Totschlagargumentation (Hobby? Barfuß! 2)

Gerd, Wednesday, 13.08.2003, 07:48 (vor 7718 Tagen) @ Olaf

Eine Vollbremsung hat wohl jeder Autofahrer schon mal hinter sich gebracht, jedoch sind sicher nur wenige ans Limit gegangen. Das lernt man nur in Sicherheitstrainings. Dort wundern sich die Autofahrer, wieviel Reserven die Bremse ihres eigenen Autos noch hat, wenn sie wirklich mit ALLER Kraft bedient wird. Hinterher tut den Leuten tatsächlich das rechte Bein und auch der beschuhte Fuß ziemlich weh. Ich denke, dieses letzte Quäntchen Bremskraft können nur die wenigsten Autofahrer barfuß herausholen.

Auch das ist so nicht zutreffend! Bei einer Servobremse (und die ist bei europäischen PKW seit über 20 Jahren Standard) brauchts nur minimale Kräfte.

Ich habe bei meinem letzten PKW Versuche ohne Servounterstützung unternommen:
- abgelegene Straße mit Gefälle und ohne Verkehr (Feldweg!) suchen
- Motor aus und Bremspedal betätigen bis die Unterdruckreserve aufgebraucht ist.
- Fahrzeug langsam rollen lassen, Tempo 20 reicht.
- Vollbremsung ohne Servounterstützung

Dann muss tatsächlich mit voller Kraft in die Bremse getreten werden, um eine akkzeptable Bremsleistung zu erreichen, ein Blockieren der Räder ist mir dann nicht immer gelungen.

Falls jemand das selbst testen will:
- Zündschlüssel nicht abziehen, nur Motor ausschalten.
- Vorsicht, die Bremswege werden wirklich länger, kein ABS mehr.
- Notfalls zusätzlich mit der Handbremse bremsen.
- keine öffentlichen Straßen verwenden.
Bei zusätzlicher Servolenkung sollte auf diese Spielchen verzichtet werden, weil die auch wegfällt. Das erfordert auch Kraft in den Armen.

Im Normalbetrieb aber gilt:
Barfußfahren verlängert den Bremsweg nicht.

Es ist deshalb unredlich, Argumente und Urteile aus der "Autosteinzeit" (Urteil von 1957) heute noch zu verwenden.

Liebe Grüße

Gerd


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