barfuss an der Uni (Hobby? Barfuß! 2)

Lars (KO), Stammposter, Tuesday, 16.09.2003, 08:38 (vor 7685 Tagen)

Hallo,

Obwohl auch ich schon den ganzen Sommer, bis auf wenige Stunden barfuss bin, habe ich gestern den Tag besonders genossen.
Gestern morgen bin ich bei recht frischen Temperaturen zur Uni losgetigert, um dort meine Diplomarbeit zu drucken. Habe den frischen Wind um und den kühlen Boden unter den nackten Füßen richtig genossen. Tja, während des ganzen Tages musste ich viel an der Uni rumlaufen, so dass meine Sohlen richtig schwarz wurden. So schwarz kenne ich sie eigentlich nur aus der Disco. Erst als es dunkel war bin ich wieder mit dem Bus nach Hause. Da war es dann auch schon wieder etwas kühler. Zwischendurch durfte ich an einer zentralen Umsteigestelle fast ne halbe Stunde auf den Anschlussbus warten, was mir aber irgendwie nichts ausmachte, weil ich noch die kühle Luft geniesen konnte. Der Temperaturwechsel ist ein echter Genuss. Ein paar Fragen, ob mir nicht kalt wäre, kamen, aber an sonsten keine Komentare.

barfüssige Grüße

Lars

barfuss an der Uni

Bernd, Tuesday, 16.09.2003, 15:53 (vor 7684 Tagen) @ Lars (KO)

Hallo,
Obwohl auch ich schon den ganzen Sommer, bis auf wenige Stunden barfuss bin, habe ich gestern den Tag besonders genossen.
Gestern morgen bin ich bei recht frischen Temperaturen zur Uni losgetigert, um dort meine Diplomarbeit zu drucken. Habe den frischen Wind um und den kühlen Boden unter den nackten Füßen richtig genossen. Tja, während des ganzen Tages musste ich viel an der Uni rumlaufen, so dass meine Sohlen richtig schwarz wurden. So schwarz kenne ich sie eigentlich nur aus der Disco. Erst als es dunkel war bin ich wieder mit dem Bus nach Hause. Da war es dann auch schon wieder etwas kühler. Zwischendurch durfte ich an einer zentralen Umsteigestelle fast ne halbe Stunde auf den Anschlussbus warten, was mir aber irgendwie nichts ausmachte, weil ich noch die kühle Luft geniesen konnte. Der Temperaturwechsel ist ein echter Genuss. Ein paar Fragen, ob mir nicht kalt wäre, kamen, aber an sonsten keine Komentare.
barfüssige Grüße
Lars

Hi Lars,

zunächst alles Gute für Deine Diplomarbeit, und natürlich die Note nach Wunsch!

Du kannst Dich glücklich schätzen, an der Uni auf so viel Toleranz zu stoßen. Hier in Gießen sind die Barfuß-Voraussetzungen überdurchschnittlich gut, nicht nur auf dem Campus, aber eben bedingt dadurch, dass hier mehr als dreißig Prozent der Bevölkerung Studenten sind, zeichnet sich Gießen durch ein erfreuliches Maß an Offenheit aus.
Nichtsdestotrotz ist das mit der Offenheit auf dem Campus nach wie vor ambivalent, da im Bereich "Geisteswissenschaften" die Leute eher cool auf nackte Füße reagieren, während die Jura- und BWL-Studierenden (sie: Chanel-Kostümchen; er: Aktenkoffer und Deichmann-Treter)sich selbst einen Dresscode auferlegt haben und nackte Füße scheinbar verpönen. Es kommt halt schon auf den Fachbereich an!

Gruß aus Gießen
vom
BERND

barfuss an der Uni - kam es schon mal vor daß ..... ?

Alyosha, Tuesday, 16.09.2003, 17:15 (vor 7684 Tagen) @ Bernd

Nichtsdestotrotz ist das mit der Offenheit auf dem Campus nach wie vor ambivalent, da im Bereich "Geisteswissenschaften" die Leute eher cool auf nackte Füße reagieren, während die Jura- und BWL-Studierenden (sie: Chanel-Kostümchen; er: Aktenkoffer und Deichmann-Treter)sich selbst einen Dresscode auferlegt haben und nackte Füße scheinbar verpönen. Es kommt halt schon auf den Fachbereich an!
Gruß aus Gießen
vom
BERND

kam es schon mal vor daß hier jemand in der Uni von Professoren etc. wegen barfuß angepöbelt wurde,
oder daß jemand vom Uni-Betrieb versucht hat barfuß zu unterbinden ??

ich meine, Universitätsprofessoren sind ja schon relativ oft sture Böcke, und viele von ihnen sind auch sehr aufgeblasen - und von daher frage ich mich ....

barfuss an der Uni - kam es schon mal vor daß ..... ?

MarinaK, Tuesday, 16.09.2003, 17:53 (vor 7684 Tagen) @ Alyosha

Nichtsdestotrotz ist das mit der Offenheit auf dem Campus nach wie >vor ambivalent, da im Bereich "Geisteswissenschaften" die Leute eher >cool auf nackte Füße reagieren, während die Jura- und >BWL-Studierenden (sie: Chanel-Kostümchen; er: Aktenkoffer und >Deichmann-Treter)sich selbst einen Dresscode auferlegt haben und >nackte Füße scheinbar verpönen. Es kommt halt schon auf den >Fachbereich an!

ich denke, in den Geisteswissenschaften sind die Leute eher konservativ (denn Deutsch und Latein sind ja auch alte Sprachen) und nich so auf nackte füße eingestellt.
da ich als Informatikstudentin nafrüssig nicht abgelehnt werde, im gegenteil, sie bewundern meine füße und tun es mir nach :-), denke ich, dass dort die leute in den "modernen" Fächern (Informatik, Mathe, Physik) sehr aufgeschlossen gegen über barfüssigkeit sind.

kam es schon mal vor daß hier jemand in der Uni von Professoren etc. >wegen barfuß angepöbelt wurde,

nö, wurde auch nich von professoren angepöbelt. bin ja auch kein ausländer und die professoren keine skinheads.
kommt vielleicht auch auf den fachbereich des professors an.

oder daß jemand vom Uni-Betrieb versucht hat barfuß zu unterbinden ??

is mir nix bekannt.

barfuss an der Uni - kam es schon mal vor daß ..... ?

Alyosha, Tuesday, 16.09.2003, 19:51 (vor 7684 Tagen) @ MarinaK

kam es schon mal vor daß hier jemand in der Uni von Professoren etc. >wegen barfuß angepöbelt wurde,


nö, wurde auch nich von professoren angepöbelt. bin ja auch kein ausländer

naja, mit "anpöbeln" meinte ich daß ein Professor (oder sonst jemand vom Uni-Betrieb) sein Mißfallen gegenüber barfuß ausdrückt - es ist ja sowieso von Natur aus eine Unverschämtheit sondergleichen wenn man irgendjemandem sagt wie er rumlaufen soll, deswegen meinte ich "anpöbeln"

und die professoren keine skinheads.

naja, "skinhead", das kann man so nicht sagen - es ist ja (bei weitem) nicht jeder der ne Glatze hat ein Rechtsgesinnter

kommt vielleicht auch auf den fachbereich des professors an.

ich glaub ich würd da abschnallen .....

ich habe mal im Fernsehen gesehen daß jemand in einer Moskauer U-Bahnstation von der Miliz [Miliz = die allgegenwärtige Polizei in Russland] blöd angemacht wurde, weil er mit nacktem Oberkörper dort unten war - in diesem Fall war es auch wirklich "anpöbeln" im wahrsten Sinn des Wortes -
würden sie bei "barfuß" vielleicht auch machen ....

ich hoffe daß die jüngere Generation in Russland in der Lage sein wird, diesen wankern einen Riegel vorzuschieben !

Situation in Giessen

Bernd, Tuesday, 16.09.2003, 18:08 (vor 7684 Tagen) @ Alyosha

Nichtsdestotrotz ist das mit der Offenheit auf dem Campus nach wie vor ambivalent, da im Bereich "Geisteswissenschaften" die Leute eher cool auf nackte Füße reagieren, während die Jura- und BWL-Studierenden (sie: Chanel-Kostümchen; er: Aktenkoffer und Deichmann-Treter)sich selbst einen Dresscode auferlegt haben und nackte Füße scheinbar verpönen. Es kommt halt schon auf den Fachbereich an!
Gruß aus Gießen
vom
BERND

kam es schon mal vor daß hier jemand in der Uni von Professoren etc. wegen barfuß angepöbelt wurde,
oder daß jemand vom Uni-Betrieb versucht hat barfuß zu unterbinden ??

ich meine, Universitätsprofessoren sind ja schon relativ oft sture Böcke, und viele von ihnen sind auch sehr aufgeblasen - und von daher

frage ich mich ....

Hallo,

die Professoren in Gießen - ich kann hier nur von denen sprechen, die ich während des Studiums kennen gelernt habe - sind keineswegs sture Böcke. Zwar wiederholen sich ihre Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen, aber in den letzten 30 Jahren hat man doch so manchen Individualisten an den deutschen Unis rumflitzen sehen. Denk doch nur mal an die Barfuß-Freaks unter den Hippies Ende der 60-er/Anfang der 70-er Jahre. Ich selbst war während meiner Uni-Zeit in drei unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Fachbereichen zugange, und natürlich ist es den Profs aufgefallen, dass ich keine Schuhe anhatte, doch gesagt hat niemand etwas. Zugegeben, ich habe es mich damals nicht getraut, barfuß in eine Sprechstunde zu gehen, dazu war ich damals zu feige. Da ich eine gepflegte Erscheinung habe und immer freundlich zu den Lehrenden war (was auf Gegenseitigkeit beruhte!), hätte aber niemand meine nackten Füße als Affront aufgefasst, da bin ich mir im Nachhinein sicher.
Und doch... eine Sache gibt es da: Wir hatte viele ausgeflippte Typen, mit Dreadlocks, Marke "Lenny Kravitz", und denen standen nackte Füße eindeutig besser als "Mr. Blondie" mit Versace-Outfit und korrekt gestylter Kurzhaarfrisur. Zugegeben, ich zähle mich zur letzteren "Gattung", aber wie gesagt, absolutely no evil comments at all...

Wie siehst Du die Sache?

Gruß

Bernd

Situation in Giessen

Alyosha, Wednesday, 17.09.2003, 18:13 (vor 7683 Tagen) @ Bernd

Nichtsdestotrotz ist das mit der Offenheit auf dem Campus nach wie vor ambivalent, da im Bereich "Geisteswissenschaften" die Leute eher cool auf nackte Füße reagieren, während die Jura- und BWL-Studierenden (sie: Chanel-Kostümchen; er: Aktenkoffer und Deichmann-Treter)sich selbst einen Dresscode auferlegt haben und nackte Füße scheinbar verpönen. Es kommt halt schon auf den Fachbereich an!
Gruß aus Gießen
vom
BERND

kam es schon mal vor daß hier jemand in der Uni von Professoren etc. wegen barfuß angepöbelt wurde,
oder daß jemand vom Uni-Betrieb versucht hat barfuß zu unterbinden ??

ich meine, Universitätsprofessoren sind ja schon relativ oft sture Böcke, und viele von ihnen sind auch sehr aufgeblasen - und von daher

frage ich mich ....
Hallo,
die Professoren in Gießen - ich kann hier nur von denen sprechen, die ich während des Studiums kennen gelernt habe - sind keineswegs sture Böcke. Zwar wiederholen sich ihre Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen, aber in den letzten 30 Jahren hat man doch so manchen Individualisten an den deutschen Unis rumflitzen sehen. Denk doch nur mal an die Barfuß-Freaks unter den Hippies Ende der 60-er/Anfang der 70-er Jahre. Ich selbst war während meiner Uni-Zeit in drei unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Fachbereichen zugange, und natürlich ist es den Profs aufgefallen, dass ich keine Schuhe anhatte, doch gesagt hat niemand etwas. Zugegeben, ich habe es mich damals nicht getraut, barfuß in eine Sprechstunde zu gehen, dazu war ich damals zu feige. Da ich eine gepflegte Erscheinung habe und immer freundlich zu den Lehrenden war (was auf Gegenseitigkeit beruhte!), hätte aber niemand meine nackten Füße als Affront aufgefasst, da bin ich mir im Nachhinein sicher.
Und doch... eine Sache gibt es da: Wir hatte viele ausgeflippte Typen, mit Dreadlocks, Marke "Lenny Kravitz", und denen standen nackte Füße eindeutig besser als "Mr. Blondie" mit Versace-Outfit und korrekt gestylter Kurzhaarfrisur. Zugegeben, ich zähle mich zur letzteren "Gattung", aber wie gesagt, absolutely no evil comments at all...
Wie siehst Du die Sache?
Gruß
Bernd

wie ich das sehe ? naja.... ich hatte halt schon einiges gehört über Universitäts-Professoren -
nun, vielleicht ist es ja dann doch nicht so schlimm wie es manchmal den Anschein hat

ich dachte immer daß viele Universitätsprofessoren eingebildet und beschränkt sind, ähnlich wie sehr viele Lehrer - ich dachte daß viele von ihnen Mode und Kultur von jüngeren Leuten (oder eben auch Barfüßigkeit) als "Phase", als "Bestandteil der Entwicklung" abtun,
daß sie solche Dinge auf kleinkarierte Art und Weise psychologisch-soziologisch zu ergründen versuchen
(ich halte in der Mehrheit aller Situationen das allermeiste von diesen Theorien und Gedanken für abgrundtief blöden Humbug)

wer weiß - vielleicht würden manche von ihnen zu "Anti-Barfuß"-Mitteln greifen wenn ihnen jemand nicht ständig freundlich gegenübertritt - es kann ja auch Situationen geben wo man nicht unbedingt einen Grund hat freundlich zu bleiben,
und vielleicht würden sie dann zu so blöden Mitteln zu greifen versuchen weil sie sich in die Enge getrieben fühlen oder so - wer weiß !?

ja, klar - es kann sicher auch welche geben bei denen Kurzhaarfrisur und Versace-Outfit gut zu barfuß passt - bei vielen würde es aber vielleicht eher lächerlich aussehen, keine Ahnung )))

Situation in Giessen

Peter (MR), Thursday, 18.09.2003, 01:22 (vor 7683 Tagen) @ Bernd

Hallo Bernd,
nach längerer Zeit bin ich wieder mal im Forum und sehe, dass Mittelhessen immer noch gut vertreten ist. Im Frühling hattest Du ein spontanes (Wander-) Treffen für alle interessierten Barfüßer zwischen Marburg und Gießen vorgeschlagen. Da konnte ich leider nicht, aber wie wärs jetzt? Noch laufe ich barfuß (ich gebe zu: im späteren Herbst höre ich auf) und meine Sohlen sind jetzt bestens abgehärtet.
Viele Grüße von Peter.

Wandern - nicht nur für Mittelhessen ;-)

Ralf RSK ⌂, Stammposter, Thursday, 18.09.2003, 08:23 (vor 7683 Tagen) @ Peter (MR)

[image] [image]

Hallo ihr Hessen,

wenn euch die Mittelrheinregion nicht zu weit weg ist und ihr euch über die Landesgrenze traut, könnt ihr ja am 27.09. an den Laacher See kommen. Auf dem Link liegt das Einladungs-Posting von Georg, das leider wegen der bescheuerten Fake-oder-sonstwas-Diskussion meterweit nach unten gerutscht ist.

Gruß, Ralf

[image] Wanderung 27.09.

Situation in Giessen

Bernd, Thursday, 18.09.2003, 09:56 (vor 7683 Tagen) @ Peter (MR)

Hallo Bernd,
nach längerer Zeit bin ich wieder mal im Forum und sehe, dass Mittelhessen immer noch gut vertreten ist. Im Frühling hattest Du ein spontanes (Wander-) Treffen für alle interessierten Barfüßer zwischen Marburg und Gießen vorgeschlagen. Da konnte ich leider nicht, aber wie wärs jetzt? Noch laufe ich barfuß (ich gebe zu: im späteren Herbst höre ich auf) und meine Sohlen sind jetzt bestens abgehärtet.
Viele Grüße von Peter.

Hi Peter,

schön, wieder von Dir zu hören. Ich bin beruflich derzeit viel unterwegs, aber einer Barfuß-Wanderung steht eigentlich nichts im Weg. Ich habe Deine Mail-Adresse noch und würde dann gerne spontan was mit Dir ausmachen, okay?

Gruß

Bernd
(nächste Woche im Urlaub!)

Situation in Oldenburg vor 1989 an der Uni

Michael aus Zofingen @, Monday, 29.09.2003, 12:58 (vor 7671 Tagen) @ Bernd

Hallo,

meine Universitätszeit liegt schon einige Jahre zurück. 1976 nahm ich mein Chemiestudium an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg auf, 1986 schloß ich mit dem Dr. rer. nat. ab, blieb aber noch bis Januar 1989 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni, bevor ich in der Schweiz eine "richtige" Arbeit antrat. Während meiner Oldenburg-Zeit kann ich mich nicht an totale Barfüßer erinnern, wenn man von denjenigen absieht, die sich an warmen Sonnentagen (von denen es damals im hohen Norden nur wenige gab) irgendwo auf dem Areal zum Lesen in die Sonne setzten und die Schuhe auszogen. Mir sind auch keine Fälle bekannt, daß Studenten es versuchten, jedoch von irgendwelchen "bösen Professoren" daran gehindert wurden. Daß im Chemielabor, wo teilweise kontaminierte Glasscherben massenweise herumliegen und ein Schutzbrillenobligatorium herrscht, niemand ohne Schuhe herumsäckelt, ist sicher verständlich. Im Labor waren jedoch Nylonstrümpfe verboten, sie könnten bei einem Brand mit der Haut verschmelzen, was enorm schmerzhaft ist. Weiterhin soll es einen Fall gegeben haben, daß einem Studenten das Tragen von kurzen Hosen im Chemielabor verboten wurde wegen größerer Verätzungsgefahr. Dergleichen ist mir nicht wiederfahren. Während der Sommermonate, d.h. von Juni bis September trug ich im Labor kurze Hosen, mein Professor hat mir deswegen in Sachen Sicherheit keine Schwierigkeiten gemacht. Wohl aber ist es vorgekommnen, daß er darüber gelästert hat, aber nur dann, wenn sein Alkoholpegel oberhalb der "Polizeigrenze" lag (und das war nicht so selten). Bei einem späteren offiziellen Treffen an der Uni mit anschließender Feier im Februar 2001, wo ich selbstverständlich in "Uniform" erschien (ich wurde vom Unifotografen fotografiert, das Bild war zeitweise auf der Homepage der Uni zu sehen) fragte mich ein Noch-Student, ob ich "der in kurzen Hosen" sei, der einmal aus der Schweiz mit dem Fahrrad nach Oldenburg geradelt sei. Mein Name hat sich nicht gehalten, aber mein Ruf. Ohne Socken erschien ich übrigens nie an der Uni während der Studienzeit, erst später bei meiner Velotour (1991) von Zofingen nach Oldenburg und wieder zurück.

An anderen "Extremfällen" ist mir folgendes bekannt:
Ein Hochschullehrer trug im Sommer kurze Lederhosen.
Ein Mitarbeiter besaß keine Socken und trug immer Sandalen, auch im Winter. Sogar bei Schneetreiben kam er zur Uni mit dem Fahrrad, zwar mit Mütze (Haare waren bei ihm Mangelware), aber ohne Handschuhe und in Sandalen ohne Socken. Ich weiß nicht, wie weit sein Anmarschweg war.
Eine Studentin kam auch immer im mittellangen Rock und in (festen) Schuhen ohne Strümpfe zur Uni. Vermutlich fuhr sie jedoch nicht mit dem Fahrrad, sondern mit dem Auto zu Uni. Ich habe mich gewundert, wie so etwas möglich. Heute weiß ich, daß es geht.

Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen

barfuss an der Uni - kam es schon mal vor daß ..... ?

Markus U., Stammposter, Wednesday, 17.09.2003, 00:30 (vor 7684 Tagen) @ Alyosha

kam es schon mal vor daß hier jemand in der Uni von Professoren etc. wegen barfuß angepöbelt wurde,
oder daß jemand vom Uni-Betrieb versucht hat barfuß zu unterbinden ??

ich meine, Universitätsprofessoren sind ja schon relativ oft sture Böcke, und viele von ihnen sind auch sehr aufgeblasen - und von daher frage ich mich ....

Nein , es kam noch nicht vor, daß ich wegen meiner Barfüßigkeit an der Uni von einem Professor "angepöbelt" worden wäre, obwohl es sich bei dem Institut für Orthodoxe Theologie um einen kleinen Fachbereich handelt, in welchem Barfüßigkeit absolut unüblich ist und mich alle Professoren dieses Fachbereichs namentlich kennen. Die Einzigen Reaktionen sietes der Profs bestanden darin, daß ich im letzten Winter schon mal gefragt worden bin, ob ich nicht kalt hätte, und im Sommer, ob das auf harten Böden nicht schmerzhaft sei, was ich jeweils guten Gewissens verneinen konnte. Auch die Frage, ob es sich dabei um eine asketische Übung handele, wurde einmal gestellt. Ich habe sie bejaht, da ich den Menschen, die sich von selbst eine plausible Erklärung für das, was sie sich sonst nicht erklären können, zurechtlegen, gerne entgegenkomme, indem ich ihnen auf diese Weise eine "goldene Brükke" baue, obwohl ich diese Form von "Askese" äußerst genüßlich finde... Für mich ist die Uni jedenfalls ein richtiges "Barfußparadies" und ich bedauere es nachgerade, daß ich meinem ersten Studium - ich hatte von 1986 bis 1992 Jura in Gießen studiert - barfußmäßig noch nicht soweit war wie heute. Aber wie Bernd schon schrieb, hätte es unter den Juristen und den Wiwis, die in denselben Gebäuden auf der Licher Straße untergebracht waren, äußerst exotisch gewirkt, wenn ich barfuß gegangen wäre.

Barfüßige Septembergrüße,
heute mal mit wehmütigen Erinnerungen an eine schöne Zeit,
Markus U.

Nachtrag

Markus U., Stammposter, Wednesday, 17.09.2003, 00:39 (vor 7684 Tagen) @ Markus U.

ich meine, Universitätsprofessoren sind ja schon relativ oft sture Böcke, und viele von ihnen sind auch sehr aufgeblasen - und von daher frage ich mich ....

Unsere Professoren sind übrigens auch weder "sture Bökke" noch "aufgeblasen", sondern zumeist freundlich und hilfsbereit, und angesichts dessen frage ich mich meinerseits, wie jemand dazu kommt, sich über Menschen, die er überhaupt nicht kennt, derart abfällig auszulassen.
Für eine solche Haltung, wie sie in dem obigen Zitat zum Ausdruck kommt, paßt die Charakterisierung "aufgeblasen" weitaus eher!

Barfuß,
Markus U.

@ Markus U. & Pro Gießen...

Bernd, Wednesday, 17.09.2003, 10:35 (vor 7684 Tagen) @ Markus U.

kam es schon mal vor daß hier jemand in der Uni von Professoren etc. wegen barfuß angepöbelt wurde,
oder daß jemand vom Uni-Betrieb versucht hat barfuß zu unterbinden ??

ich meine, Universitätsprofessoren sind ja schon relativ oft sture Böcke, und viele von ihnen sind auch sehr aufgeblasen - und von daher frage ich mich ....

Nein , es kam noch nicht vor, daß ich wegen meiner Barfüßigkeit an der Uni von einem Professor "angepöbelt" worden wäre, obwohl es sich bei dem Institut für Orthodoxe Theologie um einen kleinen Fachbereich handelt, in welchem Barfüßigkeit absolut unüblich ist und mich alle Professoren dieses Fachbereichs namentlich kennen. Die Einzigen Reaktionen sietes der Profs bestanden darin, daß ich im letzten Winter schon mal gefragt worden bin, ob ich nicht kalt hätte, und im Sommer, ob das auf harten Böden nicht schmerzhaft sei, was ich jeweils guten Gewissens verneinen konnte. Auch die Frage, ob es sich dabei um eine asketische Übung handele, wurde einmal gestellt. Ich habe sie bejaht, da ich den Menschen, die sich von selbst eine plausible Erklärung für das, was sie sich sonst nicht erklären können, zurechtlegen, gerne entgegenkomme, indem ich ihnen auf diese Weise eine "goldene Brükke" baue, obwohl ich diese Form von "Askese" äußerst genüßlich finde... Für mich ist die Uni jedenfalls ein richtiges "Barfußparadies" und ich bedauere es nachgerade, daß ich meinem ersten Studium - ich hatte von 1986 bis 1992 Jura in Gießen studiert - barfußmäßig noch nicht soweit war wie heute. Aber wie Bernd schon schrieb, hätte es unter den Juristen und den Wiwis, die in denselben Gebäuden auf der Licher Straße untergebracht waren, äußerst exotisch gewirkt, wenn ich barfuß gegangen wäre.
Barfüßige Septembergrüße,
heute mal mit wehmütigen Erinnerungen an eine schöne Zeit,
Markus U.

Hi Markus,

finde ich da schön zu lesen, dass endlich wieder jemand eine Lanze für Gießen bricht... Ich habe drei Fächer studiert und in keinem Bereich "sture Böcke" oder "Aufgeblasene" unter den Lehrenden kennen gelernt. (Bis auf einmal, als ich eine Professorin um Auskunft fragte und sie mich auf ihre Sprechstunde verwies, mit der Entschuldigung, sie hätte ja soooo viel Arbeit auf dem Schreibtisch heute. Dort lag aber nur der aktuelle Quelle-Katalog.... ;-)
Die "Ablehung", stelle ich mir vor, kommt, wenn überhaupt, nur von intoleranten Pseudo-Yuppies unter den Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Tja, es liegt wohl in der Natur der Fächer... Intoleranz, ausgeprägtes Einzelkämpfertum, gepaart mit übersteigertem Konkurrenzbewusstsein, ganz besonders in den Gebäuden der Licher Straße. Ich schreibe dies nicht einfach so aus Lust und Laune, sondern habe selbst Konfrontationen miterleben können, als Jura- oder BWL-Studenten im Audimax zwecks Klausurtermin auf "typische Geisteswissenschaftler" (Erziehungswissenschaften, Kunstpädagogik, Soziologie, Politikwiss., Theologie, Romanistik etc.) gestoßen sind: "Guck mal, wie *die* rumlaufen, absolut null stylish, oder?"
Finde ich ja toll, dass Du nach Deinem Jurastudium noch eine geisteswissenschaftliche Richtung eingeschlagen hast. Wie sind denn Deine nackten Füße im 2-jährigen Rechtsreferendariat angekommen? Das würde mich ja wirklich mal interessieren...

Gruß aus Gießen

BERND

@ Markus U. & Pro Gießen...

Markus U., Stammposter, Wednesday, 17.09.2003, 22:30 (vor 7683 Tagen) @ Bernd

Hi Markus,
finde ich da schön zu lesen, dass endlich wieder jemand eine Lanze für Gießen bricht... Ich habe drei Fächer studiert und in keinem Bereich "sture Böcke" oder "Aufgeblasene" unter den Lehrenden kennen gelernt. (Bis auf einmal, als ich eine Professorin um Auskunft fragte und sie mich auf ihre Sprechstunde verwies, mit der Entschuldigung, sie hätte ja soooo viel Arbeit auf dem Schreibtisch heute. Dort lag aber nur der aktuelle Quelle-Katalog.... ;-)
Die "Ablehung", stelle ich mir vor, kommt, wenn überhaupt, nur von intoleranten Pseudo-Yuppies unter den Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Tja, es liegt wohl in der Natur der Fächer... Intoleranz, ausgeprägtes Einzelkämpfertum, gepaart mit übersteigertem Konkurrenzbewusstsein, ganz besonders in den Gebäuden der Licher Straße. Ich schreibe dies nicht einfach so aus Lust und Laune, sondern habe selbst Konfrontationen miterleben können, als Jura- oder BWL-Studenten im Audimax zwecks Klausurtermin auf "typische Geisteswissenschaftler" (Erziehungswissenschaften, Kunstpädagogik, Soziologie, Politikwiss., Theologie, Romanistik etc.) gestoßen sind: "Guck mal, wie *die* rumlaufen, absolut null stylish, oder?"
Finde ich ja toll, dass Du nach Deinem Jurastudium noch eine geisteswissenschaftliche Richtung eingeschlagen hast. Wie sind denn Deine nackten Füße im 2-jährigen Rechtsreferendariat angekommen? Das würde mich ja wirklich mal interessieren...
Gruß aus Gießen
BERND

Hi Bernd!

Was Du über die Juristen und Wiwis geschrieben hast, kann ich nur bestätigen (obwohl Jura eigentlich auch strenggenommen zu den Geisteswissenschaften zählt). Wir hatten während des Studiums auch einige wenige Veranstaltungen im Philosophicum II, und dort war eine ganz andere Atmosphäre als in der Licher Straße. das Beste an der licher Srtraße war eigentlich der Blick aus dem Fenster auf die Bahnlinie mit den wunderschönen Telegraphenmasten, an deren herrlichem Anblick ich mich auf diese Weise während langweiliger, aber wichtiger Veranstaltungen den ganzen Tag erfreuen konnte (das meine ich nicht ironisch). Am schönsten war die Mittagspause, wenn ich zur Mensa gehen und dort einen Einblick in die ganze bunte Vielfalt der Studierenden in Gießen nehmen konnte. Im Juridicum lief niemand barfuß, und ich selbst war damals an der Uni auch nur ganz selten barfuß, eigentlich nur an sehr heißen Tagen im Sommer. Dafür dehnte ich die sokkenlose Periode von Jahr zu Jahr länger aus, bis ich das ganze Jahr lang keine Sokken mehr trug. Barfuß gelaufen bin ich damals eigentlich nur in Klein- Linden, wo ich auch gewohnt habe (in der Wetzlarer Straße). Unter den Juristen galt ich schon damals irgendwien als Paradiesvogel, zumal ich auch bisweilen recht unkonventionell gekleidet war. Ich bin, wenn man so will, eben auf meine ganz eigene Art und Weise "stylish".

Unmittelbar nach dem Ersten Staatsexamen bin ich dann von Gießen weggegangen und wieder ins Rheinland gezogen. In der Referendarzeit, wo das Landgericht Duisburg (ich wohnte damals in Krefeld) meine Stammdienststelle war, bin ich nie barfuß zum Dienst erschienen, aber sehr oft sokkenlos, was freilich nicht sehr gut ankam. Es hat zwar nie jemand etwas gesagt, ich habs aber irgendwie gespürt (und es gleichwohl unverdrossen durchgezogen, denn "ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs völlig ungeniert".) In der Juristerei lebt leider das Spießertum, aber wie sollen verstaubte Konventionen gebrochen werden, wenn nicht jemand mal damit anfängt? Wenn alle immer nur warten, passiert nämlich gar nichts!

Auch ansonsten bin ich recht unkonventionell und habe meinen eigenen Kopf, was hier im Forum auch nicht immer gut ankommt!

Barfüßige und erinnerungsvolle Septembergrüße,
Markus U.

barfuss an der Uni

Arnd @, Wednesday, 17.09.2003, 18:30 (vor 7683 Tagen) @ Lars (KO)

Hallo,
Obwohl auch ich schon den ganzen Sommer, bis auf wenige Stunden barfuss bin, habe ich gestern den Tag besonders genossen.
Gestern morgen bin ich bei recht frischen Temperaturen zur Uni losgetigert, um dort meine Diplomarbeit zu drucken. Habe den frischen Wind um und den kühlen Boden unter den nackten Füßen richtig genossen. Tja, während des ganzen Tages musste ich viel an der Uni rumlaufen, so dass meine Sohlen richtig schwarz wurden. So schwarz kenne ich sie eigentlich nur aus der Disco. Erst als es dunkel war bin ich wieder mit dem Bus nach Hause. Da war es dann auch schon wieder etwas kühler. Zwischendurch durfte ich an einer zentralen Umsteigestelle fast ne halbe Stunde auf den Anschlussbus warten, was mir aber irgendwie nichts ausmachte, weil ich noch die kühle Luft geniesen konnte. Der Temperaturwechsel ist ein echter Genuss. Ein paar Fragen, ob mir nicht kalt wäre, kamen, aber an sonsten keine Komentare.
barfüssige Grüße
Lars

Hallo Barfuß-Freundinnen und -Freunde !

An der Uni in Aachen hatte ich bezüglich Barfuß-Laufen keine Probleme.
Ich habe Politik, Soziologie und VWL studiert, in den drei Bereichen
gab es einige, die im Frühjahr / Sommer barfuß waren, relativ wenige
total konsequent (sie hatten wie ich nie irgendwelche Schuhe dabei), recht viele aber spontan (sie zogen bei warmem Wetter die Schuhe aus).
Mit den Dozenten gab es keinerlei Probleme, die meisten waren ehemalige 68er und hatten total Verständnis fürs Barfuß-Laufen.
So hat es auch niemanden gestört, wenn ich in den Seminaren und Vorlesungen, weil ich zwischendurch immer durch die Stadt gelaufen bin, mit total schwarzen Sohlen gesessen habe. An der Uni sind im Vergleich mit allem die meisten Leute barfuß unterwegs, so ist meine
Erfahrung, das ist auch zwischen den Geschlechtern gleich, wogegen allgemein mehr Frauen als Männer barfuß zu sehen sind; warum eigentlich ?

barfuss an der Uni

Berni (N) @, Stammposter, Wednesday, 17.09.2003, 22:15 (vor 7683 Tagen) @ Arnd

...
An der Uni sind im Vergleich mit allem die meisten Leute barfuß unterwegs, so ist meine

Erfahrung, das ist auch zwischen den Geschlechtern gleich, wogegen allgemein mehr Frauen als Männer barfuß zu sehen sind; warum eigentlich ?

...

Warum? Weil die Herren sich barfuß schwach fühlen und barfuß paßt einfach nicht zu den starken Kerlen! Mann hat immer dicke Schuhe mit Socken an! Erst damit ist mann männlich!

Schwachsinnig, dieses Klischee ...

Grüße Berni(N)

Das kann man so oder so sehen

Markus U., Stammposter, Wednesday, 17.09.2003, 22:38 (vor 7683 Tagen) @ Berni (N)

Hi Berni (N)!

Warum? Weil die Herren sich barfuß schwach fühlen und barfuß paßt einfach nicht zu den starken Kerlen! Mann hat immer dicke Schuhe mit Socken an! Erst damit ist mann männlich!
Schwachsinnig, dieses Klischee ...
Grüße Berni(N)

Dieses Klischee war bei mir nie vorhanden, auch früher nicht, als ich selber kaum barfuß lief! Barfüßige Männer hatten bei mir schon immer eher so ein "Rebellen- Image", so nach dem Motto "Echte harte Männer gehen immer und überall barfuß und brauchen sich nicht in Schuhen zu verkriechen". Man kann es eben so oder so sehen!

Echt männliche Barfußgrüße,
Markus U.

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