Hallo Zusammen,

auf meinem Wandkalender sehe ich zurzeit das Bild eines sommerlichen Strandes. Es grenzt fast schon an mentaler Folter, so ein Bild in der kalten Jahreszeit sehen zu müssen. Andererseits erinnert es mich auch an meinen letzten Nordseeurlaub.

Damals war ich einen ganzen Nachmittag barfuß im Ort, am Strand und in den angrenzenden Dünen unterwegs (ich weiß, die Ganzjahresbarfüßer werden nur ein müdes Lächeln übrig haben). Ohne Schuhe ging ich auch in mein Ferien(hoch)haus zurück - zunächst über die kalten Fliesen am Eingang, dann auf den warmen Gummiboden des Fahrstuhls und schließlich über den weichen Teppich im Korridor bis zum Appartement.

Gegen Abend wollte ich nochmals zum Strand, um in den Dünen ein Bier zu trinken. Dieser liegt direkt vor der Haustür. Das Bier war im Rucksack und die Schuhe standen auf dem Boden neben der Haustür. Vor dem Hinaustreten zögerte ich ("soll ich nicht lieber die Schuhe anziehen? Im Fahrstuhl sind jetzt bestimmt Leute in schicker Abendkleidung? Am Abend begegnen mir sicher wieder jede Menge Leute mit Windjacke und Schal ...").

Nachdem ich die letzten Stunden nur barfuß unterwegs war, zögerte ich auf einmal diese paar Schritte zum Strand zu tun. Kennt ihr eigentlich auch so ein plötzliches Zögern?

Ich gab mir einen gewaltigen Ruck (bin darüber im Nachhinein sehr froh), ließ die Schuhe stehen und lief barfuß hinaus auf den Gang. Der Weg über den weichen Teppich war - nach meinen albernen Gedanken - schöner als zuvor. Im Treppenhaus begegnete ich niemanden und nachdem ich das Haus verlassen und den Strand erreicht hatte, war ich sowieso wieder in einem "Bereich", in dem Barfußlaufen für die Mehrheit ja "normal" ist.

Viele Grüße,
Andreas