Hallo Bene,

ich bevorzuge beim Reisen, soweit es mit dem Velo zu weit ist, die Bahn. Mit dem Flugzeug war ich bisher nur geschäftlich unterwegs, wobei ich manchmal jedoch eine Geschäftsreise privat verlängert habe. Was passiert eigentlich, wenn man ohne Schuhe (weder an den Füßen, noch im Gepäck) auf die letzte Minute am Flughafen erscheint und die "Beamten" einen derart lange aufhalten, daß das Flugzeug weg ist? Man kann doch nicht ohne Formalitäten und Unkosten das nächste nehmen wie etwa beim Tram, wenn einem eines gerade vor der Nase wegfährt. Ist jemandem im Forum schon ein Flugzeug "entflogen", weil er wegen barfuß zu lange kontrolliert wurde?
Ich habe einmal eine Peinlichkeit erlebt: Ich mußte für fast eine Woche nach Leeds, an einem Dienstag im September mußte ich da sein, ich reiste aber bereits am Samstagmorgen in Zürich ab, mit Umsteigen in Brüssel. Die Folge: Ich erreichte den Anschluß in Brüssel, mein Gepäck mit Dienstkleidung, Halbschuhen, Regenjacke, Schlafsack (für Übernachtungen vor meinem Geschäftsaufenthalt) aber nicht. Der nächste Flieger kam erst 24 Stunden später, man bot mir an, das Gepäck ins vornehme Hotel, in dem mein geschäftlicher Auftrag zu bringen. Ich aber stand nun da, in T-Shirt, kurzen Hosen, Sandalen ohne Socken.
Einziger Vorteil: Ich brauchte nur das Handgepäck transportieren. Ich unternahm Bahnfhrten nach York und nach Carlisle.
Größter Nachteil: Wegen des fehlenden Schlafsackes konnte ich nirgenwo ruhig schlafen, auf der Bank sitzen ist kein brauchbarer Ersatz.
Größte Peinlichkeit: In dieser nicht mehr ganz sauberen Freizeitkleidung mußte ich, obendrein unrasiert, ins Hotel, wo mein Gepäck bereits auf mich wartete. Bis das Geschäft rief, hatte ich aber noch Zeit zum Duschen, Rasieren und Umziehen.
Was wäre wohl passiert, wenn meine Schuhe auch im Gepäck gewesen wären? Die Straßen in England sind stärker mit Scherben übersät als in der Schweiz.
Diese Geschichte fiel mir gestern ein, nach einer Barfußwanderung am Sarner See, die ich gestern dank Föhn unternehmen konnte, und die völlig anders endete als erwartet. Aber das bietet genug Stoff für einen weiteren Beitrag!
Mit zerschundenem Körper grüßt
Michael aus Zofingen