Ballengang=weniger schmerzhaft? (Hobby? Barfuß! 2)

Christine, Monday, 30.06.2003, 09:32 (vor 7762 Tagen)

Hi Leute!

Ich hab hier vor längerer Zeit schon ein paarmal gepostet. Ich gehöre zu denjenigen, die sich zum totalen Barfußlaufen infolge von Schmerzempfindlichkeit (oder vielleicht auch einfang mangelndem Willen zur Selbstdisziplin) noch nicht haben bringen können. Ich gehe zu Hause und in der Uni-Bibliothek (wo ich mich sehr oft aufhalte) an sich permanent barfuß, auch gern auf gepflegten Rasenflächen, bin in "unkultiviertem" Gelände (draußen Straßen und Wege) aber vollständig auf Schuhe (im Sommer eigentlich immer Sandalen) angewiesen. Zufällig habe ich dieser Tage entdeckt, daß der von Hannes propagierte Ballengang (um den es ja hier einigen Wirbel gab) in bestimmten Situationen vorteilhaft ist. Als ich vom Rasen in eine ziemlich unangenehm grob geschotterte Garageneinfahrt kam (und keine Lust hatte, um 5 Meter auf Schuhen gehen zu können, erst 100 Meter zu den Schuhen zu laufen), hab ich versuchsweise nicht mit der ganzen Fußfläche aufgetreten, sondern nur (oder hauptsächlich mit Gewichtsverlagerung) mit dem Vorderfuß. Der Schmerz war im Vergleich zu dem üblichen Barfußgefühl echt erträglich. Die wirklich empfindlichen Partien liegen doch (wenigstens bei mir) unter der Ferse und vor allem in dem weichen Fußgewölbe. Wenn man diese Stellen entlastet, tut das dem ganzen Fuß gut, man verspannt ihn viel weniger und tritt ganz entspannt. Mit dem Ballen "ertastet" man gewissermaßen den Grund, und wenn man mit dem Ballen einigermaßen Grund gefaßt hat, weiß man irgendwie, daß dann (wenn man den Hinterfuß weniger belastet) kein zusätzlicher Schmerzreiz mehr folgen kann. Ist das vielleicht das "Geheimnis des Ballengangs", oder hab ich's mißverstanden??

Gruß, Christine

Ballengang=weniger schmerzhaft?

Markus U., Stammposter, Monday, 30.06.2003, 11:14 (vor 7762 Tagen) @ Christine

Hi Leute!
Ich hab hier vor längerer Zeit schon ein paarmal gepostet. Ich gehöre zu denjenigen, die sich zum totalen Barfußlaufen infolge von Schmerzempfindlichkeit (oder vielleicht auch einfang mangelndem Willen zur Selbstdisziplin) noch nicht haben bringen können. Ich gehe zu Hause und in der Uni-Bibliothek (wo ich mich sehr oft aufhalte) an sich permanent barfuß, auch gern auf gepflegten Rasenflächen, bin in "unkultiviertem" Gelände (draußen Straßen und Wege) aber vollständig auf Schuhe (im Sommer eigentlich immer Sandalen) angewiesen. Zufällig habe ich dieser Tage entdeckt, daß der von Hannes propagierte Ballengang (um den es ja hier einigen Wirbel gab) in bestimmten Situationen vorteilhaft ist. Als ich vom Rasen in eine ziemlich unangenehm grob geschotterte Garageneinfahrt kam (und keine Lust hatte, um 5 Meter auf Schuhen gehen zu können, erst 100 Meter zu den Schuhen zu laufen), hab ich versuchsweise nicht mit der ganzen Fußfläche aufgetreten, sondern nur (oder hauptsächlich mit Gewichtsverlagerung) mit dem Vorderfuß. Der Schmerz war im Vergleich zu dem üblichen Barfußgefühl echt erträglich. Die wirklich empfindlichen Partien liegen doch (wenigstens bei mir) unter der Ferse und vor allem in dem weichen Fußgewölbe. Wenn man diese Stellen entlastet, tut das dem ganzen Fuß gut, man verspannt ihn viel weniger und tritt ganz entspannt. Mit dem Ballen "ertastet" man gewissermaßen den Grund, und wenn man mit dem Ballen einigermaßen Grund gefaßt hat, weiß man irgendwie, daß dann (wenn man den Hinterfuß weniger belastet) kein zusätzlicher Schmerzreiz mehr folgen kann. Ist das vielleicht das "Geheimnis des Ballengangs", oder hab ich's mißverstanden??
Gruß, Christine

Hi Christine!

Ich glaube, daß Du auf der richtigen Spur bist, denn ich habe auf Grobschotter, mit dem ich trotz "Liebeswerbens" und sonstigem Hardcore nicht auf bestem Fuße stehe, ähnliche Erfahrungen gemacht. Deine Erfahrungen dürften übrigens auch für meine Verlobte, die es in puncto Barfußlaufen genauso hält wie Du (barfuß nur auf "angenehmen" Böden, "Sicherheitssandalen" immer dabei), interessant sein. Vielleicht kann ich sie auf diese Weise zum verstärkten Barfußlaufen auch draußen ermutigen!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Gruß zurück

Christine, Tuesday, 01.07.2003, 07:31 (vor 7761 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus U.!

Versuch sie vielleicht nicht allzu sehr zu "ermutigen", sonst geht sie am Ende nur Deinetwegen barfuß, wo es ihr wehtut. Gönn Ihr die Sandalen und freu Dich, daß Du härter bist. Viel Erfolg weiter mit dem Grobschotter (über Disteln im Rasen und Kies wirst Du nur lachen). Gehst Du eigentlich auch über den knallheißen Asphalt in der Stadt barfuß (mir persönlich weit weniger unangenehm als unplattierte, steinige oder sonst rauhe Flächen, die sich aber leider überall mal dazwischendrängen)?
Gruß, Christine

Gruß zurück

Markus U., Stammposter, Tuesday, 01.07.2003, 13:26 (vor 7761 Tagen) @ Christine

Hi Christine!

Viel Erfolg weiter mit dem Grobschotter (über Disteln im Rasen und Kies wirst Du nur lachen). Gehst Du eigentlich auch über den knallheißen Asphalt in der Stadt barfuß (mir persönlich weit weniger unangenehm als unplattierte, steinige oder sonst rauhe Flächen, die sich aber leider überall mal dazwischendrängen)?
Gruß, Christine

Auf Kies kann ich mittlerweile ganz gut laufen; allerdings kommt es hier darauf an, im Training zu bleiben, denn Kies hat die unangenehme Eigenschaft, bei mangelndem Training rasch wieder zu einem eher problematischen Untergrund zu werden. Über Disteln im Rasen kann ich allerdings entgegen Deiner Einschätzung nicht lachen, da ich Dornen in meinen Füßen nicht mag. Vor ein paar Tagen habe ich mir einen Dorn im rechten großen Zeh eingefangen, den ich erst nach einiger Zeit bemerkte, als die entsprechende Stelle, welche beim Stehen und Gehen nicht unmittelbar belastet wird (denn sonst hätte ich es gleich bemerkt), sich zu entzünden begann. Da mein Körper bereits begonnen hatte, den Fremdkörper abzustoßen, ließ sich dieser mit etwas Geduld ohne weiteres entfernen, und die Entzündung an der entsprechenden Stelle klingt ab. Ob der eingetretene Dorn von einer Distel stammt, weiß ich zwar nicht genau, aber darauf kommt es nicht an.
Auf heißem Asphalt in der Stadt kann ich zwar problemlos gehen, als wir allerdings am Wochenende einen kleinen Ausflug auf einem Flußdampfer machten, heizte sich das Metall in der Sonne dermaßen auf, daß ich an der Grenze meiner Belastbarkeit ankam. Ich hielt das Stehen in dem allgemeinen Gedränge beim Verlassen des Schiffes zwar tapfer durch (ein echter Barfüßer kennt schließlich keinen Schmerz), war aber ganz froh, als ich hinterher auf den objektiv sehr warmen, aber vergleichsweise geradezu "kühlen" Steinen stand. Nun ja, solche etwas unangenehmen, aber nicht wirklich gefährlichen Aspekte des Barfußgehens nehme ich sehr gelassen, da ich darin vor allem den Aspekt des Trainings sehe. Die Schuhträger wissen ja gar nicht, was ihnen entgeht!

Herzlichen Dank und Gruß zurück,
Markus U.

Gruß zurück

Christine, Tuesday, 01.07.2003, 14:45 (vor 7761 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus U.!

Find ich sehr nett, daß Du so prompt und und ausführlich antwortest. Bringen dich solche schmerzhaften Erfahrungen (der eingetretene Dorn und der heiße Metallboden) nicht manchmal auf den Gedanken, es Deiner Verlobten gleichzutun und nur da barfußzulaufen, wo es bequem und ungefährlich ist (daß Leute auf dem morgendlichen Weg vom Bett ins Bad Schuhe anziehen, ist mir so unverständlich wie Dir wahrscheinlich auch)? Was uns beide unterscheidet, ist wohl weniger der physische Zustand unserer Füße als die innere Einstellung. Mich hat die Erfahrung mit dem Distelzeug auf der Wiese (obwohl außer Pieksen nix passiert ist) jetzt erst mal wieder geheilt, Du dagegen bist auf der nächsten wildgewachsenen Wiese bzw. auf dem nächsten Ausflugsschiff wieder barfuß. Immerhin hab ich mit meiner Garageneinfahrt jetzt ein Übungsfeld gefunden. Ich hoffe, irgendwann langts bei mir wenigstens für "barfuß in die Uni" oder "barfuß in die Stadt".

Gruß, Christine

Gruß zurück

Markus U., Stammposter, Tuesday, 01.07.2003, 18:09 (vor 7761 Tagen) @ Christine

Hi Christine!

Hi Markus U.!
Find ich sehr nett, daß Du so prompt und und ausführlich antwortest. Bringen dich solche schmerzhaften Erfahrungen (der eingetretene Dorn und der heiße Metallboden) nicht manchmal auf den Gedanken, es Deiner Verlobten gleichzutun und nur da barfußzulaufen, wo es bequem und ungefährlich ist (daß Leute auf dem morgendlichen Weg vom Bett ins Bad Schuhe anziehen, ist mir so unverständlich wie Dir wahrscheinlich auch)?

Nein, solche Erfahrungen bringen mich nicht auf den Gedanken, nur noch da barfuß zu laufen, wo es bequem ist, denn erstens verletze ich mich beim Barfußlaufen nur selten, und wenn, dann sind diese Verletzungen (eingetretener Dorn etc.) nicht gefährlich. Auf heißem Metallboden stehe ich nicht alle Tage, und wie ich schon schrieb, war es zwar sehr unangenehm, aber zu ertragen (und ich hatte auch keine Brandblasen oder so). Ich suche solche Situationen zwar nicht, aber sie sind manchmal nicht zu vermeiden, da ich, wenn ich barfuß unterwegs bin, keine Schuhe dabeihabe. Muß ich dagegen Schuhe tragen, ziehe ich sie nicht aus, da ich der Ansicht bin, daß Schuhe entweder an die Füße gehören oder überflüssig sind. Es muß also schon etwas sehr Ungewöhnliches passieren, damit ich die Schuhe in die Hand nehme. Eine solche Situation ergab sich im letzten Winter, als es sehr viel geschneit hatte und ich mit meinen Sandalen im Schnee stekkenblieb. Da habe ich sie halt notgedrungen in die Hand genommen, weil sie hinderlich waren und ich barfuß einfach besser vorankam. Wären die Sandalen im Schnee nicht hinderlich gewesen, hätte ich sie selbstverständlich anbehalten. Ich meine, daß der menschliche Fuß tauglich ist, auf jeglichem Boden ohne Schuhe zu gehen, und daß wir Europäer dieser natürlichen Fähigkeit beraubt wurden, weil man unsere Füße von kleinauf in Schuhe gesteckt hat und das bereits im Säuglingsalter, als wir noch gar nicht in der Lage waren, auch nur einen Schritt selbständig zu gehen. DAS WAR EIN UNRECHT! Also muß man sich die verlorene Fähigkeit des natürlichen Gehens zurückerobern, denn der Mensch ist als Barfußläufer und nicht als Schuhträger erschaffen. Seit ich im Jahre 2000 das Barfußlaufen für mich entdeckt habe, weilich diese Sehnsucht schon immer hatte und dank dieses Forums feststellte, daß ich damit nicht allein bin, habe ich mir außer einem Paar Flipflops keine neuen Schuhe mehr gekauft, denn die bis dahin vorhandenen Schuhe waren tadellos in Schuß und nutzen sich ja kaum mehr ab. Wäre es aus gesellschaftlichen Gründen nicht manchmal erforderlich, so zöge ich vermutlich überhaupt keine Schuhe mehr an!

Was uns beide unterscheidet, ist wohl weniger der physische Zustand unserer Füße als die innere Einstellung. Mich hat die Erfahrung mit dem Distelzeug auf der Wiese (obwohl außer Pieksen nix passiert ist) jetzt erst mal wieder geheilt, Du dagegen bist auf der nächsten wildgewachsenen Wiese bzw. auf dem nächsten Ausflugsschiff wieder barfuß.

Da hast Du recht. Aber es war keineswegs so, daß ich mich als zunächst gänzlich Untrainierter auf der Stelle und sofort in einen "Hardcore- Barfüßer" verwandelt hätte. Ich habe zunächst auf Rasen, Sand, Gehwegplatten und glattem Asphalt trainiert, später auf rauhem Asphalt, Kopfsteinplaster und Waldboden, danach auf Feinschotter und schließlich auf Flußkieseln. Auf Grobschotter kann ich nach wie vor nur kurze Strekken (etwa 200 m) "am Stück" problemlos gehen. Manchmal fange ich dann an zu glauben, daß der menschliche Fuß für derartige Böden nicht beschaffen ist, aber dann denke ich an Völker wie die Sherpas in Nepal und die Tarahumara in Mexico, die barfuß durch ihre rauhe Bergheimat wandeln, und das motiviert mich dann wieder...

Immerhin hab ich mit meiner Garageneinfahrt jetzt ein Übungsfeld gefunden. Ich hoffe, irgendwann langts bei mir wenigstens für "barfuß in die Uni" oder "barfuß in die Stadt".
Gruß, Christine

Das Üben in der Garageneinfahrt ist doch schon ein hoffnungsvoller Ansatz. Gerade wenn man seinen Füßen noch nicht allzu viel zumuten mag, sollte man sich kleine, realistische Ziele setzen und die Grenzen der eigenen Belastbarkeit langsam, aber beständig immer weiter hinausschieben. Wenn Du also barfuß in die Stadt oder barfuß zur Uni willst, dann solltest Du Dir sehr genau ansehen, über welche Böden Du auf dem Wege dorthin gehen mußt. Wenn Du sie barfuß gehen kannst, dann nichts wie los, und wenn sie Dir zu pieksig sind, dann mußt Du das Gehen auf diesen Böden trainieren. Auch Du bist prinzipiell in der Lage, auf allen Böden barfuß zu gehen, und wenn es die innere Einstellung ist, die Dich davon abhält, dann hast Du es in der Hand, sie zu ändern. Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg!

Herzliche barfüßige Grüße,
Markus U.

Gruß zurück

Christine, Wednesday, 02.07.2003, 08:17 (vor 7760 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus U.!
Das Prinzip, wenn man barfußlaufen will, dann gleich keine Schuhe mitzunehmen, ist für Fortgeschrittene sicher gut, verlangt dem "Anfänger" aber etwas zu viel an Vorplanung ab. Woher weiß ich z.B., daß ich in der Uni nicht eine Freundin treffe, mit der ich einen Stadtbummel oder einen längeren Spaziergang machen möchte? Außerdem würde ich mir ohne Schuhe in der Tasche ziemlich hilflos vorkommen, zumal wenn ich weit von zu Hause weg wäre.
Gehst Du außer bei Deinen beruflichen Verpflichtungen eigentlich immer barfuß, auch bei Eis und Schnee? Ich glaub, bei Neuschnee nimmt sich "barfuß" und "barfuß in Sandalen" wirklich nichts. Ich hab´s mal (kurz, nicht für eine längere Strecke) ausprobiert: Der Vorteil ist für mich, daß durch den Schnee alle Unebenheiten überdeckt werden und eine neutrale, schmerzlose, einheitliche Unterlage gegeben ist.
Zu den mexikanischen Bergvölkern: Wer das Laufen als Kind barfuß auf Geröll gelernt hat, gewöhnt sich dran. Aber nach über 20 Jahren in kuschligen Schuhen ist bei unseren Füßen wohl Hopfen und Malz verloren.
Gruß, Christine

Gruß zurück

Markus U., Stammposter, Wednesday, 02.07.2003, 14:37 (vor 7760 Tagen) @ Christine

Hi Christine!

Gehst Du außer bei Deinen beruflichen Verpflichtungen eigentlich immer barfuß, auch bei Eis und Schnee? Ich glaub, bei Neuschnee nimmt sich "barfuß" und "barfuß in Sandalen" wirklich nichts.

Ja, ich gehe außer bei meinen beruflichen Verpflichtungen immer barfuß, auch bei Eis und Schnee. Manchmal ziehe ich bei Minustemperaturen der sehr ungemütlichem Wetter auch Flipflops oder Sandalen an. Für die meisten meiner Mitmenschen bin ich freilich auch dann noch "barfuß".

Ich hab´s mal (kurz, nicht für eine längere Strecke) ausprobiert: Der Vorteil ist für mich, daß durch den Schnee alle Unebenheiten überdeckt werden und eine neutrale, schmerzlose, einheitliche Unterlage gegeben ist.

Ja, das ist ein tolles Gefühl, und Neuschnee ist eine sehr kuschelige, flauschige Unterlage, im Gegensatz zu angeschmolzenem und wieder überfrorenem Altschnee, der sich recht rauh anfühlt!

Zu den mexikanischen Bergvölkern: Wer das Laufen als Kind barfuß auf Geröll gelernt hat, gewöhnt sich dran. Aber nach über 20 Jahren in kuschligen Schuhen ist bei unseren Füßen wohl Hopfen und Malz verloren.
Gruß, Christine

Sicher hat es derjenige, der von Kindesbeinen an nur barfuß läuft, um vieles leichter, aber sollte man sich das gehen in Schuhen nicht auch wieder abgewöhnen können, wenn man das möchte? Der menschliche Fuß ist schließlich zum (barfüßigen) Gehen auf jeglichem Untergrund, also auch auf Geröll, konzipiert...

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Ballengang=weniger schmerzhaft?

RainerL @, Stammposter, Monday, 30.06.2003, 12:56 (vor 7762 Tagen) @ Christine

Hallo Christine,

...hab ich versuchsweise nicht mit der ganzen Fußfläche aufgetreten, sondern nur (oder hauptsächlich mit Gewichtsverlagerung) mit dem Vorderfuß. Der Schmerz war im Vergleich zu dem üblichen Barfußgefühl echt erträglich. Die wirklich empfindlichen Partien liegen doch (wenigstens bei mir) unter der Ferse und vor allem in dem weichen Fußgewölbe. Wenn man diese Stellen entlastet, tut das dem ganzen Fuß gut, man verspannt ihn viel weniger und tritt ganz entspannt. Mit dem Ballen "ertastet" man gewissermaßen den Grund, und wenn man mit dem Ballen einigermaßen Grund gefaßt hat, weiß man irgendwie, daß dann (wenn man den Hinterfuß weniger belastet) kein zusätzlicher Schmerzreiz mehr folgen kann. Ist das vielleicht das "Geheimnis des Ballengangs", oder hab ich's mißverstanden??

Du bist schon dabei das Geheimnis des Vorderfußlaufens zu entdecken. Aus meiner Sicht ist für Barfüßer alles besser als der Fersengang da wenn die Ferse zuerst aufsetzt die Körperenergie durch die Gelenke aufgefangen wird was auf Dauer schädlich ist. Der Fersengang sollte eigentlich nur eingesetzt werden mit im Fersenbereich gut gefederten Schuhen. Dann geht der Schlag nicht ganz so hart in die Gelenke. Bei Menschen mit extremem Fersengang und ohne Federung der Schuhe in der Ferse "hört" man den Fersengang gut heraus. Anders der Ballengang: Hier wird die natürliche Federung im Fuß, nämlich die Stelle wo sich das Quergewölbe mit dem Längsgewölbe kreuzt als erstes auf den Boden gesetzt. Dazu den Fuß locker fallen lassen und er setzt automatisch an der richtigen Stelle auf. Hannes hat dazu gute Fotos gepostet. Das Körpergewicht wird beim Vorderfußlaufen also zunächst mit dem Fuß selbst abgefedert aber auch durch die Wadenmuskulatur und Muskulatur der Oberschenkel: Das bedeutet eine Entlastung der Gelenke beim Laufen
sollte aber am Anfang nicht gleich über eine zu lange Strecke ausprobiert werden da die (meist untrainierte) Wade stärker beansprucht wird. Hier hilft am Anfang: Wade dehnen. Vom Laufgefühl her ist es schön, am besten geht es barfuß. In Schuhen behindert oft die starre Sohle es geht aber bestimmt auch mit Schuhen die eine flexible Sohle haben.

Viel Spaß noch beim (Barfuß-) Laufen
Rainer L.

Ballengang=weniger schmerzhaft?

Harald 2, Monday, 30.06.2003, 22:04 (vor 7762 Tagen) @ Christine

Hi Leute!
[...] Die wirklich empfindlichen Partien liegen doch (wenigstens bei mir) unter der Ferse und vor allem in dem weichen Fußgewölbe. Wenn man diese Stellen entlastet, tut das dem ganzen Fuß gut, man verspannt ihn viel weniger und tritt ganz entspannt. Mit dem Ballen "ertastet" man gewissermaßen den Grund, und wenn man mit dem Ballen einigermaßen Grund gefaßt hat, weiß man irgendwie, daß dann (wenn man den Hinterfuß weniger belastet) kein zusätzlicher Schmerzreiz mehr folgen kann. Ist das vielleicht das "Geheimnis des Ballengangs", oder hab ich's mißverstanden??
Gruß, Christine

Hi!
Auch ich kann das bestätigen: Wenn ein Wegstück für meine nackten Füsse zunächst zu steinig erscheint, hab ich gelernt, das Gewicht beim Gehen einfach mehr und mehr auf die Fußballen zu verlagern. Das funktioniert wunderbar, zumindest solange ich konzentriert genug bin, um bei jedem Schritt zu überlegen, was ich da tue;-)
An der Idee des Ballenganges ist also schon etwa dran, wenn mir auch das wenige, was ich über GODO gelesen habe, schon ein wenig zu dogmatisch war. Richtig suspekt wird's dann, wenn man uns die richtigen Schuhe für den gesunden Ballengang verkaufen will. Aber sei's wie's sei, soll jede(r) so gehen, wie er/sie es für richtig hält.
meint jedenfalls
Euer Harald

Das ergibt sich von selbst

Lorenz ⌂, Stammposter, Monday, 30.06.2003, 23:00 (vor 7762 Tagen) @ Christine

Hallo Christine,

..... Zufällig habe ich dieser Tage entdeckt, daß der von Hannes propagierte Ballengang (um den es ja hier einigen Wirbel gab) in bestimmten Situationen vorteilhaft ist ...... Der Schmerz war im Vergleich zu dem üblichen Barfußgefühl echt erträglich. Die wirklich empfindlichen Partien liegen doch (wenigstens bei mir) unter der Ferse und vor allem in dem weichen Fußgewölbe. Wenn man diese Stellen entlastet, tut das dem ganzen Fuß gut, man verspannt ihn viel weniger und tritt ganz entspannt.

Eine Verlagerung des Gewichts beim Barfußgehen auf den Vorderfuß ergibt sich aus den von dir geschilderten Gründen ganz von selbst -- ohen dass man darüber theoretisieren oder gar unfruchtbar streiten muss. Es ist einfach ein Lernen durch Versuch und Irrtum, mit dem man wieder zum natürlichen Bewegungsablauf zurückfindet, den der jahrelang in Schuhen ruhiggestellte Fuß verloren hat.

Das Tolle ist, dass dann die (in meinem Alter jedenfalls nicht zu verleugnenden) Beschwerden an Knien, Hüften und Rücken verschwinden! So ist Barfußgehen für mich ein absoluter Wohlfühlfaktor geworden, selbst wenn mal das eine oder andere Schottersteinchen piekst. Dieser Schmerz geht auf jeden Fall schneller wieder, als der von den Bandscheiben :-))

Schöne Füße, Lorenz

[image] Barfußpfade in Wort und Bild

Hi, Christine*freu*

Sabine, Monday, 30.06.2003, 23:49 (vor 7762 Tagen) @ Christine

Wie gehts dir denn so, liebe Leidensgefährtin?

Ich habs mittlerweile aufgegeben, obwohl ich im April die Zähne zusammengebissen und oft trainiert habe - barfuß laufen tut am nächsten Tag sogar noch mehr weh als am Beginn *schnief*, und die paar Schritte die ich auf einer Straße schaffe, sind nicht mal der Rede wert.
Hornhaut an den Sohlen ist für mich leider ein Ding der Unmöglichkeit.

Mein Motto lautet nur mehr "fff" - flip-flops forever!

Aber ich weiß einfach nicht mehr, mit wem ich im net eigentlich drüber reden soll. Hierher pass ich leider nicht, und in einem Flipflops-forum die Fantasien für einen perversen Spinner zu liefern, das fällt mir nicht mal im Traum ein!

Hoffentlich gehts dir besser bei deinen Bemühungen!

Liebe Grüße

Sabine

Hi, Christine*freu*

Christine, Tuesday, 01.07.2003, 07:19 (vor 7761 Tagen) @ Sabine

Hi Sabine!

Freut mich echt von Dir mal wieder zu hören.
Jaja, das Weicheiproblem werden wir wohl nicht los. Flipflops mag ich persönlich nicht so besonders, weil sie zwischen den Zehen, zumal wenn man weitere Strecken geht, gemein scheuern können und vor allem weil man damit nicht rennen kann, und wenn man 30 Meter entfernt von einer abfahrbereiten Straßenbahn ist und nicht rennen kann, ist das nun mal (zumindest für mich) ziemlich blöde. Mitunter zieh ich die Dinger aber trotzdem an, um mich selber zum Barfußlaufen zu überlisten, wie beispielsweise neulich, als wir im Freibad Federball spielen wollten (und das geht mit Flipflops an den Füßen definitiv nicht). Wenn ich meine hinten geschlossenen Plastiksandalen angezogen hätte, wäre ich wahrscheinlich auch mit denen auch ins Wasser gegangen, und hätte sie auch beim Spielen angelassen. Also rein in die Flipflops, mit dem Gedanken "Die ziehst Du denn wenigstens beim Spielen aus". Leider war die "gepflegte Spielwiese" in dem Freibad Vingst, wo wir waren, so mit Disteln oder irgendeinem anderen stacheligen Zeugs durchsetzt, daß das Barfußlaufen kein Vergnügen war, wie mir auch andere bestätigten, die sonst weniger empfindlich sind. Zum Teil drei oder vier Zentimeter lange, ganz dünne Dornen, die sich, wenn man Glück hatte, einige Millimeter in die Sohle bohrten. Gegen diesen Rasen war der nur leicht kiesige Untergrund direkt am Wasser eine richtige Erholung. Das Federballspiel endete für mich mit einer barfüßigen, haushoch verlorenen Runde und ein paar weiteren Runden in den geliehenen Sportschuhen einer Freundin.
Immerhin hab ich aber jetzt einen konsequenten Schuhverzicht in meiner eigenen Wohnung geschafft; jedes Schuhwerk bleibt in der Diehle (was übrigens zur Folge hat, daß ich kaum noch staubsaugen oder die Fliesen putzen muß). Strümpfe hab ich, glaub ich, das letzte Mal Anfang April oder Ende März getragen. Ich nehm´an, Dir geht´s ähnlich.
Bis denne,
Deine Christine

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