Novemberpresse, die erste (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Sunday, 23.11.2003, 10:37 (vor 7617 Tagen)

Hallo Forum,
hier der erste Teil der Novemberpresse:

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Anfassen erwünscht
Unterhaltsame Ausstellung über den Tastsinn in Neuenburg
Gruselig sehen sie aus, die vielen Schlabberhände in der Schleuse, die den Eingang zur aktuellen Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum Neuenburg markiert. Gespenstisch purpurfarben angeleuchtet und mit Pressluft gefüllt, streifen in dem schmalen Gang aufgeblasene Gummihandschuhe über Beine, Arme und Rumpf der Ausstellungsbesucher auf dem Weg zu einem Parcours durch die Welt des Tastsinns. «Très Toucher - anfassen erwünscht» heisst die 2002 erstmals in Brüssel gezeigte Schau auf 300 Quadratmeter Fläche, und weil sich in diesem unterhaltsamen und verblüffenden Ausstellungsparcours alles um den Tastsinn dreht, muss man sich erst einmal der Schuhe entledigen.
Berühren und Berührtwerden
Barfuss beziehungsweise in Socken oder Strümpfen geht es also zwischen den Handschuhwänden hindurch zu einer Reihe von Stationen und Installationen, an denen erklärt wird, wie und warum wir über unser grösstes Sinnesorgan, die Haut, welche Sensationen wahrnehmen. Druck, Vibrationen, Dehnung, Wärme, Kälte, Feuchtigkeit und auch Schmerz werden je nach Körperregion und persönlicher Disposition unterschiedlich intensiv erlebt. Da erfährt man etwa, dass die freien Nervenenden in der Haut mechanische und thermische Reize sowie Schmerz ans Hirn übermitteln. Oder man lernt, dass Haarfollikel wie Hebel wirken und eine Verstärkung von Empfindungen auf das Zehnfache bewirken. Und für die Wahrnehmung von Dehnung und Bewegungsreizen sind die sogenannten Meissner- Körperchen zuständig, die im Mund, in der Handfläche, an den Geschlechtsorganen und an den Fusssohlen besonders dicht angeordnet sind.
Doch die Theorie nimmt nur einen bescheidenen Teil der Ausstellung ein. Die Schau ist stark interaktiv konzipiert und arbeitet fast ausschliesslich mit Experimenten [...] gleich daneben muss man sich mit den Füssen den Weg durch ein Plattenlabyrinth ertasten.
In einer kleinen Folterkammer wird die Kunst der Fakire entzaubert. Wer sich dazu überwindet, sich auf ein Nagelkissen zu setzen oder auf ein Nagelbrett zu legen, wird feststellen, dass dies - zumindest wenn man sich nach relativ kurzer Zeit wieder erhebt - gar nicht schmerzhaft ist [...]
Besonders fies ist der Kniff der Ausstellungsgestalter, den Boden dieses Kämmerchens mit scharfkantig geriffeltem Blech zu belegen. Je länger der Aufenthalt, desto unangenehmer wird das Gefühl an den ungeschützten Fusssohlen, und nach einer gewissen Zeit muss man den ungastlichen Raum vom Schmerz getrieben verlassen.
Einblick in die Welt der Blinden
Während der Tastsinn der grossen Mehrheit der Menschen nicht permanent bewusst ist, ist die Haut für Sehbehinderte ein zentrales Wahrnehmungsorgan [...]
«Très Toucher». Musée d'histoire naturelle, Neuenburg. Die Ausstellung wird noch bis zum 5. Januar jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr gezeigt
[Neue Zürcher Zeitung, 01. 11. 2003]
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Frauen leiden häufig unter der Schuhmode
Schönheit vor Schmerz: Die Schuhmode für Frauen sorgt häufig für gesundheitliche Probleme.
Kassel (dpa) - Fußprobleme wie Hühneraugen oder abgebrochene Zehennägel plagen Frauen häufiger als Männer. Das sagte die Sprecherin des Zentralverbandes der Podologen und Fußpfleger Deutschlands (ZFD), Mechtild Geismann, am 2. November beim Fachkongress «Fuß 2003» in Kassel der dpa.
Schuld daran sei vor allem die Schuhmode der Frauen: «Hochhackig und vorne spitz, daran liegt es». Während die Männer ihre Schuhe erst nach Bequemlichkeit und dann nach dem Aussehen aussuchen würden, entschieden die Frauen genau in der anderen Reihenfolge, erklärte die ZFD-Sprecherin. «Das Design ist wichtiger als der Schmerz.» Die Folge seien Druckstellen, blaue Flecken, Hühneraugen oder gar abgebrochene Nägel [...]
Sie empfahl, dem Fuß Erholungsphasen zu gönnen. Auch Fußgymnastik und -training täten den Füßen gut. «Viel laufen in bequemen Schuhen oder gleich barfuß, das ist das Beste.»
[Thüringische Landeszeitung, 01. 11. 2003]
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Stoff für Luftgitarristen
Deep Purple mit bekannten Akkorden in der Frankfurter Festhalle [...]
Brat-brat-brat, brat-brat-bratbrat. Manchmal genügen wenige Akkorde, um Musikgeschichte zu schreiben. Das Riff, mit dem Smoke on the Water von Deep Purple beginnt, ist so eine minimalistische Sequenz mit hohem Wiedererkennungswert, ebenso simpel wie effektvoll. Jeder kann diese Akkorde auf der Gitarre greifen, da braucht es keinen Unterricht und noch nicht einmal einen Blick in Peter Burschs Gitarrenlehrbuch. So simpel. Die vier Akkorde sind bekannter als das Stück, dem sie entstammen; vielleicht sogar bekannter als die zugehörige Band.
Die steht jetzt auf der Bühne der Frankfurter Festhalle und bemüht sich, nicht wie eine Legende auszusehen: Deep Purple, ein Name wie in Fels gemeißelt [...] Nach so vielen Jahren, scheinen sich die fünf Herren (von denen ja eigentlich nur der Sänger Ian Gillan und der Drummer Ian Paice wirklich schon lange dabei sind) zu sagen, haben wir auch das Recht, immer mal wieder um die Welt zu reisen und unsere größten Hits vor Publikum zu feiern. [...]
Vielleicht sind Deep Purple auch bloß die Musiker einer bestimmten Generation: Nicht wenige Väter mit halbwüchsigen Söhnen sah man in der Festhalle; die Väter dabei mit leuchtenden Augen, der Nachwuchs zumeist höflich gelangweilt. Und sicherlich: Sänger Gillan - barfuß und in unförmigen Pluderhosen - bisweilen wie einen fußkranken Tanzbären über die Bühne staksen zu sehen, hat äußerlich nicht mehr viel von Rock'n'Roll.
Bleibt immerhin Smoke on the Water: als generationenübergreifender Schlüsselreiz für die Luftgitarristen dieser Welt.
[Frankfurter Rundschau, 07. 11. 2003]
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Ein Berg von seiner schönsten Seite
Vorpremiere des Zugspitzfilms im Olympiasaal
VON EVA STÖCKERL Garmisch-Partenkirchen - Ingeborg Wörndle ist Publikum gewohnt. Sechsmal war sie Sprecherin bei Olympischen Spielen, kommentierte vor 100000 Menschen im Stadion. Trotzdem war sie eingestandenermaßen "etwas erregt" bei der Vorpremiere des Zugspitzfilms, in dem die 88-Jährige eine Hauptrolle spielt. "Hoffentlich ist er einmalig", sagte sie noch, bevor das Licht ausging - und amüsierte sich dann königlich.
Etwa 120 Besucher nahmen die Einladung an, die Dokumentation "Wo Bayern dem Himmel am nächsten ist" noch vor der Ausstrahlung am 22. November um 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen auf großer Leinwand im Olympiasaal zu erleben. Gemeinsam mit den vier Protagonisten: neben Wörndle der Zugspitzbahnschaffnerin Barbara Schaller, "Bayerns seltsamstem Gipfelstürmer" Johann Sanktjohanser und dem Wirt des Münchner Hauses, Hans-Jörg Barth. Von diesen vier Charakteren lebt der Film, der mit phantastischen Landschaftsaufnahmen nicht geizt. Bei manchen muss man sogar als Zuschauer schwindelfrei sein. [...]
Wenn Sanktjohanser barfuß auf in den Fels betonierten Steften über den Abgrund balanciert, über Schnee läuft, durch Gletscherwasser und über glühende Kohlen, werden die Hände des Zuschauers feucht. "Alles Abhärtung", sagt er, nur barfuß fühlt er sich frei, empfindet Natur pur. "Ich hab gedacht, der hat Hufe", gesteht Ingeborg Wörndle, "dabei sind es sehr schöne, gepflegte Füße." [...]
[Garmisch-Partenkirchener Tagblatt, 08. 11. 2003]
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Kinder gestern und heute [...]
Eine Bücherlesung am Harry-Potter-Wochenende ohne den Zauberlehrling, kann das gelingen? Durchaus. [...]
Eine Zeitreise ist es, auf die sich Leser und Zuhörer begeben, wenn sie sich auf das im Frühjahr dieses Jahres erschienene Buch "kath@rina-birkenbach: Heidelbeersommer" einlassen. Die Schreibweise des Titels kommt nicht von ungefähr, denn das Buch startet mit einer beliebigen Katharina aus der Jetzt-Zeit, die eine Oma im Taunus hat und die sich vor lauter Langeweile an einem verträumten Juli-Sommertag in das Internet einloggt.
Dort gibt sie nur so aus Jux und Neugier ihren eigenen Namen, so, wie er im Pass steht, als Homepage-Adresse ein, und siehe da: Unter www.katharina.birkenbach.de tut sich was! Es erscheint das Bild eines Mädchens im Alter von Katharina, die vor dem Computer-Monitor sitzt und dieser verblüffend ähnlich sieht, und diese Katharina 2 aus dem Jahre 1877, die barfuß laufend im Wald mit Mutter, Bruder Jacob und der Großmutter Heidelbeeren sammelt, saugt die Katharina 1 aus der Jetzt-Zeit magisch in ihre virtuelle Lebensgeschichte ein. Zwei Lebenswelten verschwimmen quasi miteinander im Internet, und Günter von Lonski hat das, was dabei geschieht, in seinem Buch aufgeschrieben [...]
Die Zuhörer - und der Leser - erfahren von einer Zeit, als das Leben im Taunus von Armut und Kargheit geprägt war. Die Kinder gehen mit Mutter und Großmutter nicht zum eigenen Vergnügen in den Wald, die dort gesammelten Beeren sind 1877 zum Verkauf in der feinen Kurstadt Bad Homburg bestimmt und dienen dem Lebensunterhalt [...] Dass Katharina und Bartholomäus irgendwie ein Paar werden, ist klar, wie aber die Zukunft des Schusters und seiner Frau aussehen wird, ob sie in der Kurstadt, auf dem Dorf oder gar in Frankfurt leben werden, dies erfährt nur, wer das Buch "kath@rina-birkenbach: Heidelbeersommer" zu Ende liest oder selbst einmal den Versuch wagt, und die Internetseite www.katharina-birkenbach.de aufruft [...]
[Taunus Zeitung, 10. 11. 2003]
Ein anderes Kinderbuch mit Barfuß - Bezug wird hier vorgestellt:
Jenseits von Potter-Land: Die schönsten Kinderbücher im Herbst [...]
Doch auch jenseits von Potter finden sich in diesem Herbst wunderbare Abenteuer. Da fahndet der junge Roy in Florida nach einem Jungen, der barfuß und unerkannt durch die Stadt läuft und lernt dabei ein wildes Mädchen und vom Aussterben bedrohte Mini-Eulen kennen - ein skurriles und komisches Meisterwerk des Amerikaners Carl Hiaasen («Eulen»). [...]
[Web.de, 12. 11. 2003]
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Ernste und heitere Töne in der Oper
Aids-Gala mit Vicco von Bülow bringt 400 000 Euro für Schwerkranke [...]
Schauspielerin Mariella Ahrens war der Pechvogel des Abends: Weil der Absatz ihres Schuhs abbrach, lief sie auf der Party barfuß.
[Berliner Morgenpost, 100. 11. 2003]
Ich bin sicher: die meisten Leser des Pressespiegels finden, dass Mensch mehr Pech haben kann!
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'Oase der Sinne' auf dem Reisemarkt Köln
Besuch der Bäder- und Wellness-Halle lohnt sich
Bad Endbach, 10.11.2003 - Alle menschlichen Sinne anzuregen, das ist das Ziel des diesjährigen Therapiebereiches 'Oase der Sinne' der Bäder- und Wellness-Halle auf dem Reisemarkt in Köln am ersten Adventswochenende.
In Zusammenarbeit mit mehreren Partnern bieten Vertreter aus dem hessischen Kneipp-Heilbad Bad Endbach eine Vielzahl von Erlebnissen für die Besucher an.
Zentraler Punkt wird dabei der Kneipp-Barfuß-Erlebnis-Pfad sein, auf dem die Besucher die Möglichkeit haben, mit nackten Füssen über verschiedene Untergründe zu laufen und so ihren Tastsinn zu stimulieren. Wie wichtig dieses Barfußgehen für den Menschen ist und welche große Rolle die Lehren des Pfarrers Sebastian Kneipp dabei spielen, wird auch auf der Aktionsbühne der Bäder- und Wellness-Halle vorgestellt. Anschließend wird dann gemeinsam über den Parcours gelaufen [...]
[Pressrelations (Pressemitteilung), 11. 11. 2003]
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Den Staatschefs die Wege ebnen
Kigali/Aachen. Ruandas Hauptstadt Kigali fiebert dem 2. Dezember entgegen. Dann steigt dort das Gipfeltreffen aller afrikanischen Staatsoberhäupter. Allen voran fiebert eine Aachenerin mit: Verkehrsplanerin Regina Poth.
AZ-Redakteur Manfred Kutsch traf sie dort während der Recherchen zur neuen Unicef-Serie der AZ «Afrikas kleine Helden», die am 18. November startet.
Hierzulande war sie verantwortlich unter anderem für die fußgängerfreundliche Innenstadt, Radwegsysteme und Ampelschaltungen.
Jetzt ebnet Regina Poth kurzfristig Afrikas Polit-Elite die Straßen, dirigiert hunderte Bauarbeiter im Wettlauf mit der Zeit - und entwickelt darüber hinaus zwei Jahre lang die Verkehrsinfrastruktur von Kigali [...]
Währenddessen machen ihre Kinder Faxen mit dem chinesischen Bauleiter vor Ort, sie hat sie mitgenommen nach Kigali. David (10), von der Domsingschule auf die belgische Lehranstalt der Hauptstadt. Sarah (4) aus dem Kindergarten in deren Vorschule [...]
Freunde fanden David und Sarah schon, und barfuß laufen gehört für sie nun auch zum Alltag - wie das bevorzugte Spiel ihrer schwarzen Altersgenossen: mit Regenwasser matschen [...]
[Aachener Zeitung, 11. 11. 2003]
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Von blondem Samba-Glück
In die Illipse gezogen: "Jazz live with Friends" mit Eliane Elias [...]
Bitte nicht während des Konzerts fotografieren!, mahnte SR-Jazz-Redakteur Peter Kleiss: Die Pianistin könne sonst im Blitzgewitter womöglich "erschreckt zucken", was der Musik doch sehr abträglich wäre.
Einen so instabilen Eindruck machte Eliane Elias, Typ blonder Eisberg mit Magma-Füllung, dann aber gar nicht [...] Eliane Elias, die hier und da auch ein paar portugiesische Worte ins Gesangs-Mikro hauchte, hatte neben hochkarätigen Nummern aus eigener Feder Klassiker von Antonio Carlos Jobim mitgebracht und entfesselte insbesondere im Zusammenspiel mit dem dänischen Gast-Schlagzeuger tänzerisch loderndes Samba-Feuer. Ein Vergnügen, dieser meist barfuß spielenden Power-Frau zuzusehen! Wie sie temperamentvoll mit dem in ein kleines Schwarzes gehüllten Po auf dem Piano-Hocker umher rührte und mit dem stringenten Zugriff der linken Hand Bass-Linien von kultivierter Wucht formte, während die rechte widerspenstige Betonungen zähmte und flink Melodie-Bögen spannte [...] Die HR-BigBand mit Eliane Elias steht für lustvoll-intelligente Bauch-Musik. Und genauso energetisch-energisch fielen denn auch die Zugabe-Forderungen aus.
[Saarbrücker Zeitung, 14. 11. 2003]
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Alfons bekommt seine eigene Show im NDR
Puschelmikrofon, Trainingsjacke und eigenwillige Frisur sind seine Erkennungszeichen. Seit knapp vier Jahren befragt der unbedarfte Aushilfsreporter Alfons für das NDR Satiremagazin extra 3 den Bürger auf der Straße - und erhält auf seine naiven Fragen oft frappierende Antworten: "Wer ist fauler: ein Arbeitsloser oder ein Ausländer?" - "Ich glaube, von der Mentalität her eher der Ausländer" [...]
Freunde des frischen Franzosen können sich jetzt auf die volle Dosis Alfons freuen: "Alfons - Eine Art Late Night Show" sendet direkt aus einer echten Kfz-Werkstatt. [...]
Außerdem kommen auch völlig unprominente Menschen zu Wort, wie der Angestellte der Finanzbehörde, der bei jedem Wetter barfuß läuft [...]
Ab dem 20. November gibt es für zunächst drei Wochen "Alfons - Eine Art Late Night Show".
[NDR Online, 14. 11. 2003]
Inzwischen wissen wir ja, dass der vorgestellte Barfüßer als HeinoWL am Forum teilnimmt.
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Agenda zeigt: So geht es auch ... [...]
ENZKREIS. Es geht auch anders als den alarmierenden Flächenverbrauch durch Zersiedelung auch in der eigenen Region immer nur mit dem erhobenen Zeigefinger anzuprangern. Eine von der Enzkreis-Agendagruppe "Naturschutz und Landwirtschaft" konzipierte und jetzt erstmals gezeigte Wanderausstellung setzt sich kritisch, aber auch mit beachtenswerten Empfehlungen mit der Flächenentwicklung im Heimatgebiet auseinander [...]
Den Enzkreis und seine Kulturlandschaft mit allen Sinnen genießen, dafür will die Ausstellung das Bewusstsein schärfen, damit auch für kommende Generationen noch ausreichend Freiflächen etwa für Feldfrüchte und Tierweiden vorhanden sind, um den Enzkreis indirekt auch in Form seiner hier erzeugten landwirtschaftlichen Produkte genießen zu können.
Zwischen den Schautafeln ist sogar ein Barfuß-Fühlpfad mit variierenden Belägen von Moos über Holzstreu bis hin zu Beton angelegt, auf dem in erster Linie Kinder die Unterschiede regelrecht erleben sollen.
Landrat Karl Röckinger zollt den Ausstellungsmachern großen Respekt, wie sie sich für den Erhalt dieser heimischen vielfältigen Kulturlandschaft einsetzen [...]
[Pforzheimer Zeitung, 15. 11. 2003]
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Selbstverteidigung: Trainer staunen über eifrige Schützlinge [...]
Seit Ende September erlernen sieben Mädchen und sieben Jungs im Alter von 11 bis 17 Jahren beim Chinesisch-Deutschen Kampfkunstverein Bad Frankenhausen mit Eifer die verschiedenen Techniken der Selbstverteidigung. Der vom Jugendhilfe- und Förderverein ausgeschriebene Kurs hat schon jetzt alle Erwartungen übertroffen, denn der allgemeinen Vorstellung über die Jugend von heute folgend dachten auch die Trainer, dass sich bald einige Kids nicht mehr blicken lassen würden, weil zum Training nun einmal auch viel persönlicher Einsatz, Mut und auch der eine oder andere blaue Fleck gehören.
Aber die Kampfsportschüler haben die alten Hasen eines Besseren belehrt. "Die sind ja so besessen, dass wir sie bremsen müssen, um Verletzungen zu vermeiden" [...] Neben dem Erlernen der Selbstverteidigungstechniken werden die Jugendlichen auch in Strategien zur Konfliktvermeidung geschult. Außerdem wird der richtige Umgang mit verbalen Angriffen vermittelt.
Die Kontrolle der Atmung und die Fähigkeit, sich blitzschnell auf das Notwendige zu konzentrieren, schafft die Voraussetzung, in Konflikten den Überblick zu behalten. [...]
Beeindruckt waren die Trainer auch von der fußballerischen Leidenschaft der Kids. Um das Laufen zur Erwärmung nicht allzu langweilig zu gestalten, wurde ein Ball ins Spiel gebracht. Und ob es an dem neuen Weltmeistertitel im Frauenfußball liegt oder auch andere Gründe zum allgemeinen Sinneswandel bei den Mädchen führten und ihre Einstellung zum Fußball veränderten, sei dahingestellt. Jedenfalls haben sie einen riesigen Spaß am Bolzen und wünschen auch immer als Schlussspiel Fußball - barfüßig auf kaltem Hallenboden.
[Thüringer Allgemeine, 15. 11. 2003]
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Herr der Ringe
Der wahre Fan pilgert wie ein Hobbit, also barfuß [...]
Freundlich lächelt die bleiche Dame mit Spitzohren und wallendem Samtgewand den Mann neben ihr an. Mit grimmiger Miene stützt er sich auf sein Kriegsbeil, denn er ist Ringgeist, und Ringgeister mögen nun mal keine Elbinnen. In "Mittelerde" hätte sie die Begegnung wahrscheinlich nicht überlebt. Doch hier hat sie nichts zu fürchten, denn die beiden sind im irdischen Bonn. Dort versammelten sich an diesem Wochenende rund 3 000 treue Fans des Tolkien-Klassikers "Der Herr der Ringe" [...]
In den noblen Hallen und Konferenzsälen eines Hotels tummelten sich wundersame Wesen in Fellkleidern, Kettenhemden, Roben oder Schnabelschuhen. Die meisten hatten sich als Hobbits, Orks oder Elben verkleidet. Und der wahre Tolkien-Jünger war sogar barfuß unterwegs. "Ich bin ja auch Frodo, und der hat nun mal nackte Füße", sagte Silke Krause, die mit ihrer Mutter aus Stuttgart angereist war.
Und wer nicht so kälteresistent war, konnte sich immer noch an einem der zahlreichen Stände ein Paar täuschend echte Gummifüße zulegen, die über die Turnschuhe passten. An solchen Mogelpackungen nahm jedoch keiner der Fans Anstoß, ebenso wenig wie an zu groß geratenen Zwergen oder eher vollschlanken denn zarten Elbinnen [...]
Schweißperlen dürften so manchem [...] der Eintritt von stolzen 110 Euro für das Wochenende auf die Stirn getrieben haben. Doch das sei die Sache wert gewesen, so Elbin Felicitas, denn wann sonst habe man die Chance, so viele zu treffen, "die genauso ticken". Und mit einem Grinsen stellte sie fest: "Elen sila numen umen tjelbo - Das war elbisch und bedeutet: Ein Stern leuchtet über der Stunde unserer Begegnung."
[Aachener Zeitung, 17. 11. 2003]
Und eine andere Zeitung zitiert einen warnhinweis, mit dem wir leben können:
"Barfuß laufen auf eigene Gefahr!"
Im Bonner Maritim Hotel war der warnende Hinweis dieser Tage genauso selbstverständlich wie angeklebte Spitzohren, Wattebärte und Plastikschwerter. Hobbits, die putzigen Wesen aus J.R.R. Tolkiens "Herr der Ringe", tragen bekanntlich nie Schuhwerk. Schon gar nicht auf der Ring*Con, einem der weltgrößten Treffen mit Fans aus 21 Ländern.
[Neues Volksblatt, 19. 11. 2003]
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Mit der zweiten Monatshälfte geht es dann Anfang Dezember weiter.
Belesene Füße
Georg


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