Liebe Barfuß-Freunde!

Dass ich in der letzten Zeit nur ganz wenig in diesem Forum geschrieben habe, hat mit verschiedenen privaten und beruflichen Dingen zu tun und eigentlich nicht mit den hier abgehenden Diskussionen. D.h. ich bleibe diesem "traditionsreichen" Forum mit der einzigartigen "Best-of"-Fundgrube und den laufenden Einladungen zu Barfußtreffen auch weiterhin treu. Ein paar weitergehende Gedanken zu dieser Diskussion schreibe ich einmal, wann genug Zeit ist. Jetzt zu Wichtigerem. Zum Barfußlaufen.

Wie bei vielen von euch war das auch für mich DER Barfußsommer. Und dann war er so plötzlich zu Ende. Natürlich ist der Winter auch die Zeit für barfüßige Rückblicke und Vorfreude. Für mich ist es auch fast selbstverständlich, dass ich beim Barfußgehen im Winter nicht die Radikalität aufbringe wie im Sommer. Ich mag auch so richtig ganz lange Spaziergänge im Schnee, und da finde ich warme Schuhe und dicke Socken genauso praktisch wie Wollhauben und Handschuhe. Aber trotzdem: Im Frühling ist es mir gelungen, meine Konsequenz in Sachen Barfüßigkeit mit ein paar Vorsätzen zu steigern. Ein wenig davon kann ich auch jetzt brauchen.

Was ich bisher gemacht habe: Immer wieder beschließe ich so ganz einfach für mich, dass wieder Zeit ist für ein paar Barfußtage. Entweder ich denke mir in der Früh, beim Kaffeetrinken, nein, heute will ich keine Schuhe anziehen. So einfach geht das. Oder ich dehne diese Perioden aus, übers Wochenende, dann 3 Tage. Natürlich weiß ich, wenn es sein muss, kann ich auch klein beigeben. Aber es gibt halt dann doch den Ehrgeiz, gefasste Vorsätze auch einzuhalten. Wenn ich auch sonst kein besonders ehrgeiziger Mensch bin, beim Barfußgehen bin ich es manchmal doch In diesen "Barfußphasen" nehme ich dann prinzipiell keine Schuhe mit, wenn ich aus dem Haus gehe. Eigentlich staune ich selbst darüber, wie gut ich damit Anfang Dezember zurecht komme. Das Schönste ist dann dieses Gefühl der Freiheit, dass sich jetzt fast noch ein wenig intensiver einstellt als im Sommer. Ich bin barfuß, weil ich das so will. Ich hab das Selbstbewusstsein, auch etwas zu tun, womit ich oft der einzige bin. So schön!

Natürlich weiß ich, dass ich da einmal an die Grenzen meiner Temperaturtoleranz stossen werde. Aber noch sind sie nicht erreicht. Im Wiener Raum gibt es zwar kaum Föhnstürme mit sommerlichen Temperaturen im Winter wie in Vorarlberg oder Bayern, aber dann doch oft 5 oder 10 Grad plus bei dauerhaftem Nebelwetter. Warm genug für nackte Füsse)

Seit gestern bin ich wieder drinnen in so einer akuten Phase meines Barfußticks. Vielleicht schaffe ich diesmal ja eine Woche. Die erste Dezemberwoche ohne Schuhe!? Meine Freundin grinst nur ganz leicht zu dieser Idee...

Ein anderer Barfußvorsatz besteht für mich bisher darin, im nahen Supermarkt grundsätzlich barfuß einzukaufen, wenn ich in Wien bin. In Wien werden solche Kleinigkeiten von den meisten Leuten eh ganz einfach ignoriert. Vielleicht kann ich diese Angewohnheit sogar bei Schnee und Kälte durchhalten??

Barfuß in Sandalen im Winter begeistert mich nur wenig. Da dauert es immer nicht lange, bis der Gedanke kommt: Warum eigentlich nicht gleich ganz ohne? Dann wandern die Sandalen rasch in den Rucksack. Bei manchen Leuten ist das anders. Eine Kollegin ist noch immer fast ständig in Flipflops unterwegs.

Ich hab euch schon oft geschrieben, dass Konsequenz nicht unbedingt eine besondere Charakterstärke von mir ist. Aber manchmal tut sie mir schon gut. Es liegt da eine Kraft darin, die ich gerne in mir spüre. Es tut einfach gut...

Ach ja: Barfuß in der Albrecht Dürer-Ausstellung in der Wiener Albertina war ich auch schon. Ganz ähnlich wie in diesem Forum ist es manchmal ganz interessant, über die österreichisch-deutsche Grenze zu schnuppern (und über ein paar andere Staatsgrenzen gleich auch noch). Ganz sanft, ganz barfuß...

einen barfüßigen Spätherbst und Winter wünscht euch
Harald