Schlanker werden durch Barfußlaufen? (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Tuesday, 11.11.2003, 17:03 (vor 7629 Tagen)

Ich habe mir mal Gedanken gemacht, ob irgendein Zusammenhang zwischen Barfußlaufen und Körpergewicht besteht. Meine Beobachtung ist nämlich, daß unter den Barfußläufern prozentual weniger Übergewichtige sind als unter den übrigen Bevölkerungsschichten. Liegt es vielleicht daran, daß korpulente Personen sich öfter genieren, ohne Schuhe herum zu laufen? Oder erschwert ihr Körpergewicht das Barfußlaufen, da die Füße stärker belastet werden und somit Unebenheiten im Boden eher als unangenehm empfunden werden?
Oder führt Barfußlaufen gar zu einer Abnahme des Körpergewichtes? Gründe für diese These sehe ich zwei: Einmal werden beim Barfußlaufen mehr Muskeln betätigt als beim beschuhten Gehen, was mehr Energie verbraucht. Zum anderen aber wird speziell dann, wenn man sich bei tieferer Temperatur barfuß (oder/und anderweitig nicht übermäßig dick vermummt) ist, eine gewisse Wärmemenge in den Boden abgeleitet und zum "Aufheizen der Umwelt" abgestrahlt. Wenn man tatsächlich durch Barfußlaufen schlanker wird, dann ist es sicher gesünder als jede Diät - und vor allem billiger. Man spart nämlich einmal eine teure Diätkost und zum anderen schont es das Budget für Schuhe und Schuhreparaturen. Kann jemand im Forum meine Thesen bestätigen oder widerlegen?
Ich persönlich habe mit Diätkost nichts am Hut. Es läßt mich völlig kalt, daß einige übergewichtige Leute dadurch 20 kg abgenommen haben. Auch laufe ich nur barfuß, weil es Spaß macht und nicht, um Gewicht abzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen (Körpergröße ohne Hut 183 cm, Körpergewicht ohne Schuhe 67 kg)

Schlanker werden durch Barfußlaufen?

Tiziana, Stammposter, Tuesday, 11.11.2003, 18:54 (vor 7629 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Ich habe mir mal Gedanken gemacht, ob irgendein Zusammenhang zwischen Barfußlaufen und Körpergewicht besteht. Meine Beobachtung ist nämlich, daß unter den Barfußläufern prozentual weniger Übergewichtige sind als unter den übrigen Bevölkerungsschichten.

Liegt es vielleicht daran, daß korpulente Personen sich öfter genieren, ohne Schuhe herum zu laufen?

Vor ungefähr vier Jahren habe ich mit Hilfe von einer tollen Diätologin 25 kg abgenommen. Da ich 156 cm klein bin, war mein Übergewicht sehr auffällig, ich war eine Art rollendes Bällchen. Jetzt sehe ich ganz normal aus, mager bin ich zwar nicht, aber auch nicht mehr dick.
War bei mir unverändert geblieben ist, das sind die nackten Füße. Ich bin früher genau so viel barfuss gelaufen wie jetzt, und ich bin sehr viel auf blossen Sohlen unterwegs. Meine diesjährige Barfusssaison ist z.B. noch nicht geendet, heute bin ich ohne Schuhe einkaufen gegangen. Ich hatte sie dabei für alle Fälle, aber angezogen habe ich sie nicht.

Schlanker gefalle ich mir zwar viel besser, aber das ist von wegen ein Anlass, um mehr barfuss rumzulaufen.

Grüsse aus Italien.
Tiziana

Oder erschwert ihr Körpergewicht das Barfußlaufen, da die Füße stärker belastet werden und somit Unebenheiten im Boden eher als unangenehm empfunden werden?

Oder führt Barfußlaufen gar zu einer Abnahme des Körpergewichtes? Gründe für diese These sehe ich zwei: Einmal werden beim Barfußlaufen mehr Muskeln betätigt als beim beschuhten Gehen, was mehr Energie verbraucht. Zum anderen aber wird speziell dann, wenn man sich bei tieferer Temperatur barfuß (oder/und anderweitig nicht übermäßig dick vermummt) ist, eine gewisse Wärmemenge in den Boden abgeleitet und zum "Aufheizen der Umwelt" abgestrahlt. Wenn man tatsächlich durch Barfußlaufen schlanker wird, dann ist es sicher gesünder als jede Diät - und vor allem billiger. Man spart nämlich einmal eine teure Diätkost und zum anderen schont es das Budget für Schuhe und Schuhreparaturen. Kann jemand im Forum meine Thesen bestätigen oder widerlegen?
Ich persönlich habe mit Diätkost nichts am Hut. Es läßt mich völlig kalt, daß einige übergewichtige Leute dadurch 20 kg abgenommen haben. Auch laufe ich nur barfuß, weil es Spaß macht und nicht, um Gewicht abzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen (Körpergröße ohne Hut 183 cm, Körpergewicht ohne Schuhe 67 kg)

Manche Menschen haben mehr Körpergefühl als andere

Wenke, Tuesday, 11.11.2003, 19:37 (vor 7629 Tagen) @ Tiziana

Manche Menschen haben mehr Körpergefühl, andre weniger. Wer Wert auf Körpergefühl legt, treibt eher Sport, wandert, fährt Rad und kümmert sich um seinen Körper (Sauna, Massage). Solche Leute sind öfters auch ausgesprochene "Barfuß-Kandidaten".

Dann gibt es natürlich auch Menschen mit weniger Körpergefühl, z.B. Couchpotatos, die gerne Chips essen, Videos gucken usw. Diese Leute mögen barfuß laufen meistens nicht (weshalb auch immer).

Aber natürlich gibt es auch gemütliche Barfüsser mit Bäuchlein und schlanke Schuhler, die ihre Treter nur zum duschen ausziehen ;-)

Das wär' ja schön!

Ralf RSK, Stammposter, Tuesday, 11.11.2003, 20:05 (vor 7629 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi,

ich glaub nicht, dass man vom Barfußlaufen automatisch abnimmt. Das wär' ja schön! Eher laufen vielleicht Leute, die ohnehin mehr auf ihren Körper achten, eher auch barfuß (oder umgekehrt). Kann ich aber nicht belegen, nur so 'ne Idee. Könntest du ja mal beforschen. Du brauchst nur 50 eineiige Zwillingspaare, die sich absolut gleich ernähren und unter kontrollierten Bedingungen das gleiche tun, jeweils ein Zwilling barfuß, der andere nicht ... ;-)

Ohne Anspruch auf statistische Stichhaltigkeit kann ich auch mitteilen, dass ich im Herbsturlaub zugenommen habe, obwohl ich barfuß war. ;-)

Gruß, Ralf

Schlanker werden durch Barfußlaufen?

Reinhard, Tuesday, 11.11.2003, 21:29 (vor 7629 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Ich habe seit dem vorigen Jahr in ähnlichen Dimensionen abgenommen, wie Tiziana. Durch Ernährungsumstellung und mehr Bewegung. Das Barfußlaufen ist da vor allen ein Motivationsfaktor. Ich laufe nicht barfuß, um abzunehmen, sondern ich mache die kilometerlangen Wanderungen, weil ich dadurch die Möglichkeit habe, barfuß zu laufen.
Was den Einfluss der Kälte auf den Gewichtsverlust bedeutet, so halte ich den eher für sehr gering. Natürlich steuert der Körper mit einer höheren Stoffwechselrate gegen die Kälte an, wenn man bei diesen Temperaturen barfuß läuft. Und verbraucht dabei mehr Energie, aber ob das so viel mehr ist, dass man gleich etliche Kilos verliert, möchte ich eher bezweifeln. Ein Neandertaler musste täglich um die 7000 Kalorien aufnehmen, um zu überleben, aber von derartigen klimatischen Verhältnissen sind wir heute zum Glück weit entfernt.
Die Belastung für die Füße ist bei größerem Körpergewicht natürlich höher, aber der menschliche Fuß ist sehr anpassungsfähig und wird durchaus damit fertig. Wenn ich mir im vorigen Jahr einige Blasen geholt habe, hatte das eher mit Fehleinschätzungen zu tun. Wenn man sich wie ich, vorwiegend auf weichen Medien bewegt (Feld- und Waldwegen, Wiesen) und dann die Strecke vervierfacht oder stundenlang in der Stadt auf steinigem Untergrund läuft, bekommt man natürlich Probleme. Aber aus Erfahrungen kann man ja nur lernen.
Barfüßige Grüße
Reinhard

Schlanker werden durch Barfußlaufen?

Dieter (DU), Wednesday, 12.11.2003, 02:08 (vor 7628 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael!

Liegt es vielleicht daran, daß korpulente Personen sich öfter genieren, ohne Schuhe herum zu laufen?

Ich weiss es nicht, aber: Wenn es so wäre, dann müssten sie sich doch eher wegen des enormen Bauchumfangs, der ja schon aus großer Entfernung auffällig ist, genieren. Aber die meisten von ihnen scheinen sich nicht genug ;-) zu genieren, um zu beschließen, das Gewicht zu normalisieren und zu behalten. Warum sollen sie es dann wegen nicht vorhandener Schuhe?

Oder erschwert ihr Körpergewicht das Barfußlaufen, da die Füße stärker belastet werden und somit Unebenheiten im Boden eher als unangenehm empfunden werden?

Ich glaube, dass ein bereits geübter Barfussläufer damit keine allzu großen Schwierigkeiten haben dürfte. Zumindest habe ich auf einem Feldweg (überwiegend Gras, aber ziemlich uneben und gelegentlich blanke Erde mit Steinchen) beim Tragen von ca. 10 kg in jeder Hand (also ein simuliertes Übergewicht von 20 kg) mehr meine Arme als meine Füsse gespürt. Das war kein Test, sondern hatte sich zufällig so ergeben. Aber auf diese Weise kann man als Normalgewichtiger zumindest eine grobe Vorstellung davon bekommen, wie es sich mit entsprechendem Übergewicht läuft, auch wenn das Gewicht natürlich nicht genau auf die gewissen Stellen verteilt ist. Dazu wäre es (in erster Näherung ;-) ) wohl besser, sich ein entsprechendes Gewicht um den Bauch zu schnallen....

Wenn ich allerdings zurück denke an meine ersten öffentlichen Barfuss-Versuche (Juni 2003), so kann ich mir vorstellen, dass es für den noch Ungeübten mit Übergewicht noch schwieriger ist, als für einen Normalgewichtigen, auf unebenem oder sehr rauhen Boden zu laufen, da die Füße durch das Tragen von Schuhen noch mehr geschädigt sind (z.B. zu dicke Hornhaut mit Rissen *Autsch!beimTretenaufSteinchen*). Wenn ich da noch mein vor ca. 3 Jahren vorhandenes Übergewicht (mehr als 30 kg(!)) und die dadurch manchmal vorhandene Überempfindlichkeit an den Füssen gehabt hätte, weiss ich nicht, ob ich bei meinem ersten Versuch (auf Asphalt in einer einsamen Gegend *jaja,derfehlendeMut*) statt 8 km möglicherweise nur wenige hundert Meter geschafft hätte, und - viel schlimmer noch - vielleicht sogar endgültig aufgegeben hätte.

Oder führt Barfußlaufen gar zu einer Abnahme des Körpergewichtes? Gründe für diese These sehe ich zwei: Einmal werden beim Barfußlaufen mehr Muskeln betätigt als beim beschuhten Gehen, was mehr Energie verbraucht.

Das hört sich auf den ersten Blick recht logisch an, aber ich denke, man muss das etwas differenzierter betrachten, denn: Beim Gehen mit Schuhen muss man diese ständig abwechselnd beschleunigen und abbremsen.
Auch das kostet Muskelarbeit, wenngleich hauptsachlich von den Beinen geleistet. Darüber hinaus behindern Schuhe ja bekanntlich (zumindest hier im Forum bekannt ;-) ) den natürlichen Bewegungsablauf, was möglicherweise ebenfalls mehr Muskelarbeit erforderlich machen könnte. Und (last but not least) hätten wir da noch, je nach Schuhmodell, diese von der Schuhindustrie so hoch gelobte Dämpfung, die bei jedem Schritt Energie "frisst".

Es ist also gar nicht so einfach, den Energieverbrauch gegenüber zu stellen. Wenn Herr Walter Packi, Facharzt für Allgemeinmedizin, alles richtig durchdacht und abgeschätzt haben sollte http://www.biokinematik.de/schmerzsyndrome/schmerztexte/Fussohle.html , dann verbraucht das barfuss Laufen weniger Energie (sofern man erst einmal die weiter unten angesprochenen thermischen Verluste bei dem derzeitigen kalten Wetter unberücksichtigt lässt).

Zum anderen aber wird speziell dann, wenn man sich bei tieferer Temperatur barfuß (oder/und anderweitig nicht übermäßig dick vermummt) ist, eine gewisse Wärmemenge in den Boden abgeleitet und zum "Aufheizen der Umwelt" abgestrahlt.

Das sehe ich auch so.

Wenn man tatsächlich durch Barfußlaufen schlanker wird, dann ist es sicher gesünder als jede Diät - und vor allem billiger. Man spart nämlich einmal eine teure Diätkost und zum anderen schont es das Budget für Schuhe und Schuhreparaturen. Kann jemand im Forum meine Thesen bestätigen oder widerlegen?

Mit einer allgemeinen Aussage wäre ich vorsichtig, da so viele Dinge Einfluß auf das Gewicht haben, auch solche, die in einem etwas indirekteren Zusammenhang mit dem barfuss Laufen stehen. Ich muss mich also ganz auf meine persönlichen Beobachtungen beschränken, die ich bei Streckenlängen zwischen 8 aud 17 km und überwiegend City-Bedingungen (Gehweg-Platten und -Zementpflastersteine, Asphalt, glatte Pflastersteine) gemacht habe.

Diese möchte ich in drei Temperaturbereiche unterteilen (Richtwerte, bei Regen und/oder starkem Wind verschieben sich die Grenzen durchaus um bis zu ca. 5 Grad):

1. Sommertemperatur ca. 20°C und mehr, Sonnenschein:

Es ist häufiges Trinken angesagt, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Da ich in diesen Zeiten noch Anfänger war, musste ich darauf ganz besonders achten, um die Bildung von Blasen einigermaßen in Grenzen zu halten. (Hier muss ich übrigens der Behauptung von Lorenz, man bekäme keine Blasen, die ich schon damals gelesen hatte, teilweise widersprechen: Das gilt meiner Meinung und Erfahrung nach nur für Fortgeschrittene, nicht für Anfänger. Ich hatte nach meinen ersten 8 km an beiden Füßen jeweils eine ganz riesige Blase an den Fersen (ca. 2 cm breit, 3 cm lang) und einige kleine im vorderen Bereich. Übrigens habe ich die erst nach(!) der Wanderung bemerkt, was mal wieder zeigt, wieviel der Glaube bewirken kann. Erst nach einer Gesamtstrecke von etwa 200 km war das Thema "Blasen" einigermaßen erledigt, und mittlerweile (> 470 km) treten diese Plagegeister noch nicht einmal bei regennassem Untergrund auf). Auch die noch nicht so gut trainierte Fussmuskulatur konnte den Flüssigkeitsausgleich gut gebrauchen, um ihre Leistungsfähigkeit wenigstens einigermaßen zu erhalten.

Durch die hohe Flüssigkeitszufuhr wird das Hungergefühl ganz gut in Grenzen gehalten und so hatte ich keinerlei Probleme, mein Gewicht zu halten (72 kg bei 1,80 m)

2. Temperatur ca. 10°C bis 20°C:

Der Flüssigkeitsbedarf ist geringer, der Hunger bleibt mäßig. Bei Temperaturen an der unteren Grenze (10 bis 12°C) esse ich jedoch ohne eigentlichen Hunger 1 bis 2 Schoko- oder Müsli-Riegel, um kalte Hände und Füsse zu vermeiden, sobald ich merke, dass sie beginnen, kälter zu werden. Dennoch keine Gewichtsprobleme. Wahrscheinlich wirken sich hier die angeführten Wärmeverluste insbesondere über die Füße gut aus, sodass die zusätzliche Nahrung wieder vollständig verheizt wird.

3. Wintertemperatur ca. 5°C bis 10°C (unter 4°C bisher nicht vorgekommen):

Hier habe ich zur Zeit ein echtes Problem, denn ich habe seit Ende September etwa 3 kg zugenommen, weil ich viel zu viele (6 bis 8 Stück auf 10 bis 16 km) von diesen oben genannten Junk-Food-Riegeln gemampft habe, um 5 bis 6°C für etwas mehr als 2 bis 3 Stunden auszuhalten. (Mit "aushalten" meine ich, dass man kein Fakir sein muss und auch hinterher keine Erfrierungserscheinungen feststellen kann).

Ich wollte schon kürzlich den Leuten mit dem Temperaturproblem den Tip geben, auf ausreichende Nahrung zu achten und welche mit auf den Weg zu nehmen, aber dann habe ich gerade noch rechtzeitig vor dem Verfassen einer solchen Antwort dieses Problem mit der Gewichtszunahme bei mir bemerkt. Da ich glaube, dass es im Prinzip nicht anders geht (ohne Nahrung hilft auch keine Daunenjacke gegen kalte Hände und Füsse, der Körper spart ja immer zuerst an der Heizung der Extremitäten), als dem Körper ausreichend Brennstoff zur Verfüging zu stellen, wenn der Bedarf über das hinausgeht, was aus dem Fettstoffwechsel gedeckt werden kann, werde ich nun versuchen, statt Junk-Food eine gesündere und nebenwirkungsärmere Alternative zu finden. (Der Fettstoffwechsel ist zwar auch trainierbar, aber leider eben nur in relativ engen Grenzen.) Ich vermute mal, dass es kohlehydratreiche Kost mit niedrigem glykämischen Index tun sollte, aber dann wird man die wohl schon essen müssen, bevor (!) die Hände und Füsse kalt werden, weil diese eben nicht so schnell wirkt. Das erschwert wiederum die richtige Dosierung und so denke ich, es wird noch ein bisschen dauern, bis ich darüber etwas aus eigener Erfahrung berichten kann....

Mit freundlichen Füßen
Dieter

Schlanker werden durch Barfußlaufen?

Michael aus Zofingen @, Wednesday, 12.11.2003, 06:29 (vor 7628 Tagen) @ Dieter (DU)

Hallo Dieter,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Da ich selber erst seit diesen Sommer öfter barfuß laufe, konnte ich keine Gewichtsabnahme feststellen. Kurz vor meinem Abitur (1976) wog ich noch 65 kg, während der fünfzehnmonatigen Bundeswehrzeit nahm mein Gewicht auf 75 kg zu, während meines Studiums in Oldenburg reduzierte sich mein Gewicht auf 70 kg, und im Laufe meiner Berufstätigkeit in der Schweiz auf 67 kg. Hauptursache ist wohl die Ernährung. Als Schüler sorgt die Mutter dafür, beim Militär bekommt man vermutlich fettreicherere Nahrung vorgesetzt (und es kostet nichts). Als "armer Student" muß man selber für die Ernährung aufkommen und ist somit vernünftiger. Als Berufstätiger habe ich zwar mehr Geld zur Verfügung, aber ich bin auch viel mehr draußen unterwegs, meistens mit dem Fahrrad. Und das werde ich weiter tun, und zwar mit Schuhen, wenn es zu kalt ist, ansonsten so weit wie möglich ohne.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Schlanker werden durch Barfußlaufen?

unci @, Wednesday, 12.11.2003, 09:43 (vor 7628 Tagen) @ Dieter (DU)

Der Flüssigkeitsbedarf ist geringer, der Hunger bleibt mäßig. Bei Temperaturen an der unteren Grenze (10 bis 12°C) esse ich jedoch ohne eigentlichen Hunger 1 bis 2 Schoko- oder Müsli-Riegel, um kalte Hände und Füsse zu vermeiden, sobald ich merke, dass sie beginnen, kälter zu werden.

Kurzfristeffekt bei der aufnahme zuckerhaltiger nahrungsmittel ist erst mal, dass der blutzuckerspiegel ansteigt. Die temperatur der hände und füße hängt dagegen mit der kreislaufaktivität und erweiterung bzw. verengung der blutgefäße zusammen. Erfahrungsgemäß würde ich mir eher eine thermosflasche tee mitnehmen. Ich weiß jedoch nicht, ob aufgenommene nahrung so direkt in wärme umgesetzt wird.

Was sagen unsere (hobby)mediziner?

Und wieder der Schlankheitswahn....

Rupert (Wien), Stammposter, Wednesday, 12.11.2003, 10:56 (vor 7628 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Liebe schlanke Barfussfreunde,

ich halte nichts von dieser Diskussion, die versucht Barfusslaufen und Schlank-werden künstlich ursächlich in Verbindung zu bringen.

Zum einen wundern mich die teilweise zumindest abwertenden Statements (" ..die meisten von ihnen scheinen sich nicht genug zu genieren ..." ) gegenüber Personen, die halt 5, 10 oder 20 kg "zu viel" (was ist "zu viel"?) auf die Waage bringen, und grade das in einem Forum, das explizit für Verständnis gegenüber einem "anderen Lebensstil" wirbt.

Zum zweiten denke ich, dass Barfusslaufen viel mit Wohlfühlen zu tun hat und das gilt auch für das eigene Körpergewicht, das eigene Aussehen etc.; und so wird wohl auch der größte Schlankheitsfreund zur Kenntnis nehmen müssen, dass es wohl Menschen gibt, die sich eben mit jenen 5, 10, 20 oder vielleicht sogar mehr Kilos in ihrer Haut und Lebenssituation wohlfühlen. Zweifellos kann Übergewicht Ursache für diverse Erkrankungen sein (zB Hypertonie etc.), aber ich denke - man sollte Abnehmen nicht zum alleinig heilenden Dogma machen.

Ich selber gehöre zu jenen, die auch mit ca. 110kg bei 183cm einen körperlich zum Teil sehr anspruchsvollen Beruf ohne Schwierigkeiten ausüben können, ich bin halt stämmig gebaut, das Gewicht ist gut und gleichmäßig verteilt und ich fühle mich so wohl. Und natürlich macht das Barfusslaufen "trotz" meiner Masse Spaß und das mache ich doch nun schon einige Zeit, gerade auch jetzt in der kühleren Jahreszeit. Und da habe ich natürlich gegenüber den "Dürren" den Vorteil, dass mich das Körpervolumen leichter vor dem Auskühlen schützt.

In diesem Sinne jedem Barfüssigen sein Wohlfühlgewicht,

mit Grüßen

Rupert

Schlanker werden durch Barfußlaufen?

Lothar, Wednesday, 12.11.2003, 14:34 (vor 7628 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Ich habe mir mal Gedanken gemacht, ob irgendein Zusammenhang zwischen Barfußlaufen und Körpergewicht besteht. Meine Beobachtung ist nämlich, daß unter den Barfußläufern prozentual weniger Übergewichtige sind als unter den übrigen Bevölkerungsschichten. Liegt es vielleicht daran, daß korpulente Personen sich öfter genieren, ohne Schuhe herum zu laufen? Oder erschwert ihr Körpergewicht das Barfußlaufen, da die Füße stärker belastet werden und somit Unebenheiten im Boden eher als unangenehm empfunden werden?

Letzteres muß ich leider bestätigen. Ich habe krankheitsbedingt 30 Kilo zugenommen. Insbesondere auf unangenehmen Untergründen ist dieses mehr an Gewicht durchaus ein Problem.

Lothar

Kein kausallogischer Zusammenhang...

Bernd, Wednesday, 12.11.2003, 14:41 (vor 7628 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Leute,

ich bezeichne mich bei meinen 1,87 m und 76 kg als durchaus schlank. Mein medizinisch ungeschultes Hirn kann beim besten Willen keinen Zusammenhang zwischen Barfußlaufen und Gewichtsverlust herstellen, was natürlich nicht partout ausschließen soll, dass es eine Verbindung gibt. Für mich allerdings sehr (!) unwahrscheinlich. Ich war allerdings selbst mal dicker, was mittlerweile zwölf Jahre her ist, und obwohl ich damals schon gerne barfuß gelaufen wäre, tat ich dies nicht, um nicht noch mehr aufzufallen. Das Körpergewicht, das Aussehen - und nicht zuletzt "barfuß" - ist für meine Begriffe eher mit "Selbstbewusstsein" verbunden, und wer als Dicke(r) unter dem Spott seiner Umwelt leidet, der geht bestimmt nicht mit nackten Füßen auf die Straße, sondern wird alles tun, um eben NICHT aufzufallen. Barfuß in der City, das hätte ich zumindest mit meinen damals 121,5 kg Lebendgewicht NIEMALS zustande gebracht, sondern ich tat dies nur dort, wo mir zu 99 % kein Mensch über den Weg lief: im Wald, fernab von Pfaden oder Wegen.
Da mein Übergewicht "erst" 12 Jahre zurückliegt, kann ich mich noch sehr gut daran erinnern, dass vieles (!!) anders war, nämlich die subjektive Selbstempfindung des Körpers, der Gang, die Bewegungen, ungeachtet dessen, was sich jeglicher präzisen Beschreibung gleichsam entzieht. Während ich heute weiß, dass man durch seine "body language" die Selbsthaltung zum Ausdruck bringt, blicke ich zurück auf meine Vergangenheit und stelle mir vor, dass ich damals mit nackten Füßen auf Teer, Beton o.ä. wohl eher "gewatschelt" als "gegangen" wäre. Im Schwimmbad gab's schließlich genügend Spiegel, in denen man sich hinreichend betrachten konnte...

Wer trotz Übergewicht zu sich selbst steht und darüber hinaus als Dicke(r) genug Selbstbewusstsein zum Barfußlaufen aufbringt, der kann sich nur glücklich schätzen: Ich fühlte mich damals mit all dem Ballast mies, und zwar in erster Linie physisch.

Wie gesagt, ich kann nur aus der Rückschau berichten, aber vielleicht schreibt ja mal jemand Übergewichtiges etwas zum Thema "Dicksein und Barfußlaufen".

Gruß

Bernd

Ich habe mir mal Gedanken gemacht, ob irgendein Zusammenhang zwischen Barfußlaufen und Körpergewicht besteht. Meine Beobachtung ist nämlich, daß unter den Barfußläufern prozentual weniger Übergewichtige sind als unter den übrigen Bevölkerungsschichten. Liegt es vielleicht daran, daß korpulente Personen sich öfter genieren, ohne Schuhe herum zu laufen? Oder erschwert ihr Körpergewicht das Barfußlaufen, da die Füße stärker belastet werden und somit Unebenheiten im Boden eher als unangenehm empfunden werden?
Oder führt Barfußlaufen gar zu einer Abnahme des Körpergewichtes? Gründe für diese These sehe ich zwei: Einmal werden beim Barfußlaufen mehr Muskeln betätigt als beim beschuhten Gehen, was mehr Energie verbraucht. Zum anderen aber wird speziell dann, wenn man sich bei tieferer Temperatur barfuß (oder/und anderweitig nicht übermäßig dick vermummt) ist, eine gewisse Wärmemenge in den Boden abgeleitet und zum "Aufheizen der Umwelt" abgestrahlt. Wenn man tatsächlich durch Barfußlaufen schlanker wird, dann ist es sicher gesünder als jede Diät - und vor allem billiger. Man spart nämlich einmal eine teure Diätkost und zum anderen schont es das Budget für Schuhe und Schuhreparaturen. Kann jemand im Forum meine Thesen bestätigen oder widerlegen?
Ich persönlich habe mit Diätkost nichts am Hut. Es läßt mich völlig kalt, daß einige übergewichtige Leute dadurch 20 kg abgenommen haben. Auch laufe ich nur barfuß, weil es Spaß macht und nicht, um Gewicht abzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen (Körpergröße ohne Hut 183 cm, Körpergewicht ohne Schuhe 67

Schlanker werden durch Barfußlaufen?

Beni, Friday, 02.01.2004, 17:51 (vor 7577 Tagen) @ Michael aus Zofingen

da wirst du wohl schon richtig liegen, dass Barfüsser schlanker sind als Schuhträger.
Der Grund dürfte aber wohl eher in der Menge der Bewegung liegen, also wer viel zu Fuss unterwegs ist verbraucht sicherlich ein paar Kalorien mehr als wer immer nur rumsitzt.
Barfüsser sind ja in der Regel auch aktivere Leute als Schuhträger, also liegst du mit deiner Annahme nicht ganz falsch.
Ausserdem werden beim Barfusslaufen die Fusssohlen "massiert", was sich auch auf die entsprechenden Organe (siehe Thema Fussreflexzonenmassage) auswirkt. Aktivere innere Organe können den Stoffwechsel positiv (höher) beeinflussen, was dann auch wieder einen grösseren Kalorienverbrauch mit sich bringt.
cu

Schlanker werden durch Barfußlaufen?

Beni, Friday, 02.01.2004, 18:01 (vor 7577 Tagen) @ Beni

habe ganz vergessen darauf hinzuweisen, dass sich solch grösserer Kalorienverbrauch allenfalls mit ein paar hundert Gramm pro Woche oder Monat niederschlagen kann, wirklich abnehmen in grossem Stil wird man damit wohl kaum können.
übrigens soll mit dem MBT-Schuh der Kalorienverbrauch beim Gehen bis zu 6x so hoch sein wie mit normalem Schuhwerk. dieser Schuh bewegt einem einen anderen Gang zu leben, was die Muskeln in den Beinen verstärkt und auch die Blutzirkulation in den Beinen, was bei kalten Füssen sehr gut sein soll.
Der Erfinder der MBT-Schuhe hatte übrigens Rückenprobleme und stellte fest, dass er barfuss auf weichem Untergrund wie Rasen usw. viel besser gehen konnte und dies auch seinem Rücken gut tat. Da er jedoch nicht das ganze Jahr über barfuss gehen wollte entschloss er sich einen Schuh zu bauen der dem Barfusslaufen möglichst nahe kommt. Da ist es wohl auch nicht erstaunlich, dass immer mehr Profisportler den MBT-Schuh zum Aufbau der Waden-/Bein-Muskulatur in ihr Training einbauen.
Zum Thema Barfuss-Laufen gibt es auch noch diverse Literatur über die Masai-Stämme in Afrika, die eigentlich nur barfuss laufen und trotzdem nie über Rückenbeschwerden leiden. Der MBT-Schuh hat übrigens bei richtigem Einsatz fast den gleichen Gang wie der Masai in Afrika!!
Warum nicht im Sommer barfuss und im Winter wenn es beruflich nicht ohne Schuh geht mit dem MBT-Schuh??? (MBT = Masai-Barfuss-Technik)

dies soll ja nur eine Anregung sein.

auf jeden Fall bin ich mit meinem MBT-Schuh sehr zufrieden und kann ihn nur weiterempfehlen!!!

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