Inoffizieller Barfußpfad am Hallwiler See (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Monday, 03.11.2003, 17:26 (vor 7637 Tagen)

Am letzten Samstag (1.11.2003) war die Temperatur wieder höher als in den letzten 2 Oktoberwochen. Als ich mich gegen 9.30 Uhr mit dem Fahrrad auf dem Weg Richtung Hallwiler See machte, war es mit 9°C durchaus warm genug, um ohne Jacke, in Schlarpen und "selbstverständlich" kurzen Hosen die Fahrt anzutreten. Für die "einkaufende Bevölkerung", die wegen des Feiertages in katholischen Gegenden in der "reformierten Hochburg" Zofingen stärker als sonst vertreten war, schien dieses etwas außergewöhnlich. In Küngoldingen stellte ich fest, daß das Fahren auch ohne Schlarpen gehen mußte, prompt landeten sie in der Packtasche! Da kein Wind herrschte, der mir zwischen die Zehen pfiff, war das barfüßige Fahren durchaus angenehm. Beim Anhalten vor Ampeln oder einem Bahnübergang der Suhrentalbahn stellte ich fest, daß der Boden deutlich kälter war als die Luft, durch bloßes Aufsetzen der Ferse und nicht des ganzen Fußes konnte ich das "Problem" lösen. Mein Velo kettete ich am "Männerbad" in Boniswil an einen Baum, um von dort den See zu umrunden, zunächst am Westufer. Wegen des kalten Bodens und vor allem wegen des gemeinen, scharfkantigen Schotters zog ich die Flipflops jedoch wieder an. Nachdem ich den See halb umrundet hatte, folgte hinter Mosen ein Moorgebiet. Hier war es angenehm, barfuß zu laufen. Es handelte sich um einen wahren Barfußpfad, der in keinem Buch als ein solcher erwähnt ist: mooriger Untergrund, teils Holzschnitzel als Wegbefestigung, teils Holzstämme. Kennt jemand den Weg? Aber leider ist dieser Holzweg nur relativ kurz, es folgte eine Asphaltstraße durch das Dorf Aesch. Ein Mädchen (Handschuhe, Mütze, Wintermantel) fragte den Vater: "Will der Mann baden?" Darauf entgegnete der Vater: "Vielleicht!" Es folgte noch eine längere Strecke über nasses Gras, dann aber mußte ich wegen Schotter wieder die Schuhe überziehen. Kurz vor Ende der Rundwanderung machte ich noch eine längere Pause auf einer Badeplattform in Seengen, wo ich auch kurz durchs Wasser waten konnte (war noch nicht zu kalt). Außer mir waren dort auch zwei Männer, die sich ihrer Wanderstiefel entledigt hatten und sich barfuß sonnten. Meine Heimfahrt über Lenzburg startete ich abermals ohne Schuhe, kaum jemand registrierte meine Schuhlosigkeit, nicht einmal in der Lenzburger Altstadt. Lag es an der hereinbrechenden Dämmerung? Aber kurz vor Suhr sank doch die Temperatur so stark ab, daß sich meine Füße "deformierten" und ich nicht mehr so schnell wie üblich radeln konnte. So mußte ich die Flipflops ebenso wie eine Jacke überziehen, um den Rest der Strecke zurückzulegen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

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