Tip vom Doc (Hobby? Barfuß! 2)

marc, Saturday, 04.10.2003, 16:55 (vor 7666 Tagen)

Hallo mal wieder!

So, pünktlich zum Ende der angenehmen Barfußzeit (hat dieses Jahr wirklich lange gehalten, oder?)
bin ich nun ein wenig "fußlahm". Grund ist ein stechender Schmerz im Gelenk des großen Zeh seit letztem
Wochenende. Zunächst dachte ich, das wäre ein eingetretener Splitter im Ballen.
Am Donnerstag bin ich dann zum Arzt gegangen und der hat dann einen Gelenkkapselriss festgestellt (nix
Schlimmes weil nur klein, tut aber ziemlich weh). Bei der Frage, wie das passiert sein könnte, kamen wir
auf das Barfußlaufen. Der harte Steinboden (Straßenpflaster) ist wohl die Ursache für die Überlastung
des Gelenks.
Der Arzt ist strikter Befürworter des Barfußlaufens. Er hat mir bestätigt, dass es das beste Training
für die Bein- und Rückenmuskulatur ist, da man ohne Schuhe viel bewusster die Bewegungen macht.
Da es ein neuer Arzt ist, habe ich mit ihm noch ein wenig gesprochen. Dabei kam er auch auf seine
Töchter zu sprechen. Die jüngere (ist wohl so kurz vor'm Abi) hat wohl vor ein paar Jahren auch der
"Hippietick" gepackt und seitdem ist sie auch leidenschaftlich barfuß unterwegs. Das findet er auch
völlig in Ordnung. Da dachte ich mir: der Mann ist mir sympathisch!

Worauf ich eigentlich raus wollte:

Der gute Mann hat mir erklärt (was wohl kein Geheimnis ist), daß der Fuß eigentlich nicht zum Laufen auf
harten Böden geeignet ist. Ursprünglich gab's die ja auch nicht, erst die "Zivilisation" hat diese in Form
von befestigten Wegen geschaffen. So riet er mir, nicht zu viel auf solchen Untergründen ohne Schuhe zu laufen.
Ich denke mal, damit hat er recht. Für diesen Zweck sind leichte Sandalen mit weicher Sohle wohl sinnvoll.

Habt ihr ähnliche Probleme schon gehabt?

Gruß

Marc

Nicht zu viel auf städt. Böden

malo @, Stammposter, Saturday, 04.10.2003, 17:21 (vor 7666 Tagen) @ marc

Hallo Marc,

auch diese Erfahrung mache ich immer wieder. Zu viel Asphalt, Beton u.ä. sind Gift für Füße, Gelenke, Beine und Rücken. Ich habe Senk-Knick-Spreiz-Füße, wobei ich mir erfolgreich durch das Barfußlaufen die Einlagen erspare. Sicher bräuchte ich längst welche. Während der Arbeitszeit trage ich Sicherheitsschuhe. Den Rest wälze ich zu 99% barfuß ab. Eben der Ausgleich dafür. So ab Ende Oktober, Anfang November geht dann die Sandalenzeit los. Und dann im tiefen Winter durchaus Schuhe. Aber in geschlossenen Räumen bleibt es meist bei barfuß. Etwa ab Februar dann wieder Sandalen, Barfuß durchaus ab März. Eine Sache des Empfindens und des Wetters. Nach der langen Winterzeit, wo ich kaum zum "trainieren" meiner Füße komme, merke ich meine Haltungsschäden. Die Rückenprobleme kommen zurück, die Füße, die Beine,... Fazit: je kürzer die Schuhzeit im Winter, desto besser für meine Haltung. Und grad dann im Frühjahr, wenn ich zu lange auf harten Böden umher wandere, dann ist genau das zu beobachten, was Dein Arzt gesagt hat. Gegen Ende der Saison ist barfuß auf harten Böden dann gut zu verkraften. Alles Gewohnheit.
Mit viel barfuß auf natürlichen Böden lässt sich viel barfuß auf harten Böden ausgleichen.
Ich frage mich, wie es dann Sportler bei Marathonläufen etc. barfuß so lange durchstehen.

Gruß,
Markus

Tip vom Doc

Marc (CH), Stammposter, Saturday, 04.10.2003, 22:45 (vor 7666 Tagen) @ marc

Hallo
ja, auch ich kenne die Problematik. Allerdings bin ich heute der Überzeugung, dass es nicht am Boden bzw dessen Beschaffenheit, sonder an der Geh- und Lauftechnik liegt. Harte und auch flache Böden gab es schon immer, auch in der Natur. Der ausgetroch^knete Savannenboden ist wirklich steinhart und meist auch flach. (Wenig kontouriert) Wie äthiopische Spitzenläufer auch hier zu Lande bewiesen ist ein Marathonsieg barfuss auf Teerstrasse kein Problem beim anwenden der richtigen Technik. Durch das Tragen von Schuhen falle ich immer wieder in die falsche Gehart zurück und der Fuss 'verweichlicht'. Beim permanenten Barfussgehen während drei Wochen in den Ferien (Skandinavienreise), traten anfangs diese stechenden Schmerzen in einigen Zehengelenken und zT auch im Fussgelenk auf. Am Ende der Ferien rannte ich mehrmals problemlos über längere Strecken auf Teer und genoss stundenlange Citytrips absolut beschwerdenfrei.
Fazit, wirklich vollvergnügliches Barfussgehen habe ich, wenn ich als Dauerbarfüsser durch die Welt gehe. Deshalb nur Schuhe wo absolut notwendig und wenn dann möglichst wenig beschuht rumlaufen.
Fuss zun Gruss Marc (CH)

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