußgängerzonen werden oft zur Rutschpartie. Als ich vorgestern mit meinen nassen Füßen ein Geschäft betrat lag ich am Boden bevor ich mich irgendwie abfangen konnte - Plastikboden = Spiegeleis! Aber auch die Marmorplatten in der Fußgängerzone waren aalglatt, sodaß ich nur mit großer Vorsicht und etlichem wegrutschen weiterkam. Liegt es an meinen Füßen? Fußsohlen? Wer hat ähnliche Probleme und was kann man dagegen tun!?!

Hallo Ingo,
ich habe mal Aquaplaning mit Flipflops gemacht, es war auf der Expo auf der Arteplage in Neuenburg/Schweiz. Nach einem kurzen Gewitter, war der Boden aus wasserfestem Sperrholz spiegelglatt, so daß ich mit den Flipflops (das Profil war nicht mehr vorhanden) ausrutschte. Obwohl ich damals eigentlich nur dort barfuß lief,wo man es "durfte", zog ich die Schuhe aus und es ging gut. Barfuß ausgerutscht bin ich vor ca. 25 Jahren, als ich aus dem Duschraum eines Rußwerks, wo ich einen Studentenjob (das war eine ziemliche Mohrerei) hatte, ausrutschte. Die Schadenfreude der anderen war groß. Zwar verletzte ich mich nicht, aber ich war wieder derart dreckig, daß ich erneut unter die Dusche mußte.
Mittlerweile rußfrei grüßt
Michael aus Zofingen

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