Hi Franz!

Meiner Meinung nach haben Flipflops weniger etwas mit einem (minimalen) Zugeständnisse an einen Verhaltenskodex als damit zu tun, daß der Mehrzahl der Leute, die Flipflops tragen, die meisten Untergründe zu "pieksig" sein dürften. Es handelt sich also eher um ein Zugeständnis an mangelndes Training, weil die meisten Menschen eben untrainierte Füße haben und zu bequem sind, diese anständig zu trainieren, so daß sie problemlos auf nahezu allen Untergründen barfuß laufen könnten.
Trotzdem haben Flipflops ein Gutes: Mehr Leute als je zuvor befreien ihre Füße aus den geschlossenen Schuhen und sind ganz offenkundig sokkenlos!
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Auch ich glaube das. Im Prinzip sind Flip-Flops so überflüssig wie ein Kropf - zumindest geht es mir so. Ich habe zwar auch ein typisches Paar Flip-Flops zu Hause, welche ich mir ab und zu auf meine Füße stecke, aber das Fremdkörpergefühl ist schon recht stark, die Abstoßreaktion besonders heftig. Diese Latschen habe ich stets an, wenn ich bei Bauherren usw. zu Besuch bin, bei manchen, welche ich schon länger kenne, tauche ich auch barfuß auf.

Das Fremdkörpergefühl samt Abstoßreaktion kommt wohl daher, daß der Steg zwischen den Zehen als störend empfunden wird und das herrliche Gefühl, mit den Sohlen den Boden zu berühren, fehlt - zumindest bei mir habe ich das festgestellt. Das macht das Zweideutige an den Flipflops aus: Einerseits sind es die absoluten Minimalschuhe und es sieht fast barfuß aus, andererseits fehlt das echte Barfußgefühl. Ich bin daher zu dem Schluß gekommen, daß ich die Dinger ebenfalls kaum brauche, obwohl ich ein Paar besitze: Wo man sie im Sommer tragen könnte, kann man auch gleich richtig barfuß laufen, und im Winter liegt zuviel Splitt rum, der die Flipflops ruinieren würde, so daß ich dann, sofern ich nicht barfuß gehe und auch keine geschlossenen Schuhe benötige, lieber "richtige" Sandalen, selbstverständlich sokkenlos, anziehe.

Ich denke auch, daß die Flip-Flop - Träger diese Dinger tragen, weil sie zwar gerne barfuß wären, der Untergrund in den Städten allerdings zu schmerzhaft ist. Gerade hier wäre stetes Training gut, aber ich glaube, daß die meisten Flip-Flop - Träger ansonsten überwiegend Schuhe tragen, so daß ein sogenanntes "Barfußtraining" für sie zu abwegig wäre.

Das ist auch meine Meinung. Auf harten Untergründen in den Städten zu laufen, setzt auf den meisten Böden (glatten Asphalt und Gehwegplatten vielleicht ausgenommen) zumindest für längere Strekken ein gewisses Training voraus, das den meisten mit Flipflops bestückten Zeitgenosen zu anstrengend oder auch zu abwegig wäre. Auch der Gedanke, daß man vom Barfußlaufen schmutzige Füße bekommt, dürfte auf manche Menschen abschrekkend wirken, "bei dem ganzen Dreck auf der Straße". Indessen macht sich aber kaum jemand Gedanken, wer mit was für Händen Türklinken, Bargeld etc. angefaßt hat - ich bin jedenfalls erstaunt, wieviel Dreck ich manchmal von meinen rein äußerlich betrachtet sauber erscheinenden Händen herunterwasche - da ist mir das Füßewaschen oft lieber. Unsere Mitmenschen handeln freilich oft nach einem diffusen und oft schwierig zu verstehenden "Gefühl", gegen das man auch mit logischen Argumenten oft nicht ankommt!

Barfüßige Sommergrüße
Franz

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.