Schlamm kann gefährlich sein! (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Tuesday, 19.08.2003, 07:14 (vor 7713 Tagen) @ Andreas (Köln)

Hallo "Watt"-Wanderer,

ich selber kenne die besagte Stelle am Rhein bei Köln nicht, habe aber bereits an andereren Stellen Erfahrungen mit Wanderungen durch Schlamm gemacht. Ekel empfinde ich beim Waten durch den Schlamm nicht. Ich habe sogar die Erfahrung gemacht, daß man mit Schlamm unter den Füßen Unebenheiten weniger spürt. Vielleicht stört einige Extrem-Barfüßer der klebrige Schlamm an den Füßen, weil sie sich dann nicht mehr richtig barfuß fühlen, sie laufen sozusagen in "Schlamm-Schuhen" (oder sind es "Schlamm-Socken"?) herum. Natürlich sollte in der Nähe des Schlammfeldes eine Möglichkeit vorhanden sein, die Füße zu waschen. Sollte nach dem Schlammfeld eine Sandfläche folgen, dann wird die sogenannte "Merki-Kruste" dicker, bis sie schließlich abfällt (zusammen mit allfälligem Dreck). Ich wünschte, daß normale Schuhe auch einfach so zerfallen könnten, und zwar bei Sündern, die am Strand, auf der Straße und sonst wo einfach Flaschen zerdeppern und die Scherben liegen lassen, eine Gefahr für Barfüßer, Radfahrer usw. Zur Strafe müßten die Fehlbaren dann selber durch die Scherben laufen.
Es wird ja behauptet, daß Schlamm, speziell der an großen Flüssen, mit Schwermetallen kontaminiert ist. Das stimmt tatsächlich, jedoch ist der Gehalt an Giftstoffen nicht so hoch, daß man daran erkrankt (sonst dürfte man ja auch nicht dort baden). Essen sollte man den Schlamm natürlich nicht, aber wer macht das schon! Gefährlicher ist der Untergrund. Wenn man nicht weiß, wie tief der Schlamm ist, dann muß gewährleistet sein, daß man sich irgendwo festhalten kann. Ansonsten kann man sich nicht mehr selber befreien. Gefährlich ist es auch, wenn sich meterdicker Schlamm unter einer vertrockneten Kruste befindet, dort kann man einbrechen. Weiterhin weiß man nicht, was sich sonst noch im Schlamm befindet. Es könnten sich abgebrochene Flaschen, Bretter mit Nägeln, Stacheldraht und sonstiger Unrat dort befinden, wo fester Boden beginnt. Wenn etwa der "Schlubber" knietief ist und kein Gebüsch, Stein usw. in der Nähe zum Festhalten ist, so kann es sehr unangenehm werden, wenn man merkt, daß man auf einen rostigen, aufrecht stehen Sparrennagel tritt, langsam tiefer sinkt, durch hastige Bewegungen das ganze aber nur noch schlimmer macht!
Bei Schlammfeldern entlang von Flüssen ist die Gefahr des Versinkens nicht so groß, wohl aber auf Spülfeldern. Wenn derartige Felder mit Gefahren- und Verbotsschildern belegt sind, dann kann ich nur darauf drängen, diese Schilder zu beherzigen. Nicht immer stehen die Verbotsschilder lediglich dort, weil der Besitzer des Spülfeldes Macht vortäuschen will oder weil die Polizei eine Einnahmequelle bei denjenigen Leuten wittert, die trotz Verbot das Schlammfeld betreten.
Wenn ich an ein Schlammfeld komme, das man betreten darf und das ich nach sorgfältiger Überprüfung für harmlos halte, dann bringt es mir wirklich Spaß, bei gutem Wetter dort barfuß "durchzustiefeln". Wegen verschmutzter Kleidung mache ich mir allerdings kaum Gedanken. Meistens habe ich dann sowieso nur eine Badehose an (oder bei nicht ganz so hoher Temperatur eine kurze Hose und ein T-Shirt). Es würde mir nicht im Traum einfallen, in "Dienstkleidung" dort durchzulaufen (Dienst ist Dienst - und Spaß ist Spaß). In langer Freizeithose würde ich auch nicht durch den Schlamm waten, nicht nur wegen Verschmutzungsgefahr. Der Grund ist ein ganz anderer: Wenn die Temperatur derart niedrig ist, daß ich beim Wandern eine lange Hose benötige, dann bringt es zumindest mir keinen Spaß mehr, barfuß über Schlammfelder zu gehen. Es wären dann auch keine Schlammfelder mehr, sondern Eisfelder!

Mit schlubbrigen Grüßen

Michael aus Zofingen


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