Irgendwo zwischen Lambertikirche und Lappan, zwischen Eiskeller und Lefferseck, an Haaren, (Mühlen)hunte und Osternburger Kanal barfuß herumlaufen oder herumzuradeln? Ich habe dieses versäumt, obwohl ich fast 13 Jahre lang Gelegenheit dazu gehabt hätte. Von Oktober 1976 bis Januar 1989 war ich nämlich erst als Chemiestudent, dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Carl-von-Ossietzky-Universität tätig, bevor ich hier in der Schweiz eine Arbeit fand. Ich war zwar als "Der in kurzen Hosen" verschrien, aber ich trug grundsätzlich Schuhe, sogar dann, wenn ich nur 200 Meter von meiner Wohnung am Eibenweg (Eversten) zur nahen Kieskuhle (Nähe Nachtigallenweg) an der Hausbäke zum Baden ging.
Seit Juli/August in diesem Jahr hat sich bei mir bezüglich Barfußlaufen einiges geändert: Am letzten Sonnabend (4.10.2003) war ziemlich verregnetes Wetter, so daß ich endlich einmal in meiner Wohnung Dinge erledigen konnte, die ich immer aufgeschoben habe, zum Beispiel Briefe schreiben an Bekannte (handschriftlich, jawohl, das gibt es auch noch!). Gegen 16 Uhr jedoch hörte der Regen vorübergehend auf, die Sonne brach durch. Also Zeit, um die Briefe irgendwo in einen Briefkasten zu werfen. Was sprach dagegen, bei dieser Tätigkeit noch zusätzliche Kleidungsstücke (etwa Schuhe, Jacke, lange Hosen) anzuziehen? Eigentlich alles, immerhin war es noch 12°C warm. Also schwang ich mich aufs Velo und fuhr zum Briefkasten. Und nicht nur dorthin. Gut eine Stunde war ich unterwegs, bevor der nächste Schauer niederprasselte. Unterwegs traf ich etliche Leute. Niemand war ohne Schuhe unterwegs, kurze Hosen trugen nur Jogger und Leute auf Rennrädern. Von den übrigen Personen waren alle in Jacken oder gar Mänteln unterwegs, einige Kinder trugen sogar Handschuhe und Mützen! Wer wundert sich da noch, daß die heutige Jugend derart oft erkältet ist: Wenn man schon bei diesen Temperaturen Winterkleidung trägt, was will man tragen, wenn es unter 0°C ist!
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen