Halöchen Tamara,

im Kern kann ich mich den anderen Postings nur anschließen und möchte mich auch nicht großartig wiederholen.

Allerdings kommt mir deine Erzählung sehr bekannt vor.
Was glaubst du, was ich für einen Kampf auszufechten hatte und mich heute, wenn auch nicht mehr vor meinen Eltern, vor anderen Verwandten oder Bekannten rechtfertigen "müßte".
"müßte", weil ich nicht mehr erkläre warum ich es gerne tue.
Sie verstehen es einfach nicht.

Das hat oft mehr mit Sorge, als damit zu tun, daß sie Macht über dich ausüben wollen.
Man war immer das kleine Kind, dem man sagen konnte "geh nicht dorthin" , "sprich nicht mit dieser Person", "iss das nicht", "ziehe eine mütze auf" und plötzlich müssen sie damit klarkommen, daß du eine eigene Persönlichkeit bist, die ihre eigenen Vorstellungen von dem Leben hat.
Und für sich selber am Besten weiß, ob ihr das Barfußlaufen unangenehm, schmerzhaft oder peinlich ist.
Ich weiß nicht wie alt du bist (ich vermute 16-18...liege ich da richtig ?), aber ab einem bestimmten Alter muß man nicht mehr die Auffassungen und Ansichten von seinen Eltern teilen.

Ich habe mich anfangs dauernd verteidigt, habe ihnen versucht klarzumachen, warum es mir so einen Spaß bereitet.
Pustekuchen!
Dann habe ich die Kritik ignoriert und immer mit einem Lächeln gesagt: "Sicher, aber ich mache es trotzdem. Pech!"
Wenn deine Eltern o.k.(aber was heißt schon "o.k.") sind, hören sie auf den Streit zu suchen und akzeptieren, was du tust.
Denke ich zumindestens , wissen kann ich es nicht.
Ich spreche nur aus Erfahrung.
Meine Eltern sagen zwar manchmal noch etwas, aber sie lachen dabei und denken sich vielleicht "furchtbar, aber sie ist nun mal wie sie ist".
Ich kann inzwischen mit meiner Mutter einkaufen, ins Kino oder in den Supermarkt mit baren Füßen gehen und sie sagt nichts.
Das ist wunderschön.
Manchmal merke ich zwar, daß es ihr peinlich ist, wenn andere Menschen sie auf mich ansprechen, aber das kann ich ihr wohl nicht abgewöhnen.
Ich sage halt immer zu ihr, daß ich es megapeinlich finde, so feige zu sein und nicht mit der 19jährigen Tochter, sondern mit der Mutter zu sprechen.
Üble Sache eigentlich, oder?

Ich wünsche dir, daß du "das Thema" deinen Eltern gegenüber aus der Welt schaffen kannst. Sei du ruhig und sehe es selber als Selbstverständlichkeit an und brich keinen Streit vom Zaun.
Das ist die Sache nicht wert.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Man muß sein Leben lang nicht unter den Pantoffeln der Eltern stehen,wenn man seinen eigenen Weg erkannt hat und aufhört den ihren zu gehen.

Och Gott, jetzt werde ich noch philosophisch.

Aber ganz wichtig: Das ist nur ein Tip.
Ein Erfolgsrezept hat hier wohl keiner parat, da man ja nicht weiß, wie deine Eltern so sind.

Herzliche F(Gr)üße
Ansche