US-Gerichtsurteil (Hobby? Barfuß! 2)

MarkusII, Stammposter, Sunday, 02.11.2003, 22:14 (vor 7637 Tagen)

Hallo zusammen,

so weit ist es leider in den USA (Quelle: http://www.kfmb.com/topstory18943.html):

"OFFBEAT: COURT DISMISSES CLAIM BY BAREFOOT MAN

(10-13-2003) - A federal appeals court has dismissed a lawsuit by a man who sued the Columbus Metropolitan Library after he was asked to leave because he was barefoot.

Robert A. Neinast said he regularly goes barefoot, and his constitutional right to get information had been infringed by the policy that he could not use the library without wearing shoes.

The 6th U.S. Circuit Court of Appeals disagreed, reaffirming a lower court ruling.

"In this case, as long as Neinast wears shoes, he may receive information in the library," Judge Julia S. Gibbons wrote for an unanimous three-judge panel.

Neinast was asked several times between 1997 and 2001 to leave the Columbus library for being barefoot."

In der Newsgroup
http://groups.google.com/groups?hl=de&group=alt.lifestyle.barefoot
ist man etwas frustriert...

Viele Grüße,

MarkusII

US-Gerichtsurteil

Tamara, Monday, 03.11.2003, 00:12 (vor 7637 Tagen) @ MarkusII

Tja... man kann mit vielem Geld machen und wenn es schon verboten ist sowas banales zu machen...das ist nicht erlaubt aber Waffen zu haben schon was?
Barfuss kann das Leben schöner machen, aber wenn man es durch sowas eben nicht zulässt.

US-Gerichtsurteil

rüdiger, Stammposter, Monday, 03.11.2003, 03:20 (vor 7637 Tagen) @ Tamara

Tja... man kann mit vielem Geld machen und wenn es schon verboten ist sowas banales zu machen...das ist nicht erlaubt aber Waffen zu haben schon was?
Barfuss kann das Leben schöner machen, aber wenn man es durch sowas eben nicht zulässt.

bushland ist das land der doppelmoral und der falschheit! was will man von so einem staat schon erwarten ?
ich gebe zu, ich verallgemeinere, aber anders kann man sich dem garnicht nähern. die da drüben habe n ein tierisches problem mit nackter haut, aber wenn brutalste gewalt im tv oder kino zu sehen ist, macht das überhaupt nichts.
die spinnen, die amis...

Gewalt

Pascal 2, Monday, 03.11.2003, 20:41 (vor 7636 Tagen) @ rüdiger

bushland ist das land der doppelmoral und der falschheit! was will man von so einem staat schon erwarten ?
ich gebe zu, ich verallgemeinere, aber anders kann man sich dem garnicht nähern. die da drüben habe n ein tierisches problem mit nackter haut, aber wenn brutalste gewalt im tv oder kino zu sehen ist, macht das überhaupt nichts.

- Gewalt nicht nur im TV, bitte nicht das grosszügige Waffengesetz und die paramilitärischen Freizeitclubs vergessen.

- Ich bin zwar kein Hellseher, wage aber schon jetzt zu behaupten dass auch nächstes Jahr noch US-Soldaten im Irak sind. Ich glaube aber dass die Wehrpflicht in den USA bis auf Weiteres nicht wiederhergestellt werden braucht wie zu Vietnam-Zeiten. Angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt wird es auch weiterhin nicht an Berufssoldaten mangeln.
Schweisstreibend wird aber die Aufstellung des Bundeshaushalts 2004 sein. Da werden Finanz- und Verteidungsminister sich in die Haare geraten... Zur Erinnerung: Bush hatte für 2003 oder 2004 massive Steuersenkungen versprochen.
Aber 2004 ist Wahljahr. Gelegenheit für einen Kurswechsel und Neuanfang.

Fortsetzung dieser USA - Diskussion bitte im off topic - Forum

Georg, Stammposter, Monday, 03.11.2003, 20:50 (vor 7636 Tagen) @ Pascal 2

denn da ist der richtige Platz dafür!
G.

the land of the free

Carsten, Monday, 03.11.2003, 10:28 (vor 7637 Tagen) @ MarkusII

diese textpassage kann man dann wohl getrost aus der us-hymne streichen

poor america,

carsten

US-Gerichtsurteil

Lothar, Wednesday, 05.11.2003, 14:10 (vor 7635 Tagen) @ MarkusII

Hallo zusammen,
so weit ist es leider in den USA (Quelle: http://www.kfmb.com/topstory18943.html):
"OFFBEAT: COURT DISMISSES CLAIM BY BAREFOOT MAN
(10-13-2003) - A federal appeals court has dismissed a lawsuit by a man who sued the Columbus Metropolitan Library after he was asked to leave because he was barefoot.
Robert A. Neinast said he regularly goes barefoot, and his constitutional right to get information had been infringed by the policy that he could not use the library without wearing shoes.
The 6th U.S. Circuit Court of Appeals disagreed, reaffirming a lower court ruling.
"In this case, as long as Neinast wears shoes, he may receive information in the library," Judge Julia S. Gibbons wrote for an unanimous three-judge panel.
Neinast was asked several times between 1997 and 2001 to leave the Columbus library for being barefoot."

In der Newsgroup
http://groups.google.com/groups?hl=de&group=alt.lifestyle.barefoot
ist man etwas frustriert...
Viele Grüße,
MarkusII

Deckt sich mit meinen USA-Erfahrungen über die ich schon berichtet habe.
Verbot Speisesaal eines Hotels zu betreten;
Entfernung aus einem Einkaufscenter unter Aufbietung von vier Sicherheitskräften wegen Verstoß gegen die Hausordnung, diesen Tempel nur angemessen bekleidet zu betreten wobei hier T-Shirt, Shorts und Flip-Flops durchaus ausreichend sind.
Verbot ein Schiff zu betreten usw.

US-Gerichtsurteil

Alyosha (Josh), Thursday, 06.11.2003, 04:28 (vor 7634 Tagen) @ Lothar

you know, ich bin grade in New York, und wenn der komische Kauz von der Rezeption der herberge kleinkariertes Zeug ueber barfuss-Laufen redet, dann fange ich keine Diskussion an, weil ich doch niemanden um ERLAUBNIS frage, das ist ja entwuerdigend. Ich muss mich in meinem Leben doch vor niemanden rechtfertigen, und dasselbe haette ich damals mit 15 auch schon gesagt.
Stattdessen umgehe ich die Sache indem ich (absichtlich) zusammenhangloses Zeug rede, vielleicht mit ein paar Brocken Russisch dazwischen und so -
wenn der Trottel noch weiter gebohrt haette, dann haette ich vielleicht gesagt: "My roommates have stolen my shoes, so I have to get me some flip-flops, because I can't afford proper shoes" oder sowas in der Art, hauptsache moeglichst bloed ....

wie denkt ihr ueber so eine Vorgehensweise ?

Hallo zusammen,
so weit ist es leider in den USA (Quelle: http://www.kfmb.com/topstory18943.html):
"OFFBEAT: COURT DISMISSES CLAIM BY BAREFOOT MAN
(10-13-2003) - A federal appeals court has dismissed a lawsuit by a man who sued the Columbus Metropolitan Library after he was asked to leave because he was barefoot.
Robert A. Neinast said he regularly goes barefoot, and his constitutional right to get information had been infringed by the policy that he could not use the library without wearing shoes.
The 6th U.S. Circuit Court of Appeals disagreed, reaffirming a lower court ruling.
"In this case, as long as Neinast wears shoes, he may receive information in the library," Judge Julia S. Gibbons wrote for an unanimous three-judge panel.
Neinast was asked several times between 1997 and 2001 to leave the Columbus library for being barefoot."

In der Newsgroup
http://groups.google.com/groups?hl=de&group=alt.lifestyle.barefoot
ist man etwas frustriert...
Viele Grüße,
MarkusII

Deckt sich mit meinen USA-Erfahrungen über die ich schon berichtet habe.
Verbot Speisesaal eines Hotels zu betreten;
Entfernung aus einem Einkaufscenter unter Aufbietung von vier Sicherheitskräften wegen Verstoß gegen die Hausordnung, diesen Tempel nur angemessen bekleidet zu betreten wobei hier T-Shirt, Shorts und Flip-Flops durchaus ausreichend sind.
Verbot ein Schiff zu betreten usw.

US-Gerichtsurteil

Lothar, Monday, 10.11.2003, 16:30 (vor 7630 Tagen) @ Alyosha (Josh)

you know, ich bin grade in New York, und wenn der komische Kauz von der Rezeption der herberge kleinkariertes Zeug ueber barfuss-Laufen redet, dann fange ich keine Diskussion an, weil ich doch niemanden um ERLAUBNIS frage, das ist ja entwuerdigend. Ich muss mich in meinem Leben doch vor niemanden rechtfertigen, und dasselbe haette ich damals mit 15 auch schon gesagt.
Stattdessen umgehe ich die Sache indem ich (absichtlich) zusammenhangloses Zeug rede, vielleicht mit ein paar Brocken Russisch dazwischen und so -
wenn der Trottel noch weiter gebohrt haette, dann haette ich vielleicht gesagt: "My roommates have stolen my shoes, so I have to get me some flip-flops, because I can't afford proper shoes" oder sowas in der Art, hauptsache moeglichst bloed ....
wie denkt ihr ueber so eine Vorgehensweise ?

In meinem Fall hat sich der Sicherheitsoffizier in dem Kaufhaus die Mühe gemacht, seine Zentrale anzufunken und nachzufragen ob jemand Deutsch spräche, da der Tourist (ich) Englisch nicht verstehen könne.
Hat aber niemanden aufgetrieben.

Das Problem ist aber auch, dass an vielen Stellen Verbotsschilder stehen, die barfuss eindeutig untersagen z. B. an den Eingängen vieler Parks (Disney etc.) Im Disneypark wurde ich damals Zeuge, wie eine Mutter genötigt wurde, ihrer kleinen Tochter, die lieber barfuss laufen wollte, die Schuhe wieder anzuziehen oder den Park zu verlassen.

Lothar

Lothar

Restriktive Kleiderordnung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Michael aus Zofingen @, Tuesday, 11.11.2003, 07:02 (vor 7629 Tagen) @ Lothar

"Das Problem ist aber auch, dass an vielen Stellen Verbotsschilder stehen, die barfuss eindeutig untersagen z. B. an den Eingängen vieler Parks (Disney etc.) Im Disneypark wurde ich damals Zeuge, wie eine Mutter genötigt wurde, ihrer kleinen Tochter, die lieber barfuss laufen wollte, die Schuhe wieder anzuziehen oder den Park zu verlassen."

Ich war bisher erst einmal vor 12 Jahren in den USA (und das reicht mir). Ich war zunächst eine Woche geschäftlich in New York, dann 3 Tage in Boston und anschließend noch in Kalifornien, wo ich meinen Bruder traf (auch er verband eine Geschäftsreise mit dem privaten), um mit ihm im Auto durch die Gegend zu fahren. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt der Meinung, daß in Sachen Kleidung in den USA die Sitten lockerer wären als in Deutschland (ein Uni-Kollege hatte einmal nach einem US-Aufenthalt in Florida erzählt, daß dort erwachsene Leute häufiger in kurzen Hosen anzutreffen wären wie in Norddeutschland, sogar solche, die sich wegen ihrer "unvorteilhaften" Figur hier schämen würden). Wie naiv ich doch war. In Kalifornien sah ich häufiger das Schild: "No shoes, no shirt, no service".
In New York entdeckte ich solche Schilder nicht. Nach Feierabend ging ich vom Hotel am Dienstag, den 10. September 1991 noch in den nahen "Central Park", wo ich mich der Schuhe und des T-Shirts entledigte, um mich in die Sonne zu setzten (Es war "über 100 Grad warm", Fahrenheit natürlich) und sehr schwül. Beim Verlassen des Park zog ich wieder Schuhe an, in New York wimmelte es damals nur so von Scherben, weil die Müllabfuhr streikte. Beim Betreten der nächsten U-Bahn-Station wurde ich von einem Uniformierten darauf aufmerksam gemacht, daß das Betreten der Züge mit nacktem Oberkörper verboten sei.
Einen Tag später wollte ich New York von oben sehen, wozu ich mir das World Trade Center geeignet vorkam. Eher unbeabsichtigt betrat ich das damals höchste Gebäude von New York ohne T-Shirt, um mir eine Eintrittskarte zu besorgen. Der Kassierer machte mich ebenfalls auf mein "Verbrechen" aufmerksam. Nachdem ich das T-Shirt angezogen hatte, erhielt ich die Eintrittskarte. Ich konnte mir jedoch nicht verkneifen, leise "dummer Cheib" in meinen Bart zu brummeln. Wenigstens hat sich die Aussicht gelohnt!
In Boston wurde ich in einem Park von einem berittenen Polizisten "zusammengeschissen", weil ich dort die Schuhe ausgezogen hatte und meine Füße in einem Teich kühlte.
Nebenbei etwas "off-topic": Nach Boston wollte ich eigentlich nur, um ein Bahnmuseum "in der Nähe" aufzusuchen. Dort sollte nämlich ein Triebwagen der 1978 stillgelegten Hamburger Straßenbahn vorhanden sein, ein Stück alte Heimat. Aber obwohl (für amerikanische Verhältnisse) in der Nähe gelegen, es war nicht möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin zu kommen, typisch Amerika! Als Trost ist mir geblieben, daß mein Bruder und ich eine Woche später in San Francisco in einem Tramdepot einen anderen Hamburger Straßenbahnwagen (den "Roten Baron") fanden.
Mit unamerikanischen Grüßen
Michael aus Zofingen

barfuß in New York (im November) / Restriktive Kleiderordnung

Josh, Tuesday, 11.11.2003, 20:29 (vor 7628 Tagen) @ Michael aus Zofingen

In Kalifornien sah ich häufiger das Schild: "No shoes, no shirt, no service".
In New York entdeckte ich solche Schilder nicht.

ich schon. so ein blödes Schild habe ich in einem Dunkin Donots gesehen

Beim Verlassen des Park zog ich wieder Schuhe an, in New York wimmelte es damals nur so von Scherben, weil die Müllabfuhr streikte.

in New York kann man nicht unbedingt überall barfußlaufen weil dort teilweise so viel Müll auf den Straßen liegt, in Coney Island auf der Straße zum Beispiel - sogar auf dem dortigen Sandstrand kann man kaum barfuß laufen weil dort SO viele Scherben im Strand sind -

ob das im Sommer auch so ist weiß ich nicht, aber neulich (am 1.November) war der ganze Strand, auch auf den Felsen die ins Wasser reichen: überall Scherben !
(wenn man auf diesen Felsen abrutscht, ist man womöglich in einem versteckt liegenden Colaflaschen-Scherbenhaufen drin)

es war bis zum 3. November in New York ca. 25 Grad Celsius warm, wenn nicht mehr, und ich war sogar mit den Füssen im Atlantik, ein paar Leute waren sogar GANZ drin.
Es war in diesen Tagen bei weitem warm genug für kurzärmliges T-Shirt, und selbst das hätte ich noch ausziehen können - und das im November !
ich war an dem Tag in der U-Bahn barfuß, habe beim Umsteigen einen Cop gesehen und er mich, er hat nichts gesagt.

Beim Betreten der nächsten U-Bahn-Station wurde ich von einem Uniformierten darauf aufmerksam gemacht, daß das Betreten der Züge mit nacktem Oberkörper verboten sei.

eine Riesenfrechheit !!!
das Problem ist daß in den USA (hier auch) *DIE SPIESSER* so gut organisiert sind !
die liberaleren moderneren Leute müßten sich einfach besser organisieren ......
bei der Einreise hat ein Beamter, der ja logisch gesehen eigentlich eher mit MIR auf einer Wellenlänge sein müßte, mir Fragen gestellt, die ihn und auch sonst niemanden was angehen.
ich bin sehr froh darüber daß in den USA Leute wie Eminem ein bißchen für Niveau sorgen.

sowas habe ich auch mal in Moskau gesehen - ich war nicht dort, aber im TV sah ich das in einer Sendung über die Moskauer U-Bahn. Da wurde ein Fußball-Fan mit nacktem Oberkörper von der Miliz (der Polizei), die dort in der U-Bahn zahlreich vertreten ist, blöd angeschnauzt.

Es geht andere einen feuchten Dreck an ob jemand mit nacktem Oberkörper irgendwo hingeht.
Genauso: Schüler können mit nacktem Oberkörper in die Schule kommen wie es ihnen passt - und wer das anders sieht, hat Scheiße im Gehirn.

..........alles in allem würde ich barfuß in New York gar nicht mal unbedingt überall empfehlen - zumindest nicht überall ! es herrscht, am Times Square zum Beispiel, ein großes Gedränge auf der Straße -
da kann man ja nicht immer auf den Boden kucken ob z.b. Scherben daliegen. Oder blutverschmierte Taschentücher oder sowas in der Art.
Und die New Yorker Straßen sind teilweise schon ZIEMLICH dreckig .....

boooahhh ... und der blöde Typ in der Herberge erst. Man kann dort nicht barfuß laufen !
ich habe reagiert indem ich absichtlich zusammenhangloses Zeug geredet habe und weitergegangen bin,
und wenn er noch weiter gebohrt hätte, dann hätte ich gesagt daß meine Zimmerkollegen sich einen Spaß gemacht und mir dieSchuhe geklaut haben, und ich nun mir im nächsten Geschäft Flipflops kaufen muß weil ich mir richtige Straßenschuhe nicht leisten kann, oder sowas ähnliches. hauptsache es ist MÖGLICHST BLÖD was man da zur Antwort gibt.

Das ist irgendwie besser als auf seine Rechte zu pochen und dabei den kürzeren zu ziehen, mir ist nämlich mein STOLZ sehr wichtig, und dazu gehört daß doch niemanden erst um Erlaubnis frage, doch nicht mache was andere mir vorschreiben wollen.
Das Schlimmste und Demütigendste dabei ist wenn derjenige das MITKRIEGT daß man macht was er sagt - kann man denn danach überhaupt noch weiterleben ?!?!?!??! entwürdigend !
schon alleine wegen sowas sollten die modernen Leute radikaler das Scheißspießertum bekämpfen - damit es gar nicht erst zu solchen Siuationen kommt .....

Wenn derjenige es gar nicht MITKRIEGT, z.b. weil man gar nicht mehr an ihm vorbeikommt sondern man einen andern Weg nimmt, dann ist es ja gar nicht mal sooo schlimm ......

barfuß in New York (im November) / Land der Bel

unci @, Wednesday, 12.11.2003, 01:16 (vor 7628 Tagen) @ Josh

in New York kann man nicht unbedingt überall barfußlaufen weil dort teilweise so viel Müll auf den Straßen liegt,

Kommt drauf an wo. Ich bin kilometerlang die 5th Avenue hochgewandert und die Park Avenue wieder runter (aber im Central Park war es dann doch am barfußtauglichsten). Eine scherbe habe ich mir dann in einem etwas heruntergekommenen gewerbegebiet in richtung Hudson River eingetreten (unglaublich, wie nah sich dort extrem teurer spekulationsboden und verwahrloste industriebrache sind!)

Meine erfahrung im land der bekloppten: schilder gibt es viele, aber längst nicht alle sind ernst gemeint. So bin ich bei Macy's unbehelligt an zig schildern vorbeigekommen und habe schließlich was eingekauft, obwohl mir meine New Yorker begleiter davon abgeraten hatten, den laden barfuß zu betreten. Leider weißt du es immer erst hinterher.

Ebenfalls sehr schön übrigens: im april barfuß im schmelzenden schnee im Bronx Zoo!

es war bis zum 3. November in New York ca. 25 Grad Celsius warm, wenn nicht mehr, und ich war sogar mit den Füssen im Atlantik, ein paar Leute waren sogar GANZ drin.

Das klima spielt dort sowieso immer verrückt. Auf die dauer könnte ich dort nicht wohnen, insbesondere im sommer.

das Problem ist daß in den USA (hier auch) *DIE SPIESSER* so gut organisiert sind !

Barfußlaufen wird nun mal als "unamerican activity" angesehen, wenn es auch genau dort (na gut, vor allem im ländlichen raum) vor nicht mal einem jahrhundert noch allgemein üblich war .... Kein wunder, dass die interessengruppen (wie die SBL) in USA am aktivsten sind. Ein solcher organisationsgrad, glaube ich weiterhin, ist in Europa nicht nötig.

bei der Einreise hat ein Beamter, der ja logisch gesehen eigentlich eher mit MIR auf einer Wellenlänge sein müßte, mir Fragen gestellt, die ihn und auch sonst niemanden was angehen.

Das ist bei US-grenzern aber immer so. Ich wurde bei meiner ersten reise in einen nebenraum gebeten und von kopf bis fuß gefilzt (ich musste mich gegen eine wand stellen und wurde abgetastet, anschließend mein gepäck auspacken und jedes gepäckstück erklären), bei der zweiten musste ich in einer längeren diskusion beweisen, dass ich bei einem bekannten eingeladen bin und deshalb keine kreditkarte fürs hotel brauche .... Das eigentliche ziel der einreiseprozedur scheint die moralische demontage der einwanderer zu sein: "Als nichtamerikaner bist du in unserem land NICHTS wert". Die leute werden also mit künstlichem stress überzogen, bis sie jegliche selbstachtung verloren haben, und dann in der regel doch reingelassen.

Es soll übrigens helfen, eine familie dabeizuhaben oder im auftrag des arbeitgebers auf dienstreise zu sein .....

barfuß in New York (im November) / Land der Bel

Michael aus Zofingen @, Wednesday, 12.11.2003, 07:19 (vor 7628 Tagen) @ unci

"bei der Einreise hat ein Beamter, der ja logisch gesehen eigentlich eher mit MIR auf einer Wellenlänge sein müßte, mir Fragen gestellt, die ihn und auch sonst niemanden was angehen.
Das ist bei US-grenzern aber immer so. Ich wurde bei meiner ersten reise in einen nebenraum gebeten und von kopf bis fuß gefilzt (ich musste mich gegen eine wand stellen und wurde abgetastet, anschließend mein gepäck auspacken und jedes gepäckstück erklären), bei der zweiten musste ich in einer längeren diskusion beweisen, dass ich bei einem bekannten eingeladen bin und deshalb keine kreditkarte fürs hotel brauche .... Das eigentliche ziel der einreiseprozedur scheint die moralische demontage der einwanderer zu sein: "Als nichtamerikaner bist du in unserem land NICHTS wert". Die leute werden also mit künstlichem stress überzogen, bis sie jegliche selbstachtung verloren haben, und dann in der regel doch reingelassen.
Es soll übrigens helfen, eine familie dabeizuhaben oder im auftrag des arbeitgebers auf dienstreise zu sein ....."

Hallo Unci,
an Deinen Beobachtungen ist etwas dran. Ich wurde am New Yorker Flughafen auch gefilzt. Der Beamte, der mich kontrollierte, war jedoch freundlich. Es handelte sich übrigens um einen Schwarzen, der äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit mit einem früheren Uni-Kollegen, der in Nigeria geboren wurde und mit dem ich mich gut verstand, hatte. Der Beamte schien auch Verständnis dafür zu haben, daß ich nicht perfekt englisch sprach. Da mein Hauptziel die Tochterniederlassung der Firma, für die ich arbeite, war, und ich den gesamten Schriftverkehr wie Hotelreservation usw. alles dabei hatte, ging die Kontrolle recht schnell für amerikanische Verhältnisse. Da ich vom Flughafen nicht direkt zur Firmenniederlassung wollte (es war ein Sonntag), trug ich auch keine Dienstkleidung, sondern T-Shirt, Shorts und Sandalen ohne Socken. Auch dieses schien den Beamten nicht zu stören.
Vermutlich funkten wir beide auf einer Wellenlänge: Wir gehörten beide nicht zur Gruppe der "Ausbeuter", sondern zu den "Ausgebeuteten". Daß dieser Beamte die Ausnahme in den USA war, habe ich erst bei Kontakt mit anderen Vertretern der Obrigkeit (ausnahmslos Weißen) erlebt. Vermutlich wäre meine heutige Einstellung zu den USA noch negativer, wenn der Kontrolleur ein arroganter Weißer gewesen wäre, der mit jedem Satz erkennen läßt, das Leute wie Bush die "Kings" der Menschheit seien. Solche Leute sind derart verbohrt, daß sie in jedem Mann, der es wagt, ohne Socken zu erscheinen (auch dann, wenn die Schuhe geschlossen sind und die Hose kein Stück Haut freiläßt), auf das "NSNSNS-Schild" hinweist. Fehlt nur noch, daß kontrolliert wird, ob jemand unter seinen Springerstiefeln Socken trägt oder nicht. Möglich wäre es, denn in dieser Hinsicht ist Amerika wirklich "das Land der unbegrenzten Möglichkeiten"
Mit unamerikanischen Grüßen
Michael aus Zofingen (kein Schwarzer)

barfuß Einreise

Josh, Wednesday, 12.11.2003, 18:14 (vor 7628 Tagen) @ Michael aus Zofingen

"bei der Einreise hat ein Beamter, der ja logisch gesehen eigentlich eher mit MIR auf einer Wellenlänge sein müßte, mir Fragen gestellt, die ihn und auch sonst niemanden was angehen.
Das ist bei US-grenzern aber immer so. Ich wurde bei meiner ersten reise in einen nebenraum gebeten und von kopf bis fuß gefilzt (ich musste mich gegen eine wand stellen und wurde abgetastet, anschließend mein gepäck auspacken und jedes gepäckstück erklären), bei der zweiten musste ich in einer längeren diskusion beweisen, dass ich bei einem bekannten eingeladen bin und deshalb keine kreditkarte fürs hotel brauche .... Das eigentliche ziel der einreiseprozedur scheint die moralische demontage der einwanderer zu sein: "Als nichtamerikaner bist du in unserem land NICHTS wert". Die leute werden also mit künstlichem stress überzogen, bis sie jegliche selbstachtung verloren haben, und dann in der regel doch reingelassen.
Es soll übrigens helfen, eine familie dabeizuhaben oder im auftrag des arbeitgebers auf dienstreise zu sein ....."
Hallo Unci,
an Deinen Beobachtungen ist etwas dran. Ich wurde am New Yorker Flughafen auch gefilzt. Der Beamte, der mich kontrollierte, war jedoch freundlich. Es handelte sich übrigens um einen Schwarzen, der äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit mit einem früheren Uni-Kollegen, der in Nigeria geboren wurde und mit dem ich mich gut verstand, hatte. Der Beamte schien auch Verständnis dafür zu haben, daß ich nicht perfekt englisch sprach. Da mein Hauptziel die Tochterniederlassung der Firma, für die ich arbeite, war, und ich den gesamten Schriftverkehr wie Hotelreservation usw. alles dabei hatte, ging die Kontrolle recht schnell für amerikanische Verhältnisse. Da ich vom Flughafen nicht direkt zur Firmenniederlassung wollte (es war ein Sonntag), trug ich auch keine Dienstkleidung, sondern T-Shirt, Shorts und Sandalen ohne Socken. Auch dieses schien den Beamten nicht zu stören.
Vermutlich funkten wir beide auf einer Wellenlänge: Wir gehörten beide nicht zur Gruppe der "Ausbeuter", sondern zu den "Ausgebeuteten". Daß dieser Beamte die Ausnahme in den USA war, habe ich erst bei Kontakt mit anderen Vertretern der Obrigkeit (ausnahmslos Weißen) erlebt. Vermutlich wäre meine heutige Einstellung zu den USA noch negativer, wenn der Kontrolleur ein arroganter Weißer gewesen wäre, der mit jedem Satz erkennen läßt, das Leute wie Bush die "Kings" der Menschheit seien. Solche Leute sind derart verbohrt, daß sie in jedem Mann, der es wagt, ohne Socken zu erscheinen (auch dann, wenn die Schuhe geschlossen sind und die Hose kein Stück Haut freiläßt), auf das "NSNSNS-Schild" hinweist. Fehlt nur noch, daß kontrolliert wird, ob jemand unter seinen Springerstiefeln Socken trägt oder nicht. Möglich wäre es, denn in dieser Hinsicht ist Amerika wirklich "das Land der unbegrenzten Möglichkeiten"
Mit unamerikanischen Grüßen
Michael aus Zofingen (kein Schwarzer)

also der Beamte der mich abgefertigt hat war ein Schwarzhäutiger - naja, gefilzt wurde ich nicht, aber er hat dennoch ein paar Fragen gestellt, die erste Frage (warum ich gekommen bin) hat er doch tatsächlich wiederholt, nachdem ich ihm geantwortet habe daß ich for a holiday hier bin.
Dann habe ich ihm gesagt daß ich wegen eines Konzerts gekommen bin, aber gleich eine Woche bleibe. Er wollte weder das Rückflugticket sehen noch die Herbergen-Reservierungs-Quittung. Hat aber weitergefragt was meine Arbeit ist und so.

Die Hautfarbe spielt dabei keine Rolle - ich glaube viele von ihnen wollen sich selbst auch gar nicht in der Rolle der Ausgebeuteten sehen, nur ihre Vorfahren.
Ich habe es mir schon vorher gedacht (als ich gesehen habe daß ich gleich bei ihm an der Reihe bin), daß er mit Sicherheit NICHT bloß wegen der Hautfarbe mir weniger arrogant gegenübertreten wird.

Ja ich weiß, ich habe geschrieben "ein Beamter der ja logisch gesehen eher auf meiner Seite sein müßte", das habe ich tatsächlich geschrieben weil ich mir dachte daß er ja (dadurch was seine Vorfahren -und vielleicht auch er selber noch- erlebt haben), weniger arrogant und prinzipientreu sein könnte.
Weiß aber nicht ob man das so sagen kann ...... nö, eigentlich kann man nach sowas nicht gehen....

glaubt ihr man könnte in den USA auch barfuß einreisen ????? auch wenn sie einen vielleicht allerhand für Fragen stellen, daß sie einen letztlich dennoch einreisen lassen ??
Oder kommt es dabei darauf an was man dort zu tun hat oder ob man Familie dabei hat und so ?!?!?!

ich glaube ich würde das nicht riskieren ....
der Grenzbeamte wüßte ja dann ohnehin nicht, daß ich nur wegen dem Grenzübertritt (also wegen ihm) Schuhe angezogen habe -
und durch dieses Nicht-WISSEN würde ich mich dann auch nicht in meinem Stolz verletzt fühlen

barfuß Einreise

unci @, Thursday, 13.11.2003, 02:04 (vor 7627 Tagen) @ Josh

glaubt ihr man könnte in den USA auch barfuß einreisen ????? auch wenn sie einen vielleicht allerhand für Fragen stellen, daß sie einen letztlich dennoch einreisen lassen ??

Logisch gedacht, sollte das den grenzbeamten sogar sehr recht sein - schließlich haben barfüßler keine schuhe, in denen sie etwas verbotenes schmuggeln könnten ....

Ich weiß allerdings nicht, ob logik hier angebracht ist. Dem möglichen vorwurf, jemand sei zu arm, um sich selbst während des aufenthalts versorgen zu können, kann ja begegnet werden, indem die goldene kreditkarte auf den tresen geknallt wird. USA ist allerdings das land der unlogischen schuhvorschriften.

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