Septemberpresse, die zweite (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Sunday, 21.09.2003, 11:50 (vor 7680 Tagen)

Hallo zusammen,
hier nun der zweite Teil der Septemberpresse:

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Barfuß über Stock und Stein
Zehn Jahre "Erfahrungsfeld der Sinne" im Schlosspark Freudenberg [...]
Die Künstlergruppe "Natur und Kunst" mit ihrem Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens feiert ein Geburtstagsfest. Vor zehn Jahren ist die Gruppe in das verfallene Schloss Freudenberg inmitten des verwilderten Parks eingezogen. Sie hatten das ehrgeizige Ziel das Schloss und den Park durch Kunst zu heilen. So lautet auch das Motto: Sanierung ist Heilung durch Kunst.
Im weitläufigen Park gehen heute Kinder und Erwachsene barfuß über Stock und Stein, eine Gruppe Jugendlicher lernt unter Anleitung, wie man mit Feuersteinen Funken schlägt und mit Hilfe eines Zunders Feuer entfacht. Oder ein Lehrerkollegium lauscht den Klängen einer Windharfe.
Im Schloss selbst herrscht reges Treiben, Besucherinnen und Besucher kommen, um Sinne und Denken zu entfalten. Bis zu 500 Gäste werden täglich auf den Freudenberg verzeichnet, die ihre Sinne schulen wollen. [...]
Pünktlich zum Jubiläum ist der neue Schlossprospekt erschienen, der über alle Aktivitäten des Vereins informiert. "Man kann ein Problem nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen, die zu seiner Entstehung beigetragen haben," wird dort Albert Einstein zitiert, der bereits in den 30-er Jahren von der Idee des Erfahrungsfelds begeistert war. Hugo Kükelhaus, der Vater der Idee, hatte seine Vision bei einem Zusammentreffen mit Albert Einstein in Berlin vorgestellt.
Kükelhaus wünschte sich eine "bleibende Stätte der Wahrnehmung" für alle 28 Sinne. Auf dem Freudenberg wurde dieser Wunsch Wirklichkeit [...]
[Rhein Main Presse, 08. 09. 2003]
Von dieser Einrichtung war vor kurzer Zeit auch im Forum die Rede.
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"Robberts Huus' mutiert zum Jazzkeller: Publikum begeistert
Formation "Les Privatiers" zum ersten Mal öffentlich aufgetreten [...]
Auf den Auftritt der Stones in Hannover warteten die Fans eine gute halbe Stunde. Gut, die Stones kann man auch nicht wirklich mit einer Jazzband vergleichen. So ließen "Les Privatiers' ihr Publikum gar 40 Minuten auf den Auftritt warten, doch diese Wartezeit hatte sich gelohnt. Mit ihrem ersten Konzert landete die fünfköpfige Gruppe gleich einen Volltreffer, verwandelte das sonst eher beschauliche "Robberts Huus' in einen Jazzkeller wie man ihn sonst nur von Großstädten her kennt [...]
Seit rund einem Jahr spielen die erfahrenen Musiker von "Les Privatiers' in dieser Formation zusammen. Sie verstehen sich selber als Improvisationsensemble, und das kommt auch in ihren Stücken schnell zur Geltung [...]
Leider stimmte die Abmischung der einzelnen Instrumente von der Lautstärke her nicht immer, ging der Gesang der barfuss singenden und tanzenden Andrea Biermann mitunter etwas verloren. Der Stimmung in "Robberts Huus' tat dies keinen Abbruch [...]
[Bremer Nachrichten, 08. 09. 2003]
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Kerbgespenst, Fackelzug und Feierstimmung [...]
BIEBERGEMÜND (lü). "Sie laufe barfuß auf de Gass erum un kaue Schewwinggum", heißt es im Wirtheimer Kerblied, das auch Pfarrer Karl-Peter Aul am Samstag im Kerbzelt lauthals mitsang [...]
Zusammen mit den Kerbmusikanten wurde das Kerblied angestimmt, das zwar jeder mitsingen kann, doch niemand weiß, wer diesen aussagekräftigen Text einst verfasst hat [...]
[Gelnhäuser Tageblatt, 09. 09. 2003]
"Sie laufe barfuß auf de Gass erum un kaue Schewwinggum" - doch niemand weiß, wer diesen aussagekräftigen Text einst verfasst hat ... Wie außerordentlich schade, dass die Urheberfrage nicht zu klären ist. Das wäre doch der Song fürs Forum :-))))))))))))))))))))))

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Barfuß über Feuer, Stein und Eis
Johann Sanktjohanser und sein Jubiläum
Garmisch-Partenkirchen - Eine Elefantenhaut an den Füßen hat er nicht. Auch wenn das mancher glauben möchte. Denn Johann Sanktjohanser läuft barfuß dorthin, wo viele nur mit Seilbahn und schwerem Bergschuh hinkommen, auf die Zugspitze - und das bereits zum 200. Mal.
Genau genommen unterscheiden sich seine Füße nicht von anderen, sind ganz normal. Inspiriert wurde der heute 70-Jährige von einer südafrikanischen Cross-Läuferin, die all ihren Konkurrentinnen davonlief, obwohl sie kein Schuhwerk trug. "Ich hatte am Anfang schon Angst", in etwas hineinzutreten, erinnert sich Sanktjohanser. Er lief zuerst meistens in Richtung Kochelbergalm - im Ort noch mit Schuhen, außerhalb ohne. "Ich hab` sie dann versteckt, damit es keiner sieht." Eine Woche später, im Jahre 1988, wagte er sich dann in Begleitung an Deutschlands höchsten Berg. Stöcke, Verbandszeug und Schuhe für den Notfall waren natürlich auch dabei.
Für seinen diesjährigen Jubiläumslauf, der insgesamt 6,5 Stunden dauerte, hat sich der ehemalige Kraftfahrer zusätzlich noch etwas Besonderes ausgedacht. Bis zur Bockhütte meisterte er den Weg rückwärts in Sandalen. Eine Idee, die er ebenfalls zuerst im Fernsehen sah. Für die Muskulatur sei das eine Umstellung gewesen. "Es war ganz schön mühsam", erzählt der Garmisch-Partenkirchner. Insgesamt habe er heuer rund 100 Kilometer auf diese Art bewältigt.
Hingegen eher problemlos empfand Sanktjohanser seinen ersten Lauf über glühende Holzkohle. "Da war ich selbst erstaunt", sagt der zweifache Familienvater. "Ich bin auch schon von einem Hocker auf Glasscherben gehüpft." Dies alles diene der Abhärtung, aber ein Reiz sei für ihn auch dabei. So steht hinter der Wohnzimmertür ein selbstgebasteltes Nagelbrett, auf das er hin und wieder steigt. Und für ein Eisbad sei auch alles im Gefrierfach parat - für einen Barfußläufer sei das fast alles Pflichtprogramm. Ebenso wie das Ohne-Schuhe-Laufen im Winter. Frischer Schnee und um die Null Grad - "das ist für mich ein Highlight."
Doch für einen so passionierten Barfüßler sind Schuhe und vor allem Socken reiner Zwang. "Ich bin froh, wenn ich sie wieder ausziehen kann", gesteht Sanktjohanser. Außer beim Motorradfahren. Aber das sei auch fast die einzige Ausnahme.
Veronika Schandl
[Murnauer Tagblatt, 09. 09. 2003]
Ich komme auch ohne das "Pflichtprogramm" von Johann ganz gut zurecht - im übrigen: Respekt!
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Heine lässt Frust freien Lauf
B-Junioren des LSK unterliegen St. Pauli 1:2 durch Tor in letzter Minute [...]
Wer ein Spiel durch ein Tor in der letzten Minute verliert, der spricht gern von Pech, einer unverdienten Niederlage oder hadert mit Gott und der Welt. Frank Heine ist da anders. Der Coach der B-Juniorenfußballer des Lüneburger SK war nach dem 1:2 (1:1) in der Regionalliga gegen den FC St. Pauli vollkommen aufgebracht, was aber ausschließlich an seinen Spielern lag [...]
Und erst einmal in Fahrt, schimpfte Heine weiter: "Da war kein Zweikampfverhalten, sie haben teilweise gespielt wie Freizeitkicker. Sie denken, sie sind die Größten, wollen Klamotten und Schuhe umsonst. Sie sollten mal lieber barfuß auf dem Schulhof spielen." [...]
[Landeszeitung (Lüneburg), 09. 03. 2003]
Wird nichts schaden, ich empfehle aber die Nutzung der angrenzenden Wiese!
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Durchboxen zur Modefront
Silke Stuck
Ich habe den Anderthalb-Minuten-Kampf von Klitschko gesehen, ich habe auch die Schlappe von Stefan Raab gegen Regina Halmich verfolgt, ich schlage mich eigentlich selten, und ich weiß daher nicht wirklich, warum ich in diesem Herbst unbedingt Boxerschuhe tragen muss. Oder warum ich sie mir an anderen Füßen anschauen muss. Aber sie sind jetzt in.
Diese Stiefel haben so gut wie keine Sohle, manchmal dafür Pfennigabsätze, aber sie haben ungefähr fünf Meter lange Schnürsenkel, die man durch bis zu 37 Löcher fisseln muss, um oben eine einigermaßen anständige Schleife hinzubekommen. Wer die Dinger trägt, fühlt sich an der Sohle fast barfuß und an den Waden komplett zugeschnürt. Und der muss vor allem zwischen 100 und 500 Euro berappen, um sich nach ganz vorne an die Modefront durchzuboxen [...]
Ausdauer ist gefragt - und Leichtfüßigkeit, Reaktionsschnelligkeit und Schlagkraft. Keine Doc Martens mit Metallkappen mehr, die wir dem Gegner plump auf die Nase drücken, keine Pumps mit entmannenden Spitzen - was jetzt kommt, ist echter, anspruchsvoller Sport: Ausweichen, Antäuschen - und irgendwann: die linke Gerade.
[Berliner Zeitung, 10. 09. 2003]
Boxerschuhe, fast wie barfuß? Uaaaaahhhhhhhh ...
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Blind, aber mit viel Gefühl
Waldjugend bietet bei Exkursion ein Tasterlebnis pur - Kinder begeistert [...]
Für 25 Buben und Mädchen begann das zweistündige Programm mit einem "Raupenspiel". Martin Gottsche führte die Kinder und Jugendlichen, die Augenbinden trugen und barfuß waren, langsam durch den Wald.
Nur über die empfindlichen Fußsohlen nahmen sie die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit wahr: Nadeln, Moos, kleine Zweige, leichten Morast, Zapfen, Beerenkraut, Gras. Bei diesem Tasterlebnis assistierten [...] die Gruppenführer der Waldjugend.
Danach sollte sich die quirlige Schar in Eichhörnchen hineindenken, die Vorräte für den Winter anlegen. Es galt mehrmals je zwei Eicheln zu verstecken und diese anschließend in gewissen Zeitabständen wieder zu finden.
Interessant gestaltete sich eine Partnerübung, bei der sich die Teilnehmer abwechselnd mit verbundenen Augen an einen Baum führten, dessen Rindenbeschaffenheit zu fühlen und zu ertasten war. Anschließend musste dieser Baum ohne Augenbinde nur durch Abtasten wieder gefunden werden [...]
Das Vorhaben der Waldjugend, Kinder und Jugendliche weg vom Computer und wenigstens versuchsweise zurück zur Natur zu bringen, ist bestens gelungen [...]
[Der Neue Tag, 10. 09. 2003]
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Aktion des Jugenddorfs zieht Biermann glatt die Socken aus [...]
Zwar nicht sein letztes Hemd, dafür aber ein Paar Socken spendete Celles Oberbürgermeister Martin Biermann für die Arbeit mit benachteiligten Menschen. Vor kurzem überreichte er der Sprecherin des Christlichen Jugenddorfes (CJD) Celle, Silke Knoop, keine roten und keine schwarzen, stattdessen aber ein paar neutrale blaue Socken, die mit anderen prominenten Strümpfen via Internet versteigert werden sollen. Der Erlös soll benachteiligten Mensch zugute kommen.
"In unserer Gesellschaft hat eine dramatische Entsolidarisierung begonnen", so Biermann. "Eine Idee, die das Bewusstsein der Menschen zu mehr Solidarität miteinander verändert, kann nicht originell genug sein", meint Celles Oberbürgermeister und opfert bereitwillig sein Sockenpaar für den guten Zweck. Eigentlich hätte bereits ein Strumpf genügt. "Doch mit einer Socke kann ich nichts anfangen", lächelt Biermann und gibt auch die zweite dazu [...]
"Darüber hinaus werden in allen Einrichtungen des CJD Strümpfe gesammelt, um sie bei einer großen Abschlussveranstaltung am S-Day, dem 19. September, zu präsentieren", so die Pressesprecherin [...] Alle Bürger werden dazu aufgerufen, am S-Day Socken zu spenden. Für jede Socke zahlen Sponsoren einen vorher vereinbarten Betrag. Auch dieses Geld ist für die Arbeit mit benachteiligten Menschen bestimmt. Damit die edlen Sockenspender nicht barfuß nach Hause gehen müssen, gibt es für jede abgegebene Socke ein Paar Strümpfe vom CJD Jugenddorf gratis. Um es den Sockenstiftern außerdem attraktiv zu machen, den Strumpf vom Fuß zu ziehen, haben sie die Chance auf den Gewinn eines Smart. Doch damit nicht genug: Sogar ein Eintrag ins "Guiness-Buch der Rekorde" sei für die Socken-Aktion vorgesehen [...]
[Cellesche Zeitung, 10. 09. 2003]
Ideen gibt's .....
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Nicht ganz durchgedreht
Gedichte und Texte von Neva Bühler zwischen Holz und Glas
Rorschach. Im Zentrum St. Kolumban stellte Autorin Neva Bühler ihre Gedichte und Texte vor, die sie als Sammlung unter dem Titel «Nicht ganz durchgedreht» in einer von ihr Stück für Stück handgefertigten Aufmachung aus Holz und Glas anbietet [...]
Man kennt sich, man begrüsst sich, steht plaudernd zusammen und freut sich gemeinsam mit Neva Bühler über die besonders originell aufgemachte Sammlung ihrer Texte und Gedichte, die nun [...] im Lena-Verlag Rorschach herausgekommen ist. Der Titel «Nicht ganz durchgedreht» passe schliesslich zum turbulenten Geschehen dieser Vernissage, lacht Neva Bühler und gibt einige Kostproben ih- rer Gedichte. So schreibt sie unter dem Titel «Erinnere Dich» Barfuss/und jeden Morgen/ wenn ein Tropfen Tau dich berührt/sich deine zarte Blüte öffnet/der erste Sonnenstrahl dich dann küsst/erinnere dich und rufe dir zu:/Das alles bist nur du ... [...]
Es sind Gedichte aus dem Leben fürs Leben, erklärt Neva Bühler, die ihre Wurzeln in Slowenien hat, die aber kurz nach der Geburt auf einen langen, harten und verschlungenen Weg mit zahlreichen Stationen musste, der sie schliesslich 1989 nach Rorschach und an den Bodensee und damit in die Gegend führte, die von Anfang an ihre grosse Liebe wurde [...]
[St. Galler Tagblatt, 11. 09. 2003]
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Urlauber tragen Sand weg
Rund drei Tonnen Sand schleppen die Touristen in einer Sommersaison an ihren Fußsohlen von den Badestränden der Balearen-Insel Menorca weg, schätzt der für die Strände zuständige technische Direktor Francesco Roig. Die Regionalregierung will es genau wissen: Eine Studie soll nun exakt ermitteln, wie viel Sand an den Urlauber-Füßen hängen bleibt.
Es handele sich um eine noch nie dagewesene Untersuchung, schreibt die Zeitung "El Mundo". Zwei Stipendiaten, die mit der Studie betraut wurden, erwarten die Urlauber am Ausgang der Badestrände. Jeder muss seine Schuhsohlen oder, wenn er barfuß geht, die nackten Füße in einem Eimer mit Wasser abspülen. Der aufgefangene Sand wird danach gewogen. Erste Erfahrung der Kontrolleure: "Die meisten Leute lachen, wenn wir ihnen sagen, worum es geht. Schon oft wurden wir gefragt, wo denn die versteckte Kamera sei."
[Hamburger Abendblatt, 11. 09. 2003]
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Kate Hudson: Baby im Abendkleid [...]
Lächelnd schlendert Kate Hudson (24) barfuß in den schwer mit Stuck verzierten Prunksaal des Hotels "Excelsior" am Lido. "Ich musste meine Highheels ausziehen, weil meine Füße so geschwollen sind", sagt sie zu BUNTE. Der Grund war nicht zu übersehen: Die wunderschöne Tochter von Goldie Hawn (57) ist im fünften Monat schwanger und glüht förmlich vor Glück: "Es geht mir wunderbar. Es ist alles genau so, wie ich es mir erträumt habe. Ich wollte schon immer Mutter werden!" [...]
[Bunte, 12. 09. 2003]
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Leben in Abgeschiedenheit
Siegen/Wilnsdorf. (wp) Eine schlichte Kapelle im Baustil der sechziger Jahre, daneben das eigentliche Kloster, in der selben Zeit gebaut. Spaziergänger sehen auf der Eremitage nur die Fassaden des nüchternen Zweckbaus. Doch dahinter verbirgt sich ein spirituelles Zentrum der Katholiken im Dekanat.
Vor 50 Jahren kamen die ersten Klarissenschwestern aus Bad Neuenahr nach Siegen. [...] 1966 zogen die Schwestern dann in den Neubau um [...]
Die Klarissen auf der Eremitage zählen unter den vielen verschiedenen franziskanischen Ordensgemeinschaften zu den strengen Betorden. "Sie gehen barfuß, heizen ihre Klosterzellen selbst im strengsten Winter nicht, und beten und büßen Tag und Nacht stellvertretend für uns alle", sagte der Erzbischof damals. "Ihr seht sie heute zum ersten und zum letzten Mal. Von jetzt an werden sie mit der Außenwelt nur verkehren können über einige Außenschwestern."
Auch wenn die strengen Sitten heute etwas gelockert sind: Am Sinn des Klarissen-Lebens hat sich seit 1966 nichts geändert. Die inzwischen zehn Schwestern [...] beten für ihre Mitmenschen, das Dekanat und einzelne Anliegen [...]
[Westfalenpost, 13. 09. 2003]
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Und hier noch ein Tipp für die Berliner, bei Interesse vormerken für 2004:
Warte mal hier, Mama geht tanzen
Wenn das Kind da ist, hört der Spaß auf? Ein Berliner Open Air Music Club beweist, dass "Mutter, Vater, Kind" auch anders geht. Ein Rundgang über den "Young and African and Arts Market" (YAAM) in Treptow
Es ist Sonntag, ein verregneter Sonntag im Spätsommer. Die Sonne bricht durch die Wolken und über der Stadt liegt ein Regenbogen. Eine junge Frau tanzt barfuß inmitten einer Pfütze. Auf dem Arm hält sie einen Säugling. Ein DJ legt Raeggae auf.
Der Young and African Arts Market (YAAM) hat sich ein altes Fabrikgelände an der Spree hergerichtet. Jeden Sonntag von 14 bis 22 Uhr öffnet das YAAM im Ostberliner Stadtteil Treptow seine Tore. Trotz des Regens sind an diesem Sonntag ein paar hundert Leute gekommen, zum Teil recht typische Kreuzberger Alternative, viele afrikanische und jamaikanische Einwanderer und Jugendliche aus der Umgebung [...] Geboten wird viel Programm für wenig Geld. Mit 3 Euro ist der Eintritt ins YAAM billiger als jeder Babysitter. Bei schönem Wetter laufen auf dem Gelände bis zu hundert Kinder herum. Nicht jeder ist begeistert von dem Freiluftclub. In Treptow hat sich eine Bürgerinitiative gegen das YAAM gegründet. Grund: Lärmbelästigung [...]
[taz, 13. 09. 2003]
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Belesene Füße
Georg


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