Graspop2003 - barfüßig - überlebt ^_^ (Hobby? Barfuß! 2)

Rilastan @, Stammposter, Thursday, 20.11.2003, 11:47 (vor 7620 Tagen)

Etwas verspätet einige Impressionen zum Graspop Festival in Belgien dieses Sommers.^_~

Des vergangenen Juli riefs das GrasPop Festival zum herbeieilen
aus allen Himmelrichtungen die Leut nach Belgien.

Das Line Up war nicht minder zu bezeichnen als -Göttlich-,
aber vorerst der Reihe nach, das mag schon chaotisch genug werden.

Nach einigen organisatorischen Salti Mortali, alâ drei Leute in einen Corsa,
mit Gepäck und Versorgungsgut für drei Tage, schloss sich ein weiterer an,
ein Freund der des Tages noch bei mir verweilte liess sich spontan
entflammen sich anzuschliessen, in der guten Hoffnung, die sich
vorab schon angemerkt erfüllte, an der Abendkasse noch eine Karte zu erwerben,
somit der Corsa in plötzlicher Spontanität derer Leute Vier plus Gepäck
verpacken musste, es bleibt zu vermerken, es ward eine sehr anschmiegsame Fahrt,
und für jeden der es noch nicht probiert hat, empfehle ich einen Gusseisernen
Grill als Kopfkissen, das rückt den Nacken gerade.^^

Nachdem man mit professioneller Fahrtenplanung, eher wundersamer Weise
ohne sich zu verfahren belgische Lande erreichte erwartete ein Schildermeer
die anpilgernden Massen, nach erstem raunen und Uneinigkeit ward dann
festgestellt das sich die Parkplätze einmal von vor dem Dorf in dessen
Nähe das Festival Platz nahm, bis weit dort hinter gesäht waren,
und der erste -offizielle Parkplatz- welche um die 12. Stunde Nachts
herum noch recht leer und von den ersten Versprengten übersäht ward,
sich noch Kilometer vom Gelände entfernt befand, woraufhin ein
Voraustrüppchen im Kraftfahrzeug die Strecke erkundete,
und die restliche Belegschaft im Versuch die Knochen neu zu nummerieren
etwas die Beine vertrat, so mauschelig so ein beladener Corsa auch sein mag.^^
Nachdem dem man noch mit einigen Spaniern und Holländern
sich über die Parklage austauschte nahm man den Anlauf zu den
EingangsPforten zu wandern, dort angekommen fand man vor,
das die Seitenstreifen der Strasse bereits beinah Flächendeckend
zu CampingSeiten umfunktioniert waren, wobei sich die
SepulturaAnhänger sehr leicht identifizieren ließen,^^
aber auch schon manch anderes Lager ihr Gebiet mit Flaggen markierte.

Es wurden über 20.000 Pilgerer erwartet, es wurden weit mehr, in diesem
Hinblick lag es unserm Unterfangen nahe das Gelände des Geschehens
doch schon einmal in Augenschein zu nehmen, welches noch abgesperrt
war, und just für einige Anlieferungswagen geöffnet wurde, es
entstand die Diskussion wer denn jetzt mal sich freiwillig
des Nachfragens darbietet, so denn ein Rundgang gewährt wird,
die Frage fiel zurück auf meine Person, anscheinend bevor gestellt,
mit dem Kommentar: "Wer hatte hier denn den Englisch-LK, hmm?"
Aber auch ds Argument der Verjährung half nicht, so mit einem
provisorischen Satzgebilde vor dem geistigen Auge,
das hoffentlich als verständliche Frage beim Gegenüber ankommt,
machte man sich auf, der Pforte entgegen, an welcher man den
einstweilen sofort umgeleitet wurde, da dort wohl die gleiche
Diskussion entstand, ungefähr dem Sinne nach:"
Schaut mal, die gucken so hier herüber, da bekommt gleich bestimmt
einer was fragen." Bei den Wächtern der Pforte herrschte ähnliches Problem,
flämisch und holländisch wäre da keine Problem gewesen, doch der Mensch
welcher mir weiterhelfen konnte ward noch auf der Sanitären Einrichtung.^^

Es ward an sich keine europäische Nationalität nicht anwesend.
Norweger, Finnen, Skandivier, Österreicher, Italiener,
Belgier^^, Holländer, Luxemburger, massig Briten.

Im Gegensatz voriger Festivals des Sommers war das Festival
immens friedlich, nicht wie in unseren Landen stattfindende,
ein Unterschied der Mentalitäten machte sich schnell bemerkbar.

Nach den drei Tagen des Festivals war es mit Sicherheit alles,
doch nicht mehr Vertreter seines Namens, da in Belgien kein
Dosenpfand herrscht, ward der Boden eine cm dicke geschlossene
Blechdecke, von poppenden Gras kann keine Rede mehr gewesen sein.^^

Da ich bisweilen schon ins Romanartige verfalle, mal alles in kürzerem Abriss.

Wie auf eigentlichen allen Festivals war Glas untersagt, doch mit einem
guten Fänger und einem guten, nun, zumindest mit einem Werfer,
einem leicht vergrößerten Bodenabstand lässt sich auch eine
Doppelzaunsperrung von 2,50m Breite kaschieren, ganz davon
ab das man für etwas Variete und Erheiterung sorgte,
durch diverseste Hecht- ,Robb- und Wurfmaneuver der Extraklasse!^_^

Der Tage ward es eigentlich durchgehend bewölkt, doch ohne Regen,
diesem Sinne perektes Wetter, um sich, mit wenigen Pausen
zur Versorgung, vor den Bühnen heimisch anzusiedeln.

Alice Cooper alleine wäre und war schon Grund zu erscheinen,
das personifizierte Böse, Live, und gesehen solange er noch lebt!
An die Show kommt wohl nichts heran, ausser vielleicht
die immense Gardrobenvielfalt Coopers.^^

Iron Maiden war der Magnet für die Briten am zweiten Tag,
und auch der erste Grund während des Festivals für mich
meine baren Füße in die Hände zu nehmen und mich nach
Alice Cooper etwas von der ersten Reihe zu entfernen.

Six Feet Under waren phenomänal, das einzigste was vielleicht
noch gegen den Leadsänger ankam war der Gizmo/Gremlin
aus Plüsch in Mitten der Front auf der Bühne.^^

Die Stimmung bei Doro, Doro Pesch, war ebenfalls gigantisch,
wenn sich da auch manch Geist scheidet, aber bei Doro wars
auch das Motto, sehen solange sie noch lebt/singt,
und selbst Metaller der ersten Stunde haben sich
beim Heiratsleid Tränen aus dem Knoploch gewischt,
mancher war irritiert, über pogende Recken mit Rauschebärten.^^

Mehr würde aber den Rahmen sprengen,
wenn auch Sepultura, Type O Negative, Arch Enemy noch zu berichten wäre.

Aber Finntroll sei noch erwähnt, es sage einer Metaller, Menschen die schwarz
trügen, Leute mit Nieten seinen Böse, Satanisten oder ansonsten gern
geglaubter Mumpitz und hahnebuchener Unfug.
Es war wohl die einzigste Gruppe bei der die Menge begann zu tanzen,
amn sich Arm in Arm mit Fremden wiederfand und es lachend im Kreis ging,
ein Mensche von Vorne der wedelnd rief:
"Hey, das ist Finntroll, das ist Finntroll, Wahnsinn oder?
Ich bin aus Finnland und wegen Finntroll hier!"
^_^

Auf Barfüßigkeit angesprochen ward man kaum, doch Reaktionen gab es
wohl derer reichlich, in allem war die Akzeptanz aber kein Thema.
Einige deutsche die neben einem residiertem beim warten auf einen
der Auftritte amüsierten sich etwas im Glauben man verstehe sie nicht,
da wir selbst uns just auf englisch unterhielten, unserer Holländischen
Mitstreiter halber, nachdem man denn auf deutsch anmerkte das sich die
Schilderungen über Schmerzempfinden aber ganz anders darstellen,
ward für kurzweiliges heiteres Gelächter gesorgt.

Das Dosen-Schlamm Gemisch das durch einen kurzen Schauer entstand
hatte Qualitäten den Füßen eine Rüstungsklassen aufwertung zu geben,
in Sachen Unempfindlichkleit gab es da 10 Bonuspunkte auf der Skala.
Auf die frage hin wo man den rückweg beschritten hätte,
wurde mir denn von einem der Mitstreiter welcher die
Absperrung von der anderen Seite sah, der Hinweis gegeben,
aus was sich denn die Pfützen größtenteils zusammensetzen...
Hmm, über 20.00 Leute, große Bühne, viele Getränke, Platz erhalten,
ich entschloss mich denn Kurzerhand meine neu erworbene
Rüstungsaufwerung gegen eine Wäsche einzutaschen,
was sagenhafte 30min in Anspruch genommen hat und
aber auch wieder etwas von Variete hatte, immer
mit einem Fusse im Massenwaschbecken zu hocken und zu schubben.

Alles in allem mit den minderen Blessuren
mit denen man auf einem Festival rechnen muss,
haben die baren Füße alles ohne Schäden überstanden.

Beim Antritt des Rückweges zum Wagen gab es denn mehr
Kommentare zur Barfüßigkeit als übers Festival verteilt...

"Barefeet! Look, he's barefeet! Hey man, were you that kind the whole festival?"
-What shall I say, yes!;)
"I would ask you if that don't hurts, but hey, if you can still walk and laugh... respect"
(Daumen hochheb)

"Excuse me, may I ask you a question, where are shoes?"
-At home, where they are secure and nobody can steal them.;)
"*laughing*That's great, I'll tell my boyfriend when I'm home, good bye!"

"(auf die Füße schauend,grinsend)Hey man, this was Graspop Metal Meeting, but YOU are HEAVY!"

Nach einer freundlichen Unterhaltung mit einer
französischen Dame um die Mittfünfzig rief die Heimat.
Mir grausts, und des ward die kurze Version. o.O
Bevor noch Verlockung entsteht,
zum Gruß
Rilastan

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