Hi Lotsi,

ich teile Deinen Eindruck, zumindest was die letzten sechs Wochen angeht
.
Auch wenn ich in Köln nie feststellen konnte, dass nennenswert viele Mitmenschen außerhalb der klassischen Reservate barfuß gingen, so sind mir doch immer im Sommerhalbjahr Vereinzelte in der City begegnet.
Das war in diesem Jahr noch seltener der Fall, dafür kamen aber Heerschaaren v. a. junger Damen in Flip - Flops daher. Vielleicht haben allerdings auch die hohen Temperaturen eine Rolle gespielt; interessanterweise habe ich am gestrigen, mit rund 25 Grad angenehm warmen (statt heißen) Tag wieder mehr (nämlich vier) Barfüßer(-innen) gesehen.

Ich kann am Flip - Flop - Trend aber durchaus auch eine gute Seite entdecken: gerade die jungen Leute (allerdings weitaus mehr Mädchen als Jungen) entdecken auf diese Art und Weise, dass man seine Füße ja gar nicht wegsperren muss - und nicht wenige werden das durchaus nicht nur als modische Erscheinung, sondern auch als angenehmes Erlebnis in Erinnerung behalten. Und das wäre durchaus dazu geeignet, gerade in dieser Generation mit einigen fußfeindlichen Vorurteilen aufzuräumen.
Ob und bei wie vielen darüber die Erkenntnis reift, dass auch der Plastikfladen unter der Fußsohle verzichtbar ist, muss sich allerdings noch herausstellen. Bei den Kindern in Flip - Flops etc. kann ich jedenfalls beobachten, dass sie sich ganz pragmatisch verhalten: zum Laufen und Toben sind sie einfach unpraktisch. Also ziehen sie sie so lange aus und machen barfuß weiter (was mit besser an den Füßen haltenden Schuhen wohl nicht der Fall wäre).
Und diejenigen unter den Barfüßer, die ungern barfuß auffallen, profitieren ebenfalls von den beinah - nackten Füßen um sie herum - einschließlich der möglichen Antwort auf blöde Fragen (auch in Einrichtungen aller Art), ob der Fragende wirklich glaube, dass Plastiklatschen für 2,49 EUR an den Füßen einen "besser angezogenen Menschen" aus dem Barfüßer machen würden (und die Frage dann auch gestellt worden wäre)?

Barfüßige Grüße vom Rhein an die Donau
von Georg, der neulich auch mal Sandalen brauchte (uned sie vorsichtshalber im Rucksack mitgenommen hatte), weil die mit roten Steinen belegte Freitreppe vom Dom zum Rhein herunter allzu heiß war