hallo!
wenn es auch gilt barfuß mit guten klamotten zu einer taufe zu erscheinen, zu der man geladen ist, dann kann ich ebenfalls mit dieser erfahrung aufwarten.
grüße vonne füsse
rüdiger

Hi Markus!

Heute war ich in unserer Kirche barfuss im Gottesdienst...
Aber da es sich um eine Freikirche (mit einem Durschschnitsalter von 30 Jahren) handelt ist das eh kein Problem. Aber trotzdem barfuss in der Kirche ist und bleibt ein Erlebnis. Bei dieser Gelegenheit noch einmal ganz herzlichen Dank für alle Ratschläge und Beiträge. Durch dieses Forum bin ich erst auf den Geschmack gekommen und zähle heute zu den überzeugten Barfüsslern.

Ich gehe zwar fast in meiner gesamten Freízeit barfuß, aber barfuß zur Göttlichen Liturgie zu gehen (ich bin seit 1998 russisch- orthodox und war vorher römisch- katholisch), ist für mich leider undenkbar. Ich habe noch nie einen barfüßigen Menschen in der Göttlichen Liturgie gesehen und möchte selber auf keinen Fall ins Gerede kommen, weil man mich in mehreren Gemeinden kennt. In unserer Gemeinde bin ich Altardiener und der Pfarrer besteht darauf, daß alle Mitwirkenden geschlossene schwarze Schuhe tragen. Momentan befindet er sich im Urlaub, und da deshalb in unserer Gemeinde keine Gottesdienste stattfinden, bin ich in eine andere Kirche gegangen und habe zum Gottesdienst Sandalen angezogen. Leider kommt Barfüßigkeit in der orthodoxen Kirche praktisch nicht vor, obwohl es meines Wissens nicht verboten ist, barfuß an der Liturgie teilzunehmen (verboten sind kurze Hosen, Minirökke, bauchfreie Tops, Muskelshirts und schulterfreie sowie tief ausgeschnittene Kleider). Barfuß zur Liturgie zu gehen ist nicht üblich. Daß ich ganzjährig sokkenlos zur Liturgie gehe, ist bekannt und wird toleriert, aber gänzlich barfuß bin ich noch nie in der Liturgie gewesen und habe das auch nicht vor. Sogar bei den derzeitigen Temperaturen habe ich nur eine sehr kleine Minderheit sokkenlos in der Liturgie gesehen.

Ich kann mir aber gut vorstellen, daß es in einer FREIkirche sicherlich freizügiger zugeht.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Ihr kennt ja sicher alle die Geschichte von der Aussendung der Jünger. Laut Matthäus und Lukas sandte Jesus die Jünger ausdrücklich barfuß in die Welt (Markus hingegen lässt sie Schuhe tragen).
Mt 10,10; Lk 10,4

Um aber auf deine Frage zu kommen: Ich würde sagen, kommt drauf an. Form und Ort des Gottesdienstes, vor allem welche Menschen da sind. Es wäre nicht mein Ziel, jemand zu brüskieren.

Gruß, Ralf

Hallo,

bei "Gottesdienst" frage ich erst einmal: welche Religion denn überhaupt?
Die Riten des Alten Glaubens vollzieht man am besten im Freien, allein oder in Gemeinschaft, barfuß hat man dann natürlich den besten Kontakt zur Allmutter Erde, die uns alle trägt, aber das ist keine Vorschrift! Auch Hindus, Buddhisten und Muslime vollziehen ihre heiligen Riten barfuß, Schuhwerk bleibt am Eingang der Gotteshäuser stehen. An Moses erging die Aufforderung, als sein Gott zu ihm sprach, er solle die Schuhe ausziehen, denn er stünde auf heiligem Boden. Warum dann gerade bei christlichen Kulthandlungen unbedingt geschlossene schwarze Schuhe erforderlich sind, geht über mein Verständnis weit hinaus - denn ist nicht auch der Mann aus Galiläa selbst barfuß durch die Welt gelaufen und hat seine Schüler aufgefordert, arm zu sein? Von schwarzen Schuhen hat er meines Wissens nichts gesagt; und wie er reagieren würde, wenn er den ganzen Goldprotz sähe, der in manchen "seiner" Häuser angehäuft ist, ist ebenfalls eine interessante Frage. (In Jesus-Filmen - meist zum Ostara-Fest im TV - gefällt mir immer besonders die Szene, in der er die Händler aus dem Tempel jagt.)
Ich denke (und meine Erfahrung bestätigt es immer wieder), dass diejenigen, die sich am lautesten über anderer Leute Kleidung empören, meistens selbst von einer Art sind, dass man sich bei ihnen über wesentlich Schlimmeres empören könnte als über Kleidung.
Viele Grüße aus Frankfurt,
Rolf