Einige Anmerkungen zum Thema Mode (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Monday, 30.06.2003, 11:06 (vor 7762 Tagen) @ Georg

Der seriöse Sommerschick kommt ohne kurze Hose aus
Die Hitze bringt auch so manche modische Entgleisung mit sich

Ganz meine Meinung - und diesmal erweist sich die Nützlichkeit des Pressespiegels, offenbart mir dieser Artikel doch, daß ich mit meinen Ansichten zu dem mich sehr interessierenden Thema "Mode" nicht gänzlich allein dastehe.

WAIBLINGEN. Mann hat es gern leger, wenn die Sonne so gnadenlos herabbrät. Doch von mancher Lockerung sollten die Herren besser Abstand nehmen.
Das Modehaus E. B. Männermoden in Waiblingen nennt fünf Kleidungsstücke, von denen Mann die Finger lassen sollte: Shorts, Unterhemden, Badeschlappen, Socken in Sandalen und synthetische Textilien. "Sieht einfach nicht gut aus, wenn einer aussieht, als käme er gerade aus dem Bett oder dem Bad" [...]

Das meine ich auch, denn die genannten Kleidungsstükke sehen einfach scheußlich aus und zeugen von einem crassen Mangel an Stilempfinden. Leider sind sie bei dem derzeitigen warmen Wetter überall zu sehen und beleidigen das Auge, besonders dann, wenn sie, was zu meinem großen Bedauern nicht selten vorkommt, kombiniert auftreten: Unterhemd oder synthetisches Polohemd, schlabbrige kurze Hose, Sandalen in Sokken. Wenn ich in der Stadt solchen Gestalten sehe, möchte ich am liebsten die Augen schließen (was leider gefährlich sein kann), woanders hinsehen (hilft nicht immer) oder davonlaufen (geht nicht immer).
Auch Badeschlappen sehen nicht gut aus, doch hier läßt sich der Schaden manchmal "reparieren" oder doch in engen Grenzen halten, vorausgesetzt, daß das Design einigermaßen dezent ist und keine anderen der obigen Stilfehler( vor allem Shorts oder Sokken) vorliegen. Leider läßt der Artikel nicht erkennen, ob auch Flipflops unter die Badeschlappen zu rechnen sind, denn diese Meinung wird ja von manchen vertreten. Ich selber rechne Flipflops nicht unter die Badeschlappen und lege den insoweit unklaren Artikel folglich in meinem Sinne (daß Flipflops keine Badeschlappen seien) aus.

Aber keine Sorge, die Herren. Auch für Männer hat sich der Dresscode etwas gelockert. Selbst Bermudas sind kein Tabu mehr.

Anscheinend rechnet der Autor Bermudas nicht unter die Shorts, was mich sehr erstaunt. Für mich gehören Bermudas hingegen eindeutig zu den "Don'ts".

"Es kommt immer drauf an, wo einer arbeitet. Einem Banker würde ich von knielangen Hosen abraten", sagt Andreas Spinner, Herrenausstatter aus Backnang. Er empfiehlt leichte Beinkleider aus Baumwolle in hellen Farben, die locker sitzen - allerdings ohne Bundfalten, die seien mittlerweile nicht mehr en vogue. [...]

Die sehen wirklich sehr gut aus, besonders wenn sie barfuß oder wenigstens sokkenlos getragen werden! Allerdings habe ich in einer Bank noch nie einen sokkenlosen Herrn gesehen, dafür aber schon etliche Damen, die ihre Füße zumeist in irgendwelchen Sandalen präsentieren, oft mit rotlakkierten Zehennägeln.

Bei den Schuhen habe sich da schon erheblich mehr getan in den vergangenen Jahrzehnten, sagt Spinner. "Zum Glück dürfen Männer heute auch offene Schuhe tragen." Lange Zeit mussten es noch Halbschuhe oder Slipper sein - wenn auch leichte oder solche aus geflochtenem Leder. Jetzt sind auch Sandalen legitim - bloß sollte man dann auch noch die Socken zu Hause lassen.

Vortrefflich erkannt! Sandalen mit Sokken sind das Allerscheußlichste! Doch ist bei Sandalen besonders sorgfältig auf Farben und Modelle zu achten, damit sie auch ohne Sokken nicht zum absoluten Reinfall werden. Graue sandalen sind gräßlich, braune immerhin problematidsch. Mit schwarzen Sandalen hat man dagegen zumindest farblich nichts falsch gemacht. Das Modell sollte auf keinen Fall klobig oder allzu geschlossen sein, sondern zumindest die Ferse und die Zehen frei lassen. Hier gilt als Faustregel: Weniger ist im Zweifel besser! Leider gilt diese Faustregel keineswegs hinsichtlich des Preises, denn preiswerte Sandalen sehen allzu häufig bescheiden und total opamäßig aus. Hier zeigt sich wieder deutlich, was in den Köpfen der Allgemeinheit leider noch immer nicht verankert ist: Wer barfuß geht, ist klar im Vorteil!

Bei der Kreissparkasse gibt es zwar keine Kleiderordnung, allerdings gilt für alle Mitarbeiter, die mit Kunden zusammenkommen, dass sie auf ein gepflegtes Äußeres Wert legen, teilt [...] der Pressesprecher der Bank mit. [...]

Schade, daß nach allgemeinen Standards Schuhe mit Sokken unbedingt zu einem einem "gepflegten Äußeren" gehören. Aber vielleicht hat das auch seine guten Seiten, denn einem barfüßigen Mitarbeiter der Bank würde ich vermutlich allzu sehr vertrauen!

Die langen Beinkleider bei den Servicekräften in der Remstalstuben im Waiblinger Bürgerzentrum sind selbst gewählt. "Sie wollten keine Röcke tragen", sagt Geschäftsführerin Erdmuth Butz. Was die Chefin nicht schätzt, sind nackte Füße: "Das sieht nicht ästhetisch aus." Die Bedienungen stehen vor der Alternative Sandalen mit Söckchen oder geschlossenes Schuhwerk.
[Stuttgarter Zeitung, 16. 06. 2003]

Dieser letzte Teil ist gewissermaßen der "Wermutstropfen" in dem Artikel. Andererseits sind grerade die Füße von Frauen in mittlerem und höherem Alter oft sehr häßlich, da sich dann die Folgen jahrzehntelanger Fußfolter deutlich zeigen!

Marathonläufer seiner Schuhe beraubt
Durban (dpa) - Südafrikas Diebe schrecken vor fast nichts zurück: Das musste am Montag ein japanischer Teilnehmer an Afrikas Comrades-Lauf erleben. Auf der 89,6 Kilometer langen Strecke von Pietermaritzburg nach Durban wurde er nach Angaben der Organisatoren auf halber Strecke überfallen und seiner Schuhe beraubt. Obwohl die Strecke mit Zuschauern gesäumt war, fiel der Zwischenfall zunächst nicht auf. Der Japaner wurde barfuß per Bus ins Ziel gefahren.
[Stuttgarter Nachrichten, 17. 06. 2003]

Hoffentich hat der Japaner zu schätzen gelernt, wie schön es barfuß ist! Um die Schuhe ist es nämlich nicht schade; allerdings wundert es mich, daß überhaupt jemand Schuhe stiehlt oder gar raubt...

... ein Sänger ...
Duell der Töne
Konzert: Edward Ka-Spel, begleitet auf Keyboard und Theremin, im Schallbad
DARMSTADT. Barfuß, mit einem lila Sweatshirt, grauer Pluderhose und Sonnenbrille bekleidet, betritt er die rot beleuchtete Bühne [...]
Nach mehr als zwei Stunden und zwei Zugaben endet das Konzert wie es begonnen hat: Locker umarmt Ka-Spel sein Mikrofon, winkt und verlässt mit vorsichtigen Schritten barfuß die Bühne.
[Darmstädter Echo, 21. 06. 2003]

Noch ein modisches "Don't", das jeden Menschen, auch wenn noch so stilvoll angezogen und barfüßig ist, verunstaltet: die Sonnenbrille.
Da sie die Augen als die wichtigste Partie des menschlichen Gesichtes verdekken, wirken Gesichter auf diese Weise insektenhaft entstellt. Der gleiche Effekt stellt sich übrigens auch bei jeder Art von getönten Brillen ein.

William, so berichtete die «News of the World», stand gerade barfüßig und mit nacktem Oberkörper auf der Bühne, als der verkleidete Mann auf ihn zusprang [...]
[Stuttgarter Nachrichten, 23. 06. 2003]

Seine Hoheit sollte sich öfter so zeigen!

Ja, diesmal war der "Pressespiegel" mit interessanten Artikeln gut bestückt!

Barfüßige Grüße,
Markus U.


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