Männerfüße (bes. in der Antike) (Hobby? Barfuß! 2)

Rolf (F) @, Monday, 14.07.2003, 18:52 (vor 7748 Tagen) @ Peter (BS)

Salvete/Chairete,

selbstverständlich war das Tragen von Schuhwerk in der Antike Zeichen einer "sozialen" Schicht, Menschen trugen Schuhe oder nicht, Götter waren immer barfuß (außer natürlich, wenn sie als Menschen verkeidet über die Erde wandelten). Ein schönes Beispiel dafür ist die berühmte Augustus-Statue von Primaporta: der Imperator trägt einen Prunkpanzer, auf dem seine Feldzüge dargestellt sind, seine Füße allerdings sind unbeschuht, in der damaligen Zeit ein allgemein verständliches Zeichen für seinen göttlichen Rang.
Dass man beim Essen die Schuhe auszog, war ebenfalls eine Selbstverständlichkeit: man speiste nämlich im Liegen, auf der linken Seite liegend und mit der rechten Hand essend. Am Anfang der Römischen Republik nur die Männer, später - als der Einfluss der altbackenen Puritaner schwand und orientalische Üppigkeit und Lebensfreude auch in Rom heimisch wurden - Männer und Frauen gemischt.

Das alte Ägypten verhielt sich in der Schuhfrage ähnlich, Menschen aller Schichten sind barfuß oder tragen Sandalen, Götter sind immer barfuß. Zu Zeiten des Königs Râmesses Usermaatrâ (bei uns eher bekannt als Ramses II) gibt es in der Kunst folgende Modeerscheinung: der König wird barfuß dargestellt, ein ebenfalls barfüßiger Diener trägt ihm allerdings ein Paar Sandalen hinterher.

Grüße aus Frankfurt, Rolf


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