Junipresse (2) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Sunday, 29.06.2003, 11:46 (vor 7763 Tagen)

Hallo zusammen,
hier der zweite Teil der Junipresse (ein dritter wird folgen):

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»Flip-Flops« können für Autofahrer gefährlich werden
Wien (dpa/gms) - Sommerliches Schuhwerk wie die so genannten Flip- Flops kann beim Autofahren Probleme bereiten und unter Umständen sogar gefährlich werden. Darauf weist der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC) in Wien hin.
Demnach vermitteln Schuhe, die nicht fest mit dem Fuß verbunden sind, beim Bedienen der Pedale generell ein anderes Gefühl als herkömmliche Schuhe. Bei glatten Sohlen besteht zudem die Gefahr, abzurutschen und unter Umständen zwischen die Pedale zu geraten. Hinzu kommt, dass vor allem Flip-Flops bei längeren Fahrten häufig zwicken - der Versuch einer Befreiung während der Fahrt birgt dann dann die Gefahr eines Unfalls.
Da auch Barfuß-Fahren nicht empfehlenswert ist, rät der ÖAMTC immer ein Paar bequeme »Autoschuhe« dabei zu haben.
[Westdeutsche Allgemeine, 13. 06. 2003]
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Carbäk-Schule landete im Umweltwettbewerb ganz vorn
Preisgeld wird in grünes Klassenzimmer investiert
Broderstorf (OZ) Für die Schule an der Carbäk hat sich das Engagement für Umweltthemen jetzt richtig gelohnt. Längst hat sie sich als "Grüne Schule" einen Namen gemacht. [...] Im Wettbewerb "Das Glück ist grün" landete die Carbäk-Schule ganz vorn. [...]
Vor zwei Jahren begann die Arbeit an dem naturnahen Profil der Schule. [...] Seit Mai gibt es sogar einen Tastpfad im Schulgarten. Auf den verschiedenen Bodenbelägen trainieren die Kinder barfuß ihre Sinne. "Dieser Weg ist sehr schön", schwärmt Felix Böttcher (9). "Naja, das Stroh pikst ein bisschen, aber die Steine sind toll." Auch der Pfad wurde von den Kindern angelegt.
Projekte wie diese werden in den Sachkunde- und Wahlpflichtunterricht integriert und beteiligen alle Klassen. [...]
[Ostsee Zeitung, 14. 06. 2003]
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Riesenbegeisterung für das Arme-Leute-Epos
Premiere der "Bauernoper" im Böblinger Stadtgarten
Monatelang haben die über 60 Schauspieler vom Theater der Musik- und Kunstschule und dem Theater "Kulisse" für den großen Auftritt geprobt. Bei der Premiere der Bauernoper im Böblinger Stadtgarten überraschten und begeisterten sie am Samstagabend das Publikum. [...]
Ein Stück über Not und Aufstand der einfachen Leute im Bauernkrieg anno 1525" - so steht es auf der Eintrittskarte. Und wer die ersteht, zahlt nicht nur für die Aufführung. Das "Drumherum" , die vielen kleinen Details sind es, die das Schauspiel zu etwas ganz Besonderem machen. Eine Zeitreise, mitten hinein in das bäuerliche Leben im Mittelalter. Staunend betreten die Zuschauer das kleine mittelalterliche Dorf, Teil des Zeitparks, der im Juli seine Tore öffnet. Ein eingezäunter Garten ist angelegt worden, Ställe für die Tiere, eine Schenke. Und überall "echte" Bauern in Trachten, die Würstchen und Most an die Besucher verkaufen. Eine angenehme Atmosphäre, die perfekte Einstimmung auf das, was noch kommen wird. [...]
Das Bühnenbild ist ungewöhnlich: aus Holzstämmen ist eine Hochbühne entstanden, schlicht, aber wirkungsvoll. Oben spielt der Adel, auf zweiter Etage die Bürger und ganz unten, barfuß im nassen Sand, die Bauern.
Und die sind die Hauptfiguren in Jaak Karsunkes Stück. Treten als erste auf, singen von der "verpfuschten deutschen Revolution" und warnen: "Sie werden mit eigenen Augen sehen, wie Menschen kämpfen und untergehen." Aber nicht Kampf und Gemetzel bilden die Handlung, vielmehr wird die Vorgeschichte des Bauernaufstandes erzählt, wie es überhaupt zum verzweifelten Aufstand der Ärmsten kam. [...]
[Böblinger Bote, 16. 06. 2003]
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Der seriöse Sommerschick kommt ohne kurze Hose aus
Die Hitze bringt auch so manche modische Entgleisung mit sich - Mancher darf sich von Berufs wegen nicht gehen lassen
WAIBLINGEN. Mann hat es gern leger, wenn die Sonne so gnadenlos herabbrät. Doch von mancher Lockerung sollten die Herren besser Abstand nehmen. Und mancher darf von Berufs wegen auch bei der größten Hitze nicht leger gekleidet an die Arbeit gehen [...]
Das Modehaus E. B. Männermoden in Waiblingen nennt fünf Kleidungsstücke, von denen Mann die Finger lassen sollte: Shorts, Unterhemden, Badeschlappen, Socken in Sandalen und synthetische Textilien. "Sieht einfach nicht gut aus, wenn einer aussieht, als käme er gerade aus dem Bett oder dem Bad" [...]
Aber keine Sorge, die Herren. Auch für Männer hat sich der Dresscode etwas gelockert. Selbst Bermudas sind kein Tabu mehr. "Es kommt immer drauf an, wo einer arbeitet. Einem Banker würde ich von knielangen Hosen abraten", sagt Andreas Spinner, Herrenausstatter aus Backnang. Er empfiehlt leichte Beinkleider aus Baumwolle in hellen Farben, die locker sitzen - allerdings ohne Bundfalten, die seien mittlerweile nicht mehr en vogue. [...]
Bei den Schuhen habe sich da schon erheblich mehr getan in den vergangenen Jahrzehnten, sagt Spinner. "Zum Glück dürfen Männer heute auch offene Schuhe tragen." Lange Zeit mussten es noch Halbschuhe oder Slipper sein - wenn auch leichte oder solche aus geflochtenem Leder. Jetzt sind auch Sandalen legitim - bloß sollte man dann auch noch die Socken zu Hause lassen.
Bei der Kreissparkasse gibt es zwar keine Kleiderordnung, allerdings gilt für alle Mitarbeiter, die mit Kunden zusammenkommen, dass sie auf ein gepflegtes Äußeres Wert legen, teilt [...] der Pressesprecher der Bank mit. [...]
Die langen Beinkleider bei den Servicekräften in der Remstalstuben im Waiblinger Bürgerzentrum sind selbst gewählt. "Sie wollten keine Röcke tragen", sagt Geschäftsführerin Erdmuth Butz. Was die Chefin nicht schätzt, sind nackte Füße: "Das sieht nicht ästhetisch aus." Die Bedienungen stehen vor der Alternative Sandalen mit Söckchen oder geschlossenes Schuhwerk.
[Stuttgarter Zeitung, 16. 06. 2003]
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Der barfüßige Graf
"Ein Drittel Figaro" im Hinterhof-Palazzo
Eine abgespeckte Version der Mozart-Oper bot die Werkstatt für Gesang, Spiel und Sprache [...]
Sicher mit einem Augenzwinkern hat die ausgebildete Sopranistin ihr den Musen geweihtes Domizil in der Walramstraße "Hinterhof-Palazzo" genannt, damit ihren künstlerischen Anspruch markiert, den sie auch jetzt mit einem kurzweiligen Ausflug ins Land der Oper mit "Ein Drittel Figaro" erfüllte. Der ganze komödiantische Mozart ließ sich in den beengten räumlichen Verhältnissen verständlicherweise nicht realisieren.
Da hieß es für Ehemann und Regisseur [...] zu kürzen und trotz der unumgänglichen Verknappung den szenischen Zusammenhang zu wahren. Das ist ihm zweifelsfrei gelungen. Er bezieht den ganzen Raum in das Spiel der Intrigen und Verwechslungen ein und kann sich dabei auf seine munter agierenden Sänger-Schauspieler verlassen [...]
An erster Stelle ist Erica Trimper als kokett und locker-charmante Kammerzofe Susanna zu nennen, die im Verein mit ihrem sehr bodenständigen und markant singenden Figaro Andreas Augustin die Fäden des Spektakels zieht. Augustin muss während des Pasticcios auch in die Rolle des Grafen und Doktor Bartolos schlüpfen, die er alle barfüßig meistert (um die Finanzen muss es im Palast des Grafen schlecht bestellt gewesen sein!). [...]
[Main Rheiner, 16. 06. 2003]
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Hier ist mal wieder ein zumindest teil - barfüßiger Arbeitsplatz:
Zahnbürste säubert den Klang
Friese-Orgel in St. Nikolai wird alle zwei Jahre gepflegt
Grevesmühlen (OZ) Ein Paar Sandalen stehen am Boden der alten Orgel. Etwa einen Meter darüber klettert ihr Besitzer, Raymund Herzog (33), barfuß auf schmalen Holzbanken entlang. Vorsichtig arbeitet er sich voran, hoch in luftiger Höhe. Sein Ziel ist das "C". Es rauscht ein bisschen zu sehr. Das findet sein Kollege Friedemann Schwarzenberg (31). Er spielt den Ton nochmal. Bewaffnet mit einem Schraubenzieher macht sich "Turner" Raymund ans Werk. Wenige Zentimeter verschiebt er ein dünnes Holzplättchen und schon ist der gewünschte Klang wieder im Kasten. [...]
"Regelmäßige Pflege erspart größere Investitionen, die garantiert anfallen, wenn jahrelang nichts gemacht wird", sagt Schwarzenberg. Denn so ein altes Instrument unterliege immer einem gewissen Verschleiß. Auch aktive Holzwürmer könnten ihren Teil dazu beitragen. "Hier ist das nicht der Fall. Die Orgel ist in einem guten Zustand", lobt der Orgelbauer. Nur Staub hätte hier und da auf eine Pfeife eingewirkt und den Klang verstellt. Aber auch dagegen gibt es ein Mittel: eine Zahnbürste. "Damit putzen wir den Dreck am Tonloch weg", erklärt Raymond Herzog. Der 33-Jährige klettert noch immer barfuß zwischen den Pfeifen hindurch. Dabei kann er sich nur an wenigen Stellen festhalten. Denn bei jeder Berührung könnten sich die Pfeifen sofort verstellen. [...]
[Ostsee Zeitung, 17. 06. 2003]
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Marathonläufer seiner Schuhe beraubt
Durban (dpa) - Südafrikas Diebe schrecken vor fast nichts zurück: Das musste am Montag ein japanischer Teilnehmer an Afrikas Comrades-Lauf erleben. Auf der 89,6 Kilometer langen Strecke von Pietermaritzburg nach Durban wurde er nach Angaben der Organisatoren auf halber Strecke überfallen und seiner Schuhe beraubt. Obwohl die Strecke mit Zuschauern gesäumt war, fiel der Zwischenfall zunächst nicht auf. Der Japaner wurde barfuß per Bus ins Ziel gefahren.
[Stuttgarter Nachrichten, 17. 06. 2003]
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Und jetzt die barfuß auftretenden Musiker; zuerst eine Hammond - Orgel - Spielerin ...
Weltstars bei "Jazz im Hof"
red. - Barbara Dennerlein, der deutsche Weltstar auf der Hammondorgel, ist einer prominenten Gäste bei "Jazz im Hof" des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst am kommenden Sonntag, 22. Juni, ab 11 Uhr. Die junge Münchnerin wird ihre amerikanische Kollegin Rhoda Scot mitbringen. Sie bedient barfuß den Orgelbass, führt durch ein Programm von Jazz, Rhythm&Blues und Gospel. Wegen der großen Nachfrage ist die Kasse schon um zehn Uhr geöffnet.
[Main Rheiner, 19. 06. 2003]
... ein Sänger ...
Duell der Töne
Konzert: Edward Ka-Spel, begleitet auf Keyboard und Theremin, im Schallbad
DARMSTADT. Barfuß, mit einem lila Sweatshirt, grauer Pluderhose und Sonnenbrille bekleidet, betritt er die rot beleuchtete Bühne ? wartet kurz, umarmt locker das Mikrofon, ehe er es mit beiden Händen fest umfasst. Die Melodie des Keybords steigt an, bevor Edward Ka-Spel den ersten Ton kaum hörbar in das immer noch umklammerte Mikrofon haucht. Schnell wird seine Stimme lauter, durchdringt intensiv den Raum und zieht die Zuhörer in ihren Bann. Am Donnerstagabend gab der Sänger der "Legendary Pink Dots" ein Solokonzert im Darmstädter Club Schallbad.
Musikalisch unterstützt wurde der Brite von Keyboarder Phil Knight alias "The Silverman" [...] Nach mehr als zwei Stunden und zwei Zugaben endet das Konzert wie es begonnen hat: Locker umarmt Ka-Spel sein Mikrofon, winkt und verlässt mit vorsichtigen Schritten barfuß die Bühne.
[Darmstädter Echo, 21. 06. 2003]
... eine Sängerin ...
Jane Birkin mit neuem Projekt "Arabesque"
fb. - "Arabesque" heißt das neue Werk von Jane Birkin - Sängerin, Schauspielerin und ehemalige Gespielin des 1991 verstorbenen französischen Pop-Zampanos und Enfant terribles Serge Gainsbourg. Das Spiel mit der Provokation und den eigenen Klischees hat sie von ihm gelernt. Und sie wird auch nicht müde, in Interviews an ihrer eigenen Legende zu stricken. Klappern gehört zum Handwerk [...]
Das Bühnenprogramm "Arabesque" zieht durch Leichtigkeit und Anmut, sowohl im Gesang wie auch in der orientalisch angehauchten akustischen Begleitung, in seinen Bann, ohne in Weltmusikklischees zu verfallen. [...] Sie kooperiert mit dem klassisch geprägten algerischen Violinisten Djamel Benyelles, der Gainsbourgs Kompositionen mit arabischen Zwischenspielen neue Seiten abgewinnt. An seiner Seite Jane Birkin (55): mit schwingenden Hüften, barfuß in ein langes, blutrotes Kleid gehüllt, neben sich Aziz Boularouq (arabische Percussion), Fred Maggi (Piano) und Amel Riaha el Mansouri an der Laute. [...]
[Main Rheiner, 21. 06. 2003]
... und eine komplette Band:
Gefeiert wird auf dem "Loze Lavers-Platz"
Deutsch-niederländisches Fest begeistert Jung und Alt mit buntem Programm - Viele Spiele für Kinder
Eine Band, deren Mitglieder mit nackten Füßen im Martkplatzbrunnen stehen, während sie fetzige Musik spielen und eine Gruppe Frauen, die erst zu der Musik eine Runde über den Marktplatz dreht, dann kurzerhand die Schuhe auszieht und zur Polonaise in den Brunnen steigt: Das gibt es nur beim deutsch-niederländischen Fest, das am Wochenende auf dem Marktplatz gefeiert wurde.
Oder vielmehr auf dem "Loze Lavers-Platz", denn so haben die Niederländer den Marktplatz kurzerhand umgetauft. Namensgeber war die Musikgruppe, die schon seit Jahren fester Bestandteil des Festes ist. Sie ist bekannt für ihre fetzige Musik, die selbst Stimmungsmuffel zum leichten Mitwippen animiert. Die Mitglieder dieser Band waren es auch, die mit nackten Füßen im Brunnen standen [...]
[Rheinpfalz Online, 23. 06. 2003]

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Schloss Windsor
William was not amused [...]
London - Afrikanischer Trommelwirbel dröhnte durch die über 900 Jahre alten Gemäuer von Schloss Windsor. Menschen, die sich sonst nur im steifen Smoking begegnen oder die neueste Designer-Mode tragen, verkleideten sich als Medizinmänner, Löwen, Kleopatras, Bananen, Safari-Jäger und Kolonialherren. Zu seinem 21. Geburtstag wollte Prinz William, der es als seine Pflicht sieht, König zu werden, keine «sterile» Party. Seine 300 Gäste sollten sich zum Thema «Jenseits von Afrika» vergnügen.
Getrübt wurde die Feier in der Nacht zum Sonntag aber durch eine ernste Sicherheitspanne: Die Polizei nahm einen Eindringling fest, der so nahe an Prinz William herangekommen war, dass er ihm ein Mikrofon aus der Hand reißen konnte. [...] William, so berichtete die «News of the World», stand gerade barfüßig und mit nacktem Oberkörper auf der Bühne, als der verkleidete Mann auf ihn zusprang [...]
[Stuttgarter Nachrichten, 23. 06. 2003]
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Belesene Füße
Georg

Junipresse (2)

unci @, Sunday, 29.06.2003, 12:21 (vor 7763 Tagen) @ Georg

Der seriöse Sommerschick kommt ohne kurze Hose aus
Bei den Schuhen habe sich da schon erheblich mehr getan in den vergangenen Jahrzehnten, sagt Spinner. "Zum Glück dürfen Männer heute auch offene Schuhe tragen." Lange Zeit mussten es noch Halbschuhe oder Slipper sein - wenn auch leichte oder solche aus geflochtenem Leder. Jetzt sind auch Sandalen legitim - bloß sollte man dann auch noch die Socken zu Hause lassen.

Klingt so weit sehr vernünftig. Zehenfreiheit in allen lebensbereichen!

Die langen Beinkleider bei den Servicekräften in der Remstalstuben im Waiblinger Bürgerzentrum sind selbst gewählt. "Sie wollten keine Röcke tragen", sagt Geschäftsführerin Erdmuth Butz. Was die Chefin nicht schätzt, sind nackte Füße: "Das sieht nicht ästhetisch aus." Die Bedienungen stehen vor der Alternative Sandalen mit Söckchen oder geschlossenes Schuhwerk.
[Stuttgarter Zeitung, 16. 06. 2003]

Aber was die chefin hier sagt, steht im widerspruch zum oben (von anderen) gesagten. Ist es also doch vom geschmack der vorgesetzten abhängig, was "statthaft" ist?

Gerade angesichts der aktuellen außentemperaturen bin ich immer für das recht, sich bequem zu kleiden. Leichte sommerhose, schickes hemd und sandalen, wer könnte daran schon anstoß nehmen?

Einige Anmerkungen zum Thema Mode

Markus U., Stammposter, Monday, 30.06.2003, 11:06 (vor 7762 Tagen) @ Georg

Der seriöse Sommerschick kommt ohne kurze Hose aus
Die Hitze bringt auch so manche modische Entgleisung mit sich

Ganz meine Meinung - und diesmal erweist sich die Nützlichkeit des Pressespiegels, offenbart mir dieser Artikel doch, daß ich mit meinen Ansichten zu dem mich sehr interessierenden Thema "Mode" nicht gänzlich allein dastehe.

WAIBLINGEN. Mann hat es gern leger, wenn die Sonne so gnadenlos herabbrät. Doch von mancher Lockerung sollten die Herren besser Abstand nehmen.
Das Modehaus E. B. Männermoden in Waiblingen nennt fünf Kleidungsstücke, von denen Mann die Finger lassen sollte: Shorts, Unterhemden, Badeschlappen, Socken in Sandalen und synthetische Textilien. "Sieht einfach nicht gut aus, wenn einer aussieht, als käme er gerade aus dem Bett oder dem Bad" [...]

Das meine ich auch, denn die genannten Kleidungsstükke sehen einfach scheußlich aus und zeugen von einem crassen Mangel an Stilempfinden. Leider sind sie bei dem derzeitigen warmen Wetter überall zu sehen und beleidigen das Auge, besonders dann, wenn sie, was zu meinem großen Bedauern nicht selten vorkommt, kombiniert auftreten: Unterhemd oder synthetisches Polohemd, schlabbrige kurze Hose, Sandalen in Sokken. Wenn ich in der Stadt solchen Gestalten sehe, möchte ich am liebsten die Augen schließen (was leider gefährlich sein kann), woanders hinsehen (hilft nicht immer) oder davonlaufen (geht nicht immer).
Auch Badeschlappen sehen nicht gut aus, doch hier läßt sich der Schaden manchmal "reparieren" oder doch in engen Grenzen halten, vorausgesetzt, daß das Design einigermaßen dezent ist und keine anderen der obigen Stilfehler( vor allem Shorts oder Sokken) vorliegen. Leider läßt der Artikel nicht erkennen, ob auch Flipflops unter die Badeschlappen zu rechnen sind, denn diese Meinung wird ja von manchen vertreten. Ich selber rechne Flipflops nicht unter die Badeschlappen und lege den insoweit unklaren Artikel folglich in meinem Sinne (daß Flipflops keine Badeschlappen seien) aus.

Aber keine Sorge, die Herren. Auch für Männer hat sich der Dresscode etwas gelockert. Selbst Bermudas sind kein Tabu mehr.

Anscheinend rechnet der Autor Bermudas nicht unter die Shorts, was mich sehr erstaunt. Für mich gehören Bermudas hingegen eindeutig zu den "Don'ts".

"Es kommt immer drauf an, wo einer arbeitet. Einem Banker würde ich von knielangen Hosen abraten", sagt Andreas Spinner, Herrenausstatter aus Backnang. Er empfiehlt leichte Beinkleider aus Baumwolle in hellen Farben, die locker sitzen - allerdings ohne Bundfalten, die seien mittlerweile nicht mehr en vogue. [...]

Die sehen wirklich sehr gut aus, besonders wenn sie barfuß oder wenigstens sokkenlos getragen werden! Allerdings habe ich in einer Bank noch nie einen sokkenlosen Herrn gesehen, dafür aber schon etliche Damen, die ihre Füße zumeist in irgendwelchen Sandalen präsentieren, oft mit rotlakkierten Zehennägeln.

Bei den Schuhen habe sich da schon erheblich mehr getan in den vergangenen Jahrzehnten, sagt Spinner. "Zum Glück dürfen Männer heute auch offene Schuhe tragen." Lange Zeit mussten es noch Halbschuhe oder Slipper sein - wenn auch leichte oder solche aus geflochtenem Leder. Jetzt sind auch Sandalen legitim - bloß sollte man dann auch noch die Socken zu Hause lassen.

Vortrefflich erkannt! Sandalen mit Sokken sind das Allerscheußlichste! Doch ist bei Sandalen besonders sorgfältig auf Farben und Modelle zu achten, damit sie auch ohne Sokken nicht zum absoluten Reinfall werden. Graue sandalen sind gräßlich, braune immerhin problematidsch. Mit schwarzen Sandalen hat man dagegen zumindest farblich nichts falsch gemacht. Das Modell sollte auf keinen Fall klobig oder allzu geschlossen sein, sondern zumindest die Ferse und die Zehen frei lassen. Hier gilt als Faustregel: Weniger ist im Zweifel besser! Leider gilt diese Faustregel keineswegs hinsichtlich des Preises, denn preiswerte Sandalen sehen allzu häufig bescheiden und total opamäßig aus. Hier zeigt sich wieder deutlich, was in den Köpfen der Allgemeinheit leider noch immer nicht verankert ist: Wer barfuß geht, ist klar im Vorteil!

Bei der Kreissparkasse gibt es zwar keine Kleiderordnung, allerdings gilt für alle Mitarbeiter, die mit Kunden zusammenkommen, dass sie auf ein gepflegtes Äußeres Wert legen, teilt [...] der Pressesprecher der Bank mit. [...]

Schade, daß nach allgemeinen Standards Schuhe mit Sokken unbedingt zu einem einem "gepflegten Äußeren" gehören. Aber vielleicht hat das auch seine guten Seiten, denn einem barfüßigen Mitarbeiter der Bank würde ich vermutlich allzu sehr vertrauen!

Die langen Beinkleider bei den Servicekräften in der Remstalstuben im Waiblinger Bürgerzentrum sind selbst gewählt. "Sie wollten keine Röcke tragen", sagt Geschäftsführerin Erdmuth Butz. Was die Chefin nicht schätzt, sind nackte Füße: "Das sieht nicht ästhetisch aus." Die Bedienungen stehen vor der Alternative Sandalen mit Söckchen oder geschlossenes Schuhwerk.
[Stuttgarter Zeitung, 16. 06. 2003]

Dieser letzte Teil ist gewissermaßen der "Wermutstropfen" in dem Artikel. Andererseits sind grerade die Füße von Frauen in mittlerem und höherem Alter oft sehr häßlich, da sich dann die Folgen jahrzehntelanger Fußfolter deutlich zeigen!

Marathonläufer seiner Schuhe beraubt
Durban (dpa) - Südafrikas Diebe schrecken vor fast nichts zurück: Das musste am Montag ein japanischer Teilnehmer an Afrikas Comrades-Lauf erleben. Auf der 89,6 Kilometer langen Strecke von Pietermaritzburg nach Durban wurde er nach Angaben der Organisatoren auf halber Strecke überfallen und seiner Schuhe beraubt. Obwohl die Strecke mit Zuschauern gesäumt war, fiel der Zwischenfall zunächst nicht auf. Der Japaner wurde barfuß per Bus ins Ziel gefahren.
[Stuttgarter Nachrichten, 17. 06. 2003]

Hoffentich hat der Japaner zu schätzen gelernt, wie schön es barfuß ist! Um die Schuhe ist es nämlich nicht schade; allerdings wundert es mich, daß überhaupt jemand Schuhe stiehlt oder gar raubt...

... ein Sänger ...
Duell der Töne
Konzert: Edward Ka-Spel, begleitet auf Keyboard und Theremin, im Schallbad
DARMSTADT. Barfuß, mit einem lila Sweatshirt, grauer Pluderhose und Sonnenbrille bekleidet, betritt er die rot beleuchtete Bühne [...]
Nach mehr als zwei Stunden und zwei Zugaben endet das Konzert wie es begonnen hat: Locker umarmt Ka-Spel sein Mikrofon, winkt und verlässt mit vorsichtigen Schritten barfuß die Bühne.
[Darmstädter Echo, 21. 06. 2003]

Noch ein modisches "Don't", das jeden Menschen, auch wenn noch so stilvoll angezogen und barfüßig ist, verunstaltet: die Sonnenbrille.
Da sie die Augen als die wichtigste Partie des menschlichen Gesichtes verdekken, wirken Gesichter auf diese Weise insektenhaft entstellt. Der gleiche Effekt stellt sich übrigens auch bei jeder Art von getönten Brillen ein.

William, so berichtete die «News of the World», stand gerade barfüßig und mit nacktem Oberkörper auf der Bühne, als der verkleidete Mann auf ihn zusprang [...]
[Stuttgarter Nachrichten, 23. 06. 2003]

Seine Hoheit sollte sich öfter so zeigen!

Ja, diesmal war der "Pressespiegel" mit interessanten Artikeln gut bestückt!

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Einige Anmerkungen zum Thema Mode

Mercator, Monday, 30.06.2003, 11:22 (vor 7762 Tagen) @ Markus U.

Vorgestern auf Langeoog: Hellblaues Polyacryl-Poloshirt, türkisfarbene, ziemlich enge Badehose, dunkelblaue Socken, dunkelbraune Wanderledersandalen - und das am Sandstrand bei 26 Grad.

Ich wäre fast erstickt bei dem Versuch, nicht sofort zu lachen.

Soviel zur Toleranz

Mercator

Antwort - und Frage an die italienischen Teilnehmer/innen

Markus U., Stammposter, Monday, 30.06.2003, 15:06 (vor 7762 Tagen) @ Mercator

Vorgestern auf Langeoog: Hellblaues Polyacryl-Poloshirt, türkisfarbene, ziemlich enge Badehose, dunkelblaue Socken, dunkelbraune Wanderledersandalen - und das am Sandstrand bei 26 Grad.
Ich wäre fast erstickt bei dem Versuch, nicht sofort zu lachen.
Soviel zur Toleranz
Mercator

Hi Mercator!

Da hast Du ein Beispiel für das vollständige Fehlen jeglichen Stilempfindens genannt. Ich frage mich bei solch crassen Entgleisungen in puncto "Wahl der Kleidung", was die Betroffenen dazu bringt, sich derart lächerlich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Du warst versucht zu lachen; ich finde dergleichen hingegen gar nicht komisch. Tiziana schreibt, daß man in Italien sehr viel Wert auf Eleganz und schikke Kleidung legt (mit der unangenehmen Nebenwirkung, daß das italienische Stilempfinden offenbar leider auch nach den "richtigen" Schuhen velangt). Warum ist ein solches Stilempfinden bei deutschen Herren nicht in dieser Form anzutreffen? Haben die Italiener tatsächlich eine höhere Kultur als wir Deutschen (oder auch Niederländer, Engländer etc.)? Lesen italienische Herren häufiger in Modezeitschriften, oder was hat dazu geführt, daß man in Italien mehr Wert auf ein gefälliges Äußeres als hierzulande legt? Sicherlich gibt es hier wie dort so'ne und solche, aber tendenziell trifft es schon zu, daß hier in Deutschland das Stilempfinden im Durchschnitt viel geringer ausgeprägt ist.

Mit kritisch fragenden Füßen
Markus U.

(Mal wieder) Off topic ...

Georg, Stammposter, Monday, 30.06.2003, 15:32 (vor 7762 Tagen) @ Markus U.

daher im gleichnamigen Forum (ehemals Stammtischforum) weiterdiskutieren!
G.

Antwort - und Frage an die italienischen Teilnehmer/innen

Tiziana, Stammposter, Monday, 30.06.2003, 16:17 (vor 7762 Tagen) @ Markus U.

Meine Antwort findest du im Off-Topic-Forum!

Vorgestern auf Langeoog: Hellblaues Polyacryl-Poloshirt, türkisfarbene, ziemlich enge Badehose, dunkelblaue Socken, dunkelbraune Wanderledersandalen - und das am Sandstrand bei 26 Grad.
Ich wäre fast erstickt bei dem Versuch, nicht sofort zu lachen.
Soviel zur Toleranz
Mercator

Hi Mercator!
Da hast Du ein Beispiel für das vollständige Fehlen jeglichen Stilempfindens genannt. Ich frage mich bei solch crassen Entgleisungen in puncto "Wahl der Kleidung", was die Betroffenen dazu bringt, sich derart lächerlich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Du warst versucht zu lachen; ich finde dergleichen hingegen gar nicht komisch. Tiziana schreibt, daß man in Italien sehr viel Wert auf Eleganz und schikke Kleidung legt (mit der unangenehmen Nebenwirkung, daß das italienische Stilempfinden offenbar leider auch nach den "richtigen" Schuhen velangt). Warum ist ein solches Stilempfinden bei deutschen Herren nicht in dieser Form anzutreffen? Haben die Italiener tatsächlich eine höhere Kultur als wir Deutschen (oder auch Niederländer, Engländer etc.)? Lesen italienische Herren häufiger in Modezeitschriften, oder was hat dazu geführt, daß man in Italien mehr Wert auf ein gefälliges Äußeres als hierzulande legt? Sicherlich gibt es hier wie dort so'ne und solche, aber tendenziell trifft es schon zu, daß hier in Deutschland das Stilempfinden im Durchschnitt viel geringer ausgeprägt ist.
Mit kritisch fragenden Füßen
Markus U.

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