Liebe Lotsi,

vielen Dank für Deinen schönen Bericht. Mir geht es genau so. Wenn barfuß, dann in der Stadt, das mag ich noch lieber als im Wald oder auf einer Wiese zu laufen. Und eines kann ich auch sagen: Ich bin noch nie so oft barfuß gelaufen wie in diesem Sommer, auch wenn ich es noch nicht zum Dauerbarfüßer bringe. Aber immer öfter barfuß laufen, das habe ich dieses Jahr geschafft. Wäre es nicht oft so glühend heiss gewesen, ich hätte es noch viel öfter barfuß ausgehalten, aber die Städte waren mir im Hochsommer einfach zu heiss. Strümpfe oder feste Schuhe habe ich aber seit Mitte März nicht mehr an den Füssen gehabt.

Schönen barfüßigen Restsommer und Herbst!

Olaf

Na Ihr,
war das ein SOMMER?!
Ich genieße die derzeitige Kühle. Wie schon oft gesagt: Barfußlaufen bei 20 Grad ist ein ganz besonderes Vergnügen. Zumal ich gestern von einer über zweiwöchigen Reise durch Prag, Wien und Budapest zurückgekehrt bin. Es war ein unvergleichliches Erlebnis, gerade weil ich diese Fahrt stets als ein gewisses Wagnis empfunden habe. Unterwegs, nur ich allein mit meinem Rucksack - und ganz ohne Schuhe. 16 Tage barfuß über die Gluthitze dieser Großstädte, kilometerlang kochender Asphalt, 16 Tage lang dieses spezielle Gefühl zwischen absoluter Freiheit und aufregendem Ausgeliefert-Sein. Denn inmitten der Häuserschluchten, inmitten des tosenden Trubels kann man sich auf nackten Füßen schon etwas verletzlich, mitunter gar einsam fühlen. Und gleichzeitig völlig unabhängig. Diese Spannung, diese Diskrepanz machen den Reiz perfekt - und selbst eine Reise durch eher gemäßigtere Breiten wird so zum abenteuerlichen Erlebnis.
Okay, nicht immer war es glutheiß. In den letzten Tagen war selbst Budapest erträglich. Aber die ersten 10 Tage meiner Reise - eine echte Herausforderung! Schattenhüpfen all the time.
In Wien war ich, wie schon zuvor, nahezu allein ohne Schuhe. So kam es mir jedenfalls vor. Ich weiß auch nicht, woran das in dieser wunderbaren Stadt liegt. So edel und vornehm ist es in Wien schließlich nicht überall. Um so mehr bin ich aufgefallen. Habe aber nie negative Reaktionen hinnehmen müssen, wenngleich meine Barfüßigkeit oft kommentiert wurde. Immer wieder, wenn jemand zu mir sagt "Sie sollten aber besser Schuhe anziehen, es ist heiß und schmutzig da draußen" (etwa die Dame in der Jugendherberge) koste ich die Freude aus zu erwidern: "Ich habe gar keine Schuhe dabei!" Und dann immer diese Blicke! Mag eine kindliche Freude sein, okay, aber ich liebe das dennoch.
In Prag war ich mit zwei Australierinnen im Zimmer, die mich erstaunt ansahen, als ich ihnen erklärte, ohne Schuhe zu reisen, obgleich sie erzählten, dass Barfußlaufen bei ihnen zu Hause sehr populär sei, sie selbst es oft täten. Aber in der Ferne? Die Amerikanerin und die Österreicherin im Zimmer schauten nur irritiert. Hielten mich wohl für etwas asozial. (Bald hieß ich da nur noch "This Hippie from Bavaria"). Zumindest liefen in Prag mehr Leute barfuß herum. Der Anteil der eher alternativ Reisenden ist dort deutlich höher.
Es löste immer wieder aufs Neue einen wohltuenden Schauder aus zu wissen, dass ich jedes Ziel, jeden Ort barfuß zu besuchen hatte. Dass ich keine andere Wahl hatte, wenn ich mich etwa spät abends verlief und über die noch warmen Straßen irrte (und dann auch nicht mehr an jeder Ecke Schuhe hätte kaufen können). Der Umgebung völlig ausgeliefert sein. Ach, herrlich!
Ich weiß auch nicht: Irgendwie ziehe ich die Stadt vor. So gerne ich auch barfuß über Gras oder durch den Wald laufe - Asphalt, Kopfsteinpflaster oder Teer sind mir noch lieber. Keine Ahnung warum.
Barfuß Reisen steigert die visuellen Eindrücke, das Fremde wird vertrauter, direkter, das Gesamterlebnis intensiver.
Ach je, Phrasen, ich weiß, aber mir fehlen halt einfach die Worte.
Soll ich noch weitererzählen? Oder langweilt es schon?
Kommende Woche geht es noch für einige Zeit nach Spanien. Dann kommt für mich unweigerlich der Herbst, weil ich dann nun endlich (wurde echt Zeit) diesen Studienabschluss angehen muss. Aber bis dahin genieße ich noch jeden Meter auf nackten Sohlen!
Liebe Grüße
Lotsi

Hi Lotsi,

danke für den erfrischenden Bericht. Da macht's richtig Spaß ins Forum zu schauen!

Ich hoffe, du kannst dir deinen Mut, deine Unbefangenheit und deine Erlebnisfähigkeit noch lange erhalten. Bei vielen Menschen fängt das ja leider mit Beginn der Berufstätigkeit an abzubröckeln.

Soll ich noch weitererzählen?

klar!

Mach's gut, Ralf

Hallo Lotsi,

Dank Dir für den schönen Bericht! Ich kann deine Freude nachempfinden habe ich es doch diesen Sommer geschafft mal zwei Wochen barfuß am Stück zu sein, allerdings bevor die Hitzewelle sich richtig ausbreitete. Bei den diesjährigen Sommer-Temperaturen war es mir oft zu heiß zum Barfußlaufen aber nicht zum Barfuß Fahrrad fahren. Ich hätte zumindest Sandalen mitgenommen. Aber Du hast schon recht am schönsten ist es ohne Schuhe loszuziehen. War so auch schon mal in der Stadt und es ist schon eine Herausforderung überall barfuß laufen zu müssen vor allem wenn alle paar Meter das Wort barfuß zu hören ist. Dies ist mir bei einem Stadtbummel Mitte Juli so gegangen während bei meinem ersten barfüßigen Stadtbesuch so gut wie keiner darauf reagiert hat.

Soll ich noch weitererzählen?

Ja aber gerne doch!

Barfüßige Grüße
Rainer L.

Hallo!

Ich weiß auch nicht: Irgendwie ziehe ich die Stadt vor. So gerne ich auch barfuß über Gras oder durch den Wald laufe - Asphalt, Kopfsteinpflaster oder Teer sind mir noch lieber. Keine Ahnung warum.

auf nackten Sohlen!

Mir geht es ähnlich, ich bin auch lieber in der Stadt unterwegs als in der Natur - naja, villeicht kann mans anders besser ausdrücken: Ich laufe lieber in der Stadt barfuss als in der Natur, in der Natur laufe ich aus anderen Gründen, saubere Luft und ruhige Gegenden sind manchmal auch ganz schön, das mag ich an der Natur, nicht das Barfußlaufen.
Ist aber echt super, dass Du es wirklich durchgehalten hast, ich habe diesen Sommer zum ersten mal gemerkt, dass es wirklich einen unterschied macht, ob man ganz ohne schuhe unterwegs ist oder ob man welche im Rucksack hat - selbst wenn man sie nicht anzieht ist das gefühl ganz ohne doch anders, schöner, einfach "mehr barfuss".

Weitere Berichte wären natürlich nett.

Gruß

Liebe Lotsi, liebe Barfuß-Menschen!

Tatsächlich, das war ein ganz spezieller Sommer! Für mich ist jetzt die Zeit, um die Kühle zu genießen, ruhige längere Abende zu verbringen und die Äpfel im Garten zu ernten. Ein wenig Wehmut bedeutet das (abrupte) Ende des Sommers doch für mich. Trotzdem, ich mag auch den Herbst. Und die Barfußsaison ist noch lange nicht zu Ende. 2 Tage lang hab ich mir eingebildet, schon Schuhe anziehen zu müssen. Einmal war mir einfach nur kalt, am nächsten Tag hab ich geglaubt, ohne Schuhe nicht zu einer Sitzung gehen zu könen. Jetzt gönne ich meinen Füssen wieder ihre Freiheit. Gegen die Kälte hilft ein Pullover viel mehr als Schuhe. Und bei der Sitzung im kühlen Waldviertel hat mich eine Kollegin mit Flipflops überrascht.

Reisen ist schön, allein reisen macht Spass und eine Reise ohne Schuhe ist einfach herrlich! Wie Du, Lotsi, kenn ich die Freude, zu jemand zu sagen: "Nein, ich hab keine Schuhe mit, ich brauch auch gar keine". Und wie Du hab ich auch schon dieses tolle Gefühl kennengelernt, so richtig auf meine nackten Füsse gestellt zu sein, keine Alternative zum Barfußlaufen mehr zu haben, den Gefühlsmix aus Ausgeliefertsein und Freiheit zu erleben. Es gibt (fast) nichts Schöneres!

In diesem Sommer hatte ich leider nicht die Zeit für längere Reisen. Es gab viel Arbeit, die mir Spass gemacht hat, viel davon draußen, und viele traumhaft schöne Wochenenden. U.a. barfüßiges Tanzen beim Afrikafest im Waldviertel und beim Musikfestival "Glatt und Verkehrt" in Krems und eine barfüßige Wanderung auf den Radhost, einen mythenumrankten Berg in den mährischen Beskiden. Wenn alles gut geht, kann ich eine Woche Urlaub in der 2. Septemberhälfte machen. Ich versuche mich gerade zwischen Meer in Kroatien, Städte anschauen in Italien und Wandern in den Alpen zu entscheiden. Auf jeden Fall soll es eine richtig barfüßige Zeit werden!

Noch ein paar Worte zu meinen Barfußbeobachtungen in diesem Sommer. Ich war heuer nur wenig in Städten, auch in Wien immer nur kurz. Ich selbst bin in Städten genauso gern barfuß wie in der Natur. Ein wenig ist das Barfußerlebnis am heißen Großstadtpflaster tatsächlich intensiver, weil dann dieses Gefühl von Verletzlichkeit dazukommt. Und von Anderssein, sein eigenes Leben leben... Find ich gut. Trotzdem: mein Sommer 2003 war ein Sommer am Land, in Niederösterreich und ab und zu in Tschechien. Ob in der City die Hitwewelle zu mehr barfüßigen Menschen auf den Straßen geführt hat, weiß ich deshalb nicht. Nach den Berichten im Forum glaube ich das eher nicht. In den Dörfern des Weinviertels waren jedenfalls mehr Barfüßler unterwegs als sonst - und fast immer waren es Frauen. Beim Einkaufen, am Fahrrad, beim Tratsch am Dorfplatz, bei der Arbeit im Weingarten. Immer wieder konnte ich verschwörerische schuhlose Blicke austauschen

Noch etwas: Prag ist die ultimative Stadt zum Barfüßern. Und auch sonst einfach wunderbar. Über meine Barfußerlebnisse in Prag 1990 hab ich eh schon einmal im Forum berichtet. Auch später noch durfte ich das tolle Kopfsteinpflaster hautnah erleben. Ach, ich will gleich wieder hin, ich brauch mehr Zeit zum Reisen...

Liebe Lotsi, ich finde Deine enthusiastischen barfüßigen Berichte immer wieder einfach spannend und inspirierend! Ich würde mich freuen, wenn Du noch mehr von dieser wunderbaren Reise berichten könntest! Dann wünsch ich Dir einmal noch eine schöne schuhfreie Zeit in Spanien. Und vielleicht können wir einander (und noch ein paar andere) dann auch noch zu einem ganz langen barfüßigen Herbst anspornen, als Ausgleich zu vielen Stunden am Schreibtisch...

Harald

Hallo Lotsi,

vielen Dank für Deinen tollen Bericht. Ich finde es super, dass Du so ganz ohne Schuhe unterwegs warst.

Meine Füsse sind leider nicht hart genug um so etwas zu wagen.

Wie lange hast Du denn Trainig gebraucht, bis Du so weit warst auch noch so kochendem Asphalt oder Eisen (Schiffe) oder noch so unangenehmem Untergrund standzuhalten?

Viele Grüße

Lothar

Dein Bericht ist super! Ich selber bin eine Dauerbarfüsslerin! Denn ich bin seit März (!!!) vollkommen nur noch barfuss. Ich habe seitdem kein einziges Mal irgendwelche Schuhe angezogen. Ich nehme auch nie Schuhe mit, denn es reizt mich dieses, keine Wahl haben, barfuss sein zu müssen, dieses nackte ausgeliefert sein. Dieses Barfuss-Laufen erregt mich richtig sexuell.
Denn gerade in diesem Rekordsommer und gerade weil die Straßenbeläge richtig vor Hitze glühen laufe ich barfuss. Ich liebe dieses verletzliche Gefühl, dass die Sohlen vor Hitze glühen. Nach einem Stadtbummel werden die Füße so richtig schön schwarz.
Es hat sich übrigens eine Hornhaut gebildet, die mich extrem abhärtet. So überlege ich auch, vielleicht sogar im Winter komplett barfuss zu sein, denn im letzen Winter habe ich es geschafft, einen ganzen Tag barfuss im Schnee zu wandern. Vielleicht schaffe ich es, ein Jahr komplett barfuss zu sein. Ich besitze übrigens in meinem Haushalt keine einzige Socke und überlege mir ernsthaft, die Schuhe wegzugeben.