URLAUBSBERICHT KRETA 2003 (ACHTUNG, SEHR VIEL ZU LESEN) (Hobby? Barfuß! 2)

Robert (Wien) ⌂ @, Stammposter, Thursday, 03.07.2003, 11:23 (vor 7759 Tagen)

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URLAUBSBERICHT KRETA 2003:

Freitag, 30. Mai

Tagwache um 1 Uhr 45, dafür war ich eigentlich gar nicht allzu müde. Ich hatte ein kratzendes Gefühl im Hals, vielleicht war der Wein beim Heurigen gestern doch zu kalt für mich, das Taxi zum Flughafen war erst kurz nach 3 da, weil unseres ausgefallen war und der andere noch schnell wem wo hinbringen musste, dafür ging’s dann aber ruckzuck zum Flughafen, wo wir sogar pünktlich um 5:30 abgeflogen sind, um 8:45 gr. Zeit sind wir gelandet, ich war vom fliegen auf dem rechtem Ohr ziemlich taub, später nicht mehr, dafür hab’ ich dann ein Blubbern im Ohr gehabt, das Gepäck ist auch relativ flott wieder herausgekommen. Zu unserem Quartier "Fata Morgana" ging es sogar mit dem Taxi, weil sich ein Bus nicht rentiert hätte, wären sonst zu wenig Leute dafür gewesen, nur wir 2, um 11 waren wir dort, ganz nett dort, nur keine Insektengitter, kurz nach 2 haben wir gleich einen FKK-Strand gleich beim Fata Morgana entdeckt und im 19° kühlen Wasser gebadet, danach haben wir uns in Frankokastello umgeschaut, wir wollten uns gleich ein Moped mieten, aber angeblich geht das auf Kreta nur mit einem Führerschein, hier im Ort gibt es nur "Maschinen", der Theo hat aber gesagt, er fragt in Plakias nach, die sagen angeblich auch nur mit Führerschein, aber da er auch Räder um € 10 pro Tag vermietet, nehme ich mal an, daß das nur eine Geschäftsmacherei von ihm ist, weil Räder billiger im Aufwand sind als Mopeds oder Motorräder, und auf Rad fahren hatten wir jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch keine Lust. Naja, dann sind wir halt auf Tavernenschau gegangen, beim Babis und Popi haben wir mal reingeschaut, um die Speisekarte zu studieren. Einer der Wirtsleute, der Georgios, ist schauen gekommen, ich hab’ schon gesagt "später" auf griechisch, da hat er schon gefragt, ob wir ein Stamperl Raki möchten, das haben wir natürlich gerne angenommen, und gleich ein bißchen geplaudert, er kann nämlich gut deutsch, und so war es uns ein Vergnügen, abends dort essen zu gehen. Ich hab’ ein Pastitsio mit Tzatziki gegessen, mein Vater gefüllten Paradeiser uns Paprika, beides war sehr gut gewürzt, und beim Zahlen haben wir sogar einen Raki mit einer kleinen Grieß-Nachspeise mit Zimtgeschmack bekommen, ist dort obligatorisch, sehr nett von ihnen, danach haben wir gleich daheim angerufen, auf unserem Zimmer haben wir noch einen Ouzo getrunken, und um halb 10 ging’s in’s Bett, weil’s dort so schön ruhig ist.

Samstag, 31. Mai

Heute war Tagwache um 7:30, das Frühstück war sehr gut, Marmeladestriezeln die wir von Österreich mithatten. Ich hab’ natürlich wieder mal eine totale Reibeisenstimme und die Nase rinnt auch schon, anscheinend tut mir die Klimaanlage vom Flugzeug nicht so recht gut, immer im Urlaub bin ich krank, genauso wie voriges Jahr auch. Die Wolken hängen auch über die Berge, dann beim Strand ist ein immer stärkerer Wind gegangen, der uns den Sand um die Ohren geweht hatte, die Luftmatratze hat er uns auch fast verweht, deshalb haben wir die Luft ausgelassen und ich bin am Strand herumspaziert statt gelegen, weil da wird wenigstens mein Gesicht nicht eing’staubt. Um ca. 3 sind wir zum Zimmer zurück, haben einen Ouzo getrunken, ich hab’ mir die Nase eingetröpfelt, dann haben wir uns Bier und Schnitten gegönnt, und dann bis halb 6 relaxed. Abends beim Babis und Popi habe ich ein Schweinsstifado und mein Vater Souvlaki mit gr. Salat gegessen, was sehr gut war, nur durch meine Verkühlung war’s geschmacklich sicher der halbe Genuß für mich. Danach haben wir den Weg zur Ortschaft Patsianós gesucht, wobei wir uns fast verlaufen hatten, weil wir geglaubt habenm daß man von ca. Ortsmitte von uns aus dort raufkommt, aber irgendwie war dieser Weg dann aus und durch Macchia und ausgetrocknete Flußbette zu kraxeln hat uns nicht gefreut. Dann haben wir noch daheim angerufen, dann haben wir weitergesucht und auch einen Weg gefunden, den wir uns ein anderes Mal näher anschauen werden. Auf dem Zimmer haben wir dann noch Ouzo getrunken und vor halb 11 sind wir schlafen gegangen.

Sonntag, 1. Juni

Heute sind wir um 7 aufgestanden, es war noch immer starker Wind und auch ein paar hohe Wolken. Um 10:15 gab’s ein Treffen mit der Betreuung vor Ort (Beate), die nur am Donnerstag und Sonntag dort ist, wir haben uns gleich nach der Samaria-Schlucht erkundigt und Infos eingeholt, andere Leute hatten andere Probleme, weil sie "Roulette" gebucht haben, und lieber an der Nordküste gewesen wären, wo mehr los ist und die eher nicht die Ruhe suchten wie wir. Ab 11 waren wir baden, bis 4 sind wir geblieben, geschwommen bin ich nicht so viel und weit wegen der Wellen, die immer ins Gesicht platschten. Dann auf dem Zimmer hat mein Vater eine Eierspeis mit Speck gemacht, die sehr gut war. Danach haben wir einen Abendspaziergang Richtung Weg, den wir gestern entdeckten, gemacht, (17:45) über Kapsodásos und Pátsianos, beides sehr verschlafene Dörfer und ohne Taverne, Kafenion, Ouzerie etc., dafür bei Kapsodásos Weg in die Berge nach Kallikrátis entdeckt. Danach, ca. um 8, im Fáros habe ich eine sfakianotische Pita (mit Schafkäse gefüllt und Honig dazu, interessant, aber recht wenig) gegessen und mein Vater gefüllte Paradeiser, die nicht so besonders waren, weil ziemlich eingetrocknet, gegessen. Danach auf dem Zimmer haben wir noch Ouzo getrunken und Sterne geschaut, um ca. 11 sind wir dann schlafen gegangen.

Montag, 2. Juni

Heute war um 7 Tagwache, und es gab Sonne pur und war windstill. Ich hatte noch immer Husten und Nase rinnt auch noch immer, mein Vater spürte es auch seit gestern abend im Hals. Von 9 bis 15:45 waren wir baden. Daheim haben wir dann Gespritzten mit kretischem Wein getrunken (ähnlich wie Muskat), der sehr gut war. Dann hat mein Vater ein bißchen Wäsche gewaschen, nachdem wir ein bißchen relaxed haben. Um ca. 6 habe wir in einer Taverne mit Meerblick gegessen, mein Vater Lamm mit Erdäpfeln und nur wenig Knochen, das war sehr gut, ich mit meinem Pastitsio hab’s nicht so gut erwischt, da war viel zu viel Bechamel und wenig Faschiertes drin, aber wenigstens bin ich einigermaßen satt geworden, weil’s Bechamel wirklich viel war, und der Kellner war auch ein bißl eigenartig, "schleimig". Danach habe wir nach Skalotí geschaut, ein Kafeníon oder so gesucht, aber in diesem waren nur Einheimische dort, wenn ich griechisch so gut wie perfekt könnte, dann hätten wir uns wahrscheinlich dort ein bißchen zu den Griechen gesellt und ein bißchen geplaudert, aber so wären wir nur dort gesessen und hätten nicht viel verstanden und so gut wie nix sagen können, und die Hunde bellen auch so viel dort, also sind wir gleich wieder retour gegangen, immerhin ca. 1,5 Stunden hin und retour, aber ein paar Kinder dort waren erfreut über mein "kalispera" und "ja sas". Am Zimmer haben wir noch einen Raki getrunken.

Dienstag, 3. Juni (Marsch nach Anópolis)

Tagwache war diesmal um 4:50, also früher wie wenn ich in die Arbeit gehen würde, mit dem Linienbus um 6:15 sind wir nach Chora Sfakion gefahren, vor 7 waren wir dann drin. Nachdem wir uns kurz umgeschaut hatten, sind wir etwa 2 Stunden nach Anópolis marschiert, das ist etwa 12 km oder weiter und 680 m hoch. Es war recht ruhig dort und wir hatten einen guten Blick auf die Levka Ori = Weißen Berge. In einer kleinen Taverne bei 2 alten Leuten haben wir den dortigen Lokalwein, der so wie eine Mischung aus Portwein, Sherry, und ein bißl Maggi geschmeckt hat, gekostet, warm war er auch, na da hätte meine Mutter dreingeschaut bei so einem Wein, aber für mich war er irgendwie interessant, und ein paar Oliven haben wir dazu geknabbert. Dann sind wir bald wieder zurück marschiert. Auf dem Rückweg mußte ich nach einer Weile doch die Sandalen anziehen, sonst wäre ich wie auf Eiern gehatscht, war doch anstrengender als ich gedacht hatte, so lange barfuß gehen, aber dafür habe ich mir keine Blasen auf den Füßen geholt wie mein Vater, der ja den ganzen Tag in den Sandalen war. Bei einem kleinem Strand, Ilingas oder so, haben wir noch ein bißchen gebadet und uns gesonnt, dann in einer Art Höhle, die sehr groß war, größer als eine große Wohnung, und geselcht hat’s auch in einer Ecke dort gerochen, ein paar Kabanossi gegessen und dazu griechisches "Master"-Bier getrunken, das gar nicht teuer für dort war, eine Dose kostet nur € 0,60. Danach bin ich auf ein Extraplatzerl, das nur schwimmend erreichbar ist, wegen großgoscherter Schwaben geflüchtet, war fast 1 Stunde nackert dort, das hätte ich auf dem "überlaufenen" Ilingas-Strand nicht machen können, ist ja auch eine Taverne dort ziemlich in Sichtweite, aber mein Platzerl war um eine Art Felsnase, wo niemand rüberschauen kann. Danach sind wir von Chora Sfakion wieder heim gefahren, der Fahrer hat uns sogar beim Fata Morgana aussteigen lassen, ist ja auch üblich dort, daß man nicht unbedingt bei der Station aussteigen muß. Auf unserem Zimmer haben wir gemütlich einen gespritzten Retsina getrunken, geduscht, ausgeruht etc. Kurz nach 8 (mal eine relativ "normale" Uhrzeit, um in Griechenland essen zu gehen, die Griechen gehen ja noch viel später) sind wir zum Babis und Popi gegangen, haben miteinander ein Saganaki (panierter Käse) gegessen, dann habe ich ein Pastitsio und mein Vater Weinblätter mit Joghurt gegessen, war alles sehr gut, nur war dort auch sehr viel los diesmal, nächstes Mal werden wir doch wieder zeitiger aufkreuzen. Um ca. 10 war Nachtruhe. Wäre es doch hier in Wien auch so ruhig um diese Zeit...

Mittwoch, 4. Juni

Um 7:30 war Tagwache. Ein paar Schleierwolken waren morgens zu sehen, aber die lösen sich meistens bald auf. Wir spüren’s noch von gestern in den Füßen. Von ca. 9:15 bis 15:45 waren wir baden. Vom Südwesten her waren Wolken im Anzug, die zum Glück dünner wurden und die Sonne nur leicht abgeschwächt haben. Aber starke Wellen waren heute. Kurz vor 6 haben wir uns vom Zimmer auf den Weg gemacht und in anderen Tavernen reingeschaut auf die Speisekarte, das Oasis ist in der engeren Auswahl. Dann haben wir die Postkarten aufgegeben. Beim Babis und Popi haben wir beide ein Schweinsgulasch mit Pommes, die eigentlich knusprige Erdäpfelscheiben waren, ohne Einbrenn, aber dafür mit Schwammerln und viel Zwiebel gegessen, das war sehr gut. Dann haben wir uns noch umgeschaut und Zitrone und Honig gekauft, gegen die Verkühlung und vor allem gegen den Husten. Daheim haben wir noch Ouzo getrunken, ich hab’ ihn mir in die Honig-Zitrone-Mischung gegeben, hat mir sehr gut geschmeckt. Um ca. 10 war Nachtruhe.

Donnerstag, 5. Juni (Marsch nach Chóra Sfákion)

Um 7:30 sind wir aufgestanden. Es war stark bewölkt, NOCH war kein Regen, nix war mit baden heute *grmpf*. Um 9:30 gab’s ein informelles Treffen mit Beate, der Reiseleiterin, ist aber erst um 10 gekommen, wahrscheinlich hat sie ein paar Schottertransporter vor sich gehabt, ein bißl genieselt hat es dann auch noch. Wir haben wichtige Details über die Samariaschlucht erfahren. Das Regenwetter ist von Italien her, also so eine Art Adriatief, das in südöstliche Richtung zieht, in ganz Griechenland war’s Wetter unbeständig. Dann sind wir von 10:10 3 Stunden nach Chóra Sfákion marschiert, auf dem Weg dorthin haben wir uns in der Ortschaft Vouvás jeder eine Käsepita gekauft. Ein kleines Kätzchen in Chóra Sfákion haben wir mit Wurst verköstigt, sie hat sich sehr gefreut darüber. Dann haben wir am Hafenende gerastet, gejausnet und die Füße ins Wasser gehängt. Ein Brite hat gleich dort geschnorchelt und hat sogar gefragt, ob ich auch möchte, aber ich habe dankend abgelehnt, hab nämlich keine Badehose mitgehabt, und wo und wie hätte ich mich dann umziehen sollen. Dann haben wir uns noch etwas umgeschaut und einen Kater auf einem Auto gestreichelt. Auf der Heimfahrt durften wir klarerweise wieder bei unseren Studios aussteigen, also fast so wie daheim, wo die Busstation auch gleich in Wohnungsnähe ist. ;o) Daheim haben wir einen Gespritzten getrunken, dann über 1 Stunde bis 7 ausgeruht. Dann sind wir ins Oasis gegangen, wo ich Souzoukakia mit Paradeissauce und Reis gegessen habe und mein Vater gefüllte Auberginen, beides war sehr gut gewürzt, und beim Gedeck waren 2 dunkle grahamweckerl-ähnliche Brötchen dabei, die noch warm waren, wunderbar. Dann haben wir uns Räder ausgeliehen, € 10 am Tag sind zwar ein Wucher, aber wenn wir schon kein Moped haben, so wollen wir doch einen Tag auch nach Plakias fahren und uns dort etwas umsehen. Am Zimmer haben wir noch 2 Raki getrunken, dann Honig mit Zitrone gegen den Husten und um 10 sind wir schlafen gegangen.

Freitag, 6. Juni (Radtour nach Plákias)

Heute war um 6 Tagwache. Es war wechselnd bewölkt, etwas windig und daher ein guter Tag, um nicht baden zu gehen. Wir sind mit dem Rad von 7:10 bis 9:20 via Rodákino, wo eine sehr steile Stelle mit Serpentinen war, und danach ein Straßenstück, wo man wie in einer Düse steckt, wenn der Wind stark weht, und bergauf ist es dort auch noch gegangen, so mußten wir das Rad dort schieben, nach Plákias, das sind ca. ca. 27 km/Tour. Zuerst mal haben wir uns dort umgeschaut, ein bißl was eingekauft und einen Mopedverleih aufgesucht. Ich bin zuerst mal alleine beim Easy ride reingegangen, habe gesagt "Kalimera, hello...", sie hat gleich anscheinend gehört, daß ich eine deutschsprachige Stimme habe, sie ist noch dazu selbst Österreicherin, na jedenfalls habe ich erfahren, daß man auch auf Kreta ohne Probleme 50 cm³-Mopeds mieten kann. Dann haben mein Vater und ich alle Details ausverhandelt und gleich ein Moped für unsere Ortschaft bestellt. Daß das ohne Führerschein nicht gehen soll, war garantiert nur ein Schmäh vom Theo, "unserem" Rad-Verleiher, damit er mit den Rädern sein Geschäft machen kann. Dann haben wir in der Snack-Bar "Kyma" sehr gut gegessen, ich Spaghetti mit Zwiebel, mein Vater Fischstäbchen mit Pommes frites. Nachher haben wir uns noch ein Vanille- und ein Apfeltatschkerl bei einem Bäcker gekauft, dann noch etwas im Hafen- bzw. Strandbereich relaxed und die Tatschkerln gegessen. Um halb 2 sind wir wieder abgefahren, auch nicht länger als hin, weil retour war’s gut zum bretteln, da ist es viel mehr bergab gegangen, jedenfalls nach der steilen Auffahrt von Plakiás nach Selliá. Unterwegs haben uns die Mopedzusteller überholt und gewunken. In Frankokastello war anscheinend gar nicht so viel Wind wie in Plakiás. Daheim haben wir gleich kretischen Wein mit Soda getrunken, bis kurz nach 6 haben wir uns ausgerastet, länger hat’s uns nicht gefreut weil über uns ein bißl ein Wirbel von Kindern war, sind anscheinend frisch angekommen und mußten sich alles erst mal zurecht rücken. Das Moped haben wir auch gleich kurz getestet. Abends im Oasis hab’ ich ein Stifado gegessen (recht gut, aber zu wenig) und mein Vater ein Lammjuvetsi mit mehr Knochen als Fleisch, und noch dazu bekommen dort nur die Leute, die über € 20,-- oder mehr ausgeben einen Ouzo nachher, so blieb uns nichts anderes übrig, als daheim mit "unserem" Ouzo nachzuspülen, ist besser und billiger als dort viel Geld auszugeben. Um 10 war Nachtruhe.

Samstag, 7. Juni (Tag des Reifenplatzers)

Um 7 sind wir aufgestanden, und es war der erste wolkenlose Tag seit langem. Von ca. 9 bis 3 waren wir baden. Danach wollten wir mit dem Moped nach Anópolis fahren, aber in Nomikianá nach einer Kurve war plötzlich ein Reifen kaputt, wie sich später herausgestellt hatte, war ein kleines Metallstiftl die Ursache, deshalb war der Reifen auch so eingedrückt auf einer Seite. Zum Glück durfte ich gleich bei netten Leuten telefonieren, sie konnten wahrscheinlich nicht englisch, aber ich habe mein Anliegen gut auf griechisch formulieren können, und so hat mich der Mann gleich ins Wohn- oder Arbeitszimmer geführt, und wir haben sogar gr. Kaffee bekommen. Die Leute haben sich anscheinend über uns auch gefreut, über die Abwechslung, und das griechische Wort "Xénos" bedeutet ja nicht nur "Fremder", sondern auch "Gast", und so wird jeder nette Fremde auch als Gast gesehen, Ich hab’ mit Frau Wamser vom Verleih gesprochen und erfahren, daß morgen in der Früh um 9:15 ein neues Moped zu uns gebracht wird und wir ihrem Kollegen die Stelle zeigen sollen, wo das kaputte Moped steht, sie mußte gleich nach Heraklion, hat sie gesagt. So sind wir halt zu Fuß die ca. 11 km retour spaziert, von ca. halb 5 bis 6 Uhr, wir sind ja gute Wanderer. Sowas kann mehr müde machen, als wenn ich in Österreich laufe. Daheim zur Belohnung haben wir einen Gspritzten getrunken und süße Kekskringel aus Anopolis geknabbert, die mir jetzt daheim auch noch gut schmecken. Im Geschäft haben wir nach dem Einkauf je 1 doppelten Raki bekommen, zwar das einzige Mal insgesamt, aber immerhin. Beim Babis & Popi habe ich nach 8 Lammleber, die sehr gut, besser als "saure Leber" oder "Kotzngschraa" und mein Vater gefüllten Paradeiser und Paprika. Als Nachspeise habe ich eine sfakiotische Pita gegessen, war im Prinzip genauso wie im Faros, ziemlich dünn, mit Honig extra zum drauf geben, obwohl angeblich der Honig in der Pita drin sein soll, aber recht gut war’s schon. Dann haben wir noch einen Lokalwein rosé getrunken, der so ähnlich wie der Rosé beim Sommerbauer geschmeckt hat, relativ schwer und auch nicht sehr kühl, aber halt interessant. Um ca. halb 11 sind wir heimgekommen und um halb 12 war Nachtruhe.

Sonntag, 8. Juni (baden, Anópolis)

Um 7:15 war Tagwache, Superwetter war wieder mal. Der Kollege von Fr. Wamser aus Plákias, Georgios oder so, glaub’ ich, war pünktlich um 9:15 da, mit einem neuen Moped. Mein Vater hat ihn zu dem alten geführt, ich bin daweil mit den 2 Rucksäcken zum Strand runtergegangen. Wir sind nur bis 2 geblieben wegen böigem starken Südwind. Um ca. halb 4 sind wir via Nomikianá, wo wir den netten Leuten eine Dose Nescafe als Revanche gegeben haben, die Griechen trinken sowas unheimlich gerne, und Chóra Sfákion, von wo wir meine Mutter am Handy beim Distl überrascht haben, nach Anópolis gefahren. Dort sind wir in eine urige Taverne gegangen, wo ein alter typischer Bergkreter saß, in Tracht und Stiefel, mit einem Kapperl mit Bandln, haben dort Féta, Oliven, Brot und Lokalwein genossen, Vati hat gesagt "schmeckt nach Maggi", mit dem Bergkreter haben wir auch ein bißl geplaudert, daß wir aus Österreich sind und so, und er hat es auch gut gefunden, daß wir Österreicher und keine Deutschen waren. In Chóra Sfákion haben wir getankt, diesmal gab’s keine Probleme mit dem Moped. Nach dem waschen gab es 6 Frankfurter mit Senf und knusprigem Weißbrot. Danach ein kleiner Abendspaziergang und zur Feier des Vatertages einen Ouzo.

Montag, 9. Juni (Réthymno)

Um halb 7 sind wir aufgestanden. Das schöne Wetter von gestern ist geblieben, trotzdem geht es diesmal nicht zum baden sondern nach Réthymno, Kretas drittgrößter Stadt, etwa 20.000 Einwohner, aber dadurch daß man auf einer Stelle auf der Straße von weiter oben hinunter sieht, wirkt es viel größer. Es sind 55 km und ca. 2 Std. dort hin. Mein Vater hat bei einer Juwelierin, die sehr gut deutsch spricht, Ohrringe für meine Mutter ausgesucht, nur der Verschluß mußte noch geändert werden. Danach haben wir uns im venezianischen Hafen umgeschaut und dort die älteste Taverne "Knossos" (Tip vom Marco Polo Reiseführer) entdeckt. Wir haben in die Küche geschaut und für ca. halb 1 Spaghetti und Stifado bestellt und haben noch ein Wasserflaschl als Wegzehrung bekommen. In den anderen Tavernen dort sind die Kellner ganz schön lästig und wollten einen gleich reinlotsen. Vorher haben wir uns bei einer armenischen Kirche in den Schatten gesetzt und eine grau-weiße Katze mit Wurst gefüttert. Dann haben wir im "Knossos" doch 2x ein Schweinsstifado bekommen, war zwar ein bißl teuer (€ 8/Portion), aber sehr gut, habe sogar noch einen kleinen Nachschlag bekommen, dann haben wir noch 2 Raki bestellt und gleich ein ganzes Kännchen mit 2 Stamperln bekommen, im Endeffekt haben wir weit über € 20 gezahlt. Dann hat mein Vater die Ohrringe abgeholt und bezahlt, natürlich habe ich mich daran beteiligt. Dann sind wir via Spíli nach Agía Galíni weitergefahren. Dort geht es zwar ziemlich touristisch zu, aber im Vergleich zu Matala, wo wir erst noch hinkommen werden, war das noch harmlos. Mit dem Ferngucker haben wir dort sogar einen kleinen FKK-Platz ganz hinten entdeckt. Dann ging es fast nonstop retour, nicht mal 2 Stunden haben wir gebraucht, inklusive der kurzen Rastpausen, die man auf kretischen Straßen beim Moped fahren auch braucht. Abends nach 9 waren wir wieder beim Babis & Popi. Unsere neuen Lieblingsplätze beim Haus waren besetzt und überhaupt war wieder viel los, und so sind wir wieder bei den Gelsen ganz vorne auf der Terasse gesessen. Wir haben beide Spaghetti bolognese gegessen, die schön saftig waren, mit Parmesan, ein Tzatziki haben wir auch dazugegessen, war alles wie gewohnt sehr gut. Für morgen haben wir nach einem Lammjuvetsi "choris kokkala" (ohne Knochen) gefragt, beim Rínas 1998 auf Sámos hat es das jedenfalls gegeben. Die in der Küche haben sich zerrissen deswegen, der Giorgios hat gesagt "ligho kokkala", also wenig bzw. kleine Knochen, mal schauen. Am Heimweg haben wir eine Tigerkatze nahe beim Geschäft gesehen, gestreichelt und gleich was zum papperln gekauft, d.h. zuerst wollte mein Vater was kaufen gehen, hat das Katzenfutter aber nirgends entdeckt, dann bin ich reingegangen und habe gesehen, daß es bestimmt mehr als 2 m hoch oben wo war, weil es anscheinend dort noch nie wer verlangt hat, so habe ich mir halt ein Schammerl kurz hingestellt, und damit habe ich es auch nur schwer erreicht. Aber dafür hat sie sich dann umso mehr darüber gefreut, hat immer in sich hineingemaunzt vor Freude beim Fressen. Um ca. halb 11 war Nachtruhe.

Dienstag, 10. Juni

Um 5 vor 6 war Tagwache, jedenfalls für mich, damit ich eine halbe Stunde Morgenlauf machen kann. Es war nahezu windstill und wolkenlos, daher war mir auch ziemlich warm beim laufen, und das schon in der Früh. Um ca. 7 gab’s Frühstück, bin so ziemlich rechtzeitig gekommen, weil ich unterwegs auch etwas gerastet hatte. Von halb 9 bis 3 waren wir baden. Danach haben wir zur Lakki beach geschaut, das ist die andere Seite von den Felsen, die ganz hinten unsere Bucht begrenzen. Dort war nichts wirklich besonderes, ein kleiner Fischerhafen, ein paar Appartements, aber anscheinend nichts zum nackert baden. Dann machten wir ins auf den Weg Richtung Kallikrátes, aber die Straße hat schon mies angefangen, zuerst betoniert und dann war sie überhaupt wie ein Klosterweg, also mit starken Spurrinnen im groben Schotter, ärger als die Samariaschlucht, anscheinend nur für Geländewagen gedacht, die dort oben gebraucht werde zum fahren. Daher sind wir gleich weiter nach Chóra Sfákion gefahren, wo uns im Hafen viele Leute entgegengekommen sind, vom Schiff das aus Agía Rouméli und Loútro, wahrscheinlich auch von Paleochóra kommt, Samariaschlucht und so. Wir haben uns 2 süße Sesamstangerln und danach 1 l Wasser gekauft, im Hafen bei den Tavernen auch noch ein bißl umgeschaut, so richtig frisch hat nichts mehr ausgeschaut, da ist es bei unserer Taverne schon am besten. Dann sind wir bald retour gefahren, damit wir rechtzeitig zum essen kommen. Um 8 waren wir beim Babis & Popi, mein Vater hat ein Juvetsi gegessen, fast "choris kokkala" (ohne Knochen), hat sich auch gut ablösen lassen, das Fleisch, aber ich habe doch lieber ein Schweinsgulasch gegessen. Nach dem Essen haben wir noch 2 griechische Kaffee getrunken, und daheim einen Ouzo, damit wir besser schlafen können.

Mittwoch, 11. Juni (Chaniá)

Wieder bin ich um 5 vor 6 aufgestanden, und diesmal bin ich ca. 20 Min. am Strand hin- und hergelaufen, das ist viel besser als die Straße, angenehm am Sand zu laufen. Danach habe ich mich im Meer abgekühlt. Diesmal geht’s nach Chaniá. Der Verkehr und das Straßengewirr dort sind ein Wahnsinn, kaum zu glauben, daß es in Heraklion noch viel ärger sein soll. Im Kali Kardia, das im Marco Polo Reiseführer gut beschrieben steht, habe ich ein Moussaka um € 5 gegessen, die Portion war dafür einfach ein Witz, mein Vater hat einen gefüllte Paradeiser und einen Paprika gehabt, war auch viel zu wenig, zu schwach gewürzt, vielleicht hätten wir doch in der Fischhalle das Stifado um € 4 essen sollen, aber da war’s ein bißl viel Trubel drinnen, aber vielleicht gerade auch deshalb, weil’s da gut und günstig ist. Dafür haben wir beim Rückweg zum Kournás-See, dem einzigen Süßwassersee Kretas, in Episkopi in einem Kafenion gleich bei der Straße, etwas zurückversetzt, gerastet, der Retsína hat dort nur € 1,70 gekostet. Beim Kournás-See haben wir uns auch ein bißchen umgeschaut, und typisch für die Griechen ist, daß so was gleich ordentlich vermarktet wird, gleich ein paar Tavernen waren dort am Ufer, Tretboote gibts auch um am See rumzuschippern, aber € 7 ist einfach ein Wucher, sollen sie sich ihre Boote doch behalten. Ein ruhigeres Platzerl dort haben wir zwar auch entdeckt, aber da kommen auch immer wieder Tretboote sporadisch vorbei, in Réthymnon auch gerastet, zuerst nahe einer Kapelle, wo ein lieber Hund war, dann auf Panoramaplatz, dann mit Rast in Selliá (Straßen ziemlich ruppig) halb 7 heim, im Lauf des Nachm. immer mehr Wind, abends schätz. knapp 100 km/h, Um 8 waren wir beim Babis & Popi, Moussaka, ca. doppelt soviel wie in Chaniá, Vater gegr. Hähnchen m. Pommes, sehr gut, dann gegen Sturm heimgeschlendert.

Donnerstag, 12. Juni

Um 6:30 sind wir aufgestanden. Ich war viel zu müde zum laufen, vielleicht in Vorahnung auf die Samariaschlucht. Von 8:15 bis 15:45 waren wir baden. Zeitweise wehten starke Windböen, die haben uns den Sand um die Ohren geweht, und manchmal war’s fast windstill und dann war es gleich wieder heiß. Das Wasser hatte morgens 19°, nachmittags 23°. Danach ist mein Vater Thymian pflücken gegangen, ich habe mich solange ausgerastet. Wie er dann mit dem Thymian gekommen ist, hat er mir gesagt, wie sehr man da aufpassen muß, sich nicht zu stechen, weil nämlich ziemlich weit unten Stacheln fast wie bei der Macchia sind. Gut, daß ich nicht mit war. Beim Babis & Popi kurz nach 7 habe ich Fleischbällchen, die schon mit Reis vermischt waren, und Paradeissauce gegessen. War recht gut, aber daheim ist die Sauce sämiger, fruchtiger. Mein Vater hat Lammleber mit Petersilienerdäpfeln gegessen, das war sehr gut. Dann als Nachspeise haben wir einen Sackflosser (den griechische Namen hab’ ich mir nicht gemerkt) mit guter Sauce gegessen, mein Vater hat den Fisch fachgerecht ausgelöst und wir haben ihn miteinander gegessen. Vor 10 am Zimmer haben wir einen Ouzo getrunken und Mond geschaut.

Freitag, 13. Juni (Samaríaschlucht, danach baden in Agía Rouméli)

Um 4:15 hieß es TAGWACHEEE, denn wir müssen ja zeitgerecht geholt werden, um pünktlich in Plakias zu sein wegen dem Bus zur Samaríaschlucht. Es ging ein sehr starker Sturm, um 5:20 sind wir von einem Mitarbeiter von Ruefa Reisen, einem griechischem Fahrer, nach Plakias gebracht worden. Von dort sind wir dann mit einem Touri-Bus zur Samaríaschlucht gefahren, eine kurze Rast in Omalós, das über 1.000 m hoch liegt haben wir noch gemacht, für’s WC, trinken etc. und um ca. 10 vor 10 waren wir dort bei der "Xylóskala", der hölzernen Treppe also. Und da trifft sich wirklich alles: Franzosen, Holländer, Deutsche, Wiener (!!), die gesagt haben, als wir sie überholten "Do schau, de Bergrettung!". Nach 3,5 Std. flottem Marschierens und ca. 3x verknacksen waren wir schon in Agía Rouméli, bei den eisernen Pforten in der Schlucht war erwartungsgemäß am meisten los. Auf einem schattigen Platz haben wir gleich gejausnet, zuvor 1 Bier als erste Belohnung getrunken. Der Strand dort ist recht klein, aber zum Glück war hinter ein paar Felsen inoffiziell FKK möglich, weil außer uns noch niemand bis nach hinten marschiert war, die "Samarianer" sind alle so weit vorne wie möglich geblieben und mußten so mit Hoserl baden. Auf dem Weg nach hinten habe ich mir im heißen dunklen Sand ein paar Brandblasen "geholt", ich bin wahrscheinlich 20 km/h gerannt, aber dafür haben wir uns von 2 bis 5 gesonnt und abgekühlt, also war’s ein halber Badetag auch für uns. Dann im Ort haben wir uns 1 l "Samaria"-Wasser gekauft. In Manos Taverne haben wir die Boot-Tickets nach Chóra Sfákion (€ 4,60) abgeholt, die wir im Bus morgens bestellt und auch dort gleich bezahlt hatten. Schiffabfahrt war um 10 nach 6 statt um 6, ein kleiner Kurzstop in Loutron war auch noch, schaut ganz lieb aus, das Örtchen, wie wenn es da viele Tavernen gibt. Ankunft in Chóra Sfákion war ca. um viertel 8, und wir haben vom Bus natürlich gleich beim Babis & Popi aussteigen dürfen, weil’s eh auf der Strecke lag. Der Fahrer hat sich in Komitádes bei einer Engstelle ziemlich schwer getan. Ich habe zuerst ein Briam, das ist ein Erdäpfel-Zucchini-Auflauf, gegessen, dann Spaghetti bolognese, mein Vater Tintenfisch mit Gemüse (Dille, Par. Stückchen etc.) und dann ein Saganaki. Alles war sehr gut, nur das Briam war, nachdem ich beim Tintenfisch gekostet hatte, relativ fad. Dafür waren dann die Spaghetti um so besser, schön saftig und g’schmackig. Danach haben wir eingekauft, ich habe daweil ein schwarzes Katzerl neben dem Geschäft gestreichelt und kurz genommen, wollte gleich spielen und sogar uns Geschäft reingehen, aber gehört wahrscheinlich eh zu den Nachbarn, also zu den Dolphin Appartements.

Samstag, 14. Juni

Um 7:30 sind wir aufgestanden. Zuerst war es komplett windstill beim aufstehen, dann ist ein bißl ein Wind gegangen. Heute gehen wir wieder baden, dann beim Strand unten gab’s mal starke Windböen mit, die uns den Sand um die Ohren geweht hatten, dann war’s dazwischen immer wieder windstill. Dann sind auch noch 5 ballspielende, laute, angezogene (!!!) griechische junge Trotteln gekommen, so wie halt fast überall zum Wochenende, da kommen auch immer ein paar Depperte, daher sind wir schon um 3 auf’s Zimmer geflüchtet, und komischerweise gleich nach uns sind diese Arschgeigen auch abgerissen, aber bei dem komischen Wetter hätte es uns so und so nicht mehr länger gefreut. Wir sind wie so oft von den Zikaden "empfangen" worden, haben Gspritzten getrunken, uns gewaschen, nix gemacht, gr. Kassetten gehört, und das länger als 2 Std. Abends beim Babis & Popi haben wir zusammen eine Linsensuppe als Vorspeise gegessen, die allerdings reichlich Essig vertragen hatte, dann habe ich mir ein Schweinsgulasch genommen und mein Vater die Lammleber. Dann haben wir noch ein bißchen eingekauft und uns danach auf der Terrasse einen Ouzo bzw. Raki gegönnt. Kurz vor 11 war Nachtruhe.

Sonntag, 15. Juni (Gávdos)

Um 7 war Tagwache, Sonne pur und windstill war’s auch, so richtig heiß schon in der Früh. Die Zikaden fangen auch immer früher an. Heute geht’s nach Gávdos, der südlichsten Insel Europas. Abfahrt war um halb 11, Ankunft um 12. Der Hafen Karavé ist sehr klein, eine Taverne ist gleich nahe dem Bootssteg, eine sogenannte Administration ist nach 2-3 kleinen Serpentinen ein Stück höher, was anscheinend Bürgermeister, Hafenbehörde etc. in einem ist. Sonst gibt’s dort nicht viel mehr zu sehen, Orte sind hier nur ein paar Häuser. Auf dem Weg zur Paralía Korfos hat uns nach ein paar Minuten der Tavernenbesitzer von dort mit dem Traktoranhänger mitgenommen. Dafür hat ihm mein Vater auch einen kleinen Obolus gegeben. Wir konnten weiter hinten sogar FKK baden, das Wasser hatte ca. 25°, und während mein Vater die Jause herrichtete blieb ich noch so lange im flachen Wasser, weil dort is anscheinend noch heißer als auf Kreta. Weiter vorn am Strand waren wahrscheinlich kretische reichere junge Typen mit Schnellbooten, Hippies waren es bestimmt keine. Um halb 4 haben wir uns wieder auf den Weg zum Hafen gemacht, das wäre nix für meine Mutter gewesen, es ging teilweise über Schotterstraßen, weshalb ich die Sandalen auch anziehen mußte und die Sonne hat auch die ganze Zeit gescheint, aber wenigstens ging ab und zu ein leichtes Lüfterl. In der Hafentaverne haben wir ein Mythos getrunken, zwar aus der Flasche und nicht vom Faß, aber war auch gut so. Dann um 5 sind wir wieder retour geschippert, um halb 7 waren wir in Chóra Sfákion, nach 7 waren wir wieder auf dem Zimmer, mein Vater hat wieder eine Eierspeis mit Speck gemacht, sehr gut, diesmal hat er den Speck extra angeröstet und dann über die Eierspeis gegeben. Danach haben wir noch den Mond vom Meer aufgehen gesehen. Die Griechen in unserer Anlage haben bis in die Nacht gefeiert, daher hat sogar mein Vater Oropax genommen. Dieses Wochenende war in Griechenland Pfingsten, deshalb hat sich’s so abgespielt.

Montag, 16. Juni (Mátala)

Um 6 sind wir aufgestanden. Es war wieder sonnig und windstill. Diesmal gehts via Selliá (von wo wir meine Mutter angerufen haben, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren), Agía Galíni in Richtung Mátala, wo wir schon 3 Std. hin brauchten. Zuerst haben wir uns von 11 bis 2 am Komo-Strand, wo man auch FKK baden kann, die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und sind auch ein bißl geschwommen. Gut, daß ich meinen Vater überreden konnte, gleich 3 Stunden zu bleiben, denn dann waren wir nach ein paar Minuten in Mátala, und dort ist der ganze Strand, vom Ort bis zu den Kalkhöhlen, wo in den 60ern die Hippies waren, voll Schirme und Tavernen, da hätten wir keine Chance zum nackert baden gehabt. Die Höhlen sind normal für € 2,-- zu besichtigen, aber heute war freier Eintritt, evtl. wegen Pfingsten. Danach haben wir uns in Pitsídia umgeschaut und dort in einer kl. Taverne guten, kalten offenen Wein getrunken und dazu Aschanti (Mezédes) bekommen. Agía Galíni war gegen Mátala direkt erholsam. Dann sind wir schön langsam retour gefahren, eine kleine Rast in Selliá haben wir noch gemacht wegen der "angenehmen" Straßen. Beim Babis & Popi habe ich ein Pastitsio und ein Tzatziki dazu gegessen, mein Vater was mit Hasen, das war auch sehr gut, zwar mit Knochen aber ganz interessant. Dann auf der Terrasse haben wir noch einen Ouzo getrunken.

Dienstag, 17. Juni (Prevéli, Plákias FKK)

Um halb 7 war Tagwache. Es war noch immer sonnig und windstill. Heute geht’s nach Prevéli, nahe bei Plákias: Zuerst haben wir in Damioni einen schwarzweißen Kater mit Wurst verköstigt, zuerst hat er sich nicht gleich kommen getraut, aber er hat immer gemaunzt, und dann hat er sich sogar streicheln lassen. Dann sind wir weiter zum Kloster oberhalb vom Strand gefahren, das Kloster haben wir nur von außen besichtigt, weil sowas ja doch fast immer gleich von innen ausschaut und ich barfuß und mit Boxerleiberl nicht gerade dem Dreßcode entsprochen hätte, aber wir haben sicher nichts versäumt. Dann sind wir einen relativ guten Stufenweg zum Strand runtergegangen, das war sicher ein paar hundert Meter Höhendistanz vom Kloster aus. Es waren schon ein paar Leute dort. Prevéli ist zwar was besonderes, weil sich der Fluß dort mit dem Meerwasser mischt und dadurch auch teilweise "Brackwasser" entsteht, aber FKK war dort nicht möglich. Wir sind ca. 1 Stunde geblieben bis knapp mittags, die Boote mit den Touristen, die bequem vom Boot aus gleich zum Strand wollen, sind nach der Reihe eingetrudelt und daher sind wir bald retour nach Plakias gefahren, wo weiter hinten auch FKK möglich ist, sehr viel Platz, sogar mit Schirmen und Liegen. Hat € 5,-- gekostet, aber das war’s wert. Ca. 4 Std. sind wir geblieben, dann ging es von der Sonne und vom Meer gestärkt heim. Wir haben uns gleich gewaschen etc. Abends beim Babis & Popi habe ich ein Schweinsgulasch gegessen und mein Vater gefüllten Paradeiser und Paprika. Daheim haben wir noch jeder 2 Ouzo gesüffelt und waren bis ca. halb 12 auf.

Mittwoch, 18. Juni (Loutró)

Um 10 vor 6 sind wir aufgestanden, vom Wetter gibts auch nichts neues, außer daß es so schön wie die vergangenen 3 Tage war. Zuerst sind wir nach Chóra Sfákion gefahren und haben wegen dem Schiff nach Loutro geschaut. Dann sind wir über Anópolis 6 km weiter nach Ágios Ioánnis gefahren, das ist ca. 1.000 m hoch und sehr verschlafen, jedenfalls um diese Tageszeit. Dann sind wir 4 km zurück zur Aradenaschlucht gefahren, schaut von oben sehr imposant aus, und die Brücke, die drüber führt, klappert immer ganz gewaltig, wenn was drüber fährt. Es geht auch ein Weg ca. 200 m hinunter und ein paar 100 m sind wir im Bachbett gegangen, aber nicht bis Loutro in unseren Sandalen. Dann mittags sind wir zurück nach Chóra Sfákion gefahren, haben dort gerastet und gejausnet, bis das Schiff nach Loutro um viertel 2 abfährt. In ca. 20 Minuten waren wir dort, haben uns kurz im straßenlosen Ort umgeschaut, wo sich eine Taverne an die nächste reiht, ein paar kleine Strände gibt’s auch dort, aber alle gleich neben dem Hauptweg, daher nichts zum nackt baden, nicht mal Frauen dürfen dort oben ohne sein. Dann sind wir an venezianischen Ruinen vorbeimarschiert. Wir wollten ja zum Ausgang der Aradena-Schlucht, das wäre aber teilweise nur über Stock und Stein gegangen, anscheinend ist der Strand dort nur durch die Schlucht oder vielleicht auch mit einem Schiff erreichbar. Daher sind wir wieder zurück zu einem gemütlichem Rastplatz außerhalb von Loutro spaziert und haben uns gesonnt, Wasser getrunken und gedöst. Dann sind wir mit dem Schiff um 16:20 nach Chóra Sfákion zurückgefahren, wo wir um ca. dreiviertel 5 angekommen sind. Auf dem Schiff war so viel los, daß gar nicht alle sitzen konnten, oder nicht wollten, damit kein Gedränge aufkommt, so haben wir es uns unten beim Eingang bzw. bei den Autos gemütlich gemacht, auf Säcken mit Tauen drauf. 10 nach 5 waren wir daheim, haben Speck, Brot und Wein mit Soda genossen, zwischendurch habe ich immer wieder ein paar Ameisen von der Terrasse runtergekehrt. Abends beim Babis & Popi habe ich eine Lasagne gegessen, war ganz gut, aber der Oregano hat gefehlt, mein Vater eine gemischte Grillplatte, besteheund aus einem Fleischlaberl, Wurst, Hendl und Kotelett, war sehr gut, und Tzatziki. Vorm gehen habe ich 3 kleine Katzerln gesehen, das war da, wo vor kurzem noch die Kinder immer rauf und runtergewuselt sind und da wollte ich net mitwuseln. 2 schwarzweiße und 1 Tigerl waren’s, das Tigerl war am zutraulichsten und hat sich streicheln lassen. Dann waren wir noch einkaufen und haben am Zimmer einen Ouzo getrunken.

Donnerstag, 19. Juni (Plákias nackert baden, Stammtaverne "Rembétiko")

Um halb 7 war Tagwache, am Superwetter hat sich zum Glück nichts geändert. Heute geht’s nach Plakias das Moped zurückgeben, aber erst um 5, wenn wir den Tag dort so richtig genossen haben. Wir waren wieder bei den Nackerten baden, und gleich wie wir beim Strand waren, is mein Vater groß einkaufen gegangen, also Wein, Halva, Pistazien etc. Die "Schirmmänner", naja, eigentlich junge Burscherln, sind auch immer lustiger geworden, je länder der Tag war und je voller der Strand. Zwischendurch sind wir mittags ins "Sofia" essen gegangen. Ich habe Spaghetti Sofia (mit Schinken, Schwammerln und Käse) gegessen und mein Vater Bolognese. Beide waren überbacken und wunderbar, aber die Bolognese waren gschmackiger und saftiger. Kurz vor 5 waren wir schon vor dem Geschäft vom Verleiher und haben das Moped abgestellt. Kurz nach 5 ist er dann auch gekommen, er hat noch € 50,-- verlangt, wegen dem Patschen am vorherigen Moped und der Wegstrecke für’s bringen und holen. Dann wurden wir vom Verleiher zurückgeführt, aber vorher gab es noch einen halbstündigen Aufenthalt in Rodákino bei der letzten Engstelle, weil ein Bus entgegen gekommen ist. Einer der dortigen Einwohner ist ungünstig gestanden, es war kein Platz zum ausweichen, sonst hätten wir einige 100 m zurückfahren müssen, und das wollte der Verleiher nicht und hat zu rangieren probiert, wobei er ein klein wenig am neuen Auto des Einheimischen angestreift ist. Na mehr hat er nicht gebraucht, zuerst ist der Berggrieche, der ausschaute wie Saddam Hussein, total wild geworden, und es hätte schon fast eine Mords-Rauferei mit dem Verleiher gegeben, hat ihn ganz schön stark geschubst und auf sein Auto mit der Faust gekracht, daß es fast eine noch größere Delle hatte als "unseres", aber dann sind auch Nachbarn schauen gekommen, dann ist herumdiskutiert worden, wobei er immer ruhiger wurde. Ein Deutscher von vis-à-vis, Stuttgarter, braungebrannt, hat Beweisfotos für die Versicherung gemacht, ich hab’ noch was mit "Apópse", also "heute abend" verstanden, also daß er nach unserer Rückführung wieder vorbei kommt und dann noch alles weitere klärt. Dann sind wir ohne weitere Vorfälle heimgebracht worden. Beim Babis & Popi war diesmal lange Nacht angesagt. Zuerst haben wir mal Kalamare, Kallitsounia und Tzatziki miteinander gegessen. Etwas später gab’s dann Saganaki und Dolmades, alles war sehr gut. Dann haben wir noch eine Portion Ocra gegessen. Zuerst haben wir ein Bier getrunken, dann schön langsam ½ l offenen Wein und 2 Soda dazu, gegen den Durst und damit wir nicht besoffen werden. Dann zwischendurch einen griechischen Kaffee, etwas später einen Ouzo, irgendwann so ca. um Mitternacht noch einen Wein. Wir sind mit 2 Steirerinnen, Veronika und Linda, und einer Frau aus Frankfurt/Oder ins Gespräch gekommen, lustige Godeln, waren noch dort, wie wir um viertel 2 schon heimgegangen sind, aber die haben auch die Zimmer gleich dort. Eigentlich wollte eine nur wissen, ob ich auch Steirer bin wegen meines eigenwilligen Dialekts, der seit 1992/93 durch Linz ein bißchen unwienerisch geworden ist. Wir waren nach ca. 25 Minuten auch daheim, nach gründlicher Fußwäsche ging es ab in die Heia. Übrigens, ein Grieche namens Dimitri (!!!) hat geglaubt, er kann mich besoffen machen, aber der kennt mich schlecht! *g* Zuerst ist er ganz vorne auf der Terrasse gesessen, etwas später wie nur mehr wir und die 3 Damen dort waren war er schon am Nachbartisch, und dann war er auch schon bei unserem Tisch und er wollte, daß ich ein Glas Wein in einem Zug austrinke, wenn ich nicht rechtzeitig nein gesagt hätte, dann wäre das noch eine unangenehme Nacht für mich geworden...

Freitag, 20. Juni (letzter Tag)

Um 7 sind wir aufgestanden, oder war’s doch schon etwas später (?). Ich war noch ein bißl groggy von der langen Nacht, aber das war’s wert. Bin dann trotzdem zum Strand runterspaziert, ca. 500 m oder mehr rausgeschwommen, weil das Meer so schön ruhig war, so richtig angenehm, da hätte ich fast bis nach Gavdos schwimmen können. Mein Vater hat daweil die Koffer gepackt und Thymian gerebelt (weiß schon, ich bin faul und bequem *grins*). Um ca. halb 11 war ich dann wieder oben beim Zimmer, beim Strand sind auch schon die ersten anderen Touris eingetrudelt. Wir haben zusammengepackt, alte Tücher und eine Luftmatratze, bei der im Lauf des Tages die Luft immer mehr ausgegangen war, beim Zimmer lassen, einen kaputten Schirm entsorgt und das Gepäck bei der Taverne Faros abgestellt. Um ca. halb 12 waren wir beim Babis & Popi, es war zwar noch nichts frisches fertig, was nicht so schlimm war, denn ich hatte eh noch keinen starken Hunger. Der Koch hat gesagt, um halb 2 könnte es schon eine frische Lammleber geben. Er würde uns sogar mit seinem Auto zum Fata Morgana führen, falls es knapp würde, wegen dem Taxi dort, das auf uns warten wird. Die Leber war dann doch schon um 1 fertig, was mich sehr gefreut hat. Sie war sehr gut, das Mythos-Bier auch, der griechische Kaffee danach sowieso. Das Taxi war pünktlich um viertel 3 da, unterwegs am anderen Ortsende hat der Taxler noch 2 Dickerln aufgenommen, da wars dann ganz schön eng in der hinteren Sitzreihe, die Frau, die nicht so dick war wie ihr Freund/Mann, war eh die Ärmste, die hat in der Mitte sitzen müssen, das wär nichts für mich gewesen mit meinen langen Beinen. Aber nach 1,5 Std war die Fahrt zum Glück vorbei und wir waren am Flughafen. Kurz nach 4 war der Schalter zum einchecken geöffnet, denn dort müssen alle auf einmal nach der Reihe eingecheckt werden, ist etwas anders, das griechische System dort. Dann habe ich einen Schluck Ouzo gemacht, wegen der anstrengenden Fahrt im Taxi. Wasser haben wir auch genug mitgehabt, da habe ich auch gleich eines getrunken. Der geplante Abflug wäre um 6 gewesen, tatsächlich konnten wir schon um dreiviertel 6 starten. Ankunft in Wien war um viertel 8, angeblich fast eine Stunde früher als vorhergesehen. Daheim waren wir 5 nach halb 8. Und das ist doch immer wieder schön, heimzukommen, und fast eiskaltes Wasser aus der Leitung trinken zu können, auch an noch so heißen Sommertagen.

[image] Meine HP


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