Polizeialltag (Hobby? Barfuß! 2)

Rainer_DO, Sunday, 14.12.2003, 23:31 (vor 7596 Tagen)

Hallo,

dem Best of! habe ich es zu verdanken, zu wissen, daß auch die Polizei sich für das Thema interessiert. Die Hinweise waren nützlich und haben mich darin bestärkt, etwaige Kontrollen positiv und gelassen zu sehen.

Neulich auf dem Weg nach Hause hielt mich eine Streife 50 Meter vor meiner Haustür an. [Das konnten sie natürlich nicht wissen und daß ich nicht zu ihrer Zielgruppe gehöre, schon erst recht nicht.] Überprüfung der Personalien [War wohl 'ne Aktion an dem Abend ...] und eine kurze Frage, ob ich mit Absicht barfuß sei. Das war's.

Heute wurde ich wieder angehalten. Freundliche Frage, ob ich absichtlich bei diesem Wetter barfuß sei. Ich nahm mir die Zeit, ihnen Hintergründe und Zusammenhänge zu erklären. Sie waren genauso erstaunt, wie ich es vor einem Jahr gewesen wäre, und gingen --um eine Erfahrung reicher-- weiter ihrer Arbeit nach.

Um zu verhindern, daß dieser Beitrag Reaktion der Art "Wie kann die Polizei ...?" auslöst, noch ein paar Kommentare von mir:

- Die Infos im Best of! waren hilfreich (s.o.!). Außerdem entspricht dieser Kommunikationsstil ohnehin meinen Usancen.

- Ich hatte nicht das Gefühl, ungebührlich behandelt zu werden. Im Gegenteil habe ich mich über das Interesse gefreut.

- Im letzten Winter hat jemand in Dortmund nach zuviel Alkoholgenuß auf einer Party sein Nachtquartier --bei Frost-- auf einem Acker genommen. Gerettet wurde er nur, weil er (a) vermißt wurde und (b) ihn die Polizei mit IR-Kameras aus Hubschraubern suchte und fand. Daher finde ich es gar nicht schlecht, wenn man Leute, von denen man aufgrund seiner bisherigen Erfahrung annimmt, daß sie sich ggf. selbst Schaden zufügen könnten, fragt, ob sie wissen, was sie tun. Ich werde jedenfalls solche Kontakte nutzen, um für meine Sicht der Dinge zu werben.

Mit barfüßigen Grüßen,

Rainer aus Dortmund

Polizeialltag

Kai (WN), Stammposter, Monday, 15.12.2003, 06:19 (vor 7595 Tagen) @ Rainer_DO

Hallo Rainer,

Um zu verhindern, daß dieser Beitrag Reaktion der Art "Wie kann die
Polizei ...?" auslöst, noch ein paar Kommentare von mir:
- Die Infos im Best of! waren hilfreich (s.o.!). Außerdem entspricht
dieser Kommunikationsstil ohnehin meinen Usancen.
- Ich hatte nicht das Gefühl, ungebührlich behandelt zu werden. Im
Gegenteil habe ich mich über das Interesse gefreut.
- Im letzten Winter hat jemand in Dortmund nach zuviel Alkoholgenuß
auf einer Party sein Nachtquartier --bei Frost-- auf einem Acker
genommen. Gerettet wurde er nur, weil er (a) vermißt wurde und (b)
ihn die Polizei mit IR-Kameras aus Hubschraubern suchte und fand.
Daher finde ich es gar nicht schlecht, wenn man Leute, von denen
man aufgrund seiner bisherigen Erfahrung annimmt, daß sie sich ggf.
selbst Schaden zufügen könnten, fragt, ob sie wissen, was sie tun.
Ich werde jedenfalls solche Kontakte nutzen, um für meine Sicht der
Dinge zu werben.

Es ist meist das gleiche: Wie man in den Wald ruft, so schallt es auch heraus (alter blöder Spruch, aber mit viel Wahrheit). Die ständige Angst, die manche vor Polizeikontrollen beim abendlichen Barfußlaufen haben, war mir auch schon immer suspekt. Was kann schon passieren: Ausweiskontrolle, etwas plaudern, fertig. Mehr ist es ja im Alltag nicht. Und wie Du schreibst: Oft gibt es nämlich konkrete Anlässe für so eine Kontrolle. Zum Beispiel demente Menschen, die im Nachgewand aus dem Altenheim "ausbrechen", vielleicht noch barfuß. Dann ist man auch froh, wenn die Herren in grün mal etwas genauer hinschauen...

Grüße
Kai
(PS: Wer mich jetzt für hoffnungslos "grünäugig" hält: Ich kenne natürlich auch andere Polizeieinsätze aus eigener Demo-Erfahrung - aber der Streifenalltag hat mit einer Einsatzhundertschaft wenig gemeinsam.)

Polizeialltag

Johannes (Chris..), Monday, 15.12.2003, 07:32 (vor 7595 Tagen) @ Kai (WN)

(PS: Wer mich jetzt für hoffnungslos "grünäugig" hält: Ich kenne natürlich auch andere Polizeieinsätze aus eigener Demo-Erfahrung - aber der Streifenalltag hat mit einer Einsatzhundertschaft wenig gemeinsam.)

High Kai,

Sie sind ja nicht meine Freunde, für mich überflüssig und lästig, als Inlineskater und als Cannabis-freund sind sie für mich Störenfriede, die "Bullen", aber wegen barfuß waren sie höchstens überrascht, aber als Delikt, nein, so weit sind wir ja gottseidank nicht (in den USA vielleicht in manchen Kaufhäusern !?)

Das "absichtlich" (barfuß) kommt bei Reiners Bericht so oft vor, daß ich denke, ER denkt zu oft an dieses Wort.
Das gilt ja nicht nur für die Bullen, sondern allgemein:

Nicht immer dran denken, daß du barfuß bist, dann sagt meist KEINER was,

Grüße Hannes

Polizeialltag

Dieter (DU) ⌂, Monday, 22.12.2003, 03:07 (vor 7588 Tagen) @ Kai (WN)

Hallo Kai!

Es ist meist das gleiche: Wie man in den Wald ruft, so schallt es auch heraus (alter blöder Spruch, aber mit viel Wahrheit).

Ja, und ganz besonders bei Polizeikontrollen sollte man diesen Spruch immer beherzigen. Das spart eine Menge Zeit und Ärger.

Die ständige Angst, die manche vor Polizeikontrollen beim abendlichen Barfußlaufen haben, war mir auch schon immer suspekt.

Habe ich noch nie gehabt, obwohl ich überwiegend abends (bis nach 0:00 Uhr ist bei mir keine Seltenheit!) barfuß laufe.

Was kann schon passieren: Ausweiskontrolle, etwas plaudern, fertig.

Halt, Du hast da etwas Wichtiges vergessen *g*, nämlich die schon von Rainer erwähnte Werbung. Ich benutze dazu immer den Lorenz'schen Flyer, den ich jetzt im Herbst und demnächst natürlich auch im Winter (der ja in ca. 5 Stunden beginnt *g*) in erhöhter Stückzahl (z.Zt. min. 3 Stück) mitführe, da ich inzwischen bemerkt habe, dass man den um so schneller los wird, je tiefer die Temperatur ist.

Und wie Du schreibst: Oft gibt es nämlich konkrete Anlässe für so eine Kontrolle.

Ich habe gestern mit so einem konkreten Anlass zu tun bekommen. Da hat irgend ein übervorsorglicher Mensch die Polizei angerufen, weil er mich barfuß in einer Einkauf-Strasse gesehen hat. Ich wurde dann auch tatsächlich gefunden (sonst könnte ich es auch nicht wissen), in ungefähr 3 km Entfernung, d.h. die müssen demnach immerhin etwa eine halbe Stunde gesucht haben. Da bekommt man ja schon ein schlechtes Gewissen, dass man durch sein herbstlich-nächtliches barfuss Laufen die Polizei von ihren wichtigeren Aufgaben unnötigerweise ablenkt, und so die "Chancen" irgend welcher Einbrecher oder Räuber erhöht.

Die Kontrolle begann mit einem freundlichen "Hallo! Können wir Ihnen helfen?". Während meiner kurzen Erklärung, dass das nicht nötig sei, habe ich schnellstmöglich einen Lorenz'schen Flyer aus der Hosentasche hervorgeholt, und mit dem Hinweis: "Wenn Sie mehr über das barfuß Laufen wissen möchten, können Sie mal hier [auf den Flyer zeigend] und im Internet nachlesen." übergeben. Auf diese Weise habe ich den beiden netten Damen im Streifenwagen einfach und schnell klar gemacht, dass meiner "Aktion" offensichtlich eine gewisse Planung voraus gegangen sein muss. Nach einem Blick auf den Flyer kam dann die Frage: "Können wir das behalten?" Meine Antwort: "Ja, klar!" Dann habe ich noch die Gelegenheit genutzt, um zu erwähnen, dass in diesem Diskussionsforum auch ab und zu von Begegnungen mit der Polizei berichtet und darüber diskutiert wird. Nach kurzer Ausweiskontrolle und letzten besorgten Fragen "verrieten" sie mir dann, dass jemand die Polizei angerufen hatte. Ich erwähnte noch schnell mein letztes Erlebnis mit dem Streifenwagen in Dorsten, der mir über Lautsprecher "Schöne Schuhe!" hinterher rief, was die beiden auch recht lustig fanden.

Ciao
Dieter

[image] Mein Bericht zu >Schöne Schuhe!<

an Michael

Georg @, Stammposter, Monday, 15.12.2003, 16:08 (vor 7595 Tagen) @ Rainer_DO

Bis jetzt hatte man als Barfußläufer vergleichsweise wenig Probleme mit Polizisten in der Schweiz. Wenn man tatsächlich in eine Kontrolle geriet, dann war es eher Neugier. Diese Zeiten dürften jetzt aber auch hier definitiv zu Ende sein. Unser neuer Bundesrat [...],

Hallo Michael,
hier ist nicht der rechte Platz für solche politische Statements, deshalb habe ich gelöscht.
Gruß Georg

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