Hi zusammen,
ich habe ein paar Tage Urlaub auf dem Darß gemacht, einer Halbinsel an der Ostsee zwischen Rostock und Rügen.
Ich hatte zwar auf der Fahrt ein Paar Latschen im Auto (wegen möglicher Polizeikontrollen), aber diese haben den Wagen nicht verlassen; ich habe den gesamten Urlaub barfuß verbracht. Zwar war die Herbergssuche ein Problem; erst beim siebzehnten oder achtzehnten Versuch fand ich ein Zimmer in Ahrenshoop, aber das lag weniger an meiner Barfüßigkeit als vielmehr daran, daß viele Unterkünfte komplett belegt waren und ich vorher nix gebucht hatte, sondern, wie es meine Art ist, "auf gut Glück" einfach losgefahren war. (Ich hatte einfach keine Ahnung, daß inländische Reiseziele dieses Jahr dermaßen beliebt sind.)
Auf jeden Fall eignet sich der Darß hervorragend für einen barfüßigen Urlaub; barfuß zu sein ist nirgendwo ein Problem, weder in den Geschäften noch in den Restaurants. Die Untergründe sind sogar für Anfänger hervorragend geeignet: auf den Hauptstraßen Steinplatten und glatter Asphalt, während die Nebenstraßen häufig aus staubigem Sand und Betonplatten bestehen. Die Wege zum Strand sowie durch den Wald bestanden alle aus Naturböden. Die Zugänge zum Strand waren allerdings häufig mit einer dikken Lage Heu bestreut, was ich mir nicht recht erklären kann, denn darunter war jedenfalls der gleiche feine Sand wie am Strand. Groben Schotter gab es allenfalls auf einigen Parkplätzen. Sehr schön fand ich auch einen Rundgang durch das Naturschutzgebiet Darßer Ort, der ebenfalls großenteils aus Naturboden bestand; lediglich auf den Abschnitten durch das Moor sowie durch ein ökologisch besonders empfindliches Dünengebiet lief der Weg über einen Holzsteg. Hier sah ich auch die nahezu einzigen Barfüßer (etwa sieben) außerhalb des unmittelbaren Strandbereiches, wobei ich nur solche Leute als Barfüßer betrachte, die überhaupt keine Schuhe bei sich haben, also auch keine Tasche oder Rucksack, worin sie welche versteckt haben könnten. Die meisten Leute trabten allerdings auch hier fett beschuht herum. Das Naturschutzgebiet ist sehr interessant; es gibt dort viele seltene Vogelarten, und in einem Wassergraben sah ich eine Ringelnatter, wie sie gerade einen der zahlreichen dort lebenden Wasserfrösche erbeutet hatte und hinunterschlang. So etwas hatte ich bisher allenfalls im Fernsehen gesehen, aber noch nie "in echt". Ich hatte freilich das Glück, mich einer geführten Wanderung angeschlossen zu haben, sonst wäre mir das "Ereignis" vielleicht entgangen, wobei es mich indessen schon verwunderte, daß die Schlange sich offenbar nicht von den vielen Zuschauern stören ließ.
Ansonsten habe ich außerhalb des Strandes nur noch eine einzige Barfüßerin gesehen, nämlich eine sehr schöne junge Mutter in schwarzen Schlaghosen, der man freilich kaum anmerkte, daß sie barfuß war. Ihr Kind lief allerdings in recht klobigen Sandalen herum.
Am Strand war es ebenfalls herrlich; die Wassertemperatur war aufgrund der vorangegangenen Hitzeperiode sehr angenehm, und auf dem Darß kann man auch fast überall problemlos nackt baden, zumindest außerhalb der "Strandkorbzonen".

Ich habe meinen (leider viel zu kurzen) Urlaub auf dem Darß jedenfalls sehr genossen und kann den Darß als Urlaubsziel für Barfüßer empfehlen!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.